Kienle in den Schlagzeilen

  • guten Morgen,


    Habt ihr schon das von kienle gelesen?

    Lt. Zwischengas soll es Kopien vom 300SL geben.


    đŸ˜±


    Breiti

    REGEL;

    schreibe im Internet nur, was du dich traust, dem gegenĂŒber auch in Persona jederzeit ins Gesicht zu sagen!

    ?(

  • Ich bitte vorsorglich darum, Spekulationen nicht aufkommen zu lassen.


    Es gilt die Unschuldsvermutung bis zum rechtskrÀftigen Beweis des Gegenteils.

  • Sieht aus wie ein 300SL, watschelt wie ein 300SL, quakt wie ein 300SL, also ist es ein 300SL.

    Im Prinzip schon.
    sollte aber der Transparenz wegen auch als Replika angeboten sein.

    Keine Ahnung was so ein Replika im Aufbau kostet.
    Bei Brabus werden die Top-Restaurationen bereits fĂŒr ĂŒber 2 Mio angeboten.

    Da kann man schon einen Reibach machen, wenn man das als Original verkauft.

    Replika lÀsst Mercedes nicht zu.
    Es gab schon mal einen Fall. Den lies Mercedes per Gerichtsbeschluss verschrotten.

    Vielleicht gibt jetzt billige 300er bei Kienle.

    Ich frage mich allerdings auch ob hier eine potentielle Gier wirklich so groß sein kann.
    Irgendwann muss das doch mit der FIN auffliegen.
    Ich weiß gar nicht ob man FINs von verschrotteten Fahrzeugen "wiederbeleben" kann.

    Geht das?
    GrĂŒĂŸe

    Viele GrĂŒĂŸe Michael

  • Eine Frage:

    wenn ich bei einer Restauration alles durch Neuteile ersetze, ist es dann noch das ursprĂŒngliche Auto?

    Oder gilt das dann als Neuwagen?

    Servus Hagen,


    je mehr vom Auto getauscht wird, umso mehr verliert es meiner Meinung nach seine UrsprĂŒnglichkeit (als Benzinkopf mein ich "Seele" :) ).

    Rechtlich gehts ja im Prinzip nur um die Fahrgestellnummer. Daher frag ich mich, wie das mit ganzen Kopien gehen könnte. Vielleicht, die von nicht mehr existierenden Exemplaren nehmen?

    BMW Lehrbuben haben vor Jahren mal einen 2002 aus Ersatzteilen gebaut. Der bekam keine regulÀre Zulassung weil Neuwagen und dem Standard nicht mehr entsprechend.


    Gruß

    Thomas

  • ich wĂŒrde mal so sagen: Die FIN eines offiziell und tatsĂ€chlich physisch verschrotteten Fahrzeugs kann man nicht mehr legal in Verkehr bringen (diverse 2009 per AbwrackprĂ€mie "verschrottete" Fahrzeuge, bei denen nur die Papiere "verschrottet" wurden, die aber physisch immer noch existieren, meine ich nicht). FIN "doppelt" in Verkehr bringen kann man legal ebensowenig. Alles Weitere regelt die Justiz. Ansonsten gilt der alte Spruch: Gier frißt Hirn.


    GrĂŒĂŸe

    bacigalupo

  • Ich meine auch, dass zunĂ€chst einmal abzuwarten ist, ob an den VorwĂŒrfen tatsĂ€chlich etwas dran ist.


    Niemand von uns kann ein Interesse daran haben, wenn ein hier angesiedelter renommierter Betrieb im Olddaimler-Bereich so in der Öffentlichkeit dargestellt wird.


