Kosten meines W111

  • Liebe Sparfüchse,


    seit ich meinen W111 kaufte, führe ich grob Buch über das was ich am Wagen bisher gemacht habe, inkl. der Kosten. Nun habe ich zum ersten mal resümiert. Dabei ist mir aufgefallen, dass es zwischen dem Gefühl für die Kosten und den Fakten durchaus einige Abweichungen gibt (surprise, surprise) :)


    Gekauft habe ich ihn mit TÜV von einem Besitzer, der mit der Fremdwartung nicht geknausert hat, allerdings auch durchaus mit einigen Altlasten. Von einer Restauration kann in meinem Fall aber keine Rede sein.


    Im Besitz des Autos bin ich seit 1077 Tagen. Während dieser Zeit hat es nach meinem Buch 64 Wartungsfälle gegeben. Das kann etwas so kleines wie der Austausch des alten Kühlersterns gegen einen neuen sein oder die Zerlegung des Lenkgetriebes, neue Reifen etc. Im Durchschnitt bin ich alle 17 Tage mit dem Auto beschäftigt (ohne Fahren).


    Obwohl ich mit dem Gefühl lebe im Wesentlichen alles selbst zu machen, haben sich in den vergangenen drei Jahren 3.700€ Fremdleistungen angehäuft. Für Ersatzteile (inkl. Reifen, Flüssigkeiten) habe ich in der gleichen Zeit 3.400€ ausgegeben. Das Werkzeug habe ich mal nicht in die Rechnung einbezogen. Soweit es eindeutig dem W111 zuzurechnen ist, würde ich es nochmal auf etwa 500€ schätzen.


    Gefahren bin ich in dieser Zeit 11.000km - das ist doch mehr als ich dachte und meines Wissens das Doppelte des deutschen Durchschnitts von knapp 2.000km/Jahr.


    Bezogen auf den Sprit war mein Gefühl, dass er keine große Rolle spielt. Tatsächlich beläuft er sich auf immerhin 2.400€.


    Inkl. Versicherung und Steuer von gut 200€/Jahr hat mich das fahrende Auto bisher also 10.000€ gekostet, im Jahr macht das meiner Tabelle ungerundet 3.475€ aus. Rechnet man das Benzin heraus, so verursachte es bisher Standkosten von 2.600€/Jahr.


    Der gefahrene km all inclusive kostet 0,93€ und pro Tag Verbraucht er 9,50€, selbst an grauen Wintertagen.


    Was die Tendenz meiner Rechnung angeht ist sie eher zu niedrig angesetzt da ich in der Tabelle sicher mal was vergessen habe, bestimmt aber nichts hinzuerfunden. Das Werkzeug macht auch nochmal was aus, ist aber gleichzeitig auch "sonstiges" Hobby. So habe ich mein Schweißgerät noch nie auf das Auto losgelassen. Ohne Oldie-Hobby hätte ich es aber auch nicht gekauft - schwer zu sagen.


    Insgesamt scheinen mir 10T€ eine ganze Menge, vergegenwärtigt man sich, dass es nur 30T€ gekostet hat und realistisch kaum mehr als 35T€ bringen würde. Auf der anderen Seite ist es ein Großteil meines Hobbies, das man schon mal mit 2T-3T€ pro Jahr finanzieren kann.


    Falls sonst jemand Vergleichswerte hat würden die mich interessieren.


    Viele Grüße,


    Thomas

  • Sorry, wie traurig ist/liest sich das denn. Wenn ich irgendwann mal derartige Berechnungen anstellen sollte, bringe ich mich um :( ....denn dann wäre das Leben m.E. nicht mehr lebenswert.


    Wieviel meine Hobbies in all den Jahren gekostet haben, weiss ich gottseidank nicht. Aber fest steht, es war teuer und ich habe es stets genossen. :)


    Peter

    • Official Post

    Lieber Thomas


    Mein W111er 280 SE steht inkl. teurer Erstreparatur bei insgesamt 34.000. Seither mache ich alles selbst.
    Was das Werkzeug betrifft, verfahre ich nach der betriebswirtschaftlich anerkannten "EHDA-Kalkulation".
    Die Erstreparatur betrachte ich als Bestandteil der Anschaffungsinvestition, denn es war nach 200 km ein überholter Zylinderkopf fällig.


