H-Gutachten Willkür

  • Moin,


    ich habe meine Meinung dargelegt.


    Aktuelle Überlegungen/Pläne die Previlegien der Oldie-Besitzer beschneiden zu wollen, rühren m.M. genau daher: Jede Massenkarre bekommt irgendwann ein "H".


    Und genau das soll nicht sein denn das gefährdet den Sonderstatus echter, erhaltungswürdiger Klassiker.


    Peter

  • Das alles geht an der Gesetzgebung vorbei und spiegelt nur (berechtigte) persönliche Meinungen wieder. Wer es anders will muss einfach den steinigen Weg einer Gesetzesänderung gehen. Viel Spass dabei.


    Wir sind nicht bei "WÜNSCH DIR WAS" sondern bei "DAS IST EBEN SO"

    Viele Grüsse


    Winfried


    300 SE W112 Cabrio M189 Automatik Fahrgestellnummer ...9840 Ende 1967 „Schlüpferblau-Met.“

  • Hallo lieber Peter,

    auch du scheinst wie viele Entscheider, Mediasten und Nachplapperer nich zu erfassen dass die absolute Überzahl der Massenfahrzeuge mit 191€ Pauschalsteuer eben einen Bonus zur normal fälligen Steuer bezahlen.

    Eigentlich wäre so ein qualitativ über dem Auslieferingsniveau befindlicher Zustand ebenso ein Verweigerungsgrund.

    Ist es aber nicht und das ist gut so.

    Ebenso sind sehr viele "Massenfahrzeuge"

    nahe der Ausrottung dezimiert.

    Ein passiger gepflegter Gesamtzustand welcher mit zunehmendem Alter auch die dazugehörigen Flecken haben darf.


    Gruß HaWA

  • Interessant zu sehen, wie man hier von einigen Usern persönlich angegangen wird, wenn man seine Meinung äussert. ....gaaanz ruhig bleiben, Jungs, alles wird gut.... :thumbs2up: :thumbs2up:


    Das Wetter ist perfekt, die Eichhörnchen flitzen durch die Gegend.....geniesst das Leben.

  • Bevor man schreibt lohnt sich das Nachdenken darüber, ob man wirklich über jedes Stöckchen springen soll, das einem hingehalten wird...


    Für mich ein viel zu hoch gehängter, allzu bierernster Disput.


    Locker bleiben...

    sich selbst nicht so ernst nehmen...

    Leben und leben lassen...

    Und das Geheule a la " man wird doch wohl noch seine Meinung sagen dürfen" ist eh Fuppes...


    PS

    Zum Masseneffekt: der allergrößte Teil der KFZ nach 2000 wird wohl gar nicht erst erhaltensFÄHIG werden. Und die Modelle der 70er 80er und 90er Jahre sind durch Wiedervereinigung und Verschrottungsprämien ohnehin so gut wie ausgerottet oder nach Osteuropa und Afrika verschwunden.

  • nein, westfälischer Dickkopf, der seit 40 Jahren in der Pfalz lebt, das Saarland schätzt und der Meinung ist dass sich Saarländer und Rheinland-Pfälzer in einem gemeinsamen Bundesland gut vertragen würden... :thumbs2up:

  • Übrigens,


    ich weiss nicht ob ihr den Artikel gelesen habt, war mal vor Jahren in einer Oldtimer Zeitung (Oldtimer Markt?). Hiess "Der Patinator". Das war ein Bericht über einen der Autos auf alt trimmt.


    Ich erinnere mich noch gut wie er einen 1+ restaurierten Porsche auf alt, benutzt, getrimmt hat. War plötzlich ein richtig lebendiges Auto wie man es im Strassenverkehr damals gesehen hätte. Fand ich echt toll was der gemacht hat.


    Das ist natürlich nur meine Meinung hier, da muss man nicht zustimmen und jeder soll sein Auto in den Zustand bringen der ihm/ihr gefällt.


    Viele Grüsse,

    Hagen

  • Moin zusammen,


    man hört & liest immer mal wieder von der "in letzter Zeit verschärften Auslegung" der Begutachtungsregeln nach §23 StVZO, so auch hier.

    Aber worüber reden wir den hier jetzt eigentlich konkret?


