Fahrverbote für Oldtimer mit H-Kennzeichen

  • Hallo zusammen,


    hier so ein zartes Pflänzchen noch ohne H-Kennzeichen vor ein paar Jahren, was aber viel Spaß macht :whistling: ohne direkten Bezug zum Thema





    nun gut nicht ganz meiner, sondern das erste Auto meines Sohnes noch vor seinem Führerschein, inzwischen ist er 36 und wir haben den Wagen jetzt schon 19 Jahre.
    Die Bremsanlage hat er erst seit ca. 4 Jahren, nachdem die Normale das Revival 2014 mit Nachstellung des Eröffnungsrennens nur blau angelaufen und äußerst rubbelnd überlebt hat. Ich bin seit 2009 auch Mitglied im MB 201 16 V Club und seit 2011 im nunmehr anerkannten MB 201/C Klasse Club. Wobei letzterer den größten Zulauf an jüngeren Mitgliedern hat, weil das Hobby Oldtimer doch recht kostspielig ist.


    Eine Schwemme von H-Zulassungen erscheint mir trotzdem unrealistisch, weil die Hürden doch recht hoch sind und nicht jeder den zeitlichen oder finanziellen Aufwand tragen möchte. Ganz abgesehen von der Tatsache, dass die meisten Oldtimer mit H-Zulassung wohl meist nur wenig und recht zivil bewegt werden.


    Grüße
    Alfred Fischer

  • Wird ja noch schlimmer, wenn nun sogar die Anhänger dieses Zeichen bekommen....nur, welchem Zwecke sei dies dienlich? Feinstaub, SO2? Steuerersparnis? Oder ist's nur 'ne verschlafene Behördenpanne?


    Gesehen gestern auf der A8 zwischen Rosenheim und München...




    Michael

  • H auf Anhänger kann auch passieren, wenn man sich einfach irgend ein Kennzeichen schnappt, das grad in der Garage rumliegt...


    Steuern oder Versicherung spart man so ja nicht und von Fahrverboten betroffen sind Anhänger ja auch nicht.


    Aber zurück zum Thema: Ich halte es für die wichtigste Aufgabe aller Verbände und Vereine, den absolut geringen Eintrag an Schadstoffen durch Fahrzeuge mit H-Kennzeichen bzw. roten 07er Nummern zu thematisieren und geschlossen gegen den Quatsch vorzugehen. Einen sehr guten Text zu dem Thema hat übrigens Peter Steinfurth in der Oldtimer Markt geschrieben, mein Dank dafür.


    Die Aussage in der Motor Klassik von Rudi Körper ist da extrem kontraproduktiv.

  • Das für mich ärgerliche ist, das wir es bei dem Thema nicht mehr mit rationaler Analyse, abwägen von Vor- und Nachteilen, einem sachlichen Diskurs und einem für alle Seiten tragbaren Kompromiss zu tun haben.



    Wer die breiten Kommunikationskanäle auf seiner Seite hat, hat auch die Meinungshoheit.



    Im Sommer hatte ich den 'Genuss' das Schwerpunktthema 'Feinstaub' im Deutschlandradio zu verfolgen. Es waren nur Diskutanten in der Runde, die alle dieselbe Meinung hatten und sich – um sich überhaupt von Ihren Kollegen zu unterscheiden – immer extremer äußerten. 12.000 Feinstaubtote im Jahr in Deutschland,zwischen 200.000 und 300.000 in Europa und einer verstieg sich sogar, dies auf die Welt hochzurechnen und kam (soweit ich mich erinnere) auf fast 5 Millionen.



    Wie mir bereits bei anderen Themen des Senders aufgefallen ist, fungieren Moderatoren nur als Stichwortgeber. Da wird auch nicht mehr hinterfragt oder den Thesen 'auf den Zahn' gefühlt. Früher war es journalistischer Konsens auch einen 'Advocatus Diaboli' einzuladen. Diese lästige Verwässerung erspart man sich heute oder lädt jemand ein, der so quer unterwegs ist, dass er sich selbst diskreditiert. Dass am Arbeitsplatz ein zigfaches als unbedenklich gilt? Gehört nicht zum Thema und könnte die Hörer verwirren.