    Ansonsten habe ich kurz ĂŒberlegt, ob vielleicht mein MB 100 (W631) mit seinen vielen Neuteilen womöglich auch eine FĂ€lschung sein könnte. Obwohl das eigentlich -wie der FlĂŒgeltĂŒrer- auch ein sehr seltenes Modell ist, habe ich doch neulich tatsĂ€chlich einen gesehen, der meinem zum Verwechseln Ă€hnlich war! :/


    Viele GrĂŒĂŸe


    Oliver

  • es geht doch nicht darum, daß man um das die FIN tragende Teil eines verunfallten oder völlig verrotteten Fahrzeugs herum dasselbe neu aufbaut, das ist legal und nicht verwerflich. Eine FIN wissentlich 2x in den Verkehr bzw Verkauf zu bringen ist dagegen nicht legal und verwerflich.

    Aber wie gesagt, der Staatsanwalt wird es schon herausfinden, der Verteidiger verteidigen und der Richter darĂŒber urteilen.


    GrĂŒĂŸe

    bacigalupo

  • Hallo Enzo,


    WENN die VorwĂŒrfe zutreffen, hast Du völlig Recht. Aber das ist eben bislang nicht belegt und insofern gilt die Unschuldsvermutung auch fĂŒr ein Klientel, mit dem Du oder ich bei /8 & Co so rein gar nichts zu tun haben.


    Viele GrĂŒĂŸe


    Oliver

  • Wir bewegen uns hier tatsĂ€chlich noch im Rahmen der Verdachtsberichterstattung. In der lokalen Zeitung hat der Beschuldigte die VorwĂŒrfe zurĂŒckgewiesen. Ob die Aufmachung der Bild-Zeitung in der online Variante zu diesem Thema presserechtlich Bestand hat, halte ich auch fĂŒr eher fraglich.


    Wenn ich die diversen Aussagen richtig deute, geht es der Sache nach um mehrere Fahrzeuge, denn anders ist der Vorwurf des angeblichen gewerbsmÀssigen Betruges rechtlich kaum zu konstruieren. Auslöser der Ermittlungen war offenbar zunÀchst ein GeschÀft aus dem Jahre 2019.


    Bevor man nun allerdings auf das BKA, LKA und die Staatsanwaltschaft wild eindrischt - der Beschuldige spricht von Rufmord und Verleumdung - sollte man sich immer vergegenwĂ€rtigen, dass hier doch offenbar einige UmstĂ€nde vorliegen, die eine Durchsuchung rechtfertigen können Bei einem so speziellen Fahrzeug, dessen Historie dem Beschuldigten im Detail bekannt sein dĂŒrfte, wird die Verteidigung mit bloße Unwissenheit kaum erfolgreich sein.

  • Ich bitte nochmals darum, Spekulationen oder auch Ableitungen zu anderen FĂ€llen von Hörensagen nicht aufkommen zu lassen.


    Es gilt immer noch die Unschuldsvermutung bis zum rechtskrÀftigen Beweis des Gegenteils.

  • Hallo Zusammen,


    jetzt heißt es erst mal abzuwarten was genau da eigentlich vorgeworfen wird und was davon stimmt.


    Es gibt ĂŒbrigens bei sehr alten Fahrzeugen eine Trennung von Fahrwerk/ Rahmen und Karosserie möglich.

    Da kann dann schon legal aus einem Fahrzeug mit Karosserie unter HinzufĂŒgung weiterer Teile eines zweiten Fahrzeugs zwei gleiche Fahrzeuge entstehen.

    Diese haben dann aber auch unterschiedliche FIN.

    Es gibt dann ein originales Fahrgestell mit einer nachgebaauten Karrosserie und ein Fahrgestell mit der Originalen Karosserie.

    Welches der beiden Fahrzeuge ist dann Original?

    FĂŒr Puristen keines ,

    fĂŒr andere beide.

    Das ist eine Frage der Sichtweise und wie etwas angeboten wurde.

    Juristisch ist das dann eine Frage der Dokumentation.


    Da ist dann auch die Schuldfrage eventuell eine nicht klare.

    Erwartung des /der KÀufer und Angebot des VerkÀufers.


    GrĂŒĂŸe Volkmar

  • Herr Kienle hatte das Auto im Angebot und sollte es verkaufen. Als es auffiel, daß es ein Duplikat ist, hat man den Wagen der Familie zurĂŒck gegeben. So steht es bei Klassik Auto Bild.


