Kreative Reparatur-Rechnungen

  • Mir fallen in letzter Zeit einige Rechnungsposten auf, die bei realistischer Betrachtung einfach Kundenverdummung sind. Hier ein paar Beispiele:


    1) Fahrzeug zur HU "vorführen" wird mit 15 € berechnet.
    2) Das Gummi auf dem Bremspedal fehlte (ist halt eingerissen und einfach weggefallen). Neues Gummi war nicht teuer, aber für die Montage wurden 2 AW berechnet. Wenn ich das selber drauf mache, brauche ich schätzungsweise 30 Sekunden dafür.
    3) Lima war kaputt. Neue Lima im Tausch wurde eingebaut. Jetzt fällt mir auf, dass für das Laden der Batterie (die nicht mal leer war) 3 AW verrechnet wurden!


    Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Bisher war ich mit dieser Werkstatt immer recht zufrieden gewesen.


    Grüße
    Klaus Mangold

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    Ceterum censeo Carthaginem esse delendam. - So ein Quatsch, Carthago existiert doch gar nicht mehr! - Halt du dich da raus. Meine Meinung lasse ich mir von niemand verbieten!

  • Hallo
    Das klingt alles sehr abzockerrisch, ich würde die einfach mal dazu fragen und sagen das du die Leistung so nicht nachvollziehen kannst.
    Vielleicht hat ja jemand die Rechnung gemacht der keine Ahnung hatte...
    Wenn du bisher immer zufrieden warst sollte sich sowas auch regeln lassen.
    Viel Erfolg

  • Das waren mehrere Einzelaufträge. Mir ist das nur erst jetzt im Nachhinein aufgefallen, weil es ja keine Posten sind, die einem sofort ins Auge stechen, wenn man noch was anderes hat machen lassen. Und ich muss mir schon selber vorwerfen, dass ich halt nicht immer gleich alles genau anschaue. Hab das erst jetzt bemerkt beim Abheften. Früher gab es solche Posten auf Rechnungen nicht.

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    • Official Post

    Hallo Klaus


    Einige Werkstätten berechnen diese Vorführgebühren (HU im eigenen Haus) mit dem Argument, dass die Bühne belegt ist und der Werkstattbetrieb durch die administrative Abwicklung belastet wird. Sofern die Werkstatt das Fahrzeg sogar zum Prüfer verbringt währen 15,00 € noch preiswert. Die Pauschale wäre an sich schon berechtigt, aber zu Kundenbindung trägt so ein erhalten nicht bei. Irgendwann wird der Betrieb seine Rechnung seitens der Kunden durch fernbleiben erhalten.


    Die anderen beiden Positionen sind eben Pauschalen.


    Ich würde die Sache mit dem Werkstattleiter besprechen und u.U. beim nöchsten Mal eine andere Werkstatt aufsuchen.

    Viele Grüsse


    Winfried


    300 SE W112 Cabrio M189 Automatik Fahrgestellnummer ...9840 Ende 1967 „Schlüpferblau-Met.“

  • Die anderen beiden Positionen sind eben Pauschalen.


    Das ist mir schon klar, dass das Pauschalen sein dürften. Allerdings gefällt mir dieses Gehabe insgesamt nicht, denn ich hab keine Lust jede Rechnung danach zu durchforsten, ob irgendwelche exotischen Posten drin stehen. Wer weiß, vielleicht werden ja beim nächsten Mal noch 5 AW berechnet, weil ich den Schlüssel am Vorabend in debn Werkstattbriefkasten geworfen hab und der ja extra noch geleert werden musste...


    Man lacht vielleicht, aber wirklich witzig finde ich solche Art von Rechnungsstellung nicht.

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  • Moin,
    zu 1) - Organisatorischer Aufwand für die HU- Vorführung fällt auch an. Gegenfrage: Wieso fährst Du nicht selber zum Tüv?
    zu 2) - der Mechaniker muss auch in das Lager laufen, das Teil raussuchen und draufstecken. Ich schaffe das nicht in 30 sec. Gegenfrage: Gab es dazu einen Auftrag von Dir?
    zu 3) - Ich kenne nicht die Arbeitsanweisungen zum Tausch der Lima. Wenn da irgendwo steht "Batterie laden", wird auch eine AW Anzahl dahinter stehen.