    Normalerweise verlasse ich den Sender spätestens dann, wenn Hörer zugeschaltet werden, weil in der Regel nur Schwafelsäcke*Innen (oder genderkorrekt Schwafelsackende) anrufen, denen der Ehepartner (sofern sie noch einen haben) schon lange nicht mehr zuhört. In diesem Fall habe ich mir das angetan.



    Was da an kruden Ansichten unterwegs ist, lässt mich an der Intelligenz der gebildeten Schichten – an die sich der Sender angeblich wendet – zweifeln.



    Bis auf einen oder zwei Anrufern war einhellige Meinung, dass selbst geringe Überschreitungen der Grenzwerte direkt und zeitnah töten.



    Wir haben es hier also nicht mehr mit Wissenschaft, sondern mit Religion zu tun. Es wird einfach ganz fest geglaubt und von diesem Glauben wird man niemanden mit Fakten abbringen können, denn er entsprich dem Wesen und fast niemand möchte das hinterfragen. Je fester der Glaube, desto besser der Mensch. Es ist auch einfacher, das was zum Weltbild passt zu glauben, denn da reichen einige Schlagworte und man muss sich nicht mühsam informieren, pro und contra abwägen und sich eine Meinung bilden.



    Am Tag nachdem die Europäische Umweltagentur die Horrorzahl von 375.000 Feinstaubtoten veröffentlich hatte, hing am Fußgängersteg über die Neckartorkreuzung in Stuttgart ein Betttuch mit der Aufschrift 'Verkehr tötet' unterstützt von 'Aktivisten' mit Mundschutz, die ihre Arme schwenkend das internationale Zeichen für 'Halt' machten.


    Jede Wette, die haben Abends ihr Teelicht unter die Kanne mit Bockshornklee-Tee gestellt und würden dich als Lügner bezeichnen, wenn du ihnen erzählst, dass sie gerade ein Vielfaches dessen produzieren, als das, vor dem sie sich gerade auf der Straße mit Mundschutz geschützt haben.



    Es kommt ein Tsunami auf uns zu – und wenn keine Wellenbrecher gebaut werden, wird er uns überrollen. In unserer Region steht der gesamte Wohlstand auf dem Spiel. Es sind ja nicht nur Daimler, Porsche, Audi und Bosch, sondern eine unendliche Zahl an mittelständischen Zulieferern. 17% der Arbeitnehmer in BW arbeiten in der Automobilindustrie und erwirtschaften über 20% des gesamten Branchenumsatzes. Mir soll mal jemand erklären, wie der Strukturwandel in BW aussehen soll, wenn diese Branche den Bach runter geht. Zum Thema 'geglücktem' Strukturwandel brachen wir uns nur Bremen, Saarland und NRW ansehen – nur von wem bekommen wir dann die Transfergelder des Länderfinanzausgleichs?



    In diesem Zusammenhang brauchen wir uns über den Bestandsschutz für unser Hobby keine Illusionen machen. Im Gegenteil. Die Sonderrechte der 'Millionäre' geben einen schönen Aufreger ab und die Herren Politiker können dann 'beweisen', dass sie gerade bei 'Reichen' richtig durchgreifen.


    Hier wird sich keiner von denen für uns in die Bresche werfen. Denen ist noch gut in Erinnerung, wie Franz-Josef Strauß auf seinem Weg zum Bundeskanzler vom Shitstorm wegen seines Vorschlags zur Steuerbefreiung von Flugbenzin ins Stolpern gekommen ist und was die Mövenpick-Steuer für die FDP für Folgen hatte.



    Meiner Meinung nach können wir uns nicht auf Oldtimer beschränken, sondern müssen breiter netzwerken. In oben stehendem Szenario sind wir einfach zu unwichtig und somit müssen wir alle unterstützen, die ein wahrnehmbares Gegengewicht zur bislang einseitigen Diskussion/Information schaffen.


    Und wenns nicht anders geht, müssen wir eben auch eine 'Religion' schaffen und dann gewinnt der, der mehr Gläubige hinter sich versammeln kann.

    Gruß


    Uli aus S


    Übersteuern ist, wenn der Beifahrer Angst hat.

    Untersteuern ist, wenn ich Angst habe.

    - Walter Röhrl -

  • In diesem Zusammenhang brauchen wir uns über den Bestandsschutz für unser Hobby keine Illusionen machen. Im Gegenteil. Die Sonderrechte der 'Millionäre' geben einen schönen Aufreger ab und die Herren Politiker können dann 'beweisen', dass sie gerade bei 'Reichen' richtig durchgreifen.


