Mit der Bitte um Mithilfe: Universität Koblenz-Landau.

    • Official Post

    Sehr geehrter Admin Stuempfig,


    mein Name ist Pasquale Schifino und ich bin Student an der Universität
    Koblenz-Landau. Im Rahmen eines Forschungspraktikums am Lehrstuhl für
    Marketing und elektronische Dienstleistungen führen wir eine Befragung
    zum Thema „Vermarktung von gebrauchten Autoersatzteilen“ durch. Diese
    bezieht sich auf die Verwertung und Zerlegung von Kraftfahrzeugen bis
    hin zur Vermarktung.Ist es möglich unseren Fragebogen in Ihrem Forum zu
    veröffentlichen?


    Die Mitglieder Ihres Forums decken einen sehr großen Teil unserer
    Zielgruppe ab und würden uns enorm dabei unterstützen unser
    Forschungsziel zu erreichen. Sehr gerne können Sie sich den Fragebogen
    vorab unter downcloud7.uni-koblenz.de/owncloud/s/thjYBGnYmkKSHKb anschauen. Die Daten werden natürlich komplett anonym erhoben.


    Falls Sie einer Veröffentlichung zustimmen, in welchem Bereich/Thread Ihres Forums dürfen wir die Umfrage veröffentlichen?


    Vielen Dank im Voraus für Ihre Hilfe.


    Mit den besten Grüßen


    Pasquale Schifino
    -------------------------------------------------------

  • Alle Jahre wieder haben wir hier diese Umfragen und immer wieder zeigen sich vergleichbare Fehler, die die Aussagekraft reduzieren. Findet denn heute gar keine vernünftige Betreuung mehr an den Lehrstühlen statt? Vielleicht sollte man vor der Veröffentlichung auch mal jemanden drüberlesen lassen, der in dem entsprechenden Geschäftsfeld über eine gewisse Ahnung verfügt. Begrifflich geht es teilweise vogelwild durcheinander.


    Frage 2 ist in der Formulierung ein Beispiel für sehr schlechtes Deutsch.


    Frage 13 läßt die entscheidende Fragestellung, die die Kfz-Wirtschaft interssieren könnte, gänzlich aus: freie Werkstattketten mit einem Bezug zu einem Hersteller, wie etwa das zwischenzeitlich mehr oder weniger gescheiterte "stop go" Konzept von VW


    Frage 15 ist etwa ein geradezu klassisches Beispiel für eine Frage, deren Antwort keinen Erkenntnisgewinn bringen kann. Der Kunde weiß vielfach in der Regel gar nicht, aus welcher Quelle sich ein Reparaturbetrieb bei Neuteilen oder rekonditionierten Teilen eindeckt, zudem kommen auf Grund der geringen Fertigungstiefe die Mehrzahl der Teile auch im Falle des Zwischenhandels über den Hersteller / Importeur von Zulieferbetrieben.


    Die ansich in diesem Zusammenhang naheliegende Frage, ob der Kunde bei einem derartigen Teil im gleichen Umfang Garantiezusagen hinsichtlich der Haltbarkeit einfordert, wird allerdings übergangen.


    Frage 19 ist an der Grenze zur Absurdität. Steuergeräte sind bereits begrifflich keine Verschleißteile. Kein Hersteller wird überholte Bremsscheiben oder überholte Starterbatterien anbieten. Kupplungen, Getriebe und Motoren sind unter der Prämisse der Generalüberholung durch den Hersteller keine gebrauchten Ersatzteile, sondern ein Austauschteil.


    Frage 20 befaßt sich wieder mit der "Generalüberholung" einer Komponente durch den Hersteller. Gemeint ist offensichtlich dann ein Bauteil, welches üblicherweise heute als AT-Teil bezeichnet wird und von diversen Fahrzeugherstellern auch so vermarktet wird.


