W111 220SB Bin mit meinem Latain am Ende

  • Hallo zusammen,
    nach nunmehr zwei Jahren Restaurierung ist mein Schmuckstück soweit fertiggestellt,aber.......
    Habe den 111er vor zwei Jahren in Mainz gekauft und auf eigener Achse ins Ruhrgebiet gefahren,Zustand damals war grenzwertig allerdings waren die Bremsen ok und der Motor lief gut, sodaß ich die Fahrt auf eigener Achse gewagt hatte.Auf der Rückfahrt stellte sich folgendes Problem ein,das mich bis zu heutigen Tag begleitet.
    Motor läuft sehr gut,allerdings bei höherer Spritanforderung (Autobahnfahrten)geht der Motor in die Knie läuft nur noch auf 4 oder fünf Zylindern und geht dann ganz aus.Nach kurzer Standzeit spring er sofort wieder an und läuft einwandfrei.Für die 300 Km ins Ruhrgebiet mussten 4 Zwangsstopps eingelegt werden.


    Nun ging die Fehlersuche los,also Spritleitungen gereinigt,Tank gebosselt,Vergaser wurde gereinigt und Syncronisiert,Benzinpumpe begutachtet neue Kontakte und Zündkerzen eingebaut.
    Half alles nichts,bis heute das gleiche Problem.


    Heute mal eine kleine Ausfahrt gemacht, und Ihr wisst schon...
    Allerdings war heute etwas anders als sonst,da meine Tankuhr immmer den Flatterman macht,fahre ich generell nach gefahrenen 300 KM zum Tanken.
    Auto geht aus und springt nicht wieder an,also Tank leer dachte ich,5 Liter Reservekanister rein und weiter gings,aber nur weitere ca.10 KM und nicht bis zur nächsten Tankstelle,wieder Stillstand.Ein freundlicher Zeitgenosse half mir mit weiteren 5 Litern aus,also ab zur Tankstelle.Man man dachte ich, welch hoher Spritverbrauch.Als die Zapfsäule bei genau 50 Litern stehen blieb,war ich mit meinem Latain wirklich am Ende.


    Auto war dreimal in einer Oldtimer Fachwerkstatt (Schwerpunkt Mercedes) danach lief er Super bis auf einmal.........


    Vielleicht hat einer von Euch eine Idee was es sein könnte.
    Vielen Dank im voraus
    Grüsse aus dem Ruhrpott
    Rolf

  • Hallo Rolf!


    Das gleiche Problem hatte ich damals auch an meiner 220SB-Flosse. Bei mir war nach langer Standzeit jede Menge Dreck im unteren Bereich des Tanks. Nach säubern des Tanks und wechseln des Kraftstoffsiebs im Tank war das Problem behoben.


    Gruß
    Dieter

    • Official Post

    Hallo Rolf,
    alte Zündspulen haben oft im warmen Zustand Aussetzer. Nach einer kurzen Abkühlphase funktionieren sie dann einwandfrei. Wenn die Reinigung des Kraftstoffsiebs nichts ergeben hat, würde ich die Zündspule tauschen. Ähnlich Symptome zeigt übrigens der Kondensator. Der könnte es auch sein.
    Gruß Peter

  • Hallo Rolf,


    nach dem Starten des Motors würde ich mal ein Manometer anstatt des Kaltstartventils an die Benzinleitung hängen und sehen, was das beim Ausfall des Motors sagt. Fehlt der Benzindruck, weißt Du, dass Du weiter am Benzinpumpenpaket bis zum Tank suchen musst. Ist es zu hoch, stimmt was mit der Rücklaufleitung nicht.


    Stimmt das, würde ich weiter an der Zündung suchen.

    • Official Post

    Hallo Volker,


    Kaltstartventil?
    Benzinpumpenpaket?
    Bei meinem 220Sb gibt es das beides nicht.
    Kann es sein, dass Du eine Einspritzanlage im Kopf hattest?


    Ich würde versuchen herauszufinden, ob dem M180 im Moment des Ausfalls Sprit oder Zündung fehlt.
    Dann von dort versuchen logisch vorzugehen.
    Eine Endoskopische Untersuchung des Tanks ist auch vorzunehmen, um Dreck und Gammel am Tankbden auszuschliessen.

  • Hallo Rolf,


    mein Tipp geht auch in Richtung Zündung.
    Das gesamte Zündgeraffel, Zündleitungen, Zündspule und eventuell sogar Zündschaltgerät.


    Gruß


    Peter

    V8 - Die geilste Art, Benzin zu verbrennen!