    Ich kann Deine Fragen verstehen und nicht-verstehen zugleich. Es fallen auch umfangreiche Arbeiten in der Werkstatt an, die in den Gemeinkosten "verschwinden". Insofern finde ich es von der Werkstatt fair, nicht den Stundensatz nach oben zu schrauben, sondern zu detaillieren, was gemacht wird.


    Bezüglich 2) habe ich meine ganz eigene Meinung: Wenn ich etwas nicht in Auftrag gebe, dann wird das auch nur gemacht, wenn ich die Arbeit telefonisch freigebe. Bei meinem Alltagswagen wurden ohne Nachfrage einmal der Pollenfilter für den Innenraum gewechselt. Das waren 100 Euro netto, wobei ca. 50 Euro für den Filter anfielen. (in einer freien Werkstatt!). Da ich die Margen bei Filtern aus beruflichen Gründen kenne, war das für mich ein "steigern wir mal den Deckungsbeitrag ohne den Kunden zu fragen". Bedeutete für mich: Da das Auto mit dem Filter "verbessert" wird, habe ich auch etwas davon. Also habe ich die Position bezahlt. Dafür hat die Werkstatt ab diesem Zeitpunkt einen Kunden weniger.
    Gruss & schönen Sonntag,
    Hendrik

  • Hallo,
    einfach fragen und erklären lassen. Da ich ja sehr gute Erfahrungen (neue und alte Autos) mit meiner MB-Werkstatt hier habe, schaue ich weniger auf die AW als die Gesamt-Zeit. Ist die logisch, dann ok, sonst Reklamation.


    Auch die Werkstätten machen mal Fehler. Einmal, etwas komplizierterer Reifenwechsel (Reifen vorab bestellt, dann Sensoren, dann Umbau etc.) habe ich die AW seziert und festgestellt, daß - über alle Positionen - ca. 6 Reifen montiert wurden. Ich habe dann angerufen und dem Leiter dort erzählt, daß ich nochmals nachgezählt habe und mein T-Modell doch nur 4 Reifen hätte :D ... Rechnung wurde anstandslos korrigiert inkl. Entschuldigung.


    Bzgl. TÜV: Kostet hier bei uns (doofer TÜV) rund 80 Euro; wenn ich's bei MB machen lasse, kostet es 100 Euro (und 0 Ärger); die 20 Euro ist mir's wert. Wie die das auf AW aufteilen ist mir wurscht.


    Beste Grüße
    Thomas

  • Ich antworte mal zusammenfassend:


    Das waren verschiedene Autos (der 407D Düdo und der 350 SL). TÜV war beim 407D. In der Mercedeswerkstatt war ich, weil ich sowieso grad was gebraucht hab und die kleine frei Werkstatt, wo ich sonst hingehe, den Bus wegen Höhe in der Werkstatthalle nicht heben kann. Deshalb macht der an dem Bus eh nicht gern was, kann ich gut nachvollziehen. Das mit dem Gummi am Bremspedal hat der TÜV bzw. Dekra bemängelt, deshalb wurde es gleich gemacht und gab dann auch neue Plakette sofort. Mir gefällt halt nicht dieses Verhalten. Es geht mir jetzt nicht um paar Euro, aber ich meine, wenn ich doch eh seit einer Ewigkeit schon Kunde bin, dann muss man da nicht so erbsenzählermäßig vorgehen. In der freien Werkstatt zahl ich keinen Cent extra wegen TÜV, auch wenn das Auto auf Anieb durchkommt. Okay, dann hat er an dem Tag mal nix an mir verdient, aber andererseits weiß er doch genau, dass ich es eh bei ihm machen lasse, wenn was fällig gewesen wäre.


    Bei der Lima war es so, dass ich Sonntag Abend mit dem SL grad aus München kam, als die Kontrollleuchte plötzlich flackerte. Weil ich wusste, dass ich die nächste Woche eh wenig Zeit hatte, hab ich das Auto gleich vor der Mercedeswerkstatt abgestellt in der Annahme, dass wohl sowieso Ersatz nötig sein wird. War dann ja auch so. Ob rund 230 € Arbeitslohn für Fehlerdiagnose und Lima tauschen angemessen sind oder nicht, darüber meckere ich ja gar nicht. Bloß dass dann noch 33,50 fürs Nachladen der Batterie zusätzlich verrechnet werden, da fühle ich mich schlicht für doof verkauft, denn das sind nur paar Handgriffe extra, und soooo teuer ist Strom dann auch nicht!