    Meines Wissens gibt es

    die Richtlinie von 2011,

    den Anforderungskatalog von 2012,

    eine "verschärfte" AKE-Arbeitsanweisung von 2015 (unveröffentlicht, bzw. nicht -mehr- zugänglich),

    und einen Hinweis aus 2022 auf die in Überarbeitung befindliche Richtlinie, die eine entsprechend angepasste AKE-Arbeitsanweisung zur Folge haben soll.


    Aber letztere liegen doch beide noch nicht vor, oder?

    Finde es etwas nervig, dass hierzu immer so nebulöse Gerüchte und Hörensagen-Erfahrungen die Runde machen.

    Kann da nicht endlich mal jemand von offizieller Stelle für Gewissheit sorgen?

    Wie soll man sich denn da in Ruhe auf die H-Abnahme seiner Ratte vorbereiten?


    Man stelle sich vor, es gäbe solche Hängepartien auch in anderen Verordnungs-/Gesetzesbereichen, womöglich sogar wichtigen wie Bildung, Gesundheit oder Heizungsbau!


    Beste Grüße,

    Lutz

  • Das alles geht an der Gesetzgebung vorbei und spiegelt nur (berechtigte) persönliche Meinungen wieder. Wer es anders will muss einfach den steinigen Weg einer Gesetzesänderung gehen. Viel Spass dabei.


    Das sehe ich gerade etwas anders.


    Es war Peter111, der ganz weit oben im thread die Regelung fürs H-Kennzeichen zitiert "Das H-Kennzeichen wird auch nicht zugeteilt, wenn starker Rost oder Unfallschäden wie große Beulen vorhanden sind." und sich dann darüber echauffiert hat daß Autos mit einem bißchen Rost und kleinen Dellen demnach trotzdem eine historische Zulassung bekommen dürften - das findet er offenbar nicht gut.

    "Ein bißchen Rost und kleine Dellen" ist aber genau der Zustand der allermeisten Oldtimer die ich persönlich kenne - die sind mitnichten ungepflegt und abgeritten, sondern haben genau das: "ein bißchen Rost und kleine Dellen". Und wenn die alle deshalb ihre historische Zulassung aberkannt bekommen sollen, dann können wir die H-Kennzeichen auch gleich ganz einstampfen, denn wer hier im Forum (außer Peter111 natürlich) hat tatsächlich ein Auto GANZ ohne Rostansätze und GANZ ohne jede Delle, Steinschlag oder Kratzer?


    Und natürlich hat es da einen - sopgar recht breiten - Ermessensspielraum für einen Prüfer, was er unter "starkem Rost" oder "große Beulen" versteht - und das eröffnet tatsächlich einer Debatte über Willkür (in beide Richtungen) unter den Prüfern Tür und Tor.

    Der eine läßt vielleicht eine handtellergroße Roststelle am Kotflügel und einen komplett verbogenen Stoßfänger durchgehen, und der nächste Prüfer findet das zwei Jahre später inakzeptabel.

    Eventuell aber hat der erste auch nur zwei daumennagelgroße Dellen in der Tür und eine 10-Cent-Stück große Unterrostung am Kotflügel durchgehen lassen, und der zweite fährt ganz auf dem Peter111-Trip und meint daß nur absolut neuwertige Autos ohne jeden Makel eine historische Zulassung verdient hätten.

    Wir waren nicht dabei, wir werden es also nicht selbst nachvollziehen können wer nun Recht hatte - ich bin aber sicher, daß beide Szenarien im Alltag zur Realität gehören.



    Ich schließe aber aus seinen zusammengefaßten Äußerungen, daß für Peter111 ein Oldtimer nur dann schützenswert ist, wenn er entweder ihm selbst gehört, oder aber gerade frisch bei Kienle vom Fließband gerollt ist (die bauen die Autos ja schließlich aus dem Nichts komplett neu auf, deswegen passiert es gelegentlich auch mal daß sie zwei Autos mit derselben FG-Nummer auf dem Hof stehen haben ...)


    Wer von euch ist denn sonst wirklich und ehrlich der festen Überzeugung, daß an euren Autos absolut keinerlei Rost, Lackschäden oder Dellen zu finden sind?

