M189 mit Automatic stirbt beim Rangieren ab

  • Moinsen Kollegen,


    um das Thema b.a.W. abzuschließen...

    Es war -natürlich- die Zündung.


    Ich hatte die Flosse kürzlich einer kleinen Fachwerkstatt in der Nähe überantwortet, damit sie die überfällige Hinterachsen-Umbauaktion durchführt, für die mir wegen des Coupéprojektes die zeitliche wie räumliche Kapazität fehlt. Bei der Gelegenheit wurde die 3,69er-Achse gegen eine beigestellte, aber ebenfalls dort aufgearbeitete 3,46er-Achse getauscht (wo sie die leider hinfällige Bremsmomentabstützung nicht durch Aufschweißen des Achsrohres, sondern mittels Eigenanfertigung von Übermaß-PTFE-Lagerschalen instandsetzten - meine Langzeiterfahrungen damit werde ich zu gegebener Zeit separat berichten).


    Jedenfalls bat ich dort, bei der Gelegenheit auch das diesem Fred zugrundeliegende Thema zu übernehmen, da ich nicht damit weiterkam. Nach ausdauernder aber systematischer Überprüfung der Luft-/Spritzufuhr (alles tiptop) gings an die Elektrik/Zündung. Auch hier zunächst alles OK, aber: sobald er ausreichend warm war, verschwand im Oszilloskop langsam aber sicher einfach der Zündfunke und der M189 wurde zum Flatliner. Die werksmäßige Lieferleistung der Lima ist bei den 112ern ja eh schon nicht berühmt (12-13V), aber an der Zündung kamen dann nur noch 7-8V zusammen, was schlicht nicht zum Weiterlaufen und schon gar nicht zum Anspringen reicht. Gegenprobe mit beim Starten kurz extern zugelieferter Spannung ergab: sofortiges Warmstart-Anspringen nach halber Umdrehung.

    Der Übeltäter ist letztlich die Pertronix, die einfach Unmengen Strom zieht, warum auch immer. Möglicherweise hat sie irgendwann mal eine Macke bekommen, weil ich ´ne Minute lang die Zündung anließ ohne zu starten - ich wusste bisher gar nicht, dass die Pertronix I das nicht abkann. Ist ja auch 14 Jahre lang gutgegangen...

    Auch hier die Gegenprobe mit einem normal bestückten Verteiler: perfekter Start, perfekter Motorlauf, keinerlei Probleme auf den Probefahrten.


    Logische Konsequenz: Rückrüstung auf oginole Doppel-Kontaktzündung (mittels guter NOS-Kontakte, versteht sich). Zudem wird nun auf Empfehlung eine "ganz normale" Zündspule ohne Vorwiderstand installiert, statt der roten Hochleistungszündspule (die von MB für den M189 verkauft wird). Außerdem -aufgrund sehr guter Erfahrung in unzähligen eigenen und Kundenfahrzeugen- neue NGK BP6E V-Line Nr. 4-Zündkerzen anstelle der von MB vorgesehenen/gelieferten Bosch W5DC (A0031591403).

    Mich wundert das auch etwas, da ich ja bis zum Pertronix-Defekt keine Probleme hatte, und sicherlich kann man hieraus (ZSP, Vorwiderstand, Kerzen) eine "Öldiskussion" bezüglich Spritqualität damals/heute & Wärmewerte etc. pp. ableiten, aber ehrlich gesagt ist mir relativ egal, wie das Ergebnis des allzeit guten Motorstart- und laufverhaltens wiederhergestellt wird. Und zur Not habe ich dann ja eine Beschwerde-Anlaufstelle, die es richten muss...


    Und ich schaue dann mal sporadisch nach weiteren NOS-Kontakten für´s Reserve-Regal, und nach Du-Röhre-Videos zum Thema Doppelzündungs-Kontakteinstellung...


    Ick freu' mir schon janz dolle auf die Ornbau-Anfahrt ohne Bremsrattern aber mit reduzierten Drehzahlen, und ohne banges Zittern ob die KIste nach Pinkel-/Tankstopp wieder anspringt.


    Beste Grüße,

    Lutz

  • Hallo Lutz!

    Danke für die Aufklärung/-lösung.

    Ja, das kann die Pertronix 1 nicht ab. Ich schätze mal ab ca. 1 min raucht sie ab, zumindest war das bei mir mal der Fall. Seitdem habe ich immer dran gedacht. Eine P II habe ich mir mal gekauft, dann aber nicht eingebaut. Die hat einen Schutz dagegen/dafür.