    Hier wird sich keiner von denen für uns in die Bresche werfen.

    So isses.
    Ehrlich gesagt frage ich mich in letzter Zeit immer öfter, ob ich mein aktuelles Projekt überhaupt noch weiterführen soll. Wenn das nämlich so undifferenziert-populistisch weitergeht, wird die Oldtimerei als ideales Reichenhobby-Paradebeispiel auf die Abschussliste der Autohexenjagd gesetzt und medienwirksam dem schlechtinformierten Stinker-Schimpfbürger zur Beruhigung geopfert. OK, ist jetzt etwas dramatisch ausgedrückt, aber ...


    Ich kann gut damit leben, dass einige Neidgenossen oder einfach nur Uninteressierte mich auf einer Ausfahrt mit demonstrativ zur Schau gestellter Nichtbeachtung bedenken. Das gleicht sich bislang mit den Fragen freundlich interessierter Zeitgenossen an der Tankstelle mehr als aus.


    Was mir aber den Spaß an der Freud nachhaltig (ha!) vermiesen würde wäre, wenn ich mich in naher Zukunft permanent irgendwelchen RTL-II-informierten Pöblern und ihren Stinker-Scheixxhausparolen ausgesetzt sähe. Beschimpft von Leuten, die im Dezember gerne frische Avocados essen können wollen, Partyschiff-Kreuzfahrten machen oder dreimal im Jahr mit dem Kegelclub nach Malle fliegen. NATÜRLICH sind das Deppen, und man MUSS sich ja nicht immer rechtfertigen, schon gar nicht denen gegenüber - aber will man immer blöd von der Seite angemacht werden? Ich vermutlich nicht - und darüber wäre ich dann tatsächlich ziemlich ... stinkig.


    Herr, lass Hirn regnen!

  • Herr, lass Hirn regnen!

    Das letzte Jahr war besonders trocken, vielleicht wegen des Klimawandels :D .


    Mal wieder Zeit, eine Partei zu gründen? Appell an die Vernunft oder Partei der ideologiefreien Rationalisten oder sowas in der Art? So könnten wir jedenfalls im grossen Stil netzwerken.


    Und @ Lutz: Um RTLII-Informierte zu beruhigen, könnte man doch die Heckdeckelnomenklatur deines künftigen Ranzbimmels mit zeitgenössischem Schriftzug ergänzen, wie zB: 280SE 3.5 Hybrid oder 280SE 3.5/100oder erklären, dass das "H" im Kennzeichen für den Wasserstoff der Brennstoffzelle steht, mit dem dieser wunderschöne Wagen läuft. Für DIE Klientel sollte das genügen. Sonst glauben sie ja auch alles, was entsprechend präsentiert wird.
    Bei meinem 220SE wäre der Zusatz hybrid nicht mal gelogen, da er gemischt Benzin und Öl verbraucht.

  • Mal wieder Zeit, eine Partei zu gründen? Appell an die Vernunft oder Partei der ideologiefreien Rationalisten oder sowas in der Art? So könnten wir jedenfalls im grossen Stil netzwerken

    Nette Idee. Bloss dass man nicht zur Sacharbeit kommt, weil man die radikalen U-Boote und sonstige Spinner aussortieren müsste - falls das überhaupt machbar ist.


    Lucke und Henkel können schon mal sagen, wie es nicht geht.

    Gruß


    Uli aus S


    Übersteuern ist, wenn der Beifahrer Angst hat.

    Untersteuern ist, wenn ich Angst habe.

    - Walter Röhrl -

  • Ja, genügend abschreckende Beispiele und Gescheiterte gibt es zuhauf.


    Ich fürchte auch, dass wenn man die Thematik ganz ganz rational und vernunftbetont anginge (was ich mir für viele Themen eigentlich wünschen würde), dann hätten Hobbys und andere Leidenschaften erst recht keinen Platz mehr auf der gesellschaftlich-politischen Agenda. Es ginge mit Riesenschritten in Richtung puritanische Gesellschaft. Vergnügen ist des Teufels!