    Das Argument, dass noch allerlei anfällt, das der Kunde nicht sieht (ins Lager marschieren, was raussuchen oder gar bestellen usw.), das überzeugt mich nicht. Sowas muss einfach im normalen Stundensatz und Teilepreis drin sein. Wenn ich mir was im Baumarkt kaufen gehe, krieg ich ja auch nicht separat als Posten verrechnet, dass der Kram bestellt, angeliefert, gelagert, ins Regal eingeräumt usw. werden muss. Deshalb finde ich das lachhaft, dass 3 AW Arbeitsaufwand dafür berechnet werden, bloß weil an die Batterie zwei Klemmen zum Laden dran kommen. Das ist einfach für dumm verkauft! Ich meine, hier wird darauf gesetzt, dass heute viele Kunden eben gar nix mehr selber machen (oder können) und deshalb auch kein Gefühl dafür haben, was wie lange dauert.


    So, jetzt will ich aber zum Schluss kommen: Die Werkstatt hatte bis vor einigen Jahren einen anderen Besitzer. Da war ich schon sehr lange Kunde. Er hat das dann altershalber verkauft. Spricht ja nix dagegen. Dass bei neuem Inhaber paar Dinge anders gehandhabt werden, das ist ja ganz normal. Eine ziemliche Zeit lang war das nicht viel anders als früher. Die Ärgernisse, die ich beschrieben habe, fallen mir alle erst in letzter Zeit auf (sagen wir mal, seit diesem Jahr ungefähr). Dass das aber anscheinend Methode hat und gezielt so gehandhabt wird, das sehe ich erst jetzt. Klar, natürlich könnte ich das direkt mal ansprechen. Hab ich auch kurz überlegt. Ich meine aber, dass das nicht meine Aufgabe als Kunde ist, der sich gut aufgehoben fühlen möchte. Und ob es was bringen würde, das bezweifle ich eh, weil das hier am Ort nur eine Außenstelle ist. Meine Tendenz geht deshalb stark in die Richtung, dass ich mich wohl anderweitig orientieren werde.

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  • Moin Klaus,
    ich glaube, das Missverständnis liegt in Deiner Annahme "ich bin schon ewig Kunde - die können 5e gerade sein lassen". (Ich habe das jetzt mal ganz stark vereinfacht und hoffentlich richtig verstanden). So denkt niemand mehr. Keine Ahnung, woran das liegt, aber dieses "menschliche" wird immer mehr zurückgedrängt. Ich erfahre das auch immer wieder und wundere mich mehr als dass ich mich freue, wenn jemand "5e gerade sein lässt". Für meinen BMW habe ich so einen super Annahmemitarbeiter, der zuerst immer "hatten Sie schon einen Kaffee" fragt, bevor er in die Tasten haut.
    Winfried hat natürlich Recht. Du musst reden mit den Leuten. Einerseits. Andererseits sind zumindest bei den Alltagswagen so viele Preller unterwegs, daß die Werkstätten auch nicht wirklich Lust haben. Und da fällt manchmal auch ein guter Kunde durchs Raster. Ist traurig, ist aber (anscheinend) so.
    Gruss,
    Hendrik
    P.S.: Ich behaupte übrigens nicht, daß Du Unrecht hast. Ganz im Gegenteil

  • @ Hendrik:


    Ich verstehe schon, auf was du raus willst. Ich meine aber, es geh nicht drum 5 grade sein zu lassen, sondern das ist einfach eine Frage der Transparenz der Preisgestaltung und daran angesetzt der Kundenzufriedenheit und vor allem des Vertrauens. Was kommt rüber: Hier bin ich gut aufgehoben - oder eher hier werd ich übern Tisch gezogen und muss aufpassen wie ein Luchs?