    Viel Spaß mit dem M189!

    BG Oliver

    Olli


    ..mit DER Lösung kann ich nicht leben, ich will mein Problem zurück..... :thumbup:

  • Kannst du mal die Bosch-Nr. einstellen? Habe noch diverse Kontakte aus den 70ern und 80ern NOS-Bosch originalverpackt hier herumliegen.


    Michael

  • Hi Oliver,

    die Pertronix 2 hatte ich nun auch kurz erwogen, aber da müssten auch eine von deren "Flamethrower"-Zündspulen, sowie andere, geschirmte Zündkabel installiert werden bla bla.

    Habe ich keinen Bock drauf. Generell bin ich mit diesem Thema jetzt durch. Die Bequemlichkeit des Wegfalls von U-Kontakten und deren Einstellung sowie Verschleiß ist natürlich nett, aber nach dieser (relativ teuren, da Werkstattkosten) Erfahrung bin ich mit kontaktloser Zündung durch.

    Letztlich kann das Einstellen/Pflegen der Kontakte trotz Lästigkeit kein Hexenwerk sein, und bei Fahrleistungen von 1000-2000km/Jahr dürfte dieses Thema auch nicht allzu häufig anstehen. Natürlich vorausgesetzt, man baut vernünftige Kontakte "vom alten Schlag" ein, und keinen Neuzeit-Müll.

    Ist wie überall: über gewisse Kontakte regt sich nur auf, wer keine guten hat... ;)


    Hi Markus,

    danke für den Hinweis, aber aus vorgenannten Gründen werde ich das nicht testen. Die kenne ich auch gar nicht, hast Du oder sonst Jemand hier Erfahrungen damit?


    Beste Grüße,

    Lutz

  • Hallo Lutz,

    ich stimme Dir vorbehaltlos zu.
    Hier und da liest man immer wieder von plötzlichem Totalausfall einer elektronischen Zündung (wobei ich nicht drauf achte ob das immer 123 oder etwas anderes war).
    Fehlersuche am Straßenrand scheitert dann immer, da kommt sicher Neuwagenfeeling auf.
    Ich meine es wiegt alle Vorteile des geringerem Wartungsaufwands auf wenn einen dies ereilt.


    Mit dem Originalverteiler habe ich bisher immer die Erfahrung gemacht daß selbst bei extrem vernachlässigter Wartung "nur" der Motorlauf immer schlechter wird, man aber immer nach Hause kommt, auch wenn man das lange ignoriert.
    Daher fliegt die neulich mit unserer Pagode mitgekaufte 123 auch bei Gelegenheit raus, dem Vorbesitzer sei Dank daß er den ursprünglichen Verteiler aufgehoben und mitgegeben hat.


    Viele Grüße,
    Thomas

  • Moin Lutz!

    Ja, ne, schon klar....Du hast ja auch keine 2 Kontakte.....

    BG Oliver

    Ähm, ja doch, wie ich ja oben mehrfachst schrub.

    Sicherlich ein gewissermaßen erhöhter Nervigkeitsfaktor, aber Thomas kann mir das dann ja in Ornbau vor der Feuerwehr in einem Privatworkshop beibringen. :)

  • Ähm, ja doch, wie ich ja oben mehrfachst schrub.

    Sicherlich ein gewissermaßen erhöhter Nervigkeitsfaktor, aber Thomas kann mir das dann ja in Ornbau vor der Feuerwehr in einem Privatworkshop beibringen. :)

    Oupppsss.....mir scheint, ich habe (noch) zu wenig M189-Erfahrung..... ;( .

    BG Oliver

    Olli


    ..mit DER Lösung kann ich nicht leben, ich will mein Problem zurück..... :thumbup:

  • Der Übeltäter ist letztlich die Pertronix, die einfach Unmengen Strom zieht, warum auch immer.

    Zum plötzlichen Tod von Pertronix und Co muss man sagen, dass sie gegenüber Spannungsspitzen sehr beleidigt reagiert. Man sollte also ganz genau die Spannung im Auge behalten. Ich habe nach einem plötzlichen Pertronix-Tod die Spannung überprüft und dabei Spitzen bis 18V gemessen. Ich habe danach an allen Autos elektronische Halbleiterregler statt der alten elektromechanischen Regler eingebaut. Gruß, Martin

    --
    Hauptsache man ist gesund und die Frau hat Arbeit

  • Hi Lutz,

    wie wäre es mit einer kontaktgesteuerten elektronischen?