    Frage 21 behandelt Lenkräder (mit oder ohne Airbag bleibt offen) generell als Zubehörteil. Diese Einstufung ist fehlerhaft. Werkseitig montierte Sound und Navigationssysteme werden ohnehin vielfach im Tausch angeboten und sind damit keine klassichen Gebrauchtteile.


    Das Szenario 1 weist gegenüber den bisherigen Fragestellungen - insbesondere zu Frage 19 - eine gravierende nicht kenntlich gemachte Abweichung auf. Nunmehr ist das gebrauchte Teil lediglich geprüft, aber nicht mehr überholt. Es bleibt offen, ob der Verfasser der Studie diese Differenz überhaupt selbst gesehen hat. Ebenso wird ein Dritthersteller eingeführt ohne jedoch den Teilnehmer darauf hinzuweisen, daß dies einer der Zulieferer des Herstellers sein kann, der dieses Teil im Ersatzteilgeschäft selbst vermarktet.

  • Vielen Dank für Ihre Anmerkungen. Dies wird mit dem Leiter der Forschung und dem betreuenden Experten besprochen.

  • Hi aggiepack,


    ich denke, du bist etwas zu kritisch mit dem Fragebogen - was wohl auch daran liegen kann, dass wir nicht die richtigen Adressaten sind.


    Pasquale scheint einen Vorteil darin zu sehen, über unser Forum sehr schnell eine hohe Anzahl an Rückläufern zu erhalten, übersieht aber, dass Clubs wie der unsere eine völlig andere Intension haben.


    Nach meinem Verständnis geht es um zeitwertgerechte Reparaturen bei älteren Gebrauchtfahrzeugen (deshalb wird beim Fahrzeugalter über 7 Jahren nicht mehr differenziert) - also die 'alte Schüssel' günstig über den Tüv zu bekommen.


    Besitzer (und Schrauber) von Liebhaberfahrzeugen haben eine andere Herangehensweise. Da wird z.B. ein altes Gebrauchtteil gesucht, gekauft und ohne Rücksicht auf Kosten instandgesetzt, weil es entweder nicht mehr lieferbar ist oder das lieferbare (ersetzt-durch-Teil) weder in Optik noch in Funktion/Qualität dem Original entspricht.


    Es hat auch wenig mit zeitwertgerechter Reparatur zu tun, wenn z.B. an einer Vorderachse einige Gummis auszutauschen sind. Der Oldtimerschrauber wird bei dieser Gelegenheit häufig die gesamte Vorderachse überholen und somit auch Teile austasuchen, die noch nicht verschlissen sind (wenn man die Achse schon mal draussen hat, kann man sie auch gleich sandstrahlen und lackieren...).


    Oldtimerschrauber sind in der Regel bestens informiert. Sie kennen meist den tatsächlichen Hersteller der OEM-Teile und umgehen daher gern einige Zwischenstufen im Handel und deren (legitime) Erlösziele. Mit dem alten Golf IV der alleinerziehenden Mutter hat das wenig zu tun.


    Auch ist das Vertrauen in Teile von Herstellern oder Originalzuliefern nicht grenzenlos. Wir alle wissen, dass unter diesen Labeln oft minderwertiger Mist verkauft wird. Als Beispiele können hier 123er Kotflügel von MB oder die abgrundschlechten Zündkerzen von Bosch dienen.


    Ich würde Pasquale empfehlen, den Fragebogen NICHT über Oldtimer-Foren zu streuen, denn dann ist es mit der Validität nicht weit her.

    Gruß


    Uli aus S


    Übersteuern ist, wenn der Beifahrer Angst hat.

    Untersteuern ist, wenn ich Angst habe.

    - Walter Röhrl -

  • Vielen Dank lieber Uli, für die Worte. Letztlich hat das Forschungsteam eine Liste mit Url's bekommen, die abgearbeitet (klingt jetzt unschön aber ist nicht so gemeint ^^) werden sollen. Vielleicht lassen sich dennoch (auch wenn es nicht ganz das geeignete Forum ist) nützliche Informationen entlocken. Die Anmerkungen zu dem Fragebogen zählen auch dazu.


