Erneuerung der Lager Schubstrebe - Hinterachse

  • Hi Lutz,
    beim Daimler bekommt man schlimmstenfalls Ersatzteile, welche das Verfallsdatum überschritten haben (Gummi, Kunststoff).
    Mit den von mir erwähnten "Gummis" meine ich diejenigen aus dem freien Ersatzteilhandel.
    Ich habe genauso wie Du einen Reparatursatz gekauft, und dann die "Wabbelgummis" durch welche von der Firma Meyle ersetzt (Preiswert).


    Beste Grüße auch,
    John

  • Hallo Lutz,
    gibt es dafür auch eine Teilenummer (Rep.- Satz). Laut EPC wird kein Teilesatz angezeigt.
    Deshalb ist es schwer im vdh Bestand nach dem Teilesatz zusuchen.
    Vielen Dank für deine Bemühungen.
    Mit frdl. Grüßen
    Thomas

  • Auch die hohlen Schrauben sind mit Vorsicht zu genießen. Ich habe eine gekillt, als ich sie mit dem Drehmoment aus dem WHB angezogen habe.


    Udo

  • Hallo Lutz,
    gibt es dafür auch eine Teilenummer (Rep.- Satz). Laut EPC wird kein Teilesatz angezeigt.
    Deshalb ist es schwer im vdh Bestand nach dem Teilesatz zusuchen.
    Vielen Dank für deine Bemühungen.
    Mit frdl. Grüßen
    Thomas


    Moin Thomas,
    na klar: A1103501475
    Ist auch im EPC zu finden. Zwar nicht als RepSatz im Bild zusammengefasst wie bei anderen RepSätzen, aber in der Teileliste links wird er als solcher aufgeführt.


    Auch die hohlen Schrauben sind mit Vorsicht zu genießen. Ich habe eine gekillt, als ich sie mit dem Drehmoment aus dem WHB angezogen habe.



    Udo


    Moin Udo,
    danke für den Hinweis, aber auch hier stellt sich die Frage nach der Bezugsquelle. Daimlerware oder aus dem Ersatzteil-Aftermarket? Von welchem Händler genau? Bin weiß Gott kein Verfechter der Auffassung, dass die Daimlerteile immer bester Qualität sind (siehe z.B. Gummiqualitäten), aber bei solchen Aussagen wäre es hilfreich zu wissen, WER Schrott liefert, damit der Nächste nicht denselben Fehler macht. Gerade bei sowas sollte man ruhig Ross & Reiter nennen, finde ich.


    Beste Grüße,
    Lutz

  • Niemöller. Niemöller kauft z.T. bei Mercedes z.T. bei anderen Lieferanten. Ich habe bei der Schraube aufgrund der Wanddicke schon Bedenken gehabt ob sie das Drehmoment aushält. Naja, dann hat´s knack gemacht. Die nächste habe ich mit etwas weniger Drehmoment und Schraubensicherung eingesetzt.


    Udo

  • Hallo und Hinweis.........Aufgrund der Bauhöhe des 36er Sechskant, sollte und muß die Nuß oder Ringschlüssel abgeschliffen werden, damit die 5 mm Schlüsselfläche richtig zum tragen kommt. Macht man dieses nicht, rutsch das Werkzeug sehr schnell ab und man hat ein "Rundsechskant". Maulschlüssen...ja klar paßt schon, allerdings gehen die Schlüsselflächen auch schön rund.
    *Gruß Hoffy !!!

  • Moin,

    muss mal diesen alten Fred ausgraben...

    Bin gerade dabei, die Schubstrebengummis in deren Augen zu erneuern. Also die an der Coupe-Stahlfederachse, mit RepSatz A1103501475. Nun bin ich an dem Punkt, dass ich die beiden Gummis, sowie die Hülse mit Scheibe und Sprengring auf einer Seite drin habe. Jetzt muss ich das Ganze so komprimieren, dass ich auch Scheibe und Sprengring auf der anderen Seite aufsetzen kann. Aber wie stelle ich das an? Großer Schraubstock ist vorhanden. Aber wie presse ich das so zusammen, dass die zweite Scheibe so weit über die Hülse gedrückt wird, dass die Nut freiliegt und man auch noch die Zugängigkeit behält, den Sprengring aufzuschieben?

    Bin ich zu doof oder braucht man dafür schon wieder Spezialwerkzeug? Kann doch nicht so schwer sein?

    Danke für die Lösung meiner Denkblockade!


    Beste Grüße,

    Lutz, kurz vor Sprengung

  • Hallo Lutz,


    ich hatte mir damals ein Werkzeug nach WHB geschnitzt. Das habe ich mal jemandem ausgeliehen (ja, Herr R. S. aus D.) und kam nicht mehr zurück, daher kann ich kein Bild einstellen.


