Moin,
ich sehe das ähnlich. Sprache verändert sich Zeitverlauf. Wir sprechen und schreiben heute anders als vor 50 Jahren, was mir z.B. beim Lesen von Pontonhandbüchern aufgefallen ist.
Die Genderistensprache - ich meine hier die Sprache mit den "*" - ist keine Sprache, die sich von selbst entwickelt. Vielmehr wurde sie geschaffen um neben dem Gerechtigkeitsgedanken die Einstellungen, das Denken und das Verhalten zu verändern. Eine Vorgehensweise, die bei unfreiheitlichen Regimen zu beobachten ist.
Ich glaube nicht, dass die Verhaltensänderung funktioniert. Im Gegenteil, die gendergerechten Sprache führt in manchen Kreisen zu Reaktanz und Spaltung, genau das was wir überhaupt nicht brauchen. Wie groß die Kreise sind weiss nicht, aber die *-Sprache wird vom der Mehrheit der Bevölkerung abgelehnt.
In einem meiner Umfelder wird gegendert. Es z.B. gibt Verwaltungsvorschriften zur gendergerechten Sprache in Texten. Bei offziellen Beprechungen wird auch mündlich gegendert. Wer sich nicht daran hält wird schief angesehen und hat es schwer, bei der Vergabe von Führungspositionen berücksichtigt zu werden. Es gibt einige wenige, die das Gendern missionarisch vorantreiben, die meisten passen sich an obwohl sie es ablehnen. In privaten Gesprächen "kotzt" man sich dann aus.
Die Dikussion um die gendergerechte Sprache ist ein mit Ausnahme spanischsprachiger Länder ein deutsches Phänomen. Wir spielen uns als Moralapostel der Welt auf, passen aber dabei ganz genau auf den eigenen Vorteil auf. Ich erachte das als verlogen. Beispiele: China wird wegen der Menschenrechtsverletzungen kritisiert, trotzdem wird China unterstützt und das Regime stabiliisert dadurch dass wir kräftig Handel betreiben, bis hin zu einer unguten Abhängigkeit.
Katar wird wegen Menschenrechtsverletzungen angeprangert. Trotzdem schicken wir unsere Fußballnationalmannschaft hin, die sich dann durch ihre Akionen auf und nebem dem Spielfeld blamiert. Und im Fernsehn wird fleissig Fußball geguggt. Und LPG-Gas kaufen wir von denen auch. Mit Russland hat man solange Wandel durch Handel betrieben und sogar gegen die Willen der anderen EU-Parnter Nordstream 2 gebaut bis es richtig gekracht hat.
Wir diskutieren zurecht über die Situation der Flüchtlingen in Deutschland, machen aber gleichzeitig einen Milliarden-Deal mit der Türkei für die Verwahrung von Flüchtlingen. Das Regime wird dadurch stabilisiert, die Situation der Flüchtlinge in der Türkei interessiert nicht. An den Ursachen der Fluchten insbes. Afrika (z.B. wirtschaftliche Ausbeutung) ändern wir nichts. Aber wir sind die Guten, wir sprechen sogar gendergerecht.
Grüße Udo