H-Gutachten Willkür

  • Oberbayern oder doch eher Fürth?

    Da läge Pyrbaum nicht so weit weg … Peter Lang.

    Viele Grüße, St.

  • Hoi Paul


    Und doch ist in der CH das Erreichen des Veteranenstatus und der Erhalt des selbigen schon eine besondere Auszeichnung.


    Beim Verkehrsamt Winterthur wurde ich bei der Mfk (HU) mit einem unserer Firmenwägen wegen fehlender Motorwäsche nachhause geschickt, trotz pünktlicher Vorsprache.


    Ich denke, so manches deutsch H Fahrzeug hätte dort Nachbesserungsbedarf.

    Viele Grüsse


    Winfried


    300 SE W112 Cabrio M189 Automatik Fahrgestellnummer ...9840 Ende 1967 „Schlüpferblau-Met.“

  • Ja, sie sind streng, die Helvetier.

    Ungewaschen geht hier gar nicht. Betrifft ja nicht nur Oldtimer, sondern auch andere Wertanlagen 😜

  • Ich denke, so manches deutsch H Fahrzeug hätte dort Nachbesserungsbedarf.

    Ich habe einen sehr schönen Schweizer 190SL in unrestauriertem Originalzustand mit Erstlack gesehen dem der Oldtimerstatus dort verwehrt wurde weil "der Lack zu stumpf ist". Gleiche Problematik wie in Deutschland: restaurierte Neuwagen bekommen ihn und extrem seltenem automobilem Kulturgut in nicht wieder herzustellendem Orginalzustand wird er verweigert.


    @Paul: zu spät kommen geht ja nun gar nicht. ts ts ts.... :)

    Ich hätte dem Prüfer nur gesagt dass dies das vom Hersteller Mercedes alle 4 Jahre vorgeschriebene Unterbodenwachs ist.

  • Oberbayern oder doch eher Fürth?

    Da läge Pyrbaum nicht so weit weg … Peter Lang.

    Vorher Fürth, Stein, aber mir egal, fahre dorthin, wo ich n H-Gutachten bekomme ! Wer ist Peter Lang ?

    Kann ich gerne anfehren, falls er sich auskennt und H-Kompetenz hat !

    Super im Blut, immer bei der Arbeit,

    auf der Suche nach Lösungen, 3D-Druck,

    11 Bikes, BMW, Yamaha und Montesa

    Jaguar XJ12, Mercedes W126 AMG, Ford Ranger,

    Mitsubishi L200 auf Gran Canaria, grad im

    Sommer mal in Bad Tölz !

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  • Moin,

    ich hatte sogar mal einen, der einen neuen Ersatzkotflügel aus dem Zubehör für einen R4 bemängelt hat. Die Aussage war: Ist ja nicht mehr original, bei mir hätte der kein H bekommen! Ging da aber nur um normalen TÜV, den er dann auch bekommen hat. Ich dachte bisher der hat keine Ahnung, wenn ich das hier so lese, scheint es da mehrere von zu geben.


    Gruß

    Rainer

  • Die Aussage war: Ist ja nicht mehr original, bei mir hätte der kein H bekommen!

    Damit müsste man ja den ganzen restaurierten Autos das H-Kennzeichen aberkennen. Und bei denen in Originalzustand sind die meisten zu schlecht. Vielleicht hatte die Gesetzesänderung das im Sinn das man nach Gutdünken beliebig viele Autos aus dem Verkehr ziehen kann. Weil Original in Top Zustand wird es in Deutschland nur sehr wenige geben.

  • Tja, da sind wir wieder bei der Auslegung. Im Text steht ja: "Ebenfalls ein Grund zur Ablehnung: verbaute Ersatzteile, die nicht den de Originalen gleichen."

    Wer einmal versucht hat einen W123 Nachbaukotflügel zu verbauen, weiß, dass die nicht mehr den Originalen gleichen :) Wobei auch die neuen Originalen jetzt auch nicht mehr den Originalen von früher gleichen. Ein Dilemma…

  • Damit müsste man ja den ganzen restaurierten Autos das H-Kennzeichen aberkennen. Und bei denen in Originalzustand sind die meisten zu schlecht. Vielleicht hatte die Gesetzesänderung das im Sinn das man nach Gutdünken beliebig viele Autos aus dem Verkehr ziehen kann. Weil Original in Top Zustand wird es in Deutschland nur sehr wenige geben.