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  • Der M180 hat ne ganz normale Zündung.
    Da kann höchstens die Zündspule im Eimer sein. Beliebter Fehler ist auch Zündschloss (hinten die Kontaktplatte verschleißt), die rüttelt während der Fahrt mal aus dem Kontakt. Dann müßte er aber nach 2, 3 mal vorsichtigem Starten wieder da sein.
    Ansonsten Tankfilter und Entlüftung (hinten links oben im Kofferraum im Kotflügel) an der Pappe. Die Schläuche von der Entlüftung gehen vom Tankstutzen (hinter dem Nummernschild) zu diesem Plastikgeraffe im Kofferraum.
    Unwahrscheinlich, aber inspektionswürdig ist vorne die Benzinpumpe (Membran und Ventile). Wenn das Öl nach Sprit riecht, kann die Membran hinüber sein, andernfalls können auch schon mal die Ventile klemmen. Die frühen sind auseinanderschraubbar.


    Das Springen der Tankanzeige kommt vom fehlerhaften Massekontakt des Tachos oder hinten von korrodierten Drähten in dem Tankgeber.


  • Hallo Frank,


    da hast Du Recht, ich hatte den Einspritzer im Kopf... ?(


    Aber die prinzipeille Meinung bleibt: Wenn der Motor ausfällt, muss man irgendwo den Benzindruck (keine Ahnung, welche Stelle die beste am Vergaser ist) und den Zündfunken messen. Denn sporadische Ausfälle sind in der heimischen Garage schwer auszumessen. Also am besten Manometer und Stroboskoplampe einpacken und fahren, bis der Fehler auftritt.

  • Hi,


    wenn es nicht die Zündspule ist, könnte ich mir vorstellen, dass die Zulaufschlitze im "Blumentopf" im Tank zu sind. Würde die Effekte erklären. Hoher Spritverbrauch durch schnelles Fahren = Blumentopf läuft leer und wird nur (oder gar nicht) gefüllt und Wagen geht aus. Erst nach einiger Zeit, wenn der Topf wieder voll gelaufen ist, kann man wieder starten. Auch die Zugabe von 5 l Sprit in den scheinbar nicht leeren Tank würde dafür sprechen. Der Blumentopf ist oben offen, so dass Sprit ab einem bestimmten Füllstand direkt in den Topf fließt und die Schlitze nicht bracht.
    Wenn der Wagen die Probleme mit vollständig gefüllten Tank nicht hat, liegt es zu 99,9% am Blumentopf.


    Gruß
    Rainer


    P.S. Weiß jetzt aber nicht 100%, ob der 220SB den Topf hat, denke aber schon.

    • Official Post

    Das Problem hat man bei Flossen immer nach langen Standzeiten.


    Egal ob wir die Flossen in USA (zum Hafen) oder hier in Deutschland nach langer Standzeit bewegt hatten.


    Der Dreck im Tank setzt die Benzinpumpe zu. Nimm mal ernsthaft den Tank unter die Lupe.

  • Wenn ein Auto (Motorrad) immer vollgetankt abgestellt würde, gäbe es auch keinen Rost im Tank.

    Am Öl hat's nich gelegen, war ja keins drin !¿


    Gruß
    Helmut

  • Hallo allerseits,
    erstmal vielen Dank für Eure Anteilnahme :)
    Sind ja jetzt einige Sachen die ich abklären muss,Problem Spritversorgung Tank,Dreck glaube ich ist auszuschliessen, da der Tank komplett gereinigt(gebosselt)und alle Leitungen durchgeblasen wurden.Benzinpumpe hat neue Dichtung bekommen,und die Membrane sah Augenscheinlich gut aus.Werde mich jetzt erstmal an die Zündung begeben,und den Tip mit dem Blumentopf :love: mal abklären.
    Melde mich dann nochmal wenn es Neuigkeiten gibt.
    Bis denne
    Rolf

  • Hi Rolf,


    mich hatte mal die mechanische Benzinpumpe meines damaligen BMW gefoppt. Der Stössel hatte sich abgenutzt, sodass er deutlich weniger Hub hatte und somit auch die Fördermenge zu gering war.

    Gruß


    Uli aus S


    Übersteuern ist, wenn der Beifahrer Angst hat.

    Untersteuern ist, wenn ich Angst habe.

    - Walter Röhrl -

  • Hallo Rolf,


    ich weiß zwar nicht was du mit "der Tank komplett gereinigt(gebosselt)" meinst, aber der Zulauf zum "Blumentopf" ist nicht ganz so einfach zu säubern. Wenn du den Tank mit Schrauben, Steinen oder sowas gefüllt und dann auf einen Mischer gespannt hast, wirst du die Zuleitung nicht frei bekommen. Ich habe von oben durch die Öffnung vom Tankgeber mit einem Druckbecher und Hakenöse mit viel Druck Sprit in den Zulauf gespritzt und danach chemisch gereinigt, das hat dann alles freigeblasen. Der Zulauf ist übrigens unterhalb der Rücklaufzuleitung (s. Bild).


    Gruß
    Rainer

  • Hi HaWa,


    der Schlingertopf wird ja nicht nur durch den Rücklauf gefüllt, auch direkt durch den Zulauf vom Tank und dient doch eher als eine Art Schwallblech, damit immer genug Saft zur Verfügung steht, z.B. bei Kurvenfahrt mit fast leerem Tank. Und soweit ich weiß gibt es, zumindest beim W108, keine Unterschiede zwischen Vergaser und Einspritzer. Ob das beim 220er anders ist, weiß ich nicht, aber die Funktion des Blumentopfs sollte doch unabhängig von der Einspritzung sein, oder?


