Puh... Benzinpreise

  • Frage an Radio Eriwan: "Wann lassen angesichts der aktuellen Spritpreise die Besitzer der Mercedes-Typen 300SEL 6.3 und 450SEL 6.9 ihre Fahrzeuge stehen?"


    Antwort: "Im Prinzip ja."


    Also ich lasse meinen Ponton nicht stehen.

    Vielleicht ab 6,30€/Liter, aber soweit sind wir ja noch nicht.


    Hoffentlich hat diese Katastrophe bald ein Ende, und damit meine ich nicht die Spritpreise.


    LG Bodo

    instagram: ponton_ponton

  • Hi, wir lassen den 230E meiner Frau auch in den nächsten Tagen zu. Im Prinzip ist es egal, denn der braucht ja auch nicht mehr oder weniger als der 211er, deshalb gleicht es sich aus. Reine Vergnügungsfahren sind eh nicht geplant.


    Ansonsten schließe ich mich Deiner Hoffnung an (vor allem, daß dies nicht schon wieder wie vor wenigen Tagen "politisch" gesehen wird, sonst ist das Ding gleich wieder zu).


    vg Matthias K.

  • denkt lieber mal an die arbeitenden Pendler in den unteren Einkommensbereichen. Den "Sonntagsbetrieb" beim Oldtimer trifft das ja weniger, da sind die derzeitigen "Kriegsgewinnlerpreise" zwar auch nicht schön, aber nicht existenzbedrohend.


    Grüße

    bacigalupo (trotz allem den 220/8 fertigstellend, Super ist ja billiger als Diesel, vorgestern in Österreich warend das 30 Cent Differenz...)

  • Hallo Enzo, da denk ich ständig dran. Aber eine Patentlösung habe ich leider auch nicht.


    Vielleicht so viel wie möglich Fahrgemeinschaften, Homeoffice, wo immer es möglich ist usw. Aber es geht ja beileibe nicht mehr nur um die Spritpreise. Gib mal bei check24 Gas ein, so für ein kleines Reihenhaus, z.B. 22.000 kw. Setz Dich aber bitte vorher hin......


    vg Matthias

  • Nun ja:

    Leute wie ich, die mit dem Fahrrad pendeln, könnten sich diese Situation als kräftige Lohnerhöhung schönreden...;-)


    Ich habe vor Jahren mal einem Freund geholfen, das Haus seiner Eltern nach deren Hinscheiden auszuräumen.

    Sein Vater war "Flüchtling", wie man damals sagte, und hatte den Spleen, so gut wie alles aufzubewahren.

    Wir haben seine Lohnabrechnungen (das waren tatsächlich noch "Lohntüten"!), sowie Tankrechnungen aus den frühen, mittleren 1950ern gefunden.

    Er war als Autoschlosser bei einem in der Region maßgeblichen Industrieunternehmen für den Fuhrpark zuständig,

    hatte also bestimmt ein für damalige Verhältnisse sehr gutes Einkommen.

    Als wir diesen ins Verhältnis zu den Benzinpreisen auf den Bons setzten und auf heutige Kaufkraft umrechneten, haben wir ganz schön gestaunt.

    Bei indentischem Verhältnis müsste der Liter Super heute etwa € 3,60 kosten.

    Ob unsere Rechnerei volkswirtschftlich korrekt war, weiß ich nicht.

    Aber ich weiß jetzt, warum bei Auto- und Motorrad-Tests in den 50ern und frühen 60ern der Verbrauch so eminent wichtig war und auf die dritte Stelle hinterm Komma gemessen wurde.

    Und Interessant: Damals setzte eben dieses Unternehmen eigene Firmenbusse ein, die die Arbeiter zum Schichtwechsel in der ganzen Region einsammelten und wieder zurückbrachten. Beim Daimler war das damals ja wohl auch noch so.


    Also immer noch jammern auf hohem Niveau?

    Ich sah heute morgen vorm Metzger immer noch die Pensionäre mit laufendem Motor auf die Leberkäs einkaufende Mutti warten.

    Könnte ja kalt werden im Auto...

    Gute Grüße
    Uli


    "Spaltmaße sind überbewertet."

  • Hi, die Preisvergleiche habe ich auch schon angestellt. Die Sache hat nur den Haken, daß in den 50ern und 60ern noch alles - vom Arbeitsplatz bis zum nächsten Einkauf - dezentral ablief, ergo keine hohen Kilometerleistungen erforderlich waren, zumindest nicht für die breite Masse.