    So sehe ich das auch. Ein 50 Jahre altes Auto, was nicht restauriert ist wird man kaum finden. Von meinen 111er ist jeweils kaum altes Blech geblieben, alles (Schweller innen/aussen, Stehwände, Unterböden, Kotflügel, Seitenteile etc.) wurde ersetzt bzw. erneuert.


    Mit Originalität ist m.E. die Optik gemeint, wenn ein Zubehörkotflügel eine schlechte Passform hat, wie es bspw. beim 123er oft der Fall war, dann fällt das direkt auf.


    Ich persönlich habe lieber ein komplett restauriertes Auto mit der aktuellen Stahlqualität als ein unrestauriertes/unberührtes Auto mit der Stahlqualität von vor einem halben Jahrhundert. ......aber, das ist natürlich Geschmacksache.


    Gruss


    Peter

  • Vielleicht hatte die Gesetzesänderung das im Sinn das man nach Gutdünken beliebig viele Autos aus dem Verkehr ziehen kann. Weil Original in Top Zustand wird es in Deutschland nur sehr wenige geben.

    Welches Gesetz hat sich denn geändert was die Bestimmungen zur Erreichung des H Status betrifft?

    Viele Grüsse


    Winfried


    300 SE W112 Cabrio M189 Automatik Fahrgestellnummer ...9840 Ende 1967 „Schlüpferblau-Met.“

  • Mag sein, aber die Themen Lack, Kratzer, Beulen, technische Änderungen, Originalität, waren früher die gleichen Fallstricke wie heute. Mein erstes H Gutachten hab ich 1997 herum gemacht.


    Die Prüfingenieure sind einfach jünger, haben keinen Bezug zum Thema und sind vermutlich pflichtbewusster.


    Österreicher und Schweizer verstehen unser Gejammer vermutlich gar nicht. Dort war der Veteranenstatus schon immer strenger beurteilt.


    Zudem, gute Mechaniker, Prüfer und Teile-Lageristen sterben bei uns einfach aus.

    Viele Grüsse


    Winfried


    300 SE W112 Cabrio M189 Automatik Fahrgestellnummer ...9840 Ende 1967 „Schlüpferblau-Met.“

  • Die Prüfingenieure sind einfach jünger, haben keinen Bezug zum Thema und sind vermutlich pflichtbewusster.


    Zudem, gute Mechaniker, Prüfer und Teile-Lageristen sterben bei uns einfach aus.

    wie wahr.


    Als ich anno '97 mit meinem verranzten W108 zur Vollabnahme inkl. H-Gutachten kam war das erste was der Prüfer sagte: "Oh, toll, so einen hatte meine Mutter auch mal !" :thumbs2up:

  • Mir hat man das "H" bei einem Ford Ranger(2,4l BJ 92 im Alltags job mit normalem TÜV gesegnet) verweigert, mit der Begründung, er hätte Einige Dellen und Beulen, wäre also nicht vorzeigewürdig als historisches Fahrzeug ! Originalton ! Würde ich ihn ausbeulen und neu lackieren ( mag ich nicht, denn er hat immer noch die originale Lackierung) , dann solle ich nochmals kommen !

    Ist das inzwischen wirklich ein Problem, daß nur noch hochglanz-gewienerte Vollrestaurationen als H-tauglich gelten? Dann hab ich wohl nächstes Jahr das gleiche Problem wie du mit meinem 1994er Explorer:



    Der Lack ist schon ein bißchen matt, hat auch ein paar kleine Dellchen und zwei Lackblasen rund um den Tankdeckel, aber das gehört bei solchen Fahrzeugen für mich irgendwie zum Gesamtbild dazu.


    Durchrostungen hat das Auto jedenfalls keine, der Wagen ist schon vor rund 15 Jahren vom Vorbesitzer umfangreich geschweißt worden und ist bis heute stabil und gut beieinander (wenn man mal von den ständig anfallenden typischen Wehwehchen absieht, die ein 30 Jahre alter Ami grundsätzlich mitbringt - die Verarbeitung von den Dingern ist ja hinreichend bekannt, und manche technischen Lösungen schreiben nicht nur mir ein ständiges "Hääää???" ins Gesicht. Ich sage nur Fensterhebermotoren ...)


    Bin mal gespannt, ob ich einen verständnisvollen Prüfer finde. Eine Komplettlackierung kommt jedenfalls nicht in Frage - nicht nur aus finanziellen Gründen, sondern auch weil das ganze Dekor und Plastiktrim drumherum eine Demontage nicht überleben würde, aber auch nicht mehr neu aufzutreiben wäre.


