Fahrvergleich 220SE Typ111

  • Liebe 220SE-Fahrer
    (Typ W111, Limo, Cp, Cb)

    Oft bin ich mit meinem eigenen 220SE in der Situation, dass mir für bestimmte Eigenschaften, die mein Wagen hat, der Vergleich zu anderen - eben vergleichbaren - Fahrzeugen fehlt.


    So frage ich mich zB Dinge wie
    - sind alle 220SE so laut wie meiner?
    - Wie fühlen sich Bremsen und Geradeauslauf bei anderen an?
    - haben andere auch so viel Windgeräusche?
    - ist es normal, dass der immer so nach Benzin stinkt?
    - wie schalten sich andere 4-Gänger dieser Baujahre und Motorisierung eigentlich?
    - muss das Getriebe so jaulen?

    Ihr merkt schon, da klingt einiges an Unsicherheit mit, Zweifel, die sich bestärken oder abschwächen würden, wenn mir einmal das Vergnügen zuteil würde, eine kurze Strecke in einem mehr oder weniger baugleichen Wagen mitfahren zu dürfen. Und darum geht es mir:

    Wie wäre es denn, wenn man versuchen würde, am Infotreffen für ca. eine Stunde mit ein paar Gleichmotorisierten eine kurze Strecke abwechselnd abzufahren?

    Mal angenommen, es fänden sich nur schon 4 Interessierte, dann könnte man zB je zu zweit in einem Wagen die Strecke (vielleicht 10km) abfahren und dann durchwechseln - so lernt man zum eigenen Auto drei andere kennen. Ich für meinen Teil hätte auch kein Problem, jemanden für die paar km mal das Steuer zu überlassen (sofern derjenige nicht schon 3 Weissbier gefrühstückt hat), erwarte das aber andersherum von niemanden. Nur mitfahren, sehen, spüren, hören würde mir schon helfen.

    Da ich wie viele von euch am Samstag über den Tag am Flohmarkt bin bzw. auch die Workshops stattfinden, müsste man vielleicht eher Randzeiten finden, was es etwas schwieriger macht. Für mich wären folgende Zeiten vorstellbar:

    Freitag, später Nachmittag

    Samstag, bevor die ganzen Aktionen starten

    Samstag, nach Flohmarkt, Workshops

    Sonntag ist im allg. schon ziemliche Aufbruchstimmung und da ich einen langen Heimweg habe, ist das eher ungünstig.

    Gäbe es an so einer Aktion überhaupt Interesse?

  • Hehe.


    Kurz vorab: Ja, die Autos waren laut, jaulten und so weiter.


    Und ja, anderer Leute Autos sind immer leiser, lassen sich besser schalten, haben weniger Lenkungsspiel und federn geschmeidiger.


    Ich erinnere ich an solch einen Vergleich, den ich damals mit einem Freund mit einem gleich alten 230 E gemacht habe. Wir stiegen beide aus dem anderen Auto aus und stellten gleichzeitig fest: "Also dein Auto ist ja wirklich leise und schaltet super!"


    Die Geräusche am eigenen Auto hört man immer stärker raus.


    Mach es wie ich, leg Dir einen Hörsturz zu.

  • Hi Eberhard


    Aber das weiss ich doch.

    Es geht mir hier loriotmässig:


    „Jaja, aber WIE jaulen die anderen denn und ist es mehr so ein du dödl di oder eher dö dudl dö? wenn du verstehst was ich meine.


    Schliesslich hat hier jeder etwas Eigenes.


    DiplomJodler Paul

    Noch ohne Hörsturz und wissbegierig


    Ausser Lenkung und Bremsen - die höre ich tatsächlich nicht mehr so gut ;)

  • Naja. Wenn wir schon bei Loriot sind...

    Gegebenenfalls sind die Geräusche auch eine willkommene Hilfestellung um das ständige Genörgel der Co-Pilotin zu Kaschieren.

    Also alles in allem mehr Benefit als Mangel... 😜

    Gruß


    Uli aus S


    Übersteuern ist, wenn der Beifahrer Angst hat.

    Untersteuern ist, wenn ich Angst habe.

    - Walter Röhrl -

  • Ich glaube, die Nasen sind heute feiner.

    Das beim Käfer die Heizungsluft nach Abgas stinkt war/ist auch normal.

    Gruß


    Uli aus S


    Übersteuern ist, wenn der Beifahrer Angst hat.