    Es handelt sich um ein großes Rohrstück das die Scheiben außen zusammendrückt. Innen ist konzentrisch ein kleineres Rohr das den Sicherungsring auf einen in die Hülse gesteckten Konus aufdrückt. Vorgehensweise ist: Scheibe auf Hülse aufschieben, Konus auf Hülse aufstecken, Sicherungsring auf Konus stecken, Werkzeug auf das ganze drüber und in der Presse oder im Schraubstock zusammendrücken bis es klick macht. Nebenher kann man noch ein Bier trinken.


    Zum streßfreien Entfernen des Sicherungsringes hat das Außenrohr eine Aussparung. Nach Entfernen des inneren Rohres kann man damit die Gummis zusammendrücken um dann den Sicherungsring rauszufummeln.


    Ich hoffe damit sind alle Klarheiten beseitigt.


    Du solltest auch mit zwei kleinen Klötzen als Abstandhalter die Scheibe im Schraubstock reindrücken können (andere Backe liegt Hülse direkt an) und den Ring dann von Hand reinwürgen.


    Viele Grüße,

    Hagen

    .

  • Moin Hagen,

    besten Dank für die fachkundige Aufklärung! In welchem WHB ist das drin? Habe ich nicht in den Nachdrucken von Flosse und 108er gesehen... was nix heißen muss...


    Das mit den Klötzen etc. habe ich probiert, funzte aber nicht, weil mir die immer verrutschten oder die dritte und vierte Hand zum Festhalten des ganzen Gelumpes und gleichzeitigem Zudrehen des Schraubstocks fehlten...


    Ich komme eh erst nächstes Wochenende wieder zum Schrauben, von daher nehme ich das Werkzeugversandangebot gerne an!

    Kriegste auch bestimmt wieder, kannste ThomasJ fragen, der hatte mir letzte Woche das Abziehergeraffel für die HA-Radlager geliehen und es bereits zurück.


    Schicke Dir ne PN!


    Beste Grüße,

    Lutz, Leihendarsteller

    • Official Post

    https://vdhflipbooks.de/books/WHB/WHB-ab-1968/#740

    Viele Grüsse


    Winfried


    300 SE W112 Cabrio M189 Automatik Fahrgestellnummer ...9840 Ende 1967 „Schlüpferblau-Met.“

  • ADas mit den Klötzen etc. habe ich probiert, funzte aber nicht, weil mir die immer verrutschten oder die dritte und vierte Hand zum Festhalten des ganzen Gelumpes und gleichzeitigem Zudrehen des Schraubstocks fehlten...

    notfalls kann man auch an einem passenden Stück Rohr einfach vorne etwas absägen, so dass nur noch zwei Stege stehen bleiben. Damit konnte ich die Lager bequem im Schraubstock positionieren und zusammendrücken. Über die seitlichen Öffnungen lässt sich dann der Sicherungsring von Hand draufschieben.


    Grüsse,

    Rainer

  • Guten Abend Lutz,


    Ich bin mir unsicher ob es hilfreich ist. Also ich habe sowohl Demontage als auch Montage mit einem kräftigen Schraubstock und einer soliden Schraubzwinge hinbekommen. Hier das Bild der Demontage.


    LG


    Christian

  • Hallo Lutz,

    Kriegste auch bestimmt wieder, kannste ThomasJ fragen,...

    brauch ich nicht fragen, so viel Vertrauen habe ich dann schon zu Flossenfahrern :) . Der Kollege hatte das Teil schon seit ca. 20 Jahren und wohl schon einige Achsen damit gemacht... :cool: Mal 'ne gute Gelegenheit das wieder meiner Werkzeugkiste zuzuführen; ich habe das Gefühl das ich bald mal wieder eine Achse machen muss.


    Versand ist organisiert, ich hoffe das klappt bis Freitag.


    Viele Grüße,

    Hagen

    .

  • Moinsen,

    falls es Jemanden interessiert: der Versand hat geklappt! Und die Anwendung des Werkzeuges dann Gestern auch!

    Mit Erlaubnis von Hagen gebe ich einen kurzen Bericht über die Durchführung, vielleicht hilft es ja auch anderen mal, die zukünftig dasselbe Aufgabe vor sich haben.


    Zur Erinnerung: Fragestellung meinerseits war, wie man ohne Kollateralschäden an Mensch und Material die erneuerten Gummipuffer im Schubstrebenauge so komprimiert bekommt, dass die Sprengringe beiderseits sauber in die Nuten der Lagerhülse verbracht werden können. Den ersten Sprengring auf der einen Seite der Lagerhülse kann man ja noch bequem und einfachst per Hand in dessen Nut einsetzen, dann die zugehörige Scheibe und den ersten Puffer aufschieben, und das zusammen ins Auge der Schubstrebe stecken. Aber nach dem Eindrücken des zweiten Puffers geht nichts mehr per Muskelschmalz. Hier sind enorme Kräfte aufzubringen, logisch, denn hier gehts ja um Fahrwerksteile, die im Betrieb sehr stark belastet werden. Das WHB zeigt hier ein Presswerkzeug (s.o.), mit dem das Ganze scheinbar mühelos zu erledigen ist. Sicher haben schon sehr viele Schrauber das auch "irgendwie ohne" dieses Werkzeug erfolgreich hinbekommen, indem sie sich irgendwelche alternativen Abstands- oder Zwischenstücke bastelten. Auch ich war an diesem Punkt, hatte aber keinen Bock darauf, mir für eine einmalige Anwendung erst Hilfskonstruktionen auszudenken oder anzufertigen.