    Schaun wer mal ...

  • Meiner Meinung nach, sollten solche Massen-Alltags-Nutzfahrzeuge kein "historisches Kulturgut" werden können.


    Irgendwelche Plattenbauten aus den 70ern werden schliesslich zu Recht auch nicht regelmässig unter Denkmalschutz gestellt, um sie dann unnötigerweise mit Steuergeldern (öffentliche Mittel/Zuschüsse, Sonder-AfA etc.) instandzuhalten.




    Gruss

  • Meiner Meinung nach, sollten solche Massen-Alltags-Nutzfahrzeuge sollten kein "historisches Kulturgut" werden können.


    Gruss


    Massen-Alltags-Nutzfahrzeuge?

    Sowas wie VW Käfer zum Beispiel? (21,5 mio. Fahrzeuge)

    Oder W123? (2,7 mio.)

    2CV? (3,9 mio)

    Kadett B? (2,7 mio)

    VW T1? (1,8 mio)


    Alles Massen-Alltags-Nutzfahrzeuge, und trotzdem heute hoch geschätzte Oltdimer.


    Wieso sollen ein Ford Ranger oder Explorer nicht dasselbe verdienen? Weil sie nicht perfekt restauriert und auf Neuzustand getrimmt sind?

    Oh weh, da sehe ich schwarz für viele viele Autos die regelmäßig in Ornbau auf der Wiese stehen ...

  • Ich denke halt, dass die grünen Klimakleber wollen, dass die E-Autos verkauft werden,

    denn bei uns kommt der Strom ja aus der steckdose ? Was kurz gedacht, sogar stimmt.

    Macht aber nur wirklich Sinn, wenn mans auch selbst produziert und speichert !

    Aber Tracht und gute Qualität beim Fahrzeugbau sollten wir erhalten, soweit es Sinn macht,

    um kommenden Generation Massstäbe zu setzen ! Und der Sprit geht nicht wirklich aus,

    nur der Preis wird politischer !


    Ein Hoch auf alle Konsumsklaven, die die Rechnung bezahlen !

    Super im Blut, immer bei der Arbeit,

    auf der Suche nach Lösungen, 3D-Druck,

    11 Bikes, BMW, Yamaha und Montesa

    Jaguar XJ12, Mercedes W126 AMG, Ford Ranger,

    Mitsubishi L200 auf Gran Canaria, grad im

    Sommer mal in Bad Tölz !

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  • Ja, genau das meine ich.


    Massenprodukte verdienen es meiner Meinung nach nicht, besonders behandelt zu werden und schon gar nicht sollte die Gesellschaft bzw. der Steuerzahler gezwungen sein, derartige Massen-Verbrauchsartikel mitfinanzieren zu müssen. Denn genau dazu wird er mehr oder weniger gezwungen.


    Man sollte m.M. es an den jeweiligen Produktionszahlen festmachen, welche Produkte erhaltenswert/schützenswert sind, oder eben auch nicht. Seltene Produkte sollten dauerhaft geschützt werden, Massenkram nicht.


    Es geht dir bei deinem "Nutzfahrzeug" wahrscheinlich in erster Linie darum, in den Genuss von "Vergünstigungen" (meist finanzieller Art) zu gelangen, sonst würdest du doch gar nicht darüber nachdenken, dieses Auto, welches sogar mangelbehaftet ist, wie du selber angibst, einem Sachverständigen/Gutachter vorzuführen, oder?......ist kein Vorwurf. Das kann man natürlich nachvollzziehen.


    Ich hoffe sehr, dass man hier seine eigene Meinung kundtun darf.


    Übrigens, mein E124T und mein R129 werden in 2025/26 auch 30 Jahre alt, ich werde wahrscheinlich auch ein "H"-Gutachten machen lassen, aber nur, zur Bestandssicherung, was die Anerkennung "historisches Kulturgut" angeht, überzeugt bin ich davon nicht. 124er Kombis und R129 sind/waren auch Massen-Autos.


    Gruss

  • >> Ja, genau das meine ich.


    >> Massenprodukte verdienen es meiner Meinung nach nicht, besonders behandelt zu werden und schon gar nicht sollte die Gesellschaft bzw. der Steuerzahler gezwungen sein, derartige Massen-Verbrauchsartikel mitfinanzieren zu müssen. Denn genau dazu wird er mehr oder weniger gezwungen.