    Ich lebte in meiner Kinderzeit in Zwiesel, Bayer.Wald, da gabs die Farbenglaswerke mit über 2000 Mitarbeitern, die alle im Umkreis von max. 3 km wohnten. Heute gibts die Glasfabrik (Schott) immer noch mit einer Handvoll Arbeitern.

    Wer einigermaßen Geld verdienen will, pendelt halt schon mal täglich nach Dingolfing zum BMW (und 1000 andere Beispiele).


    Dies wird/wurde vom Fiskus ja auch gefördert und von den Arbeitsämtern auch verlangt.


    Wo ich jetzt lebe (nördliche Oberpfalz, Nähe Weiden) wurden in früheren Jahrzehnten die Leute mit Bussen für die Textil- und Porzellanindustrie zusammengekarrt. Die gibts gar nicht mehr, weil es keine solchen Firmen in großer Zahl mehr gibt. Da pendelt man halt nach Regensburg.....


    Deshalt ist der Vergleich m.W. nicht haltbar.


    In einer Sache allerdings verstehe ich die Welt auch nicht mehr: Wir sind als Schüler zu Fuß oder mitm Fahrrad schonmal 3 Kilometer selbst zur Schule gegangen (der größte Luxus war mal ein Mofa), heute werden alle irgendwie chauffiert. Da frage ICH mich.


    Und zum Leberkäseinkauf: Pensionäre haben i.d.R. weit über 2000 monatlich zur Verfügung, ein abbezahltes Haus und Auto. Die sind am wenigsten betroffen. Bei Rentnern siehts dagegen schon ganz anders aus.


    vg Matthias K.

  • @Uli


    Solche Sammelbusse für Industrieunternehmen gibt es immer noch, oder auch wieder - z.B. bei BMW Dingolfing. Die unterhalten ganze Linien und fahren auch die Kinder zur Schule.


    LG Bodo

    instagram: ponton_ponton

  • Hi Matthias,


    mein Fehler; ich setzte Pensionäre mit Rentnern gleich, was in der Sache natürlich nicht korrekt ist, aber die, die ich meine, sind schon auch Rentner.

    Außerdem ist das auch als Polemik gemeint. Schwamm drüber.

    Ich meine das Verhalten an sich.

    Das ist das gleiche Verhalten wie die Schülerkutschiererei, meine Nachbarin fährt auch jeden Morgen das Balg mit dem X6 1,5 Kilometer zur Schule, obwohl die Schulbushaltestelle direkt vor ihrer Hofeinfahrt ist.

    Aber man muss wohl nicht alles verstehen.


    Ja, du hast ganz recht: Damals in den 50ern war es eigentlich nicht unbedingt lebensnotwendig, hohe Kilometerleistungen zu fahren, um seine Brötchen zu verdienen.

    Auch Lebensmittel, Haushaltswaren, Schreiner, Schmid, etc gab es fußläufig in jedem besseren Dorf.

    Sogar in der Oberpfalz...

    Diese ganze Pendelei wurde eben in den 60ern bis in die 80/90er be- und gefördert durch den Strukturwandel in der Arbeitswelt und dieser durch die Möglichkeit der Arbeitnehmer eben zu pendeln.

    Die Arbeit und die Versorgungsmöglichkeiten mussten nicht mehr dort sein, wo die Fachkräfte, bzw. Verbraucher sind, sonder die Fachkräfte und Verbraucher kamen ja dank eigenem KFZ und erschwinglichem Sprit selbst zur Arbeit oder zum Super-/Baumarkt.

    Was den Konzernen natürlich nur recht war...


    Das fällt uns jetzt halt (durchaus global) auf die Füße.


    Das ist ein Effekt wie bei den erneuerbaren Energieen: Die müssten schon viel weiter ausgebaut sein, um nun die Atom- und Kohlekraft voll zu ersetzten,

    wurden die letzten 30 Jahre aber nicht genug ausgebaut, weil Atom und Kohle ja verfügbar und (scheinbar) preiswert waren. Letztere sollen jetzt doch weiterlaufen, damit Zeit ist, um die Erneuerbaren auszubauen, was dann aber ja nicht mehr eilt, weil man ja Atom- und Kohlekraft noch hat....

    Dummheit oder Raffitücke?

    Ach Gott, der Mensch ist einfach eine Fehlkonstruktion.

    Gute Grüße
    Uli


    "Spaltmaße sind überbewertet."

  • Hi Matthias,


    mein Fehler; ich setzte Pensionäre mit Rentnern gleich, was in der Sache natürlich nicht korrekt ist, aber die, die ich meine, sind schon auch Rentner.