    Ich weiss nicht wieso, aber seit diese Diskussion entbrannt ist, schaue ich mir die 560er im Netz mit grosser Begeisterung an. Das sind, ganz rational betrachtet, wunderschöne Limousinen ... :whistling:

  • Schnauferl waren auch mal neu, dann Gebrauchtwagen, dann Schandflecke, dann wieder lustig und heute nicht alltagstauglich aber teuer, trotzdem lieben wir auch sie.


    Wer hätte 1980 vom VW Käfer gedacht, dass er einst Deutschlands beliebtester Klassiker wird? Außerdem ist es für die gesellschaftliche Akzeptanz wichtig, dass nicht nur 'Besserverdiener' teure Oldtimer fahren, sondern dass Oldtimerei auch mit bescheidenem Aufwand zu uns gehört und viel Freude machen kann. Appeasement Politik funktioniert nicht. Hat man erstmal ein Scheibchen Salami aufgegeben, so folgen in der Regel immer weitere, bis die Wurst weg ist.


    Es ist einfach unglaublich, wie schnell Irrationalität um sich greift. Eine Folge auch der neuen Medien? Wir könnten mühelos auch eine noch lächerlichere Sau erfinden und durchs Dorf treiben: Wir begrüßen ausdrücklich die erweiterte Artenvielfalt durch Zuwanderung der Hyalomma-Zecke mit ihrem wertvollen Genpool. Sie trägt zur Stabilität unseres Ökosystems bei und ist ein wichtigen Bestandteil der Biodiversität. Naturschutz hat nicht als Maßstab, was dem Menschen nutzt!


    Gruß - Christoph

    • Official Post

    Ich weiss nicht wieso, aber seit diese Diskussion entbrannt ist, schaue ich mir die 560er im Netz mit grosser Begeisterung an. Das sind, ganz rational betrachtet, wunderschöne Limousinen ... :whistling:

    Kaufen, ...denn der Trend geht zum 5 Liter Auto

    Viele Grüsse


    Winfried


    300 SE W112 Cabrio M189 Automatik Fahrgestellnummer ...9840 Ende 1967 „Schlüpferblau-Met.“


  • ...280SE 3.5 Hybrid ...

    Ja geil, das erinnert mich daran, daß der damals 18jährige Freund meiner Ältesten zu dem frisch geprägten H-Kennzeichen für meinen 2.6er, das noch auf der Fensterbank lag, fragte: "Was heißtn das H? Hybrid?" Wäre mir in dem Alter nicht passiert...


    Ansonsten halte ich die derzeitige Rechtsetzung genauso wie die öffentlich wahrnehmbare bzw. mediale Diskussion über weite Felder für ein Elitenproblem: Die heutigen Eliten in Medien, Politik, Verbänden haben zu großen Teilen ihr Sozialisation um 1980 erhalten, also zu einer Zeit, zu der die Ökowelle so richtig hochschwappte und neben vielem anderen eine neue, für das Stimmungsbild dieser Generation bezeichnende neue Angst- und Verbotspartei hervorgebracht hat - seitdem werden wir allmählich von immer mehr gut gemeinten Schutzvorschriften eingemauert: Umweltschutz, Klimaschutz, Arbeitsschutz, Denkmalschutz, Brandschutz, Gesundheitsschutz usw. usf. Daß die Freiheit darob langsam aber sicher vor die Hunde geht, merken die meisten vermutlich genauso wie der Frosch im Wassertopf auf dem Herd, daß das Wasser zu heiß wird. Nämlich erst dann, wenn es zu spät ist. Elementar für die Freiheit in ihrer sozialen Dimension ist nämlich die Bereitschaft zu ertragen. Zu ertragen, daß die Freiheiten anderer einen selbst eben ein bißchen tangieren, wenn sie diese wahrnehmen. Wer nicht bereit ist zu ertragen, wird im Zweifel immer an vorderster Front stehen, wenn es darum geht, den anderen das zu verbieten von dem er sich gestört fühlt.


    Andererseits habe ich durchaus den Eindruck, daß in Sachen Fahrverboten usw. sich allmählich der Wind dreht, wenn schon ein grüner MP die Überprüfung der strittigen Grenzwerte nicht in Bausch und Bogen verdammt.