    Gruß
    Rainer

  • Hallo Rainer, im Auslieferungszustand hatten die Vergasermodelle ganz bestimmt keinen Schlingertopf da die Rücklaufmenge der Mechanischen Benzinpumpe nicht reicht um ihn durch den Venturieffekt zu füllen!


    Allerdings haben sie den Vergasertank irgendwann in den Einspritztank ersetzt. So kann es sein das Vergaserfahrzeuge welche einen neuen Tank bekommen haben mit etwas herumfahren was eher hinderlich ist.


    Einfach Tankgeber ausbauen und nachsehen. Beim 114 erkennt man den Unterschied am eigeprägten E im Tankboden!


    Nun nochmal zum eigentlichen Problem, Rolf wenn du den Graugussverteiler mit Kontakt benutzt kann es auch einfach an der 4er Schraube liegen welche durch Isolierscheiben den Kontakt mit dem Kabel zur Zündspule und dem Kondensator verbindet.


    Nachlassende Klemmung mit folgendem Übergangswiderstand bis unendlich bei Erwärmung.


    Gruß HaWA

    Edited once, last by HaWa ().

  • Hi,


    ok, wie schon gesagt, ob die Vergaser einen Topf haben oder nicht, weiß (wusste) ich nicht.
    Der Topf sollte aber m.E. für die Vergaser kein Problem darstellen. Im Einspritzer wird der Topf ja nicht durch den Rücklauf der Spritpumpe gefüllt, sondern durch den Einlass im Boden des Topfes. Es muss immer mindestens soviel aus dem Tank in den Topf nachlaufen, wie vom Motor verbraucht wird. Die Pumpe pump ja nur im Kreis und holt sich den Sprit aus dem Topf (und pump den Überschuss auch wieder dorthin zurück) und nicht aus dem Tank. Einziger Zweck der Pumpe ist, dass genügend Sprit zum Motor kommt und die ESP gekühlt wird. Der Motor nimmt sich das was er braucht, der Rest fließt in den Topf zurück. Wenn dann nicht genug nachfließt, bleibt er halt irgendwann stehen, egal ob Einspritzer oder Vergaser. Der einzige Nachteil ist, dass der Zulauf im Topf verstopfen kann und dann ist essig....


    Gruß
    Rainer

  • Nun muß ich doch mal dumm fragen: Der Topf ist doch nach oben hin offen !? - Und wenn man, wie zum Fahren mit dem Auto nötig ist, an einer Tankstelle Kraftstoff tankt, dann steht der Topf doch voll im Sprit oder nich ? - Wo läuft denn da kein Sprit nach ? Oder geht es um die Feststellung, wessen Auto mit einem Liter Restsprit noch fährt ?

    Am Öl hat's nich gelegen, war ja keins drin !¿


    Gruß
    Helmut

    • Official Post

    Ich bin zutiefst erfreut: Wir erleben einen neuen Erkenntnismoment, denn dumm fragen ist definitiv besser, als dumm antworten!


    Hier ein echtes Dankeschön, herzlich echt gemeint, an dieser Stelle. Das ist ein Anfang ...

  • Damit wäre das auch geklärt, obwohl die Erkenntnis bisher ausgeblieben ist.

    Am Öl hat's nich gelegen, war ja keins drin !¿


    Gruß
    Helmut

  • Hallo ihr beiden, Natürlich ist der Topf oben offen. Wenn der Kraftstoffstand im Tank unter die Oberkante des Topfs Sinkt (soll im Betrieb vorkommen) ist er auf das befüllen durch vom Rücklaufkraftstoffstrom mitgerissenem Sprit vom Tankboden angewiesen.


    Wenn das alles funktioniert ist der Topf bis zur vollständigen Entleerung des Tanks (im Betrieb) bis zur Oberkante gefüllt. Mehr geht nicht weil er dann ja überläuft.


    Diese Technik hat unter anderem den Sinn das Luftsaugen bei Kurvenfahrt zu verhindern.


    Gruß HaWA

  • Hochinteressanter Fred,


    viele Leute wissen viel und viele andere lernen viel.


    So muss Forum....klasse. :thumbup:


    Gruß


    Peter

    V8 - Die geilste Art, Benzin zu verbrennen!


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    • Official Post

    Hallo Helmut,
    ja schon, der Topf oder eigentlich ist es eine Schnecke ist zwar nach oben offen, aber vor der Spritleitung sitzt noch ein Sieb, dass sich zusetzen kann. So ist es zumindest bei mir am Ponton und ich glaube, diegleiche Konstruktion wurde auch in der Heckflosse verwendet. Ich kann über einen 14er Imbus unter dem Tank an das Sieb ran und es reinigen. Musste halt zuvor den Tank leer machen ......bzw. läuft der dann spätestens leer, wenn Du die Schraube öffnest ;)
    Gruß Peter