    Zum Glück kam an diesem Punkt der gute Hagen zu Hilfe. Er ist in solchen Dingen deutlich motivierter und vor allem dank Drehbank etc. deutlich besser ausgestattet unterwegs, und hatte vor vielen Jahren ein Werkzeug für diesen Zweck angefertigt, welches nun auf meiner Werkbank lag:

    Es besteht aus einem Stempel mit konusförmiger Aufnahme für den Sprengring, sowie aus zwei ineinanderliegenden Presshülsen. Die äußere Hülse drückt gegen die große Scheibe (und somit den Gummipuffer zusammen), und die innere Hülse drückt "etwas zeitversetzt"(siehe Längendifferenz beider Hülsen) gegen den aufgelegten Sprengring. Und dann presst man im Schraubstock so lange alles zusammen, bis auch der zweite Sprengring in seiner Nut einrastet. Hört sich einfach an, isses auch, aber der Schraubstock sollte nicht gerade vom Feinmechanikerbedarf gekauft sein. ich bin sehr froh, dieses Werkzeug zur Hand gehabt zu haben! Herzlichen Dank nochmal, Hagen! :thumbup:


    Und hier nochmal die einzelnen Schritte der Durchführung:


    1. eine Seite per Hand zusammenstecken


    2. dieses Gebilde ins Auge (der Schubstrebe!) stecken


    3. Schubstrebe umdrehen. So schauts dann aus...


    4. zweiten Gummipuffer auf die Lagerhülse schieben/drücken, soweit es geht

    Und man sieht: weiter geht es nicht, und die Nut für den Ring ist ohne Druck unerreichbar.


    5. Scheibe auflegen


    6. Konus-Stempel einsetzen


    7. der Stempel ist drin und sitzt auf der Lagerhülse auf


    8. Sprengring auf Konus auflegen


    ... da die Anzahl der Bildanhänge begrenzt ist (warum???), gehts im nächsten Post weiter...

  • ...und hier die Fortsetzung...


    9. Presshülsen aufsetzen


    10. die innere Hülse liegt auf dem Sprengring auf


    11. das Ganze in den Schraubstock bugsieren


    12. und nun lautet, obwohl nicht im Kreißsaal, die Devise: kräftig pressen!!

    Hierbei drückt nun die äußere Hülse gegen die Scheibe und somit die Gummipuffer, und die innere Hülse schiebt den Sprengring über den Konus auf die Lagerhülse - im Idealfall bis in die Nut.


    13. Et voilá: alles frisch gepresst, Ring in seiner Nut!


    Ach ja, warum hat die äußere Hülse eine Aussparung? Zum Einen kann man dadurch sehen, wie weit man schon gepresst hat. Zum Anderen dient dies zum Entfernen des Sprengringes bei der zuvor zu erfolgenden Demontage. Hierzu wird die innere Presshülse herausgenommen, dann presst man wie oben das Ganze nur mit der äußeren Hülse zusammen bis der alte Sprengring drucklos freiliegt, und man kann ihn durch das Aussparungs-Fenster mit einem Schraubendreher o.ä. aus der Nut hebeln.

    Aber das hatte ich zuvor auch ohne Probleme ohne dieses Werkzeug hinbekommen. Das war alles so korrodiert, und auch ohne nennenswerten Druck, dass da nichts mehr "plötzlich wegspringen" konnte.


    Viel Erfolg allen Nachahmern!


    Beste Grüße,

    Lutz

  • Hallo, Lutz,


    was für ein geniales Werkzeug! Danke für den Bericht.:thumbup:


    Gruß


    Ulli

    230 SL 10/63
    220 SE 07/64
    - irgendwas ist immer...
    ----------------------------------------------------------
    vdh-Regionaltreff Münster/Münsterland
    jeden 3. Mittwoch ab 19.30 Uhr im RoadStop,
    48157 Münster, Schiffahrter Damm 315


    www.pagodentreff.de

  • Moin Lutz,


    ja da hatte ich auch schon dran gedacht, wäre Schade wenn die vielen Tollen Werkzeuge die da eingestellt sind irgendwann in's Nirwana verschwinden. Dass müssten dann aber VDH Mitglieder an entsprechender Stelle anregen, ich bin nur Gast hier :)