    Das Fahrzeug habe ich seit ca.460 Tagen.


    Gefahren bin ich ca. 25.000 km (und das obwohl ich noch drei andere Fahrzeuge besitze und bewege)


    Hier die Kalkulation


    Benzin 5.960,00 €
    5 x Ölwechsel Ölkosten gesamt 150,00 €
    Zündkerzen 50,00 €
    Ölfilter 5 x gesamt 55,00 €
    Thermoelement 20,00 €
    Bremsbeläge vorne 60,00 €
    Zündkabel und Kerzenstecker 250,00 €


    das wars


    Gesamtkosten 6.525,00
    Versicherung und Steuer 570,00 €


    Summe 7.095,00 € / 25.0000 = 28,38 €cent


    Würde ich die Erstreparatur von 3.000,00 € hinzurechnen käme ich auf 40,38 €cent


    Verscheuche Deine schlechten Gedanken und rechne die Freude hinzu, die Dir Dein Benz bereitet, die ist nämlich mit Geld und Gold nicht aufzuwiegen.


    Oder fahr einfach mehr mit Deinem W111er, frei nach Robert Geissen, " je mehr wir fahren, umso mehr sparen wir!"


    Ach ja und hier noch die Erklärung für alle die nicht BWL studiert haben:


    "EHDA Kalkulation" bedeutet


    Das Werkzeug, .... der Mitarbeiter, ... usw ist ja eh da

    Viele Grüsse


    Winfried


    300 SE W112 Cabrio M189 Automatik Fahrgestellnummer ...9840 Ende 1967 „Schlüpferblau-Met.“

  • Hallo Thomas,
    ich finde es absolut zulässig, die Kosten und damit die Ratio nicht völlig aussen vor zu lassen.
    ....und zwar völlig unabhängig davon, ob es sich individuell um es sich um einen bedeutenden oder nicht so bedeutenden Teil des Einkommens/Vermögens handelt, der Gegenstand der Untersuchung ist.
    Dabei muss auch nicht zwangsläufig der Spass auf der Strecke bleiben! Im Gegentei!l, das läuft auch mir mir permanent parallel, ohne schlechtes Gewissen.
    Immer schön ehrlich bleiben und sich nicht selbst beschei....ich fürchte, ich rede mir die Nummer allzu schön, immerhin weiß ich um diesen Sachverhalt....


    Ich geh jetzt mal laufende Kosten erhöhen und meinen Motor weiter einfahren.....geht nicht anders, ist schließlich kein Stehzeug!

    Olli


    ..mit DER Lösung kann ich nicht leben, ich will mein Problem zurück..... :thumbup:

  • Thomas und Winfried


    Das Alles ist sehr interessant.
    Besonders für mich, da ich ja woanders lebe und damit einen Vergleich machen kann, was mich soetwas kosten würde, wenn ich in D leben würde.


    Grüße
    Alex

  • Hallo allerseits,


    obwohl wir Altautofahrer uns ja in diesen Dingen (hoffentlich!) vor niemandem rechtfertigen müssen, erscheint es doch sinnvoll, ein wenig Buchhaltung zu betreiben. Seit meinem Eintritt ins Berufsleben führe ich ein Haushaltsbuch, in dem jede (sic!) Ausgabe eingetragen wird. Es handelt sich dabei natürlich nicht um eine doppelte und revisionsfähige Buchhaltung, aber meine selbstgestrickte Exceltabelle macht dann die Sache mit dem Geld transparent - und diese Transparenz ist der eigentliche Zweck der Übung.
    Des Weiteren notiere ich dort den Kraftstoffverbrauch und die Fahrleistungen meiner Flotte; Details dazu später.


    Mein SL ist im April 2014 nach zehnjähriger Restauration wieder zurück auf die Straße gekommen. Im letzten Jahr (ab Mai) wurden mit dem Cabrio 3350 km zurückgelegt.
    Bevor das Auto wieder zugelassen war, gab es natürlich noch Ersatzteile, Werkstattaufenthalte, Zulassung, etc. pp, so dass die folgende Auflistung vermutlich nicht repräsentativ für ein "normales" Betriebsjahr eines Olddaimlers ist.