    Es ist doch eine alte Weisheit, dass von 10 Kunden, die zufrieden waren, das nur 1 weiter erzählt, aber von 10, die unzufrieden waren, erzählens 9 weiter! Deswegen ist es ausgesprochen dumm sich dadurch unzufriedene Kunden zu schaffen, dass sie sich da und dort ausgetrickst und vergackeiert fühlen. Da hilft es auch nicht viel, wenn um positive Bewertungen gebettelt wird (das Thema gab es ja vor einiger Zeit ausführlich in einem anderen Beitrag) oder irgendwelche fiktiven Auszeichnungen nach außen sichtbar aufgepappt werden. Das Vertrauen ist trotzdem futsch, und darum geht es.


    Ich bin selber selbständig tätig und muss meine Preise auch kalkulieren, und ich hab ganz bestimmt keine Lust zu Dumpingpreisen zu arbeiten. Trotzdem achte ich sehr darauf für den Kunden versteckte Kosten zu vermeiden. Bei mir kann jeder vorher ganz genau sehen was es kostet und halt entscheiden, das ist es mir wert oder nicht. Und auf meiner Homepage ist es ohne Sucherei sofort zu finden (ist bei mir zwar eine andere Branche und funktioniert entsprechend anders, aber auch da gibt es haufenweise Anbieter, die keine konkreten Angaben machen).

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  • Es dürfte in der Kundenbeziehung zur Werkstatt kaum ein Thema geben, welches so kontrovers ist wie die Abrechung auf AW-Basis.


    Die Werkstätten "fühlen" sich verpflichtet, die jeweiligen AW - Kataloge der Hersteller / Importeure ihrer Abrechnung ohne Rücksicht auf den tatsächlichen Aufwand zu Grunde zu legen - allerdings nur solange es für den Werkstattbetrieb auskömmlich ist. Bei der leisesten Erschwernis - und sei sie auch noch so vorhersehbar wie eine festgerostete Schraube an einem Stossdämpfer, der 15 Jahre alt ist - wird "natürlich" Zusatzaufwand verrechnet.


    Einmal von wenigen Ausnahmen abgesehen, sind die AW-Vorgaben eher großzügig und manche Arbeiten werden zuweilen im Ergebnis zeitmäßig auch doppelt erfaßt. So ist in der Regel bei der Inspektionszeitvorgabe die Demontage der Räder zur Ermittlung der Bremsbelagstärke oder des Zustandes der Bremsscheiben mit erfaßt. Werden dann Bestandteile auf Grund des Zustandes getauscht, ist indessen in den AW-Vorgaben für diese Arbeiten dann die Demontage und Remontage der Reifen wie auch die Positionierung auf der Hebebühne oder Schutz von Lenkrad, Polster und Teppich auch ein zweites Mal eingerechnet, die Leistung wird regelmäßig aber nur einmal erbracht.


    Und so ist es auch kein Zufall, daß viele Werkstattbetriebe Vergütungsmodelle für ihre Werkstattmitarbeiter haben, die an die Anzahl der abgerechneten AW's pro Arbeitsstunde anknüpfen. Auf der Basis 1 AW = 5 Minuten sind Abrechnungen von bis zu 15 AW/h nicht unüblich. Besonders fixe Mechaniker - insbesondere wenn sie den Einsatz von Azubis richtig steuern - bringen es bis auf bis 18 abrechenbare AW/h und haben dann auch einen entsprechenden Zuschlag in der Lohntüte.


    Gleichfalls nicht hinnehmbar sind die immer noch vielfach anzutreffenden Pauschalpositionen für angebliche Kleinteile oder Verbrauchsmaterial bei Inspektionsarbeiten, insbesondere dann wenn jede Unterlegscheibe mit 1,15 EUR auf der Rechnung aufgeführt wird. Das Vergütungsrecht des BGB sieht ohne gesonderte Vereinbarung nun mal keine vom Werkunternehmer frei bestimmbaren zusätzlichen Pauschalen zur Vergütung vor. Auf die Spitze getrieben hat das vor einigen Jahren die auch heute noch recht umtriebige Oldtimer Opel Heidi Hetzer in Berlin, die den Kunden bei jeder Inspektion frei erfundene Teilenummern in Rechnung gestellt hat.


    Aber ich bin davon überzeugt, es gibt unverändert viele Heidi Hetzer in der Branche ...

  • Uiuiui Leute, dann geht halt zu ATU und Konsorten!