    Untersteuern ist, wenn ich Angst habe.

    - Walter Röhrl -

  • Hallo,


    da es Dir ja auch um einen Coupé-Vergleich geht:

    Ist zwar ein 250er, aber ab 120 km/h wird es unangenehm laut. Zum einen die Windgeräusche, zum anderen die Motordrehzahl.

    War früher vermutlich "normal", heute - wenn man modernere Autos gewohnt ist, - ist es nun mal "laut" (nach meinem Empfinden).

    Zudem liegt der Wagen etwas "weich" auf der Straße, also mit 140 km/h Spuren mit Spurrillen welchseln ist auch anders als mit einem neueren Modell (Dämpfer und Achsen sind ok).


    Bremsen, Geradeauslauf, Spritgeruch und Getriebegeräusche: Bezogen auf das 250er Coupé: passt soweit alles, da ist mir bisher nichts aufgefallen.

    Der 250er hat hinten Scheibenbremsen, der Rest sollte doch zwischen 220 und 250 gleich sein.


    Spritgeruch sollte nicht sein. Vielleicht zieht es diesen irgendwie über die Tankentlüftung in den Innenraum ... ???


    Am liebsten Landdstraße ... .


    Grüße

    Marc

  • Hallo Paul


    In einer der Ausgaben der Benzheimer Flosskeln habe ich mal einen Bericht verfasst "mir stinkts" o.s.ä.. Ich komme da im Moment nicht ran.


    Darin habe ich das Tehma beschrieben und als Abhilfe die Korkdichtung oben am Tank (Kofferraum Benzinanzeige) erstetzt. Das und die Überprüfung der Entlüftungsleitungen im Kofferraum bis hin zu dem Kohlefiltergehäuse und die Ableitung hinter der Stosstange links.


    Wenn die Fenster offen sind entsteht im Fahrzeug ein Unterdruck der wiederum hinter der Sitzlehne hinten die Dämpfe reinzieht.

    Viele Grüsse


    Winfried


    300 SE W112 Cabrio M189 Automatik Fahrgestellnummer ...9840 Ende 1967 „Schlüpferblau-Met.“

  • Liebe Alle


    Hängt euch jetzt bitte nicht an den einzelnen, im Eröffnungsbeitrag genannten Problemen auf. Das sind spontane, beispielhafte Auflistungen von Dingen, zu denen ich gern Vergleiche hätte.

    Dass Autos früher lauter waren, sich anders fuhren, hakeliger schalteten usw, weiss ich auch und das darf auch so sein.


    Es gibt aber einen Unterschied zwischen richtig guten Zuständen, die nahe am Original bzw Auslieferungszustand waren und schlechten Reparaturen/Restaurationen und eben auch der subjektiven Gewöhnung. Dann heisst es oft „ja, das war halt früher anders als heute“. Stimmt zwar natürlich, aber es soll heute so gut sein, wie es früher war und nicht schlechter als damals. Darum geht es mir.

  • Hallo Paul!

    In gar keinem Fall soll der Benzingeruch im Motorraum entstehen und dann durch die Lüftung in den Innenraum gelangen. Das kann nämlich auch passieren, im besseren Fall ist es nur die Rücklaufleitung zur Benzinpumpe.....frag nicht! Dies bedeutet sofort Stress, wenn Benzin in Krümmernähe "verdunstet". Das kann auch ein langsamer Prozess sein, die Qualität der benzinfesten (🙏) Schläuche gilt es im Betrieb zu prüfen, neue Schläuche können trotz Norm defekt sein. Also nicht nur "nach hinten" schauen...

    BG Oliver

    Olli


    ..mit DER Lösung kann ich nicht leben, ich will mein Problem zurück..... :thumbup:

  • Hallo Zusammen,

    bisher ist kaum einer auf diese sehr gute Idee eingegangen. So ein Fahrzeugwechsel ist wie Paul schrieb unheimlich gut. Genau das bringt Erfahrung die man mit einem Auto nicht sammeln kann. Es gab mehrere Service Informationen alleine zum Thema Windgeräusche, das sind so kleinigkeiten, wie das Ankleben der Fensterführungen in den Ecken, oder den passenden Druck der Türen auf die Dichtungen.

    Ebenfalls ein weit unterschätzter Beitrag zum Fahrverhalten, ich habe mitlerweile vom Bastlerfahrwerk mehrer Schleifen durchlaufen bis zum aktuellen Stand mit der passenden 185 R14 Bereifung und alles Neu und nach WHB vermessen. Bei jedem Eingriff ist das Auto spürbar besser geworden.