    Hier nun also die Zahlen für den 350 SL aus 2014:


    Kraftstoff: € 786,17
    Kraftstoff: 504,86 l
    Strecke: 3349 km


    Somit: 15,075 l/100km und 0,235 €/km


    Ausserdem:


    Ersatzteile: € 3095,66
    Werkstatt/Wartung: €1788,12
    Haftpflichtversicherung: € 324,39
    Garagenmiete: € 600,00
    Parkgebühren: € 10,90
    Kfz-Steuer: € 191,00
    Sonstiges: € 448,82
    Sonstiges II: ...der fehlende Rest zu Gesamt :)


    Gesamt: € 7405,61


    Zu "Sonstiges" ist anzumerken, dass da Dinge notiert sind, die man halt irgendwo verbuchen muss (Gutachter, Nummernschilder, usw.).


    Soviel also zum SL. Interessant ist, dass der Verbrauch des handgerissenen Achtenders nur knapp über 15 Liter liegt :)


    Zum W126 spricht die Tabelle hinsichtlich Kraftstoffverbrauch für 2009 bis 2014:


    Kraftstoff: € 5142,42
    Kraftstoff: 3604,04 l
    Strecke: 28665 km


    Somit: 12,573 l/100 km und 0,179 €/km.


    Sicher ist so eine Zahlenaufstellung nicht repräsentativ, aber für einen interessierten Neuling könnte das durchaus interessant sein. Pauschale Aussagen wie "am billigsten fährt man mit einem alten Auto" können so bestätigt werden oder auch eben nicht - das kann dann jeder selber entscheiden.


    Beste (schwäbisch-sparsame) Grüße


    Markus

  • @'Peter 111:
    Traurig finde ich das gar nicht, wenn jemand seine Kosten berechnet. Traurig finde ich eher, wenn jemand planlos und ohne Kontrolle Geld ausgiebt. Aber lassen wir doch jeden glücklich werden wie er will.


    Thomas:
    Auch ich halte bei allen meinen Autos die Ausgaben wie ein guter Kaufmann fest und das verdirbt mir keinesfalls den Spass an den Autos!
    Ich komme nach 5 Jahren bei meinem W111 Coupe auf
    Liter/100 Km 15,6
    Treibstoff 1.177 €
    Sonstiges 2.364 €
    Versicherung/Steuer 2.449 €
    Summe Ausgaben 5.989 €
    Gesamt-Km 4.209
    Betriebskosten pro Km 1,42 €
    Betriebskosten pro Monat 105,05 €
    Durchschnitt-Km / Jahr 886


    Würde ich mehr fahren, wären die Betriebskosten pro Km natürlich viel niedriger.
    Und der Aufwand um zu diesen Zahlen zu kommen ist dank einer selbst programmierten Excel-Tabelle minimal.


    Gruß Wolfgang

  • Hi,


    ich habe das nicht genau berechnet, jedoch ist meine (etwas begründete) Vermutung seit Jahren: 1 € / km (incl. allem).
    Fahrleistung: ca. 2400km/a (ja, ich weiß, manchem ist das zu wenig, mir reicht's pro Saison).


    Macht aber bei 20.000km = 20.000€
    Klingt komisch, wenn dann aber mal was größeres kommt (Achse, ESP, Getriebe, ...) dann kommt das schon so hin, in etwa.


    Grüße
    Marc (der auch 2400km Rad fährt, pro Jahr ...)

  • Moin,


    ... wir sind ja unter uns, da kann man ja die echten Zahlen auf den Tisch legen :D


    Ich habe meinen 111er seit dem 08.05.2009, also fast auf den Tag genau 6 Jahre. Optisch habe ich an dem Wagen nichts gemacht, dafür technisch einmal Motor, Achsen und Unterboden in Eigenleistung (ausser Zylinder bohren und Kurbelwelle schleifen) generalüberholt.


    Ich bin ca. 45000 Km gefahren, die genauen Km trage ich nochmal nach weil ich zuerst einen Meilentacho drin hatte... muss ich noch umrechnen ^^ . Mit dem überholten Motor habe ich ganz sicher 30038 Km runter weil ich mit Motoreinbau auch einen auf Null gedrehten Km Tacho eingebaut habe.