    Klaus:
    Wäre es Dir denn lieber gewesen, wenn die Kiste aufgrund des fehlenden Bremspedelgummis keinen TüV bekommen hätte? Anstatt froh zu sein, dass das Teil so schnell beschafft und montiert wurde und so eine Nachprüfung verhindert wurde, werden hier Sekunden gegengerechnet.
    Oder wenn der Daimler trotz frischer Lima an nächsten Morgen doch nicht anspringt, weil Radiospeicher und Uhr über Nacht das letzte aus der Batterie genuckelt haben? Mensch, die hätten auch die Batterie laden können, mit einem Gerät, das beschafft werden muss und Strom, der aus der Steckdose kommt, alles für umme natürlich...


    TÜV-Provisionen sind seit Jahren Geschichte, zumindest bei uns in BW.
    15 Euro Vorführen? Kannste Dir sparen, mach online einen Termin aus, am besten früh um 7:30, damit es mit Deiner Regelabreitszeit klappt, dann 15 Min. vor dem TüV warten, 30 Min. für die Prüfung und dann noch 102,10 Euro auf den Tisch des Hauses und ruckzuck, wieder 15 Euro gespart!


    Hat hier schon irgendwer mal in einer Werkstatt gearbeitet und erlebt, wie oft Arbeitszeiten oder Teile nicht berechnet werden, weil der Monteur sich vertan hat oder irgendwann sagt: "das kann man keinem komplett in Rechnung" stellen? Gerade bei unseren alten Kisten, die in der Regel nicht mehr im Auslieferungszustand sind, sondern über Jahrzehnte von Werkstätten und Heimwerkern "optimiert" wurden...?


    Uwe
    der froh ist, nicht komplett auf Werkstätten angewiesen zu sein,
    aber auch, keine eigene Betreiben zu müssen.

  • Danke, Uwe,


    da hast du mir voll aus der Seele gesprochen...


    Gruß


    Ulli

    230 SL 10/63
    220 SE 07/64
    - irgendwas ist immer...
    ----------------------------------------------------------
    vdh-Regionaltreff Münster/Münsterland
    jeden 3. Mittwoch ab 19.30 Uhr im RoadStop,
    48157 Münster, Schiffahrter Damm 315


    www.pagodentreff.de

    • Official Post

    Uiuiui Leute, dann geht halt zu ATU und Konsorten!


    TÜV-Provisionen sind seit Jahren Geschichte, zumindest bei uns in BW.
    15 Euro Vorführen? Kannste Dir sparen, mach online einen Termin aus, am besten früh um 7:30, damit es mit Deiner Regelabreitszeit klappt, dann 15 Min. vor dem TüV warten, 30 Min. für die Prüfung und dann noch 102,10 Euro auf den Tisch des Hauses und ruckzuck, wieder 15 Euro gespart!


    Hat hier schon irgendwer mal in einer Werkstatt gearbeitet und erlebt, wie oft Arbeitszeiten oder Teile nicht berechnet werden, weil der Monteur sich vertan hat oder irgendwann sagt: "das kann man keinem komplett in Rechnung" stellen? Gerade bei unseren alten Kisten, die in der Regel nicht mehr im Auslieferungszustand sind, sondern über Jahrzehnte von Werkstätten und Heimwerkern "optimiert" wurden...?
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    Hallo Uwe


    ich gebe Dir absolut recht, deshalb habe ich ja empfohlen den Werkstattleiter anzusprechen. Vermutlich lässt sich das klären. Nicht in der Form, dass eine Reduzierung erfolgt, sondern dass der Kunde seine Rechnung versteht.


    Und ja, ich habe über mehrere Jahre eine Kfz Werkstatt marketingtechnisch und betriebswirtschaftlich beraten und dort auch vertretungsweise die Werkstattleitung übernommen. Und wir hatten jede Woche Kunden, die enttäuscht von den einschlägigen Werkstattketten zu uns kamen. Und jedes Jahr standen die Prüforganisationen vor unserer Tür und gaben sich die Klinke in die Hand. Jeder wollte bei uns rein und warb mit Rückvergütungen und Sofortabzügen. Bei zweimal HU Tag pro Woche mit durchschnittlich je acht HU Prüfungen war das ein fetter Batzen pro Jahr. Ich denke das ist in den anderen Bundesländern nicht anders. Es ist eben ein Verdrängungsmarkt unter den Prüforganisationen.