    Ich kann mir nur schwer vorstellen, daß so ein Betrieb wie Kienle solchen Mist baut. Die Gier nach mehr ist ja immer groß, auch wenn man schon viel hat aber es fĂ€llt mir schwer das hier zu glauben.


    GrĂŒĂŸe


    Tom

  • ich wĂŒrde sagen, wenn eine FIN zweimal existiert, muß eine davon falsch, also illegal sein. Ein Fahrzeughersteller vergibt eine FIN nur einmal. Also hat irgendjemand die FIN dupliziert, wer und wann auch immer das gewesen sein mag. Und das werden jetzt Exekutive und Judikative herauszufinden versuchen, letztere wird irgendwann einmal ein Urteil sprechen.

    Daß es auch in Deutschland einst FĂ€lle gab, wo ein im einen Teil dieses Landes zugelassenes Fahrzeug unter bestimmten UmstĂ€nden im anderen Teil Deutschlands ebenfalls eine Zulassung und einen Kfz-Brief (halt den "dortigen") erhalten hat, steht wieder auf einem anderen Blatt und ist mindestens 34 Jahre her.


    GrĂŒĂŸe

    bacigalupo

  • Um die Jahreswende beging meine Frau den Fehler, ihren Corsa B am Rande der Dortmunder Nordstadt zu parken. Als sie zurĂŒckkam, waren die Kennzeichen weg.

    Am nĂ€chsten Morgen war ich dann die Flosse los, weil sie irgendwie zur Arbeit kommen musste und mir stand ein Canossa-Gang zur Straßenverkehrsbehörde bevor, um neue Kennzeichen zu besorgen.


    Dabei verfolgte ich dann eine aufgeregte Diskussion am Nachbartresen, in den ĂŒber kurz die gesamte Belegschaft des GroßraumbĂŒros involviert war. Es ging um einen nicht mehr ganz taufrischen Golf, dessen Fahrgestellnummer bereits im System war. Zugelassen in den Weiten der Norddeutschen Tiefebene. Das GesprĂ€ch wurde dann auf der nahe gelegenen Polizeiwache fortgesetzt.


    Da sich wohl kaum jemand die MĂŒhe machen, eine Golf-Dublette zu bauen, kann es sich auch um einen simplen Zahlendreher gehandelt haben. Man könnte also bei Autos, die seit mehr als einem halben Jahrhundert unterwegs sind, auch an eine so einfache wie menschliche Ursache denken.


    Außerdem habe ich mal die Kienle-Homepage aufgerufen. Die bietet auch einen Blick in die Werkstatt. Da arbeiten offensichtlich ziemlich viele Leute. Dass ein – angeblich – mehrfacher Betrug mit Oldtimer-Doubletten trotzdem ein Geheimnis bleibt, kann ich mir einfach nicht vorstellen.


    Gruß Bernd

  • beim Einschlagen einer FIN durch den Fzg.-Hersteller dĂŒrfte es wohl kaum zu Zahlendrehern kommen, schon gar nicht bei den damals hochwertigsten Modellen eines Premiumherstellers. Daß bei der Ausstellung von Fahrzeugpapieren im Laufe einer Halterumschreibung, auch im Ausland, Zahlendreher und -vertauscher vorkommen können, steht auf einem anderen Blatt, aber selbst das passiert meist im vorderen Bereich der FIN, nicht bei den letzten 6 Ziffern.


    Zur Golf-Dublette: Seit der AbwrackprÀmie 2009 sind einige durchaus seltsame Dinge geschehen, und selbst einige Golf-Modelle mögen einen durchaus merkantilen Wert haben, der manche Leute zur Anfertigung von Falsifikaten treibt.


    GrĂŒĂŸe

    bacigalupo

  • es gibt mittlerweile eine Gegendarstellung von Herrn kienle.

    Wie darin steht wurde unter anderem ein Mitarbeiter, der involviert war, fristlos gekĂŒndigt.