    Besten Dank an euch allen.

    • Official Post

    "Ich vertraue gebrauchten Ersatzteilen, die durch den Fahrzeughersteller geprüft und generalüberholt wurden."


    Ja - aber WO gibt es diese denn?

  • Das Problem dieser Umfrage liegt nicht darin, daß es den herstellbetreuten Gebrauchtteilemarkt oder auch entsprechend den Herstellervorgaben instandgesetzte Teile nicht geben würde. Bei Mercedes haben wir ja das GTC und angeblich umfaßt der AT-Bereich bei Volkswagen 13.000 unterschiedliche Positionen. Beides sind Wege Kunden bei der Stange zu halten, die die Preise für Neuteile nicht bezahlen wollen oder auch nicht können respektive eine zeitwertgerechte Instandsetzung zu ermöglichen.


    Das Problem liegt schlicht darin, daß die selbsternannten "Forscher" offenkundig bar jeglicher Sachkunde in dem Forschungsbereich sind. Ich möchte fast aussschließen, daß man im Vorfeld auch nur einziges Mal etwa mit einem Lageristen oder Serviceleiter eines größeren Autohauses gesprochen hat um ein Gefühl für die Fragestellung zu bekommen. Die Abfrage nach einem kompletten Armaturenbrett oder gar einer Schalttafel nebst Anbauteilen (wasimmer man sich auch unter diesem Begriff konket vorzustellen hat) dürfte da schon für massives Stirnrunzeln sorgen, nicht nur hinsichlich der verwendeten Diktion.


    Bei allem schuldigen Respekt und der gebotenen Contenance: die Grenze zum groben akademischen Unfugs ist endgültig überschritten, wenn erwogen wird, gebrauchte Bremsscheiben oder Auspuffanlagenteile in generalüberholter Form anzubieten. In solchen Vorgaben manifestiert sich die technische Inkompetenz der Verfasser, wohl gepaart mit entsprechender Naivität. Wie soll denn die Generalüberholung einer Bremsscheibe oder eines Auspuffendtopfes tatsächlich durchgeführt werden? Ebenso spannend wäre zu erfahren, wie sich dies für einen derartigen Artikel wirtschaftlich rechnen soll. Man kann sich des Eindruckes nich erwehren, daß die Verfasser noch nicht einmal eine ungefähre Vorstellung haben, was denn eine Bremsscheibe oder ein Auspuffendtopf als Neuteil als OEM - Teil außerhalb des Vertriebsnetzes des Herstelles kostet.


    Für einen Lehrstuhl, der das Wort "Excellence" so häufig wie kein zweites in seiner Kommunikation verwendet, ist das insgesamt ein reichlich beschämendes und armseliges Arbeitsergebnis.

  • Bitte einfach ganz gelassen bleiben. Das ist nun die x'te Umfrage dieser Art in den letzten Jahren und diese -wie auch die davor- scheinen so ne Art "Hausaufgabe" für Studenten zu sein. Ich habe -aus den von aggiepack genannten Gründen- nicht den Eindruck, dass es da um inhaltliches geht, bzw. dass die Initiatoren schon jemals Werkzeug in der Hand hatten (ist wohl auch besser so).


    Genauso gut könnte ein Praktikant beim Deutschen Wetterdienst nun ne Umfrage machen zum Thema "Finden Sie Unwetter gut?" oder "Planen Sie wegen des Klimawandels einen größeren Regenschirm zu kaufen?". Wenn möglichst viele sich dran beteiligen, dann bekommt der Recherche am Ende ein Ansatz von Seriosität.


    Deshalb nicht lang nachdenken und einfach mitmachen. Es geht hier schließlich um unseren akademischen Nachwuchs und nicht darum, ob irgendwer jemals Bremsscheiben aufarbeiten wird.


    Oliver

  • Stimmt, da war doch auch was mit Bremstrommeln, oder :thumbup: ?