    Mitlerweile fährt der Wagen sich fantastisch.

    Alleine der Reifenwechsel hat eine große Verbesserung ausgemacht in der leichtigkeit der Lenkung...

    Ich hätte kein Problem mein Fahrzeug für so einen Tausch her zugeben, denn auch ich würde von dem anderen Fahrzeug lernen können.

    Jedoch habe ich einen w108 280SE.

    Aus meiner Sicht sollten es schon die selben Fahrzeuge dann sein.

    In dem Sinne hoffentich sehen das weitere Kollegen hier so wie ich und man würde so eine Aktion realisieren können :)

  • Hallo Paul!

    In gar keinem Fall soll der Benzingeruch im Motorraum entstehen und dann durch die Lüftung in den Innenraum gelangen. Das kann nämlich auch passieren, im besseren Fall ist es nur die Rücklaufleitung zur Benzinpumpe.....frag nicht! Dies bedeutet sofort Stress, wenn Benzin in Krümmernähe "verdunstet". Das kann auch ein langsamer Prozess sein, die Qualität der benzinfesten (🙏) Schläuche gilt es im Betrieb zu prüfen, neue Schläuche können trotz Norm defekt sein. Also nicht nur "nach hinten" schauen...

    BG Oliver

    Thema Benzinschläuche ich habe alle bei mir erneuert, nach 3 Jahren waren ALLE Schläuche kaputt... Der Händler hat natürlich kostenlos getauscht aber damit rechnet man natürlich nicht, und durch die Stoffummantelung hat man die Risse auch nicht gesehen, erst beim aufschneiden dieser...

  • Hallo an alle


    Zunächst vielen Dank an die sachdienliche Hinweise zu den gelisteten Problemen.

    Ich glaube dennoch, es handelt sich um ein kleines Missverständnis. Evtl habe ich das auch einfach schlecht formuliert.


    Zwar sind die genannten Dinge nicht aus der Luft gegriffen und meine Benzinschläuche werde ich nach nun bald 7 Jahren tauschen. Auch empfinde ich mein Fahrzeug tatsächlich als relativ laut, was auch andere bereits bestätigten. Es ist also (leider) durchaus nicht so, wie Eberhard es erfahren hat, dass man nach einem Vergleich mein Fahrzeug als Fremdfahrer in dieser Hinsicht völlig i.O. empfand. Und beschreib mal, wie genau sich der Druckpunkt der Bremsen anfühlt, wenn alles richtig gemacht ist. Oder wie die Servopumpe reagiert (doch, da habe ich durchaus schon Unterschiede von Pumpe zu Pumpe gemerkt).


    Es geht mir zunächst mal um einen Erfahrungsaustausch im buchstäblichen Sinn. Der findet zwar auch hier in grossartiger Weise statt, aber es ist ein himmelweiter Unterschied, ob wir uns hier diese Dinge schreiben, oder ob man sie „erfahren“ und „anfassen“ kann. Zumindest mir, der ich halt doch eher nur interessierter Laie und kein Meistermechaniker bin, würde so etwas mehr bringen, als Beiträge lesen (worauf ich aber keinesfalls verzichten wollte).

    Ich merke, dass ich in letzter Zeit, bedingt durch wenig Erfahrungsaustausch vor Ort, in ein zunehmend theoretisches Schrauberdenken verfalle, wo mir die Bezugspunkte verloren gehen (sorry, ich kriege es gerade nicht besser formuliert).


    Wenn sich niemand findet, auch kein Problem. Ich komme trotzdem immer gerne nach Ornbau :thumbs2up:

  • Hallo Paul,


    wenn du mal wieder ins westliche Münsterland kommst und deine alte Heimat besuchst, mach einen Abstecher nach Münster.


    Mein 220 SE (111) von 64 ist ein Cabrio als Schalter, den kannst du gern genau besichtigen und auch mal fahren. Das Wetter muss natürlich mitspielen.


    Meine Nr. hast du vielleicht noch.


    Gruss


    Peter

  • Thema Benzinschläuche ich habe alle bei mir erneuert, nach 3 Jahren waren ALLE Schläuche kaputt... Der Händler hat natürlich kostenlos getauscht aber damit rechnet man natürlich nicht, und durch die Stoffummantelung hat man die Risse auch nicht gesehen, erst beim aufschneiden dieser...