    Außerdem ist das auch als Polemik gemeint. Schwamm drüber.

    Ich meine das Verhalten an sich.

    Alles gut, war auch nicht vorwurfsvoll gemeint. Das Verhalten selbst ist wirklich komisch.


    Sonst: Ich kann noch was ergänzen: Mein Vater war seit den 50ern Handelsvertreter.

    Wenn er mit dem Auto mal weiter als 80 90 Kilometer von zuhause Kundenbesuche machte, blieb er ein- oder zweimal über Nacht am Zielort. Schlafen und was zu essen im Gasthof war billiger als abends heimfahren und morgens wieder weg. Heute unvorstellbar.

    Dies änderte sich erst in der ersten Hälfte der 70er Jahre.


    vg Matthias

    • Official Post

    1976 machte ich meine Führerscheinprüfung und hatte auch gleich ein gebrauchtes Fahrzeug angeschafft, mit dem ich täglich zu Arbeit fuhr. Drittes Lehrjahr. Meine Fausregel war damals: mit 10,- DM kommst Du 100 km weit. In Relation zu meinem Lehrlingsgehalt von 370,- DM war das schon eine nicht zu unterschätzende monatliche Ausgabe. Man wollte eben einfach fahren. Theoretisch hätte ich also monatlich 3700 km fahren können.


    Wie weit würde denn heute ein Auszubildender monatlich fahren können?


    Mein Anfangsgehalt als Geselle war 1.100 DM netto, also 11.000 km.


    Wie weit würde heute ein Berufseinsteiger nach der Ausbildung fahren können?

    Viele Grüsse


    Winfried


    300 SE W112 Cabrio M189 Automatik Fahrgestellnummer ...9840 Ende 1967 „Schlüpferblau-Met.“

  • Benzin ist viel zu wertvoll um es in langweiligen Autos zu vergurken.


    Mal Hand aufs Herz: Kleine Wochenendtour 300 km, ist doch fast egal ob man für die 45 l nun 70, 90 oder 100 € ausgibt.


    Dass man heute Auto fahren muss, weil alles zentralisiert ist; andersrum wird ein Schuh draus: Alles ist erst zentralisiert worden, als die Leute anfingen für 10 Pfennig Preisvorteil 10 km weit zum günstigsten Supermarkt zu fahren. Das kann sich genauso wieder drehen, und dann haben wir wieder Bäcker Schlachter und Grünhöker im Dorf.


    Klar tun mir alle kleinen Pendler leid, die jeden Tag 2x 100 km fahren müssen, und dazu noch (viel schlimmer!) 4 Stunden Freizeit verlieren.


    Gruß - Christoph

  • Hi Winfried, wenn ich richtig rechne, dann so 4300 km, wenn er 700,- Lehrlingsgehalt hat (sind 700 realistisch?), der Wagen 8 Liter braucht und der Liter 2 Euro kostet.


    Hast Du bei Deiner Rechnung berücksichtigt, daß man 76 (bei mir wars übrigens 79) für 1.500,-- Euro einen Käfer oder Golf bekam, der zwei Jahre Tüv hatte und nochmal drüberzukriegen war?

    Was kostet heute so ein A1 oder 1er oder Leon, den die jungen Leute so fahren?


    vg Matthias K.

  • ....Damals in den 50ern war es eigentlich nicht unbedingt lebensnotwendig, hohe Kilometerleistungen zu fahren, um seine Brötchen zu verdienen. ...

    Es sei denn, man musste wie mein alter Herr selig zu jener Zeit zum Trecker prüfen zweimal die Woche mit seinem 180D quer durchs Münsterland reisen. Aber dafür hat der TÜV Essen e.V. aber auch gute Spesen berappt. Mehr, als der Dieselvolltank-Trip einmal die Woche in Holland kostete. Für umgerechnet 5 DM war der Tank für die Woche wieder "entlüftet".


    (mein Gott, war ich da noch "frisch"...man beachte auch die Taillenlage meiner trägergesicherten Shorts)



    Aber es stimmt schon, wir müssen die allgemeinen Lebenshaltungskosten ins Verhältnis setzen, dann relativiert sich auch der (hoffentlich nur temporär so) hohe Spritpreis.


    Hätte nie gedacht, dass mein (alkoholsüchtiger) Alltagsrenner billiger zu betanken ist, als meine T5-TDI-"Werkzeugkiste"...



    Michael

  • Heizöl ist auch schon bei knapp einsfuffzich. Das wird bei Geringverdienern keine schöne Nebenkostenabrechnung.