    So, jetzt kommt's:


    Benzin: 8819,27€
    Ersatzteile: 6795,86€
    Motorüberholung: 5368,65€
    Sonstiges: 9534,86€
    Steuern/ Vers.: 3932,11€
    Wartung: 1720,97€


    Macht in Summe 36786,87€


    Damit habe ich den Kaufpreis um 1786,87€ überschritten 8o:D:D


    Ich bereue keinen Cent!


    Grüße
    Ingo


    PS:


    So, jetzt rechne ich mir das ganze noch mal schnell schön:


    Kaufpreis 35000€
    Kosten s.o. 36786€
    Wertgutachten 2013 :rolleyes: 85000€


    Macht unterm Strich ein Plus von 13214€ 8o8o so muss das hehe...

  • Nur um nicht als Knauserer in die Geschichte einzugehen: Meine Ausgaben sind die Spaßrendite bisher auf jeden Fall wert. Hatte auch nie vor meine Ersparnisse ins Grab mitzunehmen. Will aber auch nicht einer von denen sein, die nur für ihr Auto leben. Vermutlich machen die meisten diese Überlegungen auch ohne Rechnung.


    Das Cabrio von Ingo ist interessant! Aufgrund des glücklichen Falls, dass Du es schon 2009 gekauft hast würdest Du unterm Strich was gewinnen, besonders ohne das Benzin.


    Einige Oldie-Vielfahrer sind hier doch dabei. Ich mache eigentlich (meist) Fahrten, die einen Zweck haben (Sport, Einkauf, Baumarkt ^^ ) für die ich sonst das normale Auto nehmen würde. Da wäre es gerechtfertigt die normalen Fahrtkosten von der Oldie-Rechnung abzuziehen <- nochmal ein kleines Schönrechnungspotenzial.


    Im Spiegel oder anderen Zeitschriften lese ich immer wieder Artikel nach dem Motto: "Oldtimer Rendite schlägt jede Aktie". Die Journaille schau sich dabei scheinbar einfach die Preisentwicklung an und schreibt einen weiteren dieser Artikel. Die obigen Beispiele zeigen recht anschaulich, warum das so meist nicht stimmt. Die Preise steigen, weil die Besitzer wenigstens einen Teil Ihrer Einsätze wieder zurück wollen. Viele VDHler haben oder hatten auch noch mehr als einen Oldie. Dass jemand im Mittel über Alle mit einem Plus davonkommt ist noch unwahrscheinlicher.


    In jedem Fall ist das ein interessanter Thread geworden auf den man mal verweisen kann, wenn ein Einsteiger die Kostenfrage stellt. Der kann sich dann den Cabrio-Fall heraussuchen und mit gutem Gewissen kaufen :)


    Viele Grüße,


    Thomas

  • Hallo Thomas,


    der Cabrio Fall stimmt aber auch nur, wenn ich ganz sicher die 85.000€ bekommen würde. Das glaube ich persönlich nicht, mit Plus Minus Null wäre ich aber hochzufrieden :thumbup: . Das war allerdings nie Ziel der Oldtimerei, sondern der Spaß daran. Ich fahre seit meinem 25ten Lebensjahr Oldies... jetzt bin ich 55 und freu mich immer noch über die alten Karren :D


    Ja, Schönrechnungspotenzial habe ich noch unter "Sonstiges", da buche ich auch schon mal den ausgetauschten Wasserhahn für die Schrauberhalle, den ich ja nicht bräuchte wenn ich den 111er nicht hätte und somit die Halle unnötig wäre ... :D . Auch Hallengetränke, Hallenmiete, Fachliteratur und Kostenpflichtige Veranstaltungen mit Hotel und Verpflegung usw. gehören dort dazu... also ein bisschen Wischiwaschi ;)


    Wenn Ihr Interesse habt, könnte ich mal versuchen Excel Tabellen meiner "Kostenarten" einzustellen dann könnt Ihr sehen was ich da alles reinbuche.


    Aber wie schon gesagt, auch wenn ich gerne weiss wie viel ich für was ausgegeben habe... ich bereue keinen Cent! :D


    Grüße
    Ingo

  • Die Oldtimerei ist eine emotionale/irrationale Angelegenheit.