  • Man stelle sich vor, es gäbe solche Hängepartien auch in anderen Verordnungs-/Gesetzesbereichen, womöglich sogar wichtigen wie Bildung, Gesundheit oder Heizungsbau!


    Beste Grüße,

    Lutz

    au weia, dann hätten wir richtig was zu meckern


    Nur gut, dass in den Bereichen alles sauber läuft

    Viele Grüsse


    Winfried


    300 SE W112 Cabrio M189 Automatik Fahrgestellnummer ...9840 Ende 1967 „Schlüpferblau-Met.“

  • Wer von euch ist denn sonst wirklich und ehrlich der festen Überzeugung, daß an euren Autos absolut keinerlei Rost, Lackschäden oder Dellen zu finden sind?

    Mit Dellen und Rost rumfahren? Ehrlich jetzt? Das ist ja wie in ausgelatschten Schuhen oder löcherigen Jeans rumzulaufen.

    Viele Grüsse


    Winfried


    300 SE W112 Cabrio M189 Automatik Fahrgestellnummer ...9840 Ende 1967 „Schlüpferblau-Met.“

  • Ich bin recht häufig auf irgendwelchen Klassiker-Veranstaltungen, Ausstellungen usw. Autos mit Rost und Dellen sehe ich dort eigentlich so gut wie gar nicht. Gestern war ich noch im Klassikland Münster, fast ausschliesslich gepflegte Autos ohne Rost und Dellen. Morgen fahre ich zu E&R Classics nach Holland, bekanntlich ist der Qualitätsanspruch in Holland niedriger, bin gespannt und werde natürlich mal auf Autos mit Rost und Dellen achten.


    Meiner Einschätzung nach haben die meisten Oldie-Besitzer keinen Bock auf Rost und Dellen, jedenfalls wenn sie sich ihre Autos auch tatsächlich leisten können.


    Soo, jetzt gehe ich raus und wasche meine Alltagsschlampe R129, sie ist etwas schmutzig, hat aber keinen Rost und keine Dellen.


    Gruss

  • ..., jedenfalls wenn sie sich ihre Autos auch tatsächlich leisten können.

    Autsch, und nochmal autsch, Peter. :thumbdown:


    Kenne hier (und dort) genug Kollegen, die sich Kisten á la Kienle & Co. leisten könnten - aber nicht wollen. Weils seelenlose Neuwagen sind.


    Und ich mache mir eine Ratte zurecht, weil ich´s geil finde. Mit Dellen und bestimmt auch irgendwo etwas Rost im Verborgenen. So what? Bin ich deshalb ein Ungläubiger oder gar Unwürdiger?

  • Ihr springt aber auch über jedes hingehaltene Stöckchen.


    Lasst mal die Füße auf der Erde, dann bleibt es wieder ruhiger.

  • Autsch, und nochmal autsch, Peter. :thumbdown:


    Kenne hier (und dort) genug Kollegen, die sich Kisten á la Kienle & Co. leisten könnten - aber nicht wollen. Weils seelenlose Neuwagen sind.


    Und ich mache mir eine Ratte zurecht, weil ich´s geil finde. Mit Dellen und bestimmt auch irgendwo etwas Rost im Verborgenen. So what? Bin ich deshalb ein Ungläubiger oder gar Unwürdiger?

    Eine Ratte finde ich auch total geil! :thumbup:


    Sorry, aber die Nummer mit den seelenlosen Neuwagen ist doch ein uralter Hut, der seit Jahrzehnten immer wieder herausgeholt wird.


    Angenehme Patina ist äusserst selten, nicht selten wird aber der Begriff Patina für verwohnte Sitze, hier- und da vermacktes, leicht beschädigtes Interieur, Rostpickel an Stoßstangen etc. verwendet.

