Leck an Deckel Servolenkungen (W111)

  • Liebe Schrauberkollegen,


    nach einer ausgedehnten Überlandfahrt bemerkte ich eine Lackage am Servo-Lenkgetriebe meines W111 Coupes. Das Öl kommt oben zum kleinen Deckel raus, den man mit dem Zapfenschlüssel mehr oder weniger fest hineindrehen kann.


    Ich erinnere mich vom Austausch der Dichtungen vor etwa zwei Jahren, dass die Drehung des Deckels auch was mit dem Lenkspiel zu tun hat, welches ich in letzter Zeit ebenfalls stärker bemerke. Leider kann ich mein Tabellenhandbuch nach dem Umzug nicht mehr finden, in dem diese Details beschrieben waren.


    Aus meiner Erinnerung heraus zog man mit der Drehung des Deckels die große Kugel im Lenkgetriebe in die Pfanne, die ihrerseits mit der dicken Lenkwelle verbunden ist, die unten heraus kommt. War das so und hat das auch mit der Dichtigkeit zu tun?


    Falls jemand die Seite zur Hand hat und hier einstellen könnte wäre ich nicht böse bzw. dankbar für Hinweise.


    Viele Grüße,


    Thomas

  • moinsen,


    ggf. kannst du mit dem Zapfenschlüssel gegenhalten und die untere Mutter nachziehen, dann die obere kontern. Wenns dann noch leckt, noch einmal Lenkung raus und O-Ring erneuern, ggf. mit etwas Dichtmittel wie Curil weich einsetzen.


    Gruß


    Volker

  • Danke für den Hinweis Otto.


    Habe mich entschlossen das Lenkgetriebe lieber mal auszubauen und nachzusehen. Das letzte Mal hatte ich mir eine Papierdichtung gefertigt die man in Fetzen auf dem Bild sehen kann.


    Dass der Deckel gegen das Gehäuse dichtet habe ich nicht geglaubt - daher die Dichtung. Allerdings aus normalem Papier. Die hat es ziemlich zerlegt und herausgedrückt. Die Schrauben des Deckels waren so lose, dass ich sie teilweise ohne Dreher mit der Hand herausdrehen konnte. Das muss die Folge der Auflösung meiner Papierdichtung sein.


    Irgendwie habe ich aber immer noch ein schlechtes Gefühl beim Zusammenbau ohne "Dichtmittel". Vor allem hat der Deckel auf der Innenseite einige Kratzer, so dass ich gerne was dazwischen hätte. Ist es sinnvoll hier eine (Motor-)Dichtmasse zu verwenden und wenn ja, welche?


    Viele Grüße,


    Thomas

  • Hallo Thomas,


    Quote

    Dass der Deckel gegen das Gehäuse dichtet habe ich nicht geglaubt - daher die Dichtung. Allerdings aus normalem Papier. Die hat es ziemlich zerlegt und herausgedrückt. Die Schrauben des Deckels waren so lose, dass ich sie teilweise ohne Dreher mit der Hand herausdrehen konnte. Das muss die Folge der Auflösung meiner Papierdichtung sein.


    Irgendwie habe ich aber immer noch ein schlechtes Gefühl beim Zusammenbau ohne "Dichtmittel". Vor allem hat der Deckel auf der Innenseite einige Kratzer, so dass ich gerne was dazwischen hätte. Ist es sinnvoll hier eine (Motor-)Dichtmasse zu verwenden und wenn ja, welche?


    Der Deckel dichtet niemals blank gegen das Gehäuse, genauso wenig wie Deine Papierdichtung. Im Deckel ist eine Nut, dort sitzt ein Gummiring, welcher auch beim Dichtsatz dabei gewesen sein sollte. Den Ring legt man in die Nut, der Deckel wird mit dem passenden Drehmoment angezogen und ist anschließend eigentlich immer dicht, ich habe es jedenfalls noch nie anders erlebt (was nichts heißen soll...).


    Auf dem Bild im Anhang siehst Du im Hintergrund den Deckel mit der Nut für den Dichtring. Der Ring selber ist weiter vorn zu sehen. Im Urzustand ist der Dichtring kreisrund und nimmt erst über die Jahre die ovale Form an. Zwischen Deckel und Gehäuse gehört nichts außer der besagte Dichtring, dieser hält, unter entsprechendem Druck durch den festgeschraubten Deckel stehend, dem Öldruck in der Lenkung problemlos stand. Und das können bei Vollanschlag schon mal 80 bar sein...


    MfG
    Maik

  • Hallo Maik,


    das beruhigt. Dann waren vielleicht einfach die Schrauben nicht fest genug angezogen.


    Habe mich entschlossen bis auf den großen Dichtring (der später oval wird) nicht nochmal den gesamten Satz zu wechseln, das kann nach drei Jahren noch nicht das Problem sein. Da lasse ich lieber meine Papierdichtung weg.


    Leider habe ich mein Tabellenhandbuch immer noch nicht gefunden. Könntest Du die Anzugmomente für die sechs Imbusschrauben nachsehen? Oder fall es jemand anders weiss?


    Danke und viele Grüße,


    Thomas

  • Mahlzeit Thomas,


    Anzugsmomente Innensechskantschrauben zur Befestigung des unteren Gehäusedeckels am Lenkgehäuse: 2,2 - 2,7 mkp, bzw. 3,0 - 3,5 mkp (je nach verbauten Schrauben, 8G oder 10K).


    MfG
    Maik

    "Die weltweite Nachfrage nach Kraftfahrzeugen wird eine Million nicht überschreiten, allein schon aus Mangel an verfügbaren Chauffeuren"
    (Gottlieb Daimler)