    Für Wirtschaftlichkeitsberechnungen sollten Sparfüchse, die den Oldie-Virus sowieso nicht in sich tragen, besser einen neuen Audi-Diesel o.ä. Nutzfahrzeuge verwenden...... :D


    Heute Vormittag habe ich bereits mehr als 150 Km mit einem meiner Oldies zurückgelegt..........und keiner will wissen wieviel das gekostet hat. :thumbup::thumbup:


    Peter


  • Peter,
    Du hast Recht, wenn Du genügend Geld hast. Leider gibt's genügend (gefühlt > 90%), die, z. B. in der 107er Szene, sagen, "ey isch hab 10.000 Budget, der für 8.000 is doch gut, oder"? Um denen mal zu sagen, daß die Schönrechnerei nix hilft, schadet es nicht. Ich habe über 10 Jahre auch > 20.000 Euro in meinen R107 versenkt, nur für Inspektionen und Reparaturen ... allerdings schreb' ich auch alles auf :)


    Thomas

  • Ich schreibe nichts auf - nicht weil es mich nicht interessiert, sondern weil ich einfach zu undiszipliniert bin. Und Bock, ein halbes, dreiviertel Jahr nachzutragen habe ich auch nicht.


    ich schaue lediglich sehr genau auf den Verbrauch, denn der ist immer der erste Indikator, dass etwas nicht stimmt.


    Bei unserem alten 1600er Automatik-Käfer (Gott habe ihn seelig) schwankte der Verbrauch zwuschen 10 und fast 18 Liter, ohne dass man etwas an der Fahrdynamik bemerkt hätte. War eben sehr sensibel auf geringfügigste Veränderungen bei Zündzeitpunkt und Schließwinkel. Alle 3 Wochen nachstellen hat das Budget spürbar entlastet.


    Ist zwar off topic, aber mein Hals ist gerade ziemlich geschwollen. Euro immer noch im Vergleich zum Dollar auf einem niedrigen Stand, der Rohölpreis immer noch im Keller, aber letzten Samstag wollten die an der Tanke 1,56 € für den Liter Super 95 - also fast wieder den Stand von vor dem Preisverfall. Und unser Kartellamte ist geschenkt zu teuer. Nach langwierigen Prüfungen kamen die zum Ergebnis, dass kein Kartell besteht, da gegeseitiges Abschreiben nicht verboten sei, haben aber völlig übersehen, dass sie auch für Oligopole, die ihre Marktmacht ausnutzen zuständig sind.

    Gruß


    Uli aus S


    Übersteuern ist, wenn der Beifahrer Angst hat.

    Untersteuern ist, wenn ich Angst habe.

    - Walter Röhrl -

  • Eigentlich sollten wir es am besten so wie Peter 111 machen: Einfach die Kreditkarte zücken und uns am Oldie erfreuen.


    Leider mache ich es aber auch nicht so und kann deshalb ziemlich genau sagen, was mich meine Oldies bislang gekostet haben. Alle (ausnahmslos) haben mich mehr gekostet, als ich zunächst erwartet habe und die meisten auch mehr, als dem aktuellen "Marktwert" entspricht. Wenn da jemand meint, er habe angesichts der unbestreitbaren Wertentwicklung in den letzten 10 Jahren eine geniale Geldanlage gefunden ("Garagengold"...), dann sei ihm seine Freude gegönnt. Nur rechnen können diese Leute meistens nicht. Und wenn sie doch nachrechnen, versaut 's einem die Rendite wie die Laune.


    Andererseits frage ich mich, ob ich z.B. für deutlich über 20.000 Euro einen 108er bekommen hätte, der wirklich (!) im Zustand und Wunschausstattung meinem 280 SE entspricht. Und dann weiß ich wieder, dass MEIN 108er MIR den Preis wert war/ist.


    Viele Grüße


    Oliver

  • Ich hefte Rechnungsbelege, Quittungen (keine Tankquittungen) und so weiter ab. Für jedes Auto habe ich einen separaten Ordner. Damit kann/könnte ich auch nach etlichen Jahren noch nachhalten, was irgendwann erneuert wurde. Wieviel meine Autos verbrauchen habe ich manchmal grob überschlagen und war überrascht, dass sie weniger verbrauchten als ich annahm. Man kann natürlich alles haarklein nachrechnen......aber wer hat darauf schon Bock?.....ausserdem, wenn man das bei seinem Hobbie schon macht, dann macht man das womöglich irgendwann mal im Urlaub und ermittelt zahlenmässig, ob sich die Urlaubsstunde gerechnet hat......... das alles halte ich für Korinthenkackerei und es schmälert massiv die Lebensqaulität.