    Man sollte m.M. es an den jeweiligen Produktionszahlen festmachen, welche Produkte erhaltenswert/schützenswert sind, oder eben auch nicht. Seltene Produkte sollten dauerhaft geschützt werden, Massenkram nicht.


    Ah ja.

    Verrätst du uns auch bei welcher Stückzahl du die Grenze ziehen möchtest, und ab wann ein Oldimer keiner mehr sein darf weil einst zu viele davon gebaut wurden?

    Oh weh, die ganzen Ford T und Model A, die plötzlich keine Oldtimer mehr sind sondern nur noch billige nicht erhaltenswerte Massenware ...




    >> Es geht dir bei deinem "Nutzfahrzeug" wahrscheinlich in erster Linie darum, in den Genuss von "Vergünstigungen" (meist finanzieller Art) zu gelangen, sonst würdest du doch gar nicht darüber nachdenken, dieses Auto, welches sogar mangelbehaftet ist, wie du selber angibst, einem Sachverständigen/Gutachter vorzuführen, oder?......ist kein Vorwurf. Das kann man natürlich nachvollzziehen.


    Wow, hörst du dir selber eigentlich mal beim Reden zu?

    Wo bitte nimmst du aus meinem posting ein "dieses Auto, welches sogar mangelbehaftet ist, wie du selber angibst," her?

    Von den kaputten Fensterhebern, von denen ich schrieb? Glaubst du etwa, ich würde das so lassen? Dieses Auto ist anfällig und hat alle Nase lang andere kleine Nervigkeiten und Malesten - aber natürlich bin ich gleichzeitig ständig hinterher um sie ihm wieder auszutreiben!


    Oder meinst du mit "mängelbehaftet" etwa die zwei Lackblasen und die drei oder vier kleinen Dellen in der Tür und dem Kotflügel?


    Das würde dann bedeuten, daß ein Oldimer nur so lange seinen Status behalten dürfte, so lange er in einem absolut neuwertigen Zustand verbleibt - was gleichzeitig einem Nutzungsverbot gleichkommt, denn Nutzung bedeutet zwangsläufig auch Nutzungsspuren und Abnutzung. Zwei, drei kleine Steinschläge im Frontblech von aufgewirbeltem Splitt, eine vom Parkplatznachbarn unachtsam geöffnete Tür mit Kontakt zu deinem Kotflügel, oder eine Rostspur im inneren Falz des Radlaufs - schwupp, ist der hochwertige Oldtimer schlagartig zur verkommenen Verbrauchtkiste geworden ...


    Ganz ehrlich: vor dieser Meinung und Ansicht graut es mir!


    Ich bin mit meinem 1971er W108 schon einmal im Winter von Malmö bis Helsinki gefahren, in einer Gruppe von anderen Altbenzfreunden mit Autos zwischen W110 und W126, einschließlich eines Tages den wir mit Eisdriften auf einem zugefrorenen See verbracht haben. Ich war mit diesem Auto schon am Nordkapp, habe zwei große Touren durch die Alpen damit unternommen, viele Urlaubsreisen in Deutschland, Dänemark, Schweden und Finnland (bin gestern erst wieder aus Schweden zurückgekommen mit dem Wagen), und natürlich sieht der Wagen nicht aus wie gerade frisch aus dem Werk.


    Nein, der hat seine Nutzungsspuren, und ich denke die darf er nach 52 Jahren auch durchaus zeigen, so lange er eben insgesamt gut in Schuß ist, technisch vollständig intakt und äußerlich gut gepflegt. Und all das ist er tatsächlich. (Ach nein, für dich wieder nur ein weiteres mängelbehaftetes Massen-Verbrauchsauto, weil die linke Scheibenwaschdüse zur Zeit dicht sitzt und der Keilriemen der Klimaanlage auf dem Rückweg zu quietschen begonnen hat ...)




    >> Ich hoffe sehr, dass man hier seine eigene Meinung kundtun darf.


    Aber sicher darfst du das, wer will dir das verbieten?

    Du hast allerdings keinen Anspruch auf Zustimmung, und wenn jemand deine Äußerungen für Quatsch hält, dann darf er das ebenso kundtun.




    >> Übrigens, mein E124T und mein R129 werden in 2025/26 auch 30 Jahre alt, ich werde wahrscheinlich auch ein "H"-Gutachten machen lassen, aber nur, zur Bestandssicherung, was die Anerkennung "historisches Kulturgut" angeht, überzeugt bin ich davon nicht. 124er Kombis und R129 sind/waren auch Massen-Autos.