    Ich habe auf Empfehlung von Markus eine Helatronic in den 123er eingebaut.

    Nach 8 Monaten kann man jetzt nicht von Langzeiterfahrung sprechen, aber Markus verbaut die schon seit vielen Jahren und hatte noch keine Reklamationen.


    www.helotronik.de

    Gruß


    Uli aus S


    Übersteuern ist, wenn der Beifahrer Angst hat.

    Untersteuern ist, wenn ich Angst habe.

    - Walter Röhrl -

  • In meinem 250/8 läuft jetzt im 15. Jahr eine Pertronix ohne jeden Fehler.


    Davor hatte regelmäßig Stress mit den Unterbrechern, die alle 2 Tankfüllungen nachgestellt werden wollten.

    Das war nur mäßig spaßig.


    Sollte die P1 ausfallen, dann ersetze ich diese.

    Zurück auf kontaktgesteuert möchte ich nicht mehr, das hat für mich zuviele Nachteile und benötigt zuviel Wartung und Pflege.

  • Du hsat schon recht. Aber man kann es auch anders sehen - Die Vorteile beider Systeme -:)


    Im Ernst. Der Unterbrecherkontakt wirkt nur noch als Schalter und wird nur sehr schwach bestromt. Damit reduziert sich der Abbrand auf nahezu Null.

    Du musst nur den Kondensator und das grüne Kabel entfernen und in den Kofferraum legen.

    Falls die Elektronik versagen sollte, einfach den Kondensator wieder anstecken, die Elektronik abstöpsseln und Du hast wieder die ursprüngliche Ausführung.


    Bei zwei Kontakten ist würde ich mir das echt überlegen.

    Gruß


    Uli aus S


    Übersteuern ist, wenn der Beifahrer Angst hat.

    Untersteuern ist, wenn ich Angst habe.

    - Walter Röhrl -

  • Hallo zusammen,


    bei mir gab es seit 1995 noch nie einen Ausfall wegen der Zündung. Ich habe die originale kontaktlose Zündung von Bosch verbaut, die es seinerzeit zum Nachrüsten für die Kontaktzündung gab.


    Gruß Uli.

  • Grüß' Euch,


    ich teile Uli's Argumentation und fahre seit mehr als 120 tkm die Fahrzeuge mit Transistorzündung und Kontakt. Im W113 sind die Kontakte nun seit mehr als 100tkm unverändert drin. Kein abbrand, originale Zündverstellung und im Falle des Ausfalls der Elektronik innerhalb 10 min am Straßenrand rückrüstbar. Dazu verbleibt der Kondensator am Zündverteiler, wird nur nicht angeschlossen.


    Gruß Hans

  • Moin Lutz,


    Nicht zwangsweise, die kontaktgesteuerten elektronischen Systeme haben den Vorteil, daß nur ein sehr geringer Strom den Unterbrecher-Kontakt passiert, es gibt also keinerlei Abbrand an dieser Stelle. Was natürlich bleibt ist, daß man von Zeit zu Zeit den Nocken schmieren und den Schließwinkel kontrollieren sollte,


    Gruß aus Singapur

    Eine Kurve ist erst richtig gefahren, wenn die Fliegen an der Seitenscheibe picken.

    Alles außer Quattro ist eine Notlösung

    (Walter Röhrl)


    You cannot overtake 20 cars in sunny weather, when it's raining, you can (Ayrton Senna)

  • Hmmm, wenn ich mir dies und den alten Fred von Winfried (HIER!) so durchlese, komme ich doch nochmal ins Grübeln.


    Gestern habe ich die Flosse aus der Werkstatt abgeholt und es war die reine Freude, wie start- und laufwillig der M189 nun wieder ist, ob kalt oder warm. Einerseits möchte ich da jetzt nicht gleich wieder daran herumdoktern, andererseits ist dies einstellungstechnisch aber wohl der beste Moment um eine solche Transistor-Zündung wie Winfrieds zu implantieren.


    Naja, beim nun anstehenden Wiedereinbau der Fondheizung und der Rücksitzbank/-lehne, sowie der seit 1,5 Jahren fälligen Großputz-/Polier-/Wartungsaktion habe ich ja noch einige Stündchen Gelegenheit, darüber "am Objekt" nachzudenken.