    Ich gebe Geld nicht mit vollen Händen aus, ich bin 30 Jahre selbstständig, ich weiss wie schwer es ist Geld zu verdienen. Ich erwarte auch immer einen angemessene Gegenleistung. Aber ob mein Hobbie sich rechnet oder nicht ist mir egal.


    Peter

    • Official Post

    Wenn jemand etwas schön rechnet, dann ist es die Autoindustrie, sowie deren Vertiebs- und Leasingorganisationen. Wenn Du richtig viel Geld vernichten willst dann kauft man sich am besten alle drei Jahre einen Neuwagen, ...oder gleich noch besser, man least und zahlt am Ende den ach so grossen Vorteil bei der Endabrechnung wieder drauf weil die Leasinggesellschaft einen Neuwagen zurück will.


    Ne danke, da rechne ich mir lieber meine Oltimer schön. Ob der km nun 28 Cent oder 1,49 € kostet ist eigentlich egal, ein vergleichbarer Neuwagen ksoten pro km mehr. Das haben die Finanzämter nur noch nicht kapiert, bzw. der Gesetzgeber, denn sonst wären die km Pauschalen höher.


    Im übrigen gibt es unzählige Oltimerfreunde, die keine dicke Kreditkarte haben, die mit bescheidenen Budgets ihre Schätzchen am laufen halten und trotzdem zurecht kommen.


    @ Oliver


    Wenn Du Deinen Traum W108 er hast, dieser bei 20K liegt, so ist das nicht so aussergewöhnlich. Das Fahrzeug wird es wert sein und vor allem ist es Dir die Summe wert gewesen. Das reicht schon aus. Von der dicken Kreditkarte die gedankenlos gezückt wird hingegen hat Peter gar nicht gesprochen. Ich glaube das wurde falsch verstanden.

  • ....ausserdem, wenn man das bei seinem Hobbie schon macht, dann macht man das womöglich irgendwann mal im Urlaub und ermittelt zahlenmässig, ob sich die Urlaubsstunde gerechnet hat....
    Peter


    Echt Peter,


    Du machst das nicht? Bei uns kommt es öfters im Urlaub vor, daß wir 'ne Stunde länger aufbleiben, um den Stundenpreis im Urlaub nach unten zu drücken :)


    Spaß beiseite, ich hatte das wirklich mal ... Wochenende Skifahren mit Kollegen. Nachts bis in die Puppen Alkohol, morgens erste auf der Piste etc. Ich wollte eigentlich das WE etwas genießen und hab' etwas langsamer getan. Kommentar: Wir haben eine Ski-Tageskarte gekauft und je öfter wir rauf und runter fahren, desto billiger wird die Einzelfahrt 8o ... mein letztes Wochenende mit diesen Kollegen ...


    Thomas



  • Thomas, das sind die Zeitgenossen die auch gern in "all you can eat Restaurants" essen und dann 5-7 mal Nachschlag holen......solche "Sparfüchse" kann ich auf den Tod nicht ab...... ^^


    Peter

  • Sorry, wie traurig ist/liest sich das denn. Wenn ich irgendwann mal derartige Berechnungen anstellen sollte, bringe ich mich um :( ....denn dann wäre das Leben m.E. nicht mehr lebenswert.


    Wieviel meine Hobbies in all den Jahren gekostet haben, weiss ich gottseidank nicht. Aber fest steht, es war teuer und ich habe es stets genossen. :)


    Peter


    Ich sehe das wie Peter. Ich bin kein Buchhalter, schon gar nicht bei meinen Hobbys

  • Hallo allerseits,



    ...das hier ist ja eine sehr interessante Diskussion geworden mit durchaus interessanten Einblicken :)
    Glücklich derjenige, der sich sein Hobby - in unserem Fall ja Olddaimler - leisten kann ohne den Euro zweimal herumdrehen zu müssen. Das sei jedem gegönnt, und darin sind wir uns sicher einig.