    Es gibt Autos, die lassen sich nicht behutsam teilrestaurieren, wenn man einmal angefangen ist, muss man alles erneuern, sonst passt es optisch nicht zusammen. 111er Coupés und Cabrios sind genau solche Autos. Seit mehr als 30 Jahren habe ich 111er in der Garage, insofernn weiss ich genau wovon ich rede. Kürzlich habe ich bei meinem 220 SE Cabrio von 1964 das komplette Leder erneuern lassen, das war nicht unbedingt erforderlich, aber der Mann der wirklich asolute Kenne von 111ern hat und hier in der Nähe wohnt, ist inzwischen 74 Lenze alt. Jetzt ist die Original-Farbe cognac drin und ja, es ist auch mir optisch zu neu. Ich hätte aber nicht warten können, in der Oldieszene tummeln sich leider zu viele völlig unfähige Oldie-Restaurierer, die auch noch Betrug zu ihrem Hobby gemacht haben. Echte Kenner, die mit Herzblut ihren Job machen gibt es doch eigentlich nicht mehr.


    Gruss

  • Mit Dellen und Rost rumfahren? Ehrlich jetzt? Das ist ja wie in ausgelatschten Schuhen oder löcherigen Jeans rumzulaufen.

    Vor etlichen Jahren hat mir mal ein Engländer gesagt, dass ein Klassiker nicht nur von Weitem und auf der 1. Blick schön und sauber sein sollte, sondern auch unterm Blech sollte alles prima sein..........sonst wäre das wie eine hübsche Frau mit einer schmutzigen Unterhose. Den Vergleich finde ich bis heute perfekt.

  • Das ist halt Geschmackssache. ICH finde Oldtimer "besser als neu" halt öde. Selbst meine Flosse ist mir eigentlich "zu gut" geraten - mir blieb nur aufgrund ihres grottigen Urzustandes halt nix anderes übrig, als sehr vieles zu erneuern. Insoweit sind wir uns einig. Dennoch habe ich mit Absicht nicht alles gegen Neuteile ersetzt, sondern vieles aufgearbeitet, unter Beibehaltung von Alterungsspuren, zum Beispiel Achsteile oder auch das Ledergestühl. Auch ein rissiges (nicht kaputtes) Lenkrad habe ich wieder eingebaut, weils nicht so klinisch rein aussieht wie ein neues.

    Und ich habe schon vor 20 Jahren erschüttert vor original toperhaltenen, aber den noch neugesattelten Pagoden & Co. im Showroom eines Händlers in HH gestanden. Er sagte mir: die alte Ausstattung war noch gut, aber die betuchte Kundschaft hat´s halt gern neu.

    Nicht meine Welt.


    Und natürlich soll ein Wagen nicht "außen hui und innen/unten pfui" sein. Das nennt man Blender. Aber davon ist hier im Fred m.E. auch nie die Rede gewesen.

  • apropos Ratte: Ich liebäugel schon lange mit einem amerikanischen Business-Coupé aus den 30ern. Leider ist die Sitzposition für mich eher schlecht, das Lenkrad ist viel zu nah, sowas umbauen (andere Lenksäule etc.) wäre vielleicht auch möglich, aber wäre das nicht ein zu tiefer Eingriff?

  • Sorry, aber die Nummer mit den seelenlosen Neuwagen ist doch ein uralter Hut, der seit Jahrzehnten immer wieder herausgeholt wird.

    Servus,


    aber genau das ist es. Man mag mich komisch finden, aber ich denke gerne mal: Wie groß war der Oberlippenbart des Endabnehmers der Fertigung, wo ist der Vorbesitzer bzw. ich schon damit hingefahren, wer hat mit seinem Hintern schon diesen Sitz angewärmt und stellt mir diese Szenen vor. Mein 230E hat auf der Windschutzscheibe im Eck einen Aufkleber der örtlichen MB Niederlassung mit 8900 als PLZ und auf der Hutablage einen Wackeldackel, den ich 1983 im Alter von 11 Jahren auf der Erlanger Bergkirchweih schoß.

    Ein perfekt durchrestauriertes Fahrzeug hat NICHTS. Es sieht gut aus und ist von hervorragendem Zustand. Aber es wurde seiner Geschichte beraubt und ist somit seelenlos. Oldtimerei ist Passion und umso schöner, sie mit gleichgesinnten zu teilen. Ich finde die Hochglanztreffen als Schau meistens irrsinnig teurer, aber fremdgewarteter Fahrzeuge eher abstoßend.


    Gruß

    Thomas