    Beste Grüße,

    Lutz

  • Hallo Lutz,

    Ich habe in beiden Fahrzeugen die 123 Ignition und bin immer wieder begeistert, wie gut die Motoren laufen und anspringen. Ich könnte mir auch nicht vorstellen , wieder auf Unterbrecher zurückzurüsten. Bin froh über jede „Baustelle“ welche langzeitig beseitigt ist. Den einzigen Nachteil, welchen die Ignation hat ist das Vermeiden von angeschaltener Zündung ohne Motorlauf.


    Viele Grüße Mario

  • Hi Mario,

    die 123 kam für mich nie in Frage, weil sie mit einer optischen Veränderung im Motorraum einherginge, die ich nicht hätte ertragen können.

    Mag sein, dass sich das bekloppt anhört. Aber beim M189 ist nunmal dessen einmalig gestaltete wie sehr prominent platzierte Verteilerkappe ein absolutes Erkennungszeichen und Alleinstellungsmerkmal.

    Der fipsige 123-Verteiler käme mir da nie rein...


    Davon abgesehen hat es ja einen Grund, dass diese Kappe so aussieht wie sie aussieht. Es wäre womöglich nicht genug Platz zur Motorhaube, um die Zündkabel "normal" nach oben aus ihr herauszuführen - oder es sähe einfach doof aus. 8)


    Beste Grüße,

    Lutz

  • Hallo Lutz,

    So ein „Untier“ von Verteilerkappe habe ich noch nie gesehen aber ich kann verstehen , das du auf dieses Alleinstellungsmerkmal nicht verzichten möchtest. (Würde ich auch nicht)


    Viele Grüße Mario

  • Hallo Lutz,

    So ein „Untier“ von Verteilerkappe habe ich noch nie gesehen aber ich kann verstehen , das du auf dieses Alleinstellungsmerkmal nicht verzichten möchtest. (Würde ich auch nicht)


    Viele Grüße Mario

    Moin!

    Genau! Vor allem das Alleinstellungsmerkmal beim Kauf einer Verteilerkappe für M189.... :thumbs2up:.

    Sieht schon supergeil aus.......würde ich bei M189 auch NIE ändern...... X( . Es war schon immer etwas teurer,einen besonderen Geschmack zu haben :cool: .

    BG Oliver

    Olli


    ..mit DER Lösung kann ich nicht leben, ich will mein Problem zurück..... :thumbup:

  • Hallo Lutz,

    So ein „Untier“ von Verteilerkappe habe ich noch nie gesehen aber ich kann verstehen , das du auf dieses Alleinstellungsmerkmal nicht verzichten möchtest. (Würde ich auch nicht)


    Viele Grüße Mario

    Das sehe ich genauso. Und nicht nur die Kappe, sondern auch der Verteiler mit zwei Unterbrecherkontakten ist schon sehr imposant.


    Zur Schonung der U Kontakte (original) aus Altbeständen hab ich 2018 die Feßler Transistorzünung verbaut. Ca. 60.000 km ohne Schliesswinkeleinstellung.


    Zeitgenössisch verpackt:



    Zur Sicherheit führe ich den entfernten Kondensator im Notfallkoffer mit.


    Hier mal ein Link zur Einbauanleitung:


    https://www.fessler.biz/images/einbau/Einbauanleitung_Blau.pdf


    Damals kostete das Modul noch 65,- €. Doch auch mit heute 95,- € kann ich die Lösung angesichts meiner Langzeiterfahrungen und der gesparten Wartungs- und Einstellarbeiten nur empfehlen. Man muss nur daran denken, trotzdem den Verteiler zu warten (Öl/Fett) und die Konkte zu reinigen (Blatt Papier durchziehen).

    Viele Grüsse


    Winfried


    300 SE W112 Cabrio M189 Automatik Fahrgestellnummer ...9840 Ende 1967 „Schlüpferblau-Met.“

  • Hallo,

    stimme Winfried vollumfänglich zu. Seit ca. 2 Jahren verbaut, alles bestens. Den Kondensator habe ich nur abgeklemmt, er ist noch am Verteiler montiert.

    So ein unterbrechergesteuerter Originalverteiler ist wie eine mechanische Armbanduhr wunderbar puristisch.

    Grüße

    Marc

  • Moinsen Kollegen,


    ja gut, überredet. Habe gerade eine Feßler-Zündung geordert.

    Jetzt noch eine preiswerte Zündschaltgeräte-Hülle wie Winfrieds organisieren, und dann probiere ich es auch mit dieser Zündung.


    Die eigene Bequemlichkeit siegt halt doch ...meistens... :whistling:


    Beste Grüße,

    Lutz