    Gruß


    Uli aus S


    Übersteuern ist, wenn der Beifahrer Angst hat.

    Untersteuern ist, wenn ich Angst habe.

    - Walter Röhrl -

    • Official Post

    Zu dieser Zeit kostete keines meiner Fahrzeuge mehr als 250,- DM. Im Aschheimer Autokino war ich jedes Wochenende auf dem Gebrauchtwagenmarkt. Manchmal morgens gekauft, geputzt und nachmittags verklopft. Prestolit war mein zweiter Vorname. So angelten wir uns mit bis zu zwanzig Fahrzeugen pro Jahr hoch bis zum W108 280SE. Der hat dann 4.800,- DM gekostet und ich war am Ziel meiner damaligen Träume. Ab dann waren es nicht mehr 10,- DM pro 100 km.

    • Official Post

    Heizöl ist auch schon bei knapp einsfuffzich. Das wird bei Geringverdienern keine schöne Nebenkostenabrechnung.

    Da wird es dann wirklich unlustig. Nur gut dass bald der Frühling/Sommer kommt.

    • Official Post

    Auch vor der jetzigen Benzinpreiserhöhung habe ich mir bei meinen letzten Fahrten zum Hallendienst schon überlegt mit welchem Fahrzeug ich nach Ornbau fahre. Mein eigentliches Winterfahrzeug R107 560SL klaute mir hin- und zurück 100,- € aus der Tasche, der Transit Turbodiesel nur 50,- €. Schon das fand ich bedenklich.

    • Official Post

    übrigens in Florida kostete die Gallone (3,8 Liter) bei meiner letzten Überwinterung in 2020 noch 2,90 USD. 2021 fiel aus, wegen Corona. Gestern habe ich hier 4,19 USD bezahlt. Als ich dann meinem Lieblingskassierer an der Shell erzählte, dass ich in Deutschland über 8,- USD pro Gallone bezahle, fiel der fast vom Hocker. You must be ritch.

    • Official Post

    Frage an Radio Eriwan: "Wann lassen angesichts der aktuellen Spritpreise die Besitzer der Mercedes-Typen 300SEL 6.3 und 450SEL 6.9 ihre Fahrzeuge stehen?"

    Da sagst du was, Bodo....


    Hab am Wochenende den Captain betankt, war komplett leer nach der Tanksieb Reinigung. Und dazu noch einen 20L und zwei 5 Liter Reserverkanister.

    250 Euro! Holla die Waldfee.... für das Geld hat man vor Jahren einen ganzen 38 Tonner betanken können.


    Aber immerhin machr ich beruflich die ganze Woche Homeoffice, da spart man den Alltagssprit.


    Insofern rollt der 6.3 auch weiterhin. Erst recht mit dem jetzt schön eingestellten Motor. :)


    Grüsse,

    Wuff

  • @Uli


    Solche Sammelbusse für Industrieunternehmen gibt es immer noch, oder auch wieder - z.B. bei BMW Dingolfing. Die unterhalten ganze Linien und fahren auch die Kinder zur Schule.


    LG Bodo

    Nicht nur in Dingolfing, das ist bei vielen BMW Werken ( Landshut, Regensburg, auch München) so. Aber ich glaub bei Daimler in Sindelfingen gibt es das auch.

    Nichtsdestotrotz, Gottseidank habe ich vor dem Einwintern die Flosse noch vollgetankt, echte Kapitalanlage

    Gruß Uli

    Uli aus München, 220b, BJ.65

  • ich bin mal gespannt, ob in Kürze ein 200E W124 mit 5-Gang-Getriebe leichter und teurer zu verkaufen sein wird als ein 300E mit Automatik... Oder ein 200D/250D mit 5-Gang-Getriebe (die dürften beide nochmals 2 Liter weniger verbrauchen als der 200E, bei ca. derzeit 5% teurerem Sprit). Und das Ganze reziprok auch beim W123 und noch weiter zurück. Zumindest bei den Baureihen, die sich auch als Oldtimer im Sommerhalbjahr noch gut jeden Tag fahren lassen, müßte sich doch da das Interesse verlagern. Ok, die kleiner motorisierten Modelle haben jetzt meist nicht die Ausstattung der großen, aber W124 bleibt W124... Und zumindest beim W124 sind auch die kleinen Diesel-Motorisierungen alle für mindestens 160 km/h gut, die Benziner auch für 185, sprich man muß sich nicht so kasteien wie wenn man einen 180D Ponton und einen 220S vergleicht.

    Grüße

    bacigalupo