W109 Unterboden

  • Moin liebe Leute,


    da ich starkes Interesse an einem 300 SEL 3.5 habe, wär ich dankbar wenn Ihr mir eure fachkunde Meinung zu den Schweißarbeiten am Unterboden mitteilen könnten (soweit es auf den Fotos erkennbar ist).

    Der Wagen steht leider nicht bei mir um die Ecke.


    Hier noch der Link zur Anzeige:


    www.classic-trader.com/at/automobile/inserat/mercedes-benz/300/300-sel-3-5/1970/318060

    (Sonstige Kommentare sind auch willkommen)


    Vorab schon mal vielen Dank!!

    Grüße, Jan

  • Die Schweissarbeiten die du da am Boden siehst, sind tatsächlich original.

    Die Verlängern des SEL wurde ziemlich rudimentär "reingekloppt"


    Bild 1 ist eine Reparatur so wie es aussieht, sieht nicht so ordentlich aus.


    Schau dir mal dazu dieses Video an:

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    Breiti

    REGEL;

    schreibe im Internet nur, was du dich traust, dem gegenüber auch in Persona jederzeit ins Gesicht zu sagen!

    ?(

  • Puh, Bilder einer solchen Qualität ist man ja gar nicht mehr gewohnt, stammen die aus dem Familienalbum? ;)

    Bis auf einen Zierleistenversatz fahrerseitig ist praktisch nichts zu erkennen, was seriöse Fern-Einschätzungen zuließe. Scheint mutmaßlich kein übles Auto zu sein, aber 20 Jahre Inselklima können auch einer pflegenden Ersthand Unliebsamkeiten bescheren.

  • Aufgrund des Inselkennzeichens und der Schreibfehler im Inserat und dass alles zu gut zu sein scheint um wahr zu sein:

    Sei bitte vorsichtig wenn du erzählst bekommst dass das Auto zur Zeit im Ausland steht aber dir geliefert werden kann usw.

    Hab gerade wieder so ein Fall gehabt.

    Nicht zu viel eigene Daten am Anfang rausgeben.


    Schalter sind sehr selten und sehr begehrt, alleine das macht das Auto schon begehrenswert.


    Viel Erfolg. (aber vorsicht)


    Breiti

    REGEL;

    schreibe im Internet nur, was du dich traust, dem gegenüber auch in Persona jederzeit ins Gesicht zu sagen!

    ?(

  • Hallo Breiti,


    vielen Dank für die Warnung. V8 handgerissen finde ich in der Tat auch sehr stark. Automatik war bislang eigentlich unverzichtbar bei mir, aber der letzte /8 war auch mit Handschaltung und da bin ich auf den Geschmack gekommen :).

    Der Wagen steht zurzeit in Ismaning in der Garage. Der Eigentümer ist sehr hilfsbereit und gibt auch Infos soweit es geht. TüV ist von 07/22 und ein Gutachten gibt es auch. Der Flug nach München ist eigentlich so gut wie gebucht. Falls jemand mit Fachkenntnissen in der Nähe wohnt, würde ich mich über Unterstützung freuen.


    Grüße, Jan

  • Hach, schön - wenn das rote Euro-06er-Kennzeichen nicht dran wär, könnten die Bilder auch von 1982 sein. Wirklich viel sehen kann man nicht, außer dass der 10cm-Streifen am Unterboden so sein muss und dass die restlichen Blecharbeiten am Unterboden nur so mittelschön ausgeführt wurden. Warum an dem Ersthandauto, was privat verkauft wird eine Händler-Nummer hängt ist hinterfragbar, aber sicher kein Grund das Auto nicht zu kaufen.

    Dem Füllgrad der Radhäuser zu urteilen könnte der auf 15 Zöllern inkl. der dazugehörigen Radkappen stehen, kann aber auch täuschen. Vorne ist er etwas zu niedrig, ob das so gewünscht ist oder von Altersschwäche zeugt, gilt es zu prüfen. Der Öldruck zeigt ein leichtes Missverhältnis zur Wassertemperatur, aber sowas bekommt man natürlich auch mit einem 0W-irgendwas hin. M116 gehen eigentlich nicht kaputt, die brennen nur gelegentlich ab. Den draufgespaxten DZM hast Du sicherlich erkannt, ansonsten stimmen der Schalthebel und der kleine Lichtschalter zur Fahrgestellnummer.

    Die Kombination aus W109, V8 und Schalter ist irgendwie besonders (skurril) und nicht so richtig häufig, aber nach meinen Beobachtungen nicht übermäßig nachgefragt.


    In Summe (Anzeigenportal, Bilder, Text) hätte ich die Anzeige spontan für einen Fake gehalten, daher bin ich gespannt was dabei herauskommt.