    Hei, ich nehme seit Jahren nur noch E10/Biodiesel Kraftstoffschläuche ECO mit FKM-Seele und Spannbackenschellen nach DIN 3017. Die halten sehr lang. Gewebeummantelung finde ich sehr nachteilig, weil man den Zustand der Seele nicht wirklich beurteilen kann.


    Gruß, Martin.

    --
    Hauptsache man ist gesund und die Frau hat Arbeit

  • Hallo Paul,


    wenn du mal wieder ins westliche Münsterland kommst und deine alte Heimat besuchst, mach einen Abstecher nach Münster.

    Guten Morgen Peter


    Es ist leider so, dass lediglich ein Bruder von mir für kurze Zeit in dieser Region wohnte, weswegen ich ein, zweimal dort hoch bin. Unsere Heimat ist eher München.

    Ansonsten verschlägt es mich eher selten in den Norden Deutschlands - wobei das Münsterland eine sehr schöne Gegend ist, wie ich auf der Wasserschlösser-Tour sehen durfte.

    Danke in jedem Fall für dein nettes Angebot!

    Es wird aber eher auf Ornbau hinauslaufen - auch in der Hoffnung, dass sich dann vielleicht auf einen Streich gleich mehrere Interessierte finden.

  • Das Stichwort "Ornbau" aufgreifend möchte ich die Idee in den Raum stellen, beim nächsten Infotreffen als Workshop so eine Art Taxistand einzurichten, auf dem gute, aber nicht zu gute Exemplare der verschiedenen Baureihen mit Fahrer zur Verfügung stehen, auf das interessierte Interessenten sich auf eine Vorführrunde mal rund um den Ort kutschieren lassen können. von der Dieselflosse bis zum W 100. Limousine und Coupe im Vergleich.


    Fände ich mal witzig. Übers Kopfsteinpflaster der Innenstadt, über die Altmühl und dann eine Runde Landstraße und wieder zurück.

  • Das wäre mal eine Idee, ja. Noch besser wäre aber, wenn man Interessenten auch mal selber ans Lenkrad ließe, mit Beifahrer natürlich. Ich glaube, manche Leute kaufen sich dann ein 111er Coupé oder eine Pagode lieber als Modell, zumindest dann, wenn man ihnen einen Handschalter ohne Servo zum Probieren gibt... Die Proberunde sollte auch Anfahren an einer Steigung unter Benutzung der Stockhandbremse beinhalten und 1x rückwärts Einparken.


    Der Unterschied zwischen einem Auto von heute und einem der 60er ist nun mal nicht wegzudiskutieren.


    Grüße

    bacigalupo

  • Schon klar, aber wir können ja mal klein anfangen.


    Selbst ans Steuer wird bei Interesse ja auch möglich sein.


    Aber das sollen die Leute selbst entscheiden.


    Einfach so mal sich durch alle Baureihen durchzusitzen und zu erfahren, das wäre doch schon mal was. Den Unterschied zwischen W 108 und W 116 im Grenzbereich fahrwerksseitig rauszufahren, da ist das vielleicht nicht der Rahmen :)

  • Das fände ich auch witzig und würde mich auch zur Verfügung stellen.

    Bin nur nicht sicher, ob ich jemanden mein Chromstossstangen-Goldstück rückwärts einparken lassen würde ||, der nicht selbst einen Oldtimer hat und fährt.

    Und beim Anfahren am Berg hab ich noch nie die Handbremse gebraucht, auch nicht im Lissaboner Stadtverkehr.

  • Hehe, auch so ein Punkt. Also ich finde ja, dass alten Modelle mit ihren schmalen Reifen und der Kugelumlauflenkung eher weniger den Spurrillen und Unebenheiten in der Straße nachlaufen, als die Neufahrzeuge. Klar, mit 230 km/h im definierten Abstand zur Leitplanke die Autobahn langballern, das machen moderne Autos tausendmal besser.


    Aber komfortabel durch die Stadt schaukeln, engen Wendekreis genießen und nicht an jeder Ampel das Lenkrad festhalten müssen, dafür hätte gerne W 124 und älter.


    Gerade Flossen und Konsorten merkt man deutlich an, dass sie für Kopfsteinpflaster und zerrobte Landstraßen konstruiert wurden. Autobahn? Ja gut, sicher mal, aber im Stadtverkehr fühlt sich doch so eine Dieselflosse am wohlsten.