    Und wieso darf ich meinen Ford dann deiner Meinung nach nicht "zur Bestandssicherung, was die Anerkennung "historisches Kulturgut" angeht" als historisch zulassen? Weil ich dadurch Geld sparen könnte und du findest genau das stünde mir nicht zu, und ich hätte gefälligst weiterhin die Strafsteuer für Altautos zu berappen?


    Was macht dich denn so besonders, daß das für dich nicht auch gelten sollte? Du bist ein Heuchler, wenn du einerseits mir und anderen Leuten die Möglichkeiten der historischen Zulassung verwehren möchtest, sie aber für dich selbst trotzdem geltend machst! Hat sich was mit "Massen-Verbrauchsartikel, die nicht vom Steuerzahler mitfinanziert werden sollen".


    Und überhaupt, sind die Dinger denn überhaupt absolut neuwertig, ohne jede Gebrauchsspur, ohne Kratzer im Lack oder Anrostungen unter den Sacco-Brettern? Keine Parkbeulchen, keine Dellen, Steinschläge, angelaufene Chromleisten, Risse in Türdichtungen oder Scheuerspuren im Fahrersitz? Das wäre dann sonst wohl "MÄNGELBEHAFTET" ...

  • Hallo zusammen,


    das ganze Spektrum sollte erhaltenswert sein, ich denke gerade auch die Massenautos die jeder noch kennt und in ihnen gefahren ist.


    Ich persönlich würde den Originalzustand trotz kleinere Mängel höher bewerten als ein 1+ Zustand restauriertes Exemplar. Originalzustand (ab Werk) lässt sich nie wieder herstellen, egal wieviel Geld und Zeit man reinsteckt.


    Viele Grüsse,

    Hagen

  • Der Themenstarter sprach ursprünglich von Willkür. Eigentlich ärgert er sich wohl weil ihm bei seinem HU Termin "der Prüfer am liebsten wohlein vor zwei Jahren erteiltes H-Kennzeichen aberkannt hätte". Dabei sind doch die Bestimmungen und Verordnungen geregelt. Dafür, dass der Prüfer vor zwei Jahren die Auslegungen zu lasch gehandhabt hat kann doch der aktuelle Prüfer nichts, der den Zustand des Fahrzeugs (H Fähigkeit) nun als kritisch betrachtet. Er hält sich an Paragraphen und Vorschriften, ganz einfach. Willkühr kann ich nicht sehen. Zudem hat der Prüfen das Fahrzeug auch noch durchgewinkt. Worüber beschwert man sich eigentlich oder kotz sich aus?


    Ausschlaggebend ist nicht was wir hier für erhaltenswert erachten, sondern wie das der Gesetzgeber und seine Erfüllungsgehilfen sehen. Nur weil der letzte Prüfer gepennt hat besteht doch kein dauerhafter Anspruch auf den H Status und die damit verbundenen Vorteile. Wer mit Beulen, Dellen und Rost durchrutscht soll sich freuen, muss ich aber nicht wundern, wenn der H-Status gestrichen wird, weil sich ein anderer Prüfer einfach nur an die Bestimmungen hält.


    Ich bin für regelmässige Benutzung von historischen Fahrzeugen und mache das auch. Dabei ergeben sich über die Jahre Verschleisserscheinungen, auch optische, und die werden bei mir zeitnah beseitigt. Meiner Meinung nach ist ein Fahrzeug mit Rost, Beulen und Dellen durchaus erhaltenswert. Erhalten bedeutet für mich im wahrsten Sinne des Wortes den damaligen Originalzustand zu erhalten, indem Rost, Beulen und Dellen zeitnah berseitigt werden. Von Komplettrestauration ist das weit entfernt. Ich verstehe aber nicht was an einem verbeulten Originallack oder Steinschlägen so toll sein soll.


    Und wer anderer Meinung ist, sich nicht an die bestehenden Bestimmungen halten möchte, dem steht es frei sein Fahrzeug mit Rost, Beulen und Dellen trotzdem nach eigener Auffassung zu erhalten. Dann aber eben ohne H Kennzeichen, ohne Befahren von Umweltzonen, ohne Steuervorteile und ohne möglicherweise anderen Vorteilen. Man kann sich auch bei diesem Thema endlos darüber aufregen wie bescheuert in unserer Zeit alles ist, wie unfähig Regierung und Verwaltung sind und dass es Zeitgenossen gibt, die so blöd sind sich an Gesetze und Vorschriften zu halten. In der Zeit erhalte ich lieber mene Oldtimer, das macht mir mehr Spass.