    Ich hatte eine Zeitlang beruflich mit der verkehrlichen Umsetzung von Luftreinhalteplänen zu tun. Von daher habe ich mich u. a. mit der langfristigen Entwicklung der Meßwerte auf Immissionsseite und auf Emissionsseite (z. B. --> HBEFA) befaßt. Selbst wenn weder die Grenzwerte nach oben korrigiert noch die Meßstationen versetzt werden, ist damit zu rechnen, daß allein aufgrund der laufenden Erneuerung des Fuhrparks der Spuk der NO2-Grenzwertüberschreitungen in schätzungsweies 3-5 Jahren vorüber ist. Wenn keine Grenzwerte mehr überschritten werden, brauchen keine Luftreinhaltepläne mehr aufgestellt zu werden, und dann verlieren sämtliche straßenverkehrsrechtlichen Maßnahmen, die aus Gründen der Luftreinhaltung angeordnet worden waren, also Umweltzonen, Fahrverbote, Geschwindigkeitsbeschränkungen usw. usf. ihre Grundlage! Die haben nämlich mitnichten Ewigkeitscharakter, sondern dürfen nur so lange angeordnet bleiben, wie sie tatsächlich erforderlich sind. Sind sie das nicht mehr, müssen sie aufgehoben werden. Das tröstet zwar den Alltagsdieselfahrer wenig, denn er kann ja kaum seinen Wagen drei Jahre in die Garage stellen. Wir Oldiefreunde aber denken doch tendenziell eher in längeren Zeiträumen... Wegen dieser absehbaren Entwicklung haben es die Berufskläger von der DUH auch so eilig damit, das Land mit Klagen zu überziehen. Das Geschäftsmodell ist in wenigen Jahren mausetot, zumindest, solange nicht irgendjemand auf die Schnapsidee verfällt, die Immissionsgrenzwerte nochmal drastisch zu verschärfen. Nochmal wird es der EU aber wohl nicht gelingen, hier eine Rechtsvorschrift die die Luftqualitätsrichtlinie de facto unter Ausschluß der Öffentlichkeit zu verabschieden. Dazu ist diese zwischenzeitlich viel zu stark für dieses Thema sensibilisiert.


    Auf Emissionsseite interessant ist, daß sich die NOx-Realemissionen des durchschnittlichen Euro-5-Diesel-Pkw auf demselben Niveau liegen wie die eines durchschnittlichen Euro-0-(!!!)Diesel-Pkw. Euro-4-Diesel-Pkw haben im Durchschnitt eine geringere NOx-Emission als durchschnittliche Euro-5-Diesel-Pkw. Daß dennoch Euro-4-Diesel-Pkw ausgesperrt werden sollen und Euro-5-Diesel-Pkw erst einmal nicht, kann somit allein auf Verhältnismäßigkeitserwägungen zurückgeführt werden, indem die weniger, aber immer noch Schlimmen ausgesperrt werden, die schon eine lange Nutzungsdauer hinter sich und einen geringen Restwert haben. Die Kehrseite ist halt, daß man damit eher die wirtschaftlich Schwächeren trifft.

  • Hi Matthias,




    Ich teile zum Großteil Deine Ansichten, aber nicht Deine Schlüsse. Der Spuk wird nach meiner Meinung eben nicht in weinigen Jahren vorbei sein. Zum einen wird in Brüssel an der Verschärfung der Grenzwerte gearbeitet, zum anderen gibt es so viele Einflussfaktoren, dass der Verkehr nicht signifikant ins Gewicht fällt. Stichwort subventionierte Palletheizungen, Baustellen, blühende Bäume, etc..



    Bisher war es so, dass wenn Maßnahmen nicht erfolgreich waren, diese nicht infrage zu stellen, sondern noch weiter zu verschärfen. "Was wir bisher getan haben, war nicht genug…".



    Es müsste die Bereitschaft da sein, eine Maßnahme auf Sinnhaftigkeit zu prüfen und gegebenenfalls zurück zu nehmen. Nur behaupte ich, dass dies eben nicht erfolgen wird. Ein Politiker wird niemals zugeben, eine falsche Entscheidung getroffen zu haben, denn das würde an seiner Unfehlbarkeit kratzen.



    Der Tenor wird lauten: "Wir können das bisher erreichte nicht aufgeben, bla, bla, bla."



    Wie war das noch mit der Sektsteuer? Als temporäre Steuer zur Finanzierung von Willem zwo's Kriegsflottenprogramm eingeführt.


    Die Kriegsschiffe liegen seit 100 Jahren bei Sacpa Flow auf Grund – die Steuer haben wir aber immer noch.