    Wenn das eine Verleumdung war, dann hast sie gut funktioniert....

    Das wird bleibenden Schaden hinterlassen.


    So was kann einen regulierten Betrieb ĂŒber Macht zerstören.


    Hoffen wir, dass es nicht so kommt....


    Breiti

    REGEL;

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  • Ich habe mal bei einem Autohersteller gearbeitet im IT Bereich.

    Durch den Fehler eines Mitarbeiter waren 8 oder 9 Karossen mit doppelter VIN versehen.

    Also auch bei Premiumherstellern kommt das vor.


    Karossen standen im Rohbau und sollten verschrottet werden.

    Ich habe dann das umprĂ€gen organisiert und die Karossen wieder der Produktion zugefĂŒhrt.

    Dabei wurde wie erwÀhnt, die fehlerhadte VIN durchgestrichen und die neue unterndrunter gesetzt.

    Darf aber bei bestimmten LĂ€nder z.B. Polen (auch wenn es jetzt lustig klingt) nicht gemacht werden.


    War nicht so einfahc passenden ErsatzauftrÀge zu finden und entsprechend im System zuzuordnen.


    Die Autos konnten alle verkauft werden, mit dem entsprechenden Briefeintrag.


    Das waren spannende Zeiten. :saint:


    Breiti

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    ?(

  • ...und Zahlendreher in den Zulassungsstellen sind - besonders bei Fahrgestellnummern mit vielen identischen Ziffern - wohl auch nicht selten:

    Mein 68er Italien Reimport hat die Nr. 11x 0xx 10 0011x1.


    Als ich vor einigen Jahren mit dem Vorbesitzer (ehemaliger Kfz-HĂ€ndler, der den Wagen bereits in den Ende der 70er persönlich aus Italien reimportierte) sprach & fragte, ob er sich möglicherweise an den Wagen erinnere, da kam die prompte Antwort, dass er sich an DEN Wagen IMMER erinnern werde - der habe ihm damals schließlich einige Tausend DM an Anwaltskosten & 2 Tage regelmĂ€ĂŸiges Melden bei der italienischen Polizei gebracht:


    Die Story war, dass er den Wagen in der NĂ€he von Bari von einem adligen Vorbesitzer erworben hatte & dann auf eigener Achse nach D ĂŒberfĂŒhren wollte.

    In Norditalien geriet er dann in eine Routinekontrolle der Carbinieri, die die Papiere forderten, die Fahrgestellnummer am Fahrzeug prĂŒften - um dann urplötzlich die MP in den Anschlag zu bringen & den Fahrer aus einigen Metern Abstand unmissverstĂ€ndlich aufforderten sofort & mit erhobenen HĂ€nden auszusteigen.


    Es war wohl so, dass die Fahrgstellnummer am Fahrzeug nicht mit der Nummer in den italienischen Papieren ĂŒbereinstimmte - es gab einen Fehler an einer Stelle im vorderen Teil der Fgst.nr. (in der Baumustercodierung).


    Es kostete ihn damals einige Telefonate mit seinem deutschen Anwalt in der Heimat, der einen italienischen Kollegen hinzuziehen musste, welcher aber auch erst weiterkam, nachdem Stuttgart bestĂ€tigt hatte, dass es das in den italienischen Papieren angegebene Baumuster so nie gegeben habe & dass die am Fahrzeug eingeschlagene Fahrgestellnummer in der Tat zu dem adligen Vorbesitzer in SĂŒditalien ausgeliefert worden sei, der als VerkĂ€ufer in den Papieren stand & es sich somit um einen Tipp-Fehler in den italienischen Papieren handeln mĂŒsse...


    ...ich schmunzelte kurz ob der Story, prĂŒfte dann meinen Kfz-Schein und stellte fest, dass in meinem deutschen Schein doch tatsĂ€chlich eine "1" in der Fgstnr. fehlte. - aus den Endziffern ...100011x1 hatte man kurzerhand eine ...10001x1 gemacht.


    Gruß,


    Gerd