    Good buy,

    Markus

  • Moin Markus,


    ja den DZM habe ich gesehen. Das tut schon etwas weh. Luftbälge sind vor zwei Jahren neu gekommen, aber die Ventile müssten wohl überholt werden da die Luft nur ca. 2 Wochen hält. Dafür sind wir aber auch 3k vom Peis runter gegangen. Händler Kennzeichen deshalb, weil die Fotos von der Zeit sind, als der Wagen restauriert/repariert wurde.

    Lenkgetriebe und Kühler wurden überholt, also es wurde schon regelmäßig inverstiert in den Wagen.

    Ich werde noch nach dem Gutachten fragen, und dann hier nochmal teilen.


    Danke und Grüße,

    Jan

  • Wurde ja oben schon gesagt: Die Unterbodenbleche scheinen bis auf eine nicht ganz koschere Stelle ok zu sein. Diese versetzten Nähte quer zur Fahrtrichtung, jeweils in 10cm Abstand, dürften wie erwähnt von der L-Verlängerung herrühren und somit original sein.

    Allerdings ist der „neue Anstrich“ des kompletten Unterboden immer mit Vorsicht zu genießen.

    Die Auspuffanlage wirkt als wenn sie mit Felgensilber-Spray veredelt wurde.

    Was definitiv nicht ok ist, sind die beiden Kofferraummulden. Die scheinen eher freihändig modelliert. Falls da neue Bleche eingesetzt wurden, kam obendrein viel Spachtel zum Einsatz. Dabei hat man dann auch großzügiger Weise die Senke in der rechten, und die Abschleppöse an der linken Mulde weggelassen.


    Die Stoßstangenbefestigung scheint mir auch eher eine Eigenkreation.


    Hier sollte man in jedem Falle einen Magneten dabei haben und alle kritischen Stellen der Karrosse (siehe Video) damit checken.

    Beste Grüße

    Lutz

  • das Gutachten ist schon einmal nichts wert wenn man sieht, wie der Gutachter den Wagen anhebt 8o Voll auf der Schwellerfalz (!), die Wagenheberaufnahme sieht auch nicht originalgetreu aus (ist die mit dem Schweller verschweisst) ? Nimm dir jemanden mit, der mit der Karosserie vertraut ist. Wenn du hier belastbare Kommentare haben willst, solltest du auch vernünftiges Bildmaterial zur Verfügung stellen, das ist sonst alles Kaffeesatzleserei. Für mich sieht das so aus, als ob die Roststellen durch Reparaturschweissungen zwar behoben wurden, aber ob das im Anschluss dann den originalen Blechverläufen entspricht, war hier eher zweitrangig. Ist halt die Frage, was du haben willst, rostfrei und nach der Interpretation des Karosseriebauers oder rostfrei und originalgetreuer Aufbau...ich habe mich länger nicht mehr mit dem marktwert der W108/09er beschäftigt, es ist auf jeden Fall ein deutlich gesteigertes Interesse der Limousinen zu spüren wenn man sich die Messen der letzten beiden Jahre ansieht (Stuttgart, Essen, Maastricht, Brüssel), es werden wieder Fahrzeuge angeboten, das war die Jahre davor eher weniger im Angebot. Aktuelles Beispiel von vor 1 Woche in Maastricht: ein US 4.5er W108er für 20000 Euro, der war gut (Zustand 3 von der Karosserie her, Rostansätze an den Schwellerköpfen, Falz und komplett abgerostete Kotflügelaufnahmen vom Radeinbau her, aber eine gute Grundsubstanz. Lack war eher stumpf, schätze es war kein Originallack. Ich stell gleich mal ein paar Bilder rein...Nimm dir jemand mit der Erfahrung hat, bei den 108/09er zählt nicht nur Karosserie, auch Innenausstattung und Technik zu gleichen Anteilen. Knackpunkt der 108/09er ist der Übergang hinten am Schwellerkopf: Innenschweller, Radhaus und Längsträger, neben Längsträger vorne und Radeinbau.


    Viele Grüße Markus

  • Hier sieht man die seltenen WHA, Mopf 2 =O Da hat jemand geschweißt, der sich sagte, dass er schonmal am 116er die WHA gemacht macht, dann bekommt er das ja an einem 109er auch hin. So gehört das nicht, bitte mal einen Blick in die Kaufberatung werfen. Spätestens an dem Punkt wäre das Auto für mich aus dem Rennen. Zusätzlich noch die anderen erwähnten kreativen Gestaltungen + Schwellerkopf. Eine Kaufempfehlung würde ich nicht aussprechen, selbst wenn Technik/Innenausstattung perfekt wären.


    Stay at home,

    Markus

  • Da haben wir wieder so einen Fall von „gut gemeint heißt nicht gut gemacht“.