    Gruß


    Uli aus S


    Übersteuern ist, wenn der Beifahrer Angst hat.

    Untersteuern ist, wenn ich Angst habe.

    - Walter Röhrl -

  • Ich weiss nicht wieso, aber seit diese Diskussion entbrannt ist, schaue ich mir die 560er im Netz mit grosser Begeisterung an. Das sind, ganz rational betrachtet, wunderschöne Limousinen ...

    Hi Paul,


    habe sowieso nie verstanden, warum den blauen Direktionswagen abgegeben hast. Einziges Argument wäre, den gut ausgestatteten 420er gegen einen fully loaded 560er zu tauschen - einem der schönste Fahrzeuge mit dem Stern.


    Sehen wir den Laubfrosch also als Zwischenstufe zur Inkarnation :)

    Gruß


    Uli aus S


    Übersteuern ist, wenn der Beifahrer Angst hat.

    Untersteuern ist, wenn ich Angst habe.

    - Walter Röhrl -

  • Hi Uli


    Tatsächlich ist der Plan, einen 126 anzuschaffen, der vom Zustand her etwas weniger verbraucht ist, als meine dicke Blaue es war. Mit der habe ich 100tkm km abgespult und die Materie 126 gut kennengelernt.
    Momentan fehlt mir, bedingt durch die noch nicht ganz abgeschlossene Renovierung des 111, das nötige „Kleingeld“ um mir solch ein Traumschiff hinzustellen, zumal die Dinger preislich gerade Höhenflug haben. Und dann hätte ich ihn ja gerne in dkl.blau, dkl.braun oder dkl.grün mit Velours. Es muss nicht zwingend ein 560 sein, ein 500 wäre ebenso ok, nur SEL hätte ich wieder gern. Schaumermal.


    Der „Laubfrosch“ übrigens leistet hervorragende Dienste auf Eis, Schnee und langen Strecken“ und verdient etwas mehr Würdigung :D . Mit dem bin ich vereiste Serpentinen gefahren und das ESP-Leuchtchen hat nicht mal geflackert.

  • Guten Morgen!


    Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von allen ...


    Ich wohne in der Innenstadt und meine Wagen stehen in einer Umweltzone. Natürlich mache ich mir Sorgen, ob das auf Dauer gut geht. Nicht, dass ich morgens hustend das Haus verlasse, aber wenn umtriebige Ökologisten so weiter machen wird sich die öffentliche Meinung irgendwann gegen uns richten.


    Nach meinem persönlichen Empfinden sind neuste Wagen mit dauergeöffneten Auspuffklappen ein viel grösseres Problem, aber das empfindet man wahrscheinlich auch nur so, wenn man sich ständig damit auseinandersetzen muss.


    Vermutlich wäre es günstig gewesen, wenn man von von 2010 an nur noch in Zweijahresschritten das H-Kennzeichen vergeben hätte um die Grenze ganz langsam auf 40 Jahre hoch zu schieben. Es geht hier schliesslich nicht um Fakten, die bestimmen schon lange nicht mehr die öffentliche Diskussion, sondern das effiziente Besetzen von Positionen. Da ist es besser den Bullen zu reiten statt sich dem in den Weg zu stellen.


    Umgekehrt bedeutet dies auch, wollen wir nicht als ewig Gestrige in der Ecke stehen, dass wir auch E-Umbauten oder moderne Motoren in alten Wagen, so sehr es manchen schütteln mag, nicht verdammen sollten. Hauptsache es hilft Wohlwollen zu erhalten.


    Das Problem kommt auf uns zu und wird grösser. Wir müssen nicht jede Idee gut finden, aber im gemeinsamen Interesse sollten wir Vorschläge nicht verdammen, die doch nur dazu dienen (baulich unverändert) auf der Strasse zu bleiben.


    Der Nächste bitte!


    Viele Grüsse


    Jörg

  • "Der Nächste bitte!"



    Das Problem mit den Oldtimern wird größer: Die Fahrzeuge mit H-Kennzeichen nehmen stetig zu: link und rücken damit in den Fokus der Umweltschützer. Vor allem dann, wenn das H-Kennzeichen für ausgelutschte Gebraucht- und Gewerbefahrzeuge mißbraucht wird. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis hier der Hebel angesetzt wird.


