Fahrzeugeinschätzung per Ferndiagnose

  • Das ist eine gute Frage, ich wusste gar nichts, nur das ich ihn schön fand und dachte mit ein paar tausendern im Jahr wird das ein schönes Hobby - viele andere Hobbys sind teurer, andere nicht. Ich hab aber auch für 17.000 gekauft und später erst erfahren, das gute Coupes durchaus mehr kosten können. Meine Fallhöhe war also durchaus eine andere. Ein paar mehr tausender sind es schon geworden und ich bin froh um alles was ich lerne und erfahre. Wenn die Gerüchte stimmen ist ja die Spekulation mit unseren Autos bald vorbei, was den Markt wieder etwas mehr überschwemmen könnte.


    Ausserdem, er hat es ja so gewollt. :)

  • Du darfst nicht vergessen, dass man mit heutigen Mitteln durchaus in der Lage ist, den Zustand zu erhalten. Ob mit Mike Sanders oder anderen Mittelchen. Wenn du also dein Auto vor dem Winter mal zu einem Fachmann bringst und dafür sorgst, dass alles gut konserviert wird, das regelmässig überprüfst und eine faire Werkstatt findest, die im Frühjahr und Herbst mal eben drüber schaut, kann die auch ein nicht perfektes Blech noch 25 Jahre am laufen halten. Und fahr! Fahren heisst Dichtungen beweglich halten, lüften, heizen, trocknen, alles am laufen halten.


    Alles wird gut.

  • Hallo,

    unter der Annahme, daß nochmals 10k Euro in das Auto fliessen werden, wenn es denn einmal in der Garage steht, stellt sich mir die Frage, ob ein Auto mit günstigerem Anschaffungspreis und Investition der Differenz in jenes Auto nicht der bessere Weg ist. Man sieht den Fortschritt und kann entscheiden, wann was gemacht wird. Der Ansatz braucht ggfs. mehr Zeit.

    Ich habe mich immer gefreut, wenn an meinem Auto etwas besser funktionierte als vorher. Egal ob selbst gemacht oder durch eine Werkstatt erledigt.

    Bei dem 3,5er Coupe an sich verstehe ich die aktuelle Wertentwicklung nicht. Einige Inserate sind seltsam niedrig bepreist. Andere Autos stehen m.E. schon sehr lange (mehr als zwei Jahre), was auf einen gesättigten Markt schließen lässt.


    Und dann ist da noch die Frage, was es denn nun werden soll. Ein reimportiertes US- Modell, das eine gute Blechsubstanz hat, ist (aus eigener Erfahrung mit einer 1980er Jahre Blechinstandsetzung) der bessere Weg. Ich werde beim nächsten Auto definitiv zuerst in dieser Richtung suchen.


    Ich wünsche viel Erfolg beim "Freischwimmen" in den vielen Informationen.

    Gruss,

    Hendrik

  • Hallo Karcsi,


    toller Wagen - bei mir wäre Schiebedach ein absolutes Muss, aber das soll hier nicht das Thema sein. Habe ich es jetzt überlesen, aber eine Entscheidung ist bei dir noch nicht gefallen. Oder?

    Der Wagen ist immer noch reserviert.

    Grüße


    Andi

  • Hallo,

    unter der Annahme, daß nochmals 10k Euro in das Auto fliessen werden, wenn es denn einmal in der Garage steht, stellt sich mir die Frage, ob ein Auto mit günstigerem Anschaffungspreis und Investition der Differenz in jenes Auto nicht der bessere Weg ist.

    Gruss,

    Hendrik

    Moin,

    eigentlich heißt es immer "das bessere Auto ist der billigere Kauf" , wobei gilt: teuer heißt nicht besser.

    Soll heißen: es ist in der Regel teurer, einen 3er auf Zustand 2 zu bringen, als gleich einen 2er zu kaufen.


    Die Schwierigkeit liegt nur darin, ein Auto in der gewünschten Zustandskategorie zu finden (= objektiv bewertet zu erkennen) und das gern auch zum dazugehörigen Preis (oder drunter). Mehr bezahlen ist auch erlaubt, wenn´s halt genau dieser gefundene Wagen sein "muss" und einem dieser Supertreffer den Mehrpreis wert ist.