    Mein Haushaltsbuch führe ich, seit ich mit dem Studium fertig bin und meinen eigenen Haushalt umtreibe. Als es daran ging, eine Wohnung zu kaufen und einen Haushalt zu gründen, musste die Bude ja erst einmal finanziert werden. Da hat so ein Haushaltsbuch ganz gut geholfen, denn der Kreditmann glaubt ja an die Zahlen, die er im Haushaltsbuch sieht :saint:
    Und auch im späteren Leben ist es eine gute Hilfe, wenn die eine oder andere größere Anschaffung ins Haus steht und man abschätzen kann, ob die Investition jetzt machbar ist oder eben noch ein wenig verschoben wird. Auch hilfreich ist es, wenn man beobachten kann ob einem irgendwelche Kosten davon laufen (z.B. Telefon/Internet), um dann entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
    Und da so eine Exceltabelle halt nur dann gut funktioniert, wenn man auch brav alles einträgt, gehören meine Autos auch dazu. Das hat sich so ergeben, denn das eigentliche Ziel war es ja, Transparenz zu schaffen und nicht, um auf Heller und Pfennig den Fuhrpark schönzurechnen.


    Aber da es ja eigentlich um Autos ging, hier noch die Zahlen zu meinem Zäh 180 (W202):

    • gekauft im April 2013, um nicht mehr mit Bus und Bahn ins Büro zu pendeln; dabei bewußt die kleinste Motorisierung mit Fünfgang-Schaltgetriebe und ohne Klima gesucht.

    Und hier die Zahlen zu der Kiste (ab April 2013 bis einschliesslich April 2015):

    • Kraftstoff: € 1779,91
    • Kraftstoff: 1213,04 l
    • Strecke: 14372 km
    • Somit: 8,44 l/100km und 0,124 €/km

    Ausserdem:

    • Ölwechsel: € 64,00
    • Waschen und Pflege: € 24,49 (jaja, der SL kriegt da mehr Liebe ab)
    • Ersatzteile (auch: 1 Satz Winterreifen): € 759,42
    • Werkstatt/Wartung: € 0,00
    • TÜV/AU: € 100,00
    • Haftpflichtversicherung: € 1579,94
    • Parkgebühren: € 25,40
    • Kfz-Steuer: € 396,00
    • Sonstiges: € 2264,25 (Kauf: 2,1 k€, Zulassung und sonstiges Gedöns).


    Das macht in Summe: € 7003,41
    Und somit: € 0,4873 pro km.


    Oder - für die Kumpels mit dem Leasing - das wären im Monat ~ 280 Euronen. Ohne Anzahlung und Schlußrate, dafür aber mit Benzin ;)


    Der ganz besondere Charme ist natürlich, dass in den Zahlen der Kaufpreis enthalten ist und somit kein Wertverlust mehr stattfindet, da der Silberpfeil abgeschrieben ist :D


    Interessant ist auch, dass ich in 2012 als ÖPNV-Pendler im Monat ca. 61 Euro ausgegeben habe, um mit Bus und Bahn ins Büro zu kommen. Die Fahrtdauer je einfache Strecke war dann eine dreiviertel Stunde für knapp 9 (sic!) Kilometer; mit dem Auto ist es zwar deutlich teurer, dauert aber nur jeweils 20 Minuten (remember: time is money!).


    Freundliche Grüße


    Markus



    ...der einmal sein Haushaltsbuch dem Bausparvertragverkäufer gezeigt hat und seither das Prädikat "nicht sparfähig" trägt...

  • Ich hab viel Zeit, aber keine übrig um Listen zu führen wieviel die Kisten verbrauchen, oder was sie sonst an Unterhaltung kosten. Sie kosten halt das was sie kosten, basta! Ich weiss, wieviel sie mich im Kauf und in Investitionen gekostet haben, das reicht mir völlig. Ich tanke wenn die Tanks leer sind, da ich nichts absetzen kann, schmeiss ich die Quittungen fort. Der Rest ist mir zu viel Kleinkrämerei, was bringts mir, wenn ich auf den Cent weiss, was der Kilometer kostet, wie gesagt, ich bin kein Buchhalter und Hobbykostenrechner