    Und es wird noch weitergehen. Ich muss mich leider beruflich z.Z. mit diesem Thema beschäftigen. Die Verkehrswende wird kommen, mit dem langfristigen Ziel des CO2-neutralen Verkehrs. Die Industrie investiert Milliarden in Elektromobilität, autonomes Fahren und Mobilität 4.0. Weltweit beschaffen Verkehrsbetriebe Elektrobusse. In Shenzhen in China gibt es über 16.000 (!) Elektrobusse link. Den wahr gewordenen Albtraum der künftigen Mobilität könnt ihr hier bestaunen: link.


    Habt ihr euch schon mal überlegt, wie es ist mit einem Oldtimern zwischen autonomen Kapseln, sie sich mit einem minimalen Sicherheitabstand bewegen (das nennt man Patooning link) zu fahren. Das ist nicht mehr kompatibel. Oldtimer werden auf ganz natürliche Weise der Evolution zum Opfer fallen.


    Was kann man dagegen machen? Nix, die Entwicklung ist nicht aufzuhalten, zumal sich ein neuer gigantischer Milliardenmarkt auftut link. Nicht nur für neue Fahrzeuge. Sondern auch für sog. Mehrwertdienste. Denn was soll der Mensch in der autonomen Kapsel tun: Werbung und Bezahlvideos glotzen, Onlineeinkaufen etc. Die Smartphone-Generation freut sich schon.


    Grüße Udo

  • Ich nochmal:
    Es ist nun mal das finstere Zeitalter des Populismus durch neue Medien.
    - USA haben ein wilden Präsi mit Mauerbau und Haushaltsstopp
    - UK hat den Brexit
    - Frankreich die Gelbwesten
    - Spanien die Katalonier
    - Dänemark die Grenzkontrollen, den Zaun und die Hyggelichkeit
    - Kalte Krieger wie in Russland, Italien, Polen, Türkei und Ungarn, wollen wir auch nicht
    - Da sind wir mit unserem Feinstaub und der Willkommenskultur für Wölfe (und Hyalommazecken) doch noch vergleichsweise gut davor.


    Darüberhinaus leben wir in der besten aller möglichen Welten, und noch in der besten der möglichen Regionen im bestmöglichen Zeitraum, oder?


    Wirklich schlimm sind ganz andere Sachen, aber das interressiert eh keinen.


    Gruß - Christoph

  • Ja, der Bestand nimmt zu, ist aber immer noch minimal gegenüber des Gesamtbestands. Hier wird ein Problem hochgeredet, das es als solches garnicht gibt und bei dem die einschlägigen Verbände und Vereine gut beraten wären, mit sachlicher Information den Gegnern den Wind aus den Segeln zu nehmen.


    Zum Beispiel auch damit, dass der Zuwachs zunehmend durch Fahrzeuge kommt, die eh schon einen Dreiwege-Kat haben...

  • Ja, der Bestand nimmt zu, ist aber immer noch minimal gegenüber des Gesamtbestands. Hier wird ein Problem hochgeredet, das es als solches garnicht gibt und bei dem die einschlägigen Verbände und Vereine gut beraten wären, mit sachlicher Information den Gegnern den Wind aus den Segeln zu nehmen.


    Zum Beispiel auch damit, dass der Zuwachs zunehmend durch Fahrzeuge kommt, die eh schon einen Dreiwege-Kat haben...

    Da hast schon recht, das wäre der richtige Weg. Aber wen interessieren sachliche Informationen? Es geht um Interessen. Dank des Internets kann jeder Belege für seine Argumente finden. Und wenn nicht, erfindet man sie.


    Grüße Udo

  • Ich sehe jedenfalls nicht die hunderte W124, W201, W123 und GolfII mit H-Nummern in Stuttgart rumfahren, um die Umweltzone zu unterwandern.


    Hin und wieder ist vereinzelt mal einer zu sehen. Aber hinter dem fallen die Leute auch nicht tot um...


    Wie gut das mit der Luftreinhaltung in den letzten Jahrzehnten geklappt hat und welche Fortschritte die viel gescholtene Industrie erzielt hat, merkt man ja erst, wenn ein katloses Auto aus den 60er oder 70er Jahren vor einem fährt. Das sticht dann tatsächlich deutlich in der Nase.


    Anfang der 80er war die Stadtluft wirklich kritisch...