    Da investiert die Erstbesitzerfamilie in bester Absicht über Jahrzehnte einen gewiss nicht geringen Gesamt-Betrag in Erhalt und Instandsetzungen, und am Ende ist der Wagen -liebhabertechnisch gesehen- maximal genauso viel „wert“ wie vor der zuletzt durchgeführten Blechsanierung samt Lackierung. Nur weil der beauftragte Karosseriebauer keine Ahnung hat.


    Der Gutachter anscheinend auch nicht…


    Und dann stehen Summen im Raum, die nichts mit der Realität zu tun haben. Der Verkäufer hat mangels Ahnung und im Vertrauen auf Werkstatt und Gutachten aber ein reines Gewissen, und der fachkundige Interessent wird, wenn er die Mängel in Abzug bringen will, als unseriöser Schnäppchenjäger verabschiedet.

    Und der verbastelte Wagen steht und steht und steht, mit ungewissem Schicksal.


    Schon irgendwie tragisch.


    Beste Grüße

    Lutz

  • Also ganz ehrlich? Leider hab ich keine Fotos, aber mein USA 280 SEL hat keine "Quernaht" am Unterboden und einfach 10 cm "eingeschweißt". Der Boden ist an einem Stück.

    Grundsätzlich ist ein geschweißter Wagen immer mit Vorsicht zu genießen, denn nix ist so wie Original. Also ein schlechter Wagen, ungeschweißt mit intakter und ohne Schweißarbeiten aufarbeitbarer Karosserie ist immer die bessere Wahl! Ich hab schon viele "schöne" gesehen, toller Motorraum, super lackiert, komplett überarbeiteter Innenraum und unten rum eine Naht nach der anderen. :wacko: Was ich noch nicht gesehen habe, selbst bei bekannten Firmen restaurierte Exemplare haben Versatzprobleme an den Zierleisten und Karosserieübergängen. Ganz gerade ist da keiner mehr. Drum, sieh genau hin, alles ist reparierbar, aber eine versaute Karosse trübt immer den Gesamteindruck enorm.

    Lebenstraum 280 SEL, endlich ist er wahr geworden! :)

  • Also ganz ehrlich? Leider hab ich keine Fotos, aber mein USA 280 SEL hat keine "Quernaht" am Unterboden und einfach 10 cm "eingeschweißt". Der Boden ist an einem Stück.

    Grundsätzlich ist ein geschweißter Wagen immer mit Vorsicht zu genießen, denn nix ist so wie Original. Also ein schlechter Wagen, ungeschweißt mit intakter und ohne Schweißarbeiten aufarbeitbarer Karosserie ist immer die bessere Wahl! Ich hab schon viele "schöne" gesehen, toller Motorraum, super lackiert, komplett überarbeiteter Innenraum und unten rum eine Naht nach der anderen. :wacko: Was ich noch nicht gesehen habe, selbst bei bekannten Firmen restaurierte Exemplare haben Versatzprobleme an den Zierleisten und Karosserieübergängen. Ganz gerade ist da keiner mehr. Drum, sieh genau hin, alles ist reparierbar, aber eine versaute Karosse trübt immer den Gesamteindruck enorm.

    Auch Dein Wagen hat eine Quernaht und die damit realisierte Verlängerung von 10cm über den gesamten Unterboden, 100%ig. Diese SEL Fahrzeuge wurden von Hand verlängert und zwar alle, deshalb ist dieses eingesetzte Stück bei jedem SEL obligatorisch, genau wie die aus jeweils zwei Korpussen zusammen gesetzten hinteren Türen.


    Mit freundlichen Grüßen

    Maik.

    "Die weltweite Nachfrage nach Kraftfahrzeugen wird eine Million nicht überschreiten, allein schon aus Mangel an verfügbaren Chauffeuren"
    (Gottlieb Daimler)

  • Also ganz ehrlich? Leider hab ich keine Fotos, aber mein USA 280 SEL hat keine "Quernaht" am Unterboden und einfach 10 cm "eingeschweißt". Der Boden ist an einem Stück.

    Grundsätzlich ist ein geschweißter Wagen immer mit Vorsicht zu genießen, denn nix ist so wie Original. Also ein schlechter Wagen, ungeschweißt mit intakter und ohne Schweißarbeiten aufarbeitbarer Karosserie ist immer die bessere Wahl! Ich hab schon viele "schöne" gesehen, toller Motorraum, super lackiert, komplett überarbeiteter Innenraum und unten rum eine Naht nach der anderen. :wacko: Was ich noch nicht gesehen habe, selbst bei bekannten Firmen restaurierte Exemplare haben Versatzprobleme an den Zierleisten und Karosserieübergängen. Ganz gerade ist da keiner mehr. Drum, sieh genau hin, alles ist reparierbar, aber eine versaute Karosse trübt immer den Gesamteindruck enorm.