  • Wenn mein gerade mal 10 Jahre altes Alltagsauto (ein in der Slovakei mit Teilen aus dem Skoda/Audi/VW-Baukasten zusammengesetzter Cayenne mit Porschewappen) wieder eine der vielen Macken hat oder gar liegenbleibt, fluche ich, will ihn in die Presse schieben und ärger mich über jede zusätzliche Ausgabe, das Ding sollte eigentlich beim heutigen Stand der Technik und dem Neupreis einer Eigentumswohnung einfach nur fahren und gut ist. Das Einzige, was tröstet, ist der Anschaffungspreis, der nicht mal 10% des Neupreises betrug (jetzt weiss ich auch wieder mal warum). Öl und Wasser und Bremsklötze - das war füher jahrelang alles bei vielen treuen Weggefährten der Reihe W123 und W126 - die konnte man sich sogar als Student aufgrund der niedrigen Betriebskosten leisten (ok, dafür auf 8qm unterm Dach gewohnt...)
    Wenn ich jedoch heute bei vorhandenem Budget finanziell etwas in die Oldies stecke, dann ohne Fluchen und doch manchmal sogar gern..man muss ja öfters auch lange nach Teilen suchen, was auch einen Reiz ausmacht, da liegt doch der feine Unterschied.
    Rechnungen werden natürlich gesammelt, aber nicht addiert.
    PS: hört sich blöd an, aber alle Seitensprünge zu anderen Marken als Alltagsauto waren bei mir mit viel Ärger und Reparaturen/Kosten verbunden und Verkäufen weit unter Preis ohne der Kiste eine Träne nachzuweinen...der Nächste wird ziemlich sicher eine G-Klasse, egal wie alt, da weiß man was man hat.

    • Official Post

    Liebe Sternenfreunde


    Ich habs aufgrund des ersten Beitrags von Thomas kurz für meinen W111 Coupe überschlagen und kam auf einen für mich überraschend niedrigen Wert. Der mittlerweile achtjährige Z4 meiner Frau, den wir damals neu kauften liegt da deutlich höher.


    Allerdings hats mir gestern meine Kalkulation nach der dritten Kommastelle komplett zerlegt. Ich musste zwei Kunststoffbuchsen für die Kupplung am/zum Lenkgetriebe erneuern. Jetzt musss ich weitere 5,76 € auf 25.000 km umlegen :D:D:D


    ...es is mir einfach wurscht, was der Benz braucht das bekommt er. :thumbup:


    Aber Spass beiseite, ich denke es gibt viele Vorteile seine Kosten zu kontrollieren, egal ob fürs Hobby oder sonstige Lebenslagen.


    Wenn man das hier alles so liest, dann kommen einige Beiträge etwas arrogant und überheblich rüber, sicher auch meiner, aber ich glaube das ist von den jeweiligen Verfassern nicht so gemeint.


    Ist es nicht eine Frage der persönlichen Prioritäten und verfügbaren Budgets in wie weit man den Euro einmal oder zweimal umdreht? Es ist sicher leichter wenn man Haus und Hof abbezahlt und die Kinder endlich aus dem Haus hat, als wenn viel wichtigere Dinge wie Lebens- und Karriereplanung zu bewältigen sind. Dass man da u.U. mit spitzerem Stift rechnet ist nur zu verständlich. Und mancheiner behält seine Kostenkontrolle auch bei, wenn es später keine grosse Rolle mehr spielt.


    Hätte aber jeder von uns vor seinem ersten Oldtimer gewusst, was an Kosten auf ihn zukommt hätte der eine oder andere wohl die Finger davon gelassen und es würden viele, viele alte Mercedes Fahrzeuge nicht mehr auf den Strassen rollen.


    Ich erfreue mich an jedem Fahrzeug dass ich auf Oldtimerveranstaltungen sehe, egal ob junge Oldtimerfreunde oder Familienväter, die als Alleinverdiener niedrige Budgets mit Einfallsreichtum und Fleiss wettmachen oder finanziell besser gestellte mit werkstattgepflegten Fahrzeugen mit ihren teueren Einstecktüchern die Spiegel polieren.


    Ausschlaggebend ist doch nur, dass wir alle, ohne Missgunst und Neid, aber auch ohne Arroganz einem der schönsten Hobbys nachgehen.