    Ansonsten ist es halt auch immer eine subjektive Einschätzung, was das "bessere Auto" denn ist, weil dies in der Regel davon abhängt, welche Ansprüche man hegt, und was man an Eigenleistung noch hineinstecken kann oder möchte, um die Verbesserungs-Kosten im Rahmen zu halten. Der Karrosseriebaumeister wird dabei mehr Augenmerk auf gute Technik legen, der Motorenspezi eher ein Projekt mit guter Blechsubstanz bevorzugen, um wenig Fremdleistung bezahlen zu müssen, etc.


    Im Falle von Karcsi ist, wenn ich es richtig sehe, Eigenleistung maximal auf einfache Wartungs- und Pflegearbeiten beschränkt. Von daher muss "alles" sofort passen, was aber das Fassohneboden-Risiko nicht eben minimiert. Letzteres kann nur mit maximalem, meiner Meinung nach irrwitzigem Finanzaufwand halbwegs erschlagen werden, indem man ein besser-als-neu-restauriertes Auto bei Kienle, Brabus und Consorten aus dem Schaufenster kauft.


    All diese Abgeklärtheit, die ich hier zur Schau stelle, hat mich dennoch nicht davor geschützt, in Anflügen von Verliebtheit, Echte-Chance-Vermutung, Torschlussgefühl, Selbstüberschätzung der eigenen Möglichkeiten und/oder Unterschätzung der erkannten Mängel "eigentlich zu teure" Autos zu kaufen. Abgesehen von der Selbstüberschätzung hätte mich in allen Punkten nur ein fachkundiger Begleiter mit nüchterner Betrachtung auf den Teppich holen können. Genau diesen hatte ich aber, entgegen aller Binsenweisheit, nie dabei. Wer kommt schon gern am Sonntag frühmorgens dazu, sich irgendwo im Raum D-A-CH für/mit jemanden Unbekanntes ein Auto anzuschauen? Sowas traut man sich nur einen guten Freund zu fragen, der genauso bescheuert ist wie man selbst, wenn vorhanden. Aber ob der dann so eine große Hilfe ist, was die nüchterne Beratung angeht... ;)


    Tja, Autokauf, insbesondere Oldtimer, ist halt leider trotz aller guten & richtigen Tipps und Warnungen eine recht irrationale Sache, und ein Abenteuer auf das man sich einlassen muss, es sei denn Geld spielt absolut keine Rolle. Aber das ist ja eigentlich auch schön so... :thumbup:


    Von daher kann man Kacsi nur raten, besagten, objektiven Fachmann hinzuzuziehen, und/oder einfach viel Glück wünschen. :thumbup:


    Beste Grüße,

    Lutz

  • Tja, Autokauf, insbesondere Oldtimer, ist halt leider trotz aller guten & richtigen Tipps und Warnungen eine recht irrationale Sache, und ein Abenteuer auf das man sich einlassen muss, es sei denn Geld spielt absolut keine Rolle.


    Ich bereite mich auch schon mal mental darauf vor auf die Nase zu fliegen wenn ich mir eines Tages einen 600er W100 auf die Hütte ziehe. Meiner Erfahrung nach lernt man ein Auto und seine Macken eh erst richtig kennen, wenn man es eine Zeit besitzt und damit gefahren ist. Trotz wirklich gründlicher Besichtigung sind mir dann erst später Sachen aufgefallen... da muss ich wohl blind gewesen sein.


    toller Wagen - bei mir wäre Schiebedach ein absolutes Muss, aber das soll hier nicht das Thema sein.


    @ Andi: Der angepeilte Wagen hat Schiebedach.


    Grüße


    Tom

  • Mahlzeit!


    danke für Eure "Aufbauleistung"! ;) Ob es jetzt wirklich der Schwede wird, entscheidet sich nat. erst am Montag (zumindest hoffentlich, denn am wenigsten Lust habe ich auf ein unentschiedenes Herumgeeiere meinerseits...). Trotzdem an dieser Stelle schon ein erneutes riesiges Dankeschön, ich fühle mich nicht nur technisch - zumindest im Rahmen meiner bescheidenen Möglichkeiten -, sondern auch mental sehr gut vorbereitet! ;)


    Ich bin - wie Lutz - auch eher auf dem Trip, lieber einen besseren Wagen etwas teurer zu erwerben, da ich selbst nur wenig selbst richten kann. Da erscheint mir das Kosten-/Nutzen-Verhältnis und das verbleibende Risiko bei einer besseren Substanz günstiger. Natürlich nur, wenn ich mir die bessere Substanz nicht nur einbilde, sondern diese auch tats. da ist...


    Ansonsten würde ich natürlich als erste Aktion zur Werkstatt meines Vertrauens dackeln und einen ersten Check ('moment of truth') und Arbeiten durchführen lassen und beten, dass es kein Griff ins Klo war. Budget für Reparaturen und Verbesserungen ist mental zurückgestellt, aber weder meine Finanzen noch die Geduld meiner Frau sind grenzenlos.

    Ralfs Punkt, dass auch bereits vorhandener Rost sich stoppen lässt, war mir gar nicht wirklich klar. Logischerweise wird als Erstes die Hohlraumversiegelung geprüft und ggf. erneuert, aber ich hätte gedacht, dass evtl. vorhandener Rost vorher beseitigt werden muss.


    Lutz, Du beschreibst exakt auch mein Kaufverhalten bzw. meine Situation: Eine Prise Irrationalität ist immer dabei! Ich muss sagen, so viel Kohle habe ich für einen Oldie noch nie ausgegeben und ich weiß rein rational, dass ich einen Experten mitnehmen sollte. Jetzt fliege ich aber an einem Montag um 6:30 Uhr los und komme spät abends wieder an. Abgesehen davon, dass sich in meinem Freundeskreis leider kein Autoexperte findet, wem - außer mir selbst - sollte ich diese Tierquälerei guten Gewissens antun? Da malträtiere ich doch lieber das Forum! ;)


    Andi, Du hast den Fred offenbar nicht akribisch genug durchgearbeitet. ;) Ich hatte mich gegen den Hamburger Wagen entschieden. Jetzt liebäugele ich mit einem in Schweden, übrigens mit Schiebedach: (http://www.classix.se/cars-for…edes-280se-3-5-coupe-w111

  • Hoppla, wollte gar nicht abdrücken..


    Andi, der Wagen war gefühlt vor einem Monat in mobile aufgetaucht für 85 TEUR. Vor etwa zwei Wochen wurde er auf 79 TEUR reduziert, mittlerweile ist er seit etwa einer Woche nicht mehr drin (wohl aber bei autoscout, allerding zum urspr. Preis). Der Verkäufer hat von sich aus angedeutet, dass es noch ein wenig - nicht mehr viel - Spielraum nach unten gebe.


    Eine Frage würde ich noch gerne loswerden: Wie erwähnt, wurden die vorderen Kotflügel, die Kofferraummulden und die Schweller erneuert bzw. geschweißt. Das sind ja auch alles bekannte Rostnester. (Umgekehrt wüsste ich jetzt aber auch nicht, welche Teile nicht rostgefährdet sind, tse-tse-tse...) Könnt Ihr mich kurz auf Ballhöhe bringen, was beim Schweller typischerweise gemacht wird? Ich würde vermuten, die Spitzen vorne/hinten und/oder die Wagenheberaufnahmen? Hatte gelesen, dass die Bleche viel dicker sind als bei der Limousine. Meine Frage daher: Wenn der komplette Schweller durch gewesen sein sollte, würde das auf ein besonders starkes Rostproblem hindeuten?

    Dann wäre ja wieder die Frage, wie gut die Schweller repariert wurden, ob nich noch weiterer Rost "übersehen" würde etc. etc.


    Viele Grüße,

    Karcsi

  • Hi Karsci,


    die Schweller sind sehr stabil und es dauert schon lange bis die ganz durch sind. Schuld daran sind meistens verstopfte Abläufe da das Wasser das in die hinteren Seitenscheibenschächte läuft, auch durch den Schweller muss und darum unten wieder raus. Diese Löcher verstopfen gern, vor allem bei nicht bewegten Fahrzeugen. Da steht das Wasser dann drin und sucht sich den Weg nach draussen.


    Die Schwellerspitzen sind daher so anfällig weil sich hinter den Schottwänden auch Wasser sammeln kann z.B. aus den Schiebedachabläufen. Unten ist ein Loch durch das das Wasser ablaufen kann. Ein bewegtes Fahrzeug hat da auch mehr Chancen auf Trocknung. Die Wagenheberaufnahmen sind eigentlich Verschleissteile. Einmal den Wagenheber angesetzt und schon hast du Macken im Blech und der Rost hat freie Bahn.


    Die Schweller bestehen aus Innenschweller, Auussenscheller, Schwellerspitze Abdeckblech und Wagenheberaufnahmen. Ob die Chromblenden besser mit oder ohne Dichtungen verbaut sein sollten wird oft diskutiert. Unten muss auf jeden Fall auch das Wasser raus können.


    BG Ralf

  • OK! Ein Auto (keine Ahnung, ob das hier so ist) bei dem die Innen-und Aussenschweller getauscht werden mussten, kann nur in insgesamt (!) schlechten Zustand gewesen sein (Lagerung, Fürsorge...). Solche Reparaturen gab es früher bei W111 gar nicht, bei heutigem Preisniveau ist das auch noch fraglich. Mit Arbeitsstunden landet man schnell bei 20-30 Keumel. Die Qualität der Arbeiten (und die notwendige Konservierung) ist im Nachhinein nicht leicht zu beurteilen, da muss man auch sehen, ob alles noch "gerade" ist. Möglicherweise merkt man das beim Fahren. Evt. wurden nur die Enden instandgesetzt (siehe oben der Kontrollblick in den Schacht bei runtergelassenem Fenster hinten)

    Wenn der Wagen seine wenigen km(?) In SE ohne Salz nur im Sommer gefahren ist, verstehe ich solche Eingriffe zunächst nicht. Kotflügel etc. alles fein. Sofern man ordentliche gebrauchte (!) bekommt, spart das Zeit beim Restaurieren, instandsetzen wäre natürlich naheliegrnder... geht z.L. der Originalität, Passgenauigkeit dieser damals noch individuell angepassten Blechteile. Rostfreie (-arme) Autos mit Aufbaupotential habe ich (vor 15-20 Jahren) nur in USA gefunden.

    Vllcht. irre ich mich aber und wirklich gute Autos kosten eben heute 100+, die Kalkulation dahin verstehe ich als Ökonom sehr wohl, sofern auch noch Gewinn überbleiben soll. Emotion ( MUSS haben..) darf nicht die Überhand gewinnen, am Ende entscheidet natürlich Dein Gefühl. Hier scheint mir aufgrund der vorhandenen (nicht zu vielen) Informationen recht viel am Wägen gemacht zu sein, was die Rückfragen und Inaugenscheinnahme rechtfertigt. Frau und Resourcen gehören immer beachtet; früher hiess es realistisch, dass man den Anschaffungspreis durchaus als Reserve nochmal über die Zeit zur Verfügung haben muss. Wichtige zusätzliche Themen werden sich beim Fahren des Autos zeigen, nicht vorher. Niemand hat die "Glaskugel", nur Erfahrungen....

    Meine Wahl der Vollrestauration hat mir nicht nur schöne Momente beschert und Abhängigkeiten erzeugt, die ich nicht wollte. Ein meinem Anspruch entsprechendes Auto konnte ich mir aber nicht leisten, also habe ich selbst Hand angelegt.

    Gutt Lack!

    BG OLIVER

    Olli


    ..mit DER Lösung kann ich nicht leben, ich will mein Problem zurück..... :thumbup:

  • Hallo zusammen,

    ich lese den Fred seit der ersten Stunde mit und muss sagen...

    uiuiui Karcsi, weist du eigentlich noch auf wen oder was du alles hören sollst? Und jetzt kommt noch mein Senf dazu.
    Ich hatte damals bei der Suche und dem Kauf meines 108er auch niemanden dabei, weil ich hatte auch niemanden der Oldtimertechnisch so tickt wie ich.

    Manchmal sollte man sich auf sich selbst verlassen und das tun, was der Bauch bzw. das Herz sagt.
    Selbstverständlich sind die Tipps aller mitschreibenden hier Gold wert und nicht zu ignorieren, und selbstverständlich solltest du den Wagen vernünftig inspizieren. Bei mir war folgendes anders. Ich habe damals erst den Wagen gekauft und mich dann im Forum angemeldet:).

    Hätte ich es andersrum getan, wüsste ich nicht ob ich das Auto gekauft hätte. Und ja, ich hab alles richtig gemacht, mich freut mein Benz täglich und gibt mir inneres Wohlbefinden, denn wenn man mal ein gewisses Alter erreicht hat, sollte man Nägel mit Köpfen machen weil die Jahre immer schneller vergehen und man gefühlt halbjährlich Geburtstag feiert.

    Letztendlich ist es deine Entscheidung jenes Auto zu kaufen und diese Entscheidung musst du mit dir ganz alleine und deinem Gewissen vereinbaren.

    In diesem Sinne wünsche ich dir alles Gute und den richtigen Kauf deines Wunschautos.


    Gruß

    Stefan

  • Hi nochmals


    Zum Thema akribische Suche nach dem Bestmöglichen:

    Was mir an den nur zweit- oder drittbesten Wagen in der nicht ganz gehobenen Preisklasse immer sympathischer war, war neben der finanziellen Erreichbarkeit auch ein psychologischer Effekt: ein solches Auto darf ein paar Fehler haben, ob ich sie nun als Mangel beim Kauf übersehe oder sie Teil des Preis-Kompromisses sind (hat nichts mit möglichst billig kaufen wollen zu tun).

    Kaufe ich ein als sehr gut angepriesenes Fahrzeug zu einem entsprechenden Preis, kann ich nirgends, vor allem nicht vor mir selbst, übersehene Mängel rechtfertigen und stehe als Gelackmeierter da.

    Wirklich grosse Klopper, wie zB mein erwähnter „Dachschaden“, gefakte Fahrgestellnummern bei zB heimlichen Cabrioumbauten, kapitale Unfallschäden - all das soll natürlich nicht sein und gilt es unbedingt vorher zu ermitteln, sonst währt die Freude am Objekt nicht lang.

    Aber ganz viele andere Dinge sehe ich wie mein Vorredner: Es macht Freude, beginnend mit Kleinigkeiten, einige Sachen im Laufe der Zeit selbst am Wagen in Ordnung zu bringen oder bringen zu lassen und damit zu wachsen.

    Das Gefühl beim Kauf muss stimmen. So wenig rational das sein mag und so wenig messbar, es ist für mich eins der wichtigsten Kriterien bei einem, Hand aufs Herz: Spasskauf

  • Ich dachte die haben kein Salz in Schweden (zu kalt). Fahren alle mit Spikes.


    Schön wär's ja. Man konnte mal in Schweden unglaublich gut erhaltene Fahrzeuge kaufen, die ganz oben im Norden gelaufen sind. Bei Boden, Umeå, Luleå usw. Da ist das dann so kalt, daß man mit Salz nichts werden kann und dazu auch noch trockene Luft. D.h. kann man auch heute noch, wenn es um jüngere Klassiker geht aber da oben ist es halt dünn besiedelt.

    Aber so ab ca. Stockholm südwärts... meine Herren. Ich war da mal von Göteborg nach Stockholm in einem Februar unterwegs... soviel "Spolar" ( Scheibenreiniger ) verbrauche ich hier in 3 Jahren. Aus dem Grunde haben viele Schwedenwagen auch dick Unterbodenschutz drunter und es gibt auch Wartungshefte die nur den Zustand des Unterbodens beschreiben und ggf. wird dann nachgearbeitet.

    Dennoch gibt es auch dort auf das heftigste durchgerostete Fahrzeuge. Ich habe da schon Alltagsfahrzeuge von unten gesehen, erst ein paar Jahre alt, meine Herren.


    Grüße


    Tom

  • Hallo,

    eins habe ich jetzt gelernt hier: sollte ich jemals noch ein altes Auto kaufen, werde ich sicherlich maximal eine (1) Person in persona um Rat fragen 8)... komisch, ich habe 2004 meinen SL gekauft und einzig und allein mein Onkel ist mit mir dahingefahren, um das Auto zu begutachten. Ich hab' den immer noch und einen hervorragenden Kauf gemacht.


    Viel Spaß in Schweden

    Thomas


    P. S.: Einen grundsätzlichen Nachteil Deiner Schwedenreise hast Du nicht bedacht: Wenn Du Dich direkt nach dem Besuch aus Frust besaufen willst, wird's richtig teuer ...

    • Official Post

    ...hätte der SL sich aber als Groschengrab herausgestellt, wollte ich nicht in der Haut des Onkels stecken. Spass beiseite, Viele Meinungen einzuholen kann für einen Nichtschrauber schon sehr viel Sinn machen. Für Schrauben evtl. auch?

  • Winfried,

    ich bin damals halt volles Risiko gegangen ... Verwandschaft, die man sich nicht aussuchen kann :thumbup:... besagter Onkel hatte zwar keine spezielle MB-Erfahrung, aber KFZ-Meister mit eigenem Betrieb und damals schon rund 65 Jahre alt ...


    Beste Grüße

    Thomas

    • Official Post

    Winfried,

    ich bin damals halt volles Risiko gegangen ... Verwandschaft, die man sich nicht aussuchen kann :thumbup:... besagter Onkel hatte zwar keine spezielle MB-Erfahrung, aber KFZ-Meister mit eigenem Betrieb und damals schon rund 65 Jahre alt ...


    Beste Grüße

    Thomas

    Glücklich, wer so einen erfahrenen Onkel hat, ...und wenn der mal etwas übersieht kann (und wird) er wohl mit Rat und Tat zur Seite stehen. Alles gut!

    • Official Post

    Was man noch machen kann ist, das gewünschte Fahrzeug mal mit einem der vermeintlichen Note 1 zu vergleichen. Da kann man manchmal Unterschiede erkennen, wie es eigentlich im Original aussehen müsste. https://www.brabus.com/de/classics/C4S032C.html Z.B. den hier, der soll eine 1+ lt. Gutachten haben.


    Grüße


    Tom

    Ok, die Spiele können beginnen, wer findet Fehler an dem Note 1 Fahrzeug?


    ;)

  • Hallo Ralf und Oliver,


    danke für die Schweller-Kunde, verstehe den Punkt jetzt ganz gut, muss wirklich ordentlich geprüft werden, da entscheidend für die Brauchbarkeit der Restauration bzw. aufschlussreich in Bezug auf den Zustand vor der Restaurierung.

    Nochmal denselben Betrag wie den Kaufpreis hinlegen zu müssen, wäre fatal, das wäre meine Definition von ins Klo gegriffen und zwar richtig tief, mit Steckenbleiben und so.


    Stefan, Du hast vollkommen Recht, die vielen Infos verunsichern nat. auch ein Stück weit, aber wie Du schon sagst, sie sind Gold wert! Es kann tats. sein, dass ich z.B. den Hamburger Wagen gekauft hätte, wenn nicht einige vermeintliche Kleinigkeiten, auf die Ihr mich aufmerksam gemacht habt, ein mulmiges Gefühl erzeugt hätten. Wer weiß, möglicherweise hat mich das vor dem Toilettentieftauchgang bewahrt! Dein Beitrag ist geradezu philosophisch und ich stimme 100%-ig zu: Ich bin immerhin schon Anfang 40, dürfte aber gefühlt erst 20+x sein und wer weiß, vielleicht weht auch schon eine ganz leichte Brise midlife crisis ums Auto... ;) Bevor ich jetzt wieder eine Saison lang von der Seitenlinie aus zugucke und ein Jahr älter werde, gebe ich dem Schwedenmodell zumindest mal eine Chance. Ob er dann wirklich passt und ich auch wirklich die Cojones habe, mal sehen.

    Damit hier kein falscher Eindruck entsteht, ich habe jetzt zwar eine mega lange Checkliste, die ich auch nach bestem Gewissen abarbeiten werde, aber dank meiner Semi-Professionalität und Irrationalität wird es letzten Endes zu 80% eine Bauchentscheidung. ;) Bisher (Klopf auf Holz) hat das bei meinen Youngtimern immer sehr gut geklappt (obwohl ich da gar keinen spezifischen Rat eingeholt hatte, sondern nur die Kaufberatungen gelesen und in den Foren gestöbert), aber das ist jetzt mindestens eine Liga drüber.


    Wenn ich jetzt keinen Denkfehler mache, muss ich nach der Besichtigung so oder so trinken, oder? Entweder zur Frustbewältigung oder aus Freude. Muss nur zusehen, dass ich den Rückflug nicht verpasse.


    Schönen Abend und schönes Wochenende allerseits!

    Karcsi