    Klarheit und Wahrheit ist es, was sich in einer Werkstattrechnung wiederspiegeln sollte. Kostenpflichtige und nichtkostenpflichtige Positionen übrigens ebenfalls sollten einfach klar in der Rechnung aufgeführt
    sein. Nach dem Motto, tue gutes und sprich auch darüber. Wird die Rechnung beim Bezahlen ordentlich durchgesprochen gibts keine Missverständnisse. Und wenn ich etwas nicht verstehe, muss ich als Kunde eben auch mal fragen.


    Leider bin ich seit zwei Jahren nicht mehr in dem Umfeld und muss heute auch für meine Fahrzeuge auf Mietbühnen und Freunde ausweichen, die mich auf die Bühne lassen.

  • Mir geht es hier gar nicht so sehr um den Endbetrag der Rechnung. Das wäre ein ganz anderes Thema für sich, das ich aber überhaupt nicht behandeln wollte. Deshalb noch mal ganz klar: Es gefällt mir nicht, wenn Positionen mit 10 oder 15 Minuten in Rechnung gestellt werden, wo ganz klar ist, dass das wirklich nicht mehr als ein einziger Handgriff war! AW-Problematik hin oder her, ich meine halt, entweder man verwendet ein solches System - dann muss es aber auch wenigstens halbwegs realistisch sein - oder man sagt gleich klipp und klar, dass dieses Abrechnungssystem massive Schwächen hat, die man dann eben nicht durch reingemogelte Posten ausgleichen darf, wenn man Wert darauf legt, dass der Kunde auch in Zukunft weiterhin erhalten bleibt. Ich kann sehr gut damit leben, wenn mir jemand was macht und die Arbeitszeit nicht haarklein auseinandergedröselt auflistet, sondern mir einfach direkt erklärt, da war dieses oder jenes Problem, und deshalb hat es erhebliche Zusatzarbeit gemacht. Ich denke, dass jeder, der schon mal selber an einem alten Auto geschraubt hat sehr gut weiß, was das bedeuten kann. Aber dass ein Gummi auf dem Bremspedal draufdrücken eine Sache von Sekunden ist und nicht von 10 Minuten, davon weiche ich nicht ab und mag es deshalb nicht, wenn auf diese Weise paar zusätzliche AWs geschunden werden!


    Jetzt können wir meinetwegen aber dieses Thema gerne beenden. Ich glaube, neue Aspekte kommen eh nicht mehr dazu.

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    Ceterum censeo Carthaginem esse delendam. - So ein Quatsch, Carthago existiert doch gar nicht mehr! - Halt du dich da raus. Meine Meinung lasse ich mir von niemand verbieten!

  • dass dieses Abrechnungssystem massive Schwächen hat,


    Das AW-System hat aber auch erhebliche Vorteile für den Kunden: Man kann den Preis eines AW im Vorfeld abfragen
    und dadurch werden Reparaturen kalkulierbar und vergleichbar, man ist nicht vom Talent und der Tagesform des Mechanikers abhängig sondern bekommt bundesweit die selbe Leistung zum selben Zeit-Aufwand (nicht Preis).


    Der Tausch einer Ventilschaftdichtung ist auch nur eine Arbeit von Sekunden und wird trotzdem mit mehr als 1 AW abgerechnet. Ist es denn so schwer? Tausch Pedalgummi: alten Gummi wegpopeln (war bei Dir schon weg = Glück für die Werkstatt), mit dem Gummi zur Materialausgabe und Neuteil anfragen (ohne Teil, wie bei Dir = vorher Teilenummer raussuchen = Pech für die Werkstatt), Warenausgang nachbestellen, Neuteil montieren, Altteil entsorgen, Arbeitsschritt für Abrechnung dokumentieren.
    Ob das jetzt ein, zwei oder drei AW sind, wurde zentral festgelegt und ist nicht das Problem der Werkstatt. Wenn man solche Zusatzarbeiten nicht will, muss man das bei der Auftragsvergabe halt klipp und klar ausschließen.


    Ich wäre froh gewesen, dass die Werkstatt erstens das Teil vorrätig hat und mir so eine Nachprüfung erspart hat (wobei ich ohne Gummi gar nicht zum TüV wäre...)


    Uwe