    Moin Stefan!

    Falls Du die eingeschweißten SEL-Bleche nicht hast, wurde dran rumgefummelt. Es gab keine speziellen Bodenbleche für SEL.

    BG Oliver

    Olli


    ..mit DER Lösung kann ich nicht leben, ich will mein Problem zurück..... :thumbup:

  • Puh, dachte einen Moment lang, ich hätte mich geirrt, weil ich das halt vom W112 so kenne. Aber ist beim W109 und beim langen 108er tatsächlich ganz genauso.

    Übrigens explizit auch im Video von M. Brockhoff (s.o.) gezeigt und erklärt, ab Minute 10:50!


    (beim W112 lang gabs auch Verlängerungsstücke für Innen- und Außenschweller "nachzukaufen", und auch die Fondtüren wurden nicht aus zwei kurzen Türen zusammengesetzt, sondern per Zwischenstück verlängert. Nur Fondtür-Außenhäute und Dachhäute waren Lang-spezifische Teile)


    Beste Grüße,

    Lutz

  • Moin, da habt ihr mir wohl einen Trip Hamburg - München - Hamburg ersparrt. In Summe ist das (für mich) doch zuviel. Das Problem ist wie schon erwähnt, der gute Mann ist wirklich davon überzeugt, dass der Wagen im guten und rostfreien Zustand ist.


    Also, vielen Dank nochmal für eure Kommentare. Hat mir sehr geholfen, und ich hoffe beim nächsten potenziellen Wagen kann ich hier nochmal um Rat fragen :saint:


    Einen schönen Sonntag noch. Grüße, Jan

  • auch von meiner Seite,

    Mit den neuen Bildern absolut keine Kaufempfehlung.

    Der ist mehr zugebraten als geschweißt.

    Ganz üble Arbeit.

    Ich hängt die mal ein Bild an, wie ein Schweller im Bereich der Wagenheberaufnahme und des Kopf aussehen sollte.


    Schade eigentlich, aber du wirst einen schönen finden. Dran bleiben.


    Vierk Erfolg.


    Breiti

  • Wenn der das nächste Mal auf der Bühne steht, schau ich mir das nochmal ganz genau an. Aber ich kann mir nicht vorstellen, das eine Serie mit über 10.000 Karossen einfach per "Hand" verlängert wurden. Das macht wirtschaftlich keinen Sinn. Meiner ist auf jeden Fall komplett ungeschweißt, außer das, was im Werk gemacht wurde, das weiß ich genau. Mir ist auch noch keine Verlängerung der hinteren Türen oder eine was in welcher Art auch immer nach Mittelnaht oder Ähnlichen aussehenden Konstrukt aus zwei Türen zu einer aufgefallen. Auch das wäre bei so einer Serie mit einem Werkzeug viel billiger gekommen, als zehntausende per Hand zu verlängern. Was ich mir eher vorstellen kann, es wurden extra Bleche gestanzt, welche die Verlängerung ermöglichten. Aber eine "Schweißnaht" im Sinne einer Mig Naht gibts an meinem Wagen nicht am Unterboden.

    Türhäute und Dach kann man ja auch nicht so einfach verlängern, das wäre doch viel zu teuer und aufwändig gewesen. Und die Schweller, das wäre doch nie wirklich Stabil, da einfach was ein zu braten. Stell dir mal vor, die Presse macht ein komplettes Seitenteil, von der A-Säule bis hinten. Und alles wird aufgeschnitten um aus einem anderen Seitenteil 10 cm raus zu schneiden? Für ein Auto sechs Türen stanzen? Da hab ich meine Zweifel.

    Lebenstraum 280 SEL, endlich ist er wahr geworden! :)

  • Hallo Stefan,

    du kannst den Fachleuten hier schon glauben😉.

    Der SEL ist gestückelt, auch wenn Du Dir das nicht vorstellen kannst.

    Grüße Joe

    Ein Leben ohne Oldtimer ist möglich, aber sinnlos.

    (frei nach VvB)

  • Wenn der das nächste Mal auf der Bühne steht, schau ich mir das nochmal ganz genau an. Aber ich kann mir nicht vorstellen, das eine Serie mit über 10.000 Karossen einfach per "Hand" verlängert wurden. Das macht wirtschaftlich keinen Sinn.

    Immer die Zweifler,

    glaub das doch mal wenn es mehrere Leute schreiben.

    Hier die Tür hinten ganz deutlich zu sehen, 2 Öffnungen für den Fensterheberschalter.

    Dazwischen eine Blechnaht.


    Weisst du was ein Presswerkzeug kostet?

    Das macht wirtschaftlich durchaus Sinn!


    Breiti