    Es ist eben so.

    Viele Grüsse


    Winfried


    300 SE W112 Cabrio M189 Automatik Fahrgestellnummer ...9840 Ende 1967 „Schlüpferblau-Met.“

  • Logisch, aber eben ohne H, man kann fast alles erhalten

    Viele Grüsse


    Winfried


    300 SE W112 Cabrio M189 Automatik Fahrgestellnummer ...9840 Ende 1967 „Schlüpferblau-Met.“

  • Hallo Zusammen, hier meine Ansicht zum Thema


    H-Kennzeichen, nicht für Fahrzeuge aus Massenproduktion?


    In meinem langen Berufsleben als Entwickler/Projektleiter für Fahrzeugtür Einbauten habe ich gelernt, dass es bei Fahrzeugqualitäten


    zwei Aspekte gibt: Die konstruierte- und die produzierte Qualität.


    Ebenso gibt es heute eine Konstruktions- und eine Prozess-FMEA für die Produkte


    Während Massenfahrzeuge konstruktiv einfacher gehalten werden, sind die Werkzeuge und Anlagen für die Fertigung auf höchst möglichem Niveau. Daraus resultieren geringe Fertigungstoleranzen und eine hohe produzierte Qualität.



    Bei Kleinserien Fahrzeugen geht man den umgekehrten Weg: Die konstruierte Qualität und die Fahrzeug Eigenschaften sind auf einem hohen Niveau. Die zu erwartende geringe Stückzahl erlaubt keine großen Kostenumlagen für hohe Fertigungsqualität. Die Werkzeuge und Anlagen sind erheblich einfacher gestaltet, die Toleranzen entsprechend größer.



    Bei Mercedes hat man es bis in die 90er Jahre verstanden, dem Kunden in allen Baureihen Fahrzeuge mit einer höchstmöglichen produzierten Qualität zu verkaufen.


    Gute Exportstückzahlen haben das auch bei den großen Baureihen ermöglicht.



    Mit dem Einzug der immer komplexer werdenden elektronischen Systeme und den verbundenen enormen Entwicklungskosten hat es auch hier Verschiebungen gegeben, siehe R230.


    Die Entwicklungskosten stiegen, der Produktions-Invest musste sinken.



    Die Ferraris und Rolls Royce dieser Welt sind faszinierende Fahrzeuge, aber andererseits auch produktionstechnische Katastrophen.


    An einem Rolls Royce Projekt hatte ich einmal mitgearbeitet. Nachdem es Entwicklungstechnisch auf der Kundenseite etwas hakte, sprach ich mit dem Leiter der Türentwicklung und fragte, ob nicht ein anderer Kollege aus seiner Abteilung etwas unterstützen könnte?


    Seine Antwort war: Die besten Entwickler brauche ich für die Groß-Serie. Da kann man sich keine Fehler oder Bandstillstände erlauben. In der Luxuswagen Manufaktur könne man mit Nacharbeit die Probleme kostengünstiger lösen.



    Daher lautet meine Frage, wieso Kleinserien erhaltenswerter sein sollen als Großserienprodukte?


    Nach meinem Dafürhalten sind sie es nicht.



    Grüße


    Klaus

  • wenn die 80er-Jahre-Parkrempler am an sonsten kaum geschweißten, originalen Südfrankreichimport zur Aberkennung des H führen, dann sollte man Oldtimern mit nachgerüsteter elektr. Servolenkung, wie sie zb in einigen 300er Mercedes der 50er vorkommt, auch das H entziehen. Dann müssen sich die älteren Herrschaften, die sowas gern fahren, eben ein bißchen quälen beim Rangieren. Und Pagoden mit 6-Gang oder langem 4.5er Diff verlieren ihr H gleich auch.

    Ein wenig mehr Toleranz ist angebracht. Zwischen ein wenig Patina, die evtl auch kulturell dem Erstzulassungsland geschuldet ist, und einem verlebten Zustand, im Alltag auch im Winter jeden Tag genutzt, besteht schon noch ein Unterschied. Und bei historischen Nutzfahrzeugen sieht es nochmal anders aus. Wenn jemand einen 814er Kipper aus dem Jahre 1992 besitzt, der bei einer Gartenbaufirma in der Provinz überlebt hat, dann darf der Laster auch Spuren des Einsatzes zeigen. Ein Fahrerhaus kann man ja auf Vordermann bringen, aber die