    Im weiteren gibts immer noch runderneuerte Reifen, instandgesetzte Kühler, Limas, etc.



    Für Bier etwas zu warm, ein Alster wäre nicht schlecht. Grill anschmeißen?


    Gruß
    Christian

    • Official Post

    Im 124er Forum heisst Pasquale übrigens Ralf :)


    Zu meiner Zeit machte man seine Arbeit noch alleine, heute wohl in der Gemeinschaft.

    • Official Post

    Im 124er Forum heisst Pasquale übrigens Ralf :)


    Zu meiner Zeit machte man seine Arbeit noch alleine, heute wohl in der Gemeinschaft.


    In welchem? In einem heisst er René :whistling:

    Gruß

    stefan


    An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern.(Erich Kästner)

  • Hallo liebe Mercedesclub Mitglieder,


    ihr liegt richtig! In einigen anderen Foren habe ich diese Umfrage verbreitet und ja, mein Name ist René. Wir arbeiten in unserem Team zu dritt, d.h. Ihr findet möglicherweise auch noch einen Christoph, der diese Umfrage geteilt hat. Das ist schlichtweg auf die Aufteilung von Arbeitspaketen zurückzuführen. Wir drei sind dabei nochmal nur ein Teil des Teams, welches am Forschungsprojekt arbeitet. Ich hoffe Ihr habt nicht wirklich einen Ralf gefunden, der die Umfrage ebenfalls verteilt, denn den kennen wir tatsächlich nicht! ?(


    Die Kritik am Fragebogen werden wir bestmöglich bei der Auswertung berücksichtigen. Kritikpunkte, die sich beispielsweise auf gebrauchte Bremsscheiben beziehen, haben wir erwartet. Wir möchten damit nicht unseren fehlenden Intellekt öffentlich zur Schau stellen, sondern unserem Forschungsziel näher kommen. Im ersten Moment mag das für Befragte nicht sinnvoll erscheinen, so wie es mir in dieser Rolle vermutlich auch ergehen würde. Allerdings ist es im Rahmen der Auswertung durchaus wichtig für uns. Verzeiht uns, wenn diese Punkte zunächst unnötig und sinnfrei erscheinen.


    Wir freuen uns weiterhin über jede konstruktive Kritik. Ich hoffe außerdem, dass ich etwas Licht hinter die Situation bzgl. der unterschiedlichen Namen bringen konnte und Ihr uns deswegen nicht böse seid. Vielen Dank an alle Teilnehmer!

  • Bei dem Wort Umfrage schalte ich schon halb ab, weil ich wahrscheinlich 100 Jahre alt werden müsste um was von den Auswirkungen zu haben (wenn überhaupt).
    Danke an Aggie und Uli das ganze vorgekaut zu haben und in diesem Falle sage ich, kann man nie kritisch genug sein.
    Soll die "Sache" doch erst mal ordentlich durchdacht sein bevor man das da hinauswirft.


    Wenn ich schon 'marketing' höre dann hat das mit dem was ich mache herzlich wenig zu tun.......


    MfG


    P.S.
    Ich hoffe, dass der Ralf da nicht auf eigene Tour macht

  • Die Mängel des Fragebogens sowie die unzureichendes Kenntnis über das Fachgebiet könnte man noch ergänzen, was ich mir aber erspare. Noch kritischer sehe ich die Repräsentativität der Befragung. Die Forenmitglieder sind eine sehr kleine und untypische Gruppe von Autofahrern. Welche Erkenntnisse versprechen sich die "Forscher" von dieser Befragung und wie gedenken sie die Repräsentativität herzustellen? Weiter fehlt das Angebot, Ergebnisse der Befragung hier im Forum zu veröffentlichen. Welchen Anreiz gibt es zu antworten? Von einer Universitäts-Lehrstuhl aus dem Bereich Marketing, der sich wohl schon intensiver mit der Automobilinidustrie beschäftigt hat, hätte ich mehr methodische und fachliche Kompetenz erwartet.


    Udo