Hallo zusammen,
nachdem ich einige Jahre problemlos mit meinem W108 unterwegs gewesen bin (nicht zuletzt dank dieses wunderbaren Forums), habe ich mir kürzlich ein "neues" Auto hinzu geholt.
Es handelt sich um einen 1980er 280SL mit gerade mal 120Tkm auf der Uhr.
Im großen und ganzen ein schöner Wagen, nur hat der SL eine nervige Angewohnheit, die mich nun langsam in den Wahnsinn treibt. Inzwischen glaube ich fast, dass der Vorbesitzer sich deshalb von dem 107er getrennt hat, es gibt schließlich immer einen Grund, warum man sich von einem Auto trennen möchte...
Zur Sache:
Der Wagen läuft kalt problemlos. Nach einiger Fahrstrecke, deren Länge variiert (auf jeden Fall muss das Auto schon richtig warm sein), fängt der SL das Spinnen an. Schlechte Gasanahme (ruckeln), insbesondere bei sanfter Beschleunigung lassen mich jedes Mal an der Kreuzung zittern, ob ich wohl ordentlich vom Fleck kommen werde. Im halbwarmen und warmen Zustand merkt man im Standgas auch hin und wieder ein Zucken, wie eine aussetzende Zündung. Bei Vollgas ist alles OK, der Wagen zieht astrein und ohne murren, die Symptpme treten dann, wenn überhaupt nur sehr kurz auf und sobald etwas Drehzahl (> 1500 U/Min) anliegt, merkt man gar nichts mehr.
Was ist bisher erneuert worden:
- Zündkerzen, Zündkabel, Verteilerkappe, Verteilerfinger (Kerzen NGK, der Rest von Bosch)
- alle Gummischläuche, welche mit dem Ansaug und der Luftzufuhr zu tun haben, sind neu, Falschluft lässt sich auf Grund intensiver Prüfung faktisch ausschliessen
- Kraftstoffpumpe
- Kraftstofffilter
- Einspritzventile
Was wurde geprüft:
- Kraftstoffdruck (OK)
- Fördermenge (OK)
- Steuerdruck (jetzt OK, siehe unten)
- Ventilspiel (war OK)
- Mengenteiler (war soweit OK, aber Mengenabgleich wurde durchgeführt, war verstellt, jetzt 100% nach Werksangabe)
- Warmlaufregler (Membran war undicht, Bauteil wurde vollständig überholt, Regelkurve jetzt 100% korrekt)
- Mengenteilergehäuse (Stauscheibe auf Positionierung+Leichtgängigkeit geprüft, alles OK)
- Kraftstofftank (ist blitzblank, kein Rost, keine Ablagerungen, nichts...)
- Zündzeitpunkt+Verstellung (exakt nach Werksangabe, war zu spät eingestellt)
- Verdichtung (OK, gleichmäßig)
- Zündspule (prophylaktisch mal eine andere eingebaut, hat sich nichts geändert)
Wenn ich den Wagen (warm) laufen lasse und aus dem Standgas heraus Gas gebe (Verbindungsgummi zwischen Saugrohr und Luftfilter ist demontiert), gibt es auch teilweise diese Verschlucker. Anfühlen tut sich das Ganze so, als ob die Stauscheibe nicht schnell genug auslenken würde. Wenn ich dem Teil mit dem Finger vorsichtig etwas helfe, kann ich diesen "toten Punkt" überspielen, ansonsten flattert die Stauscheibe beim Gasstoß wie ein Fähnchen im Wind. Das heißt für mich, die Einspritzanlage kommt nicht hinterher, aber warum? Und warum nicht immer, die Symptome treten schließlich nicht ständig auf? Einmal bin ich fast 80km am Stück über Land gefahren, ohne Probleme. Am nächsten Tag ging der Spaß schon nach 20km los...
Hat noch jemand einen hilfreichen Tipp für mich?
Danke im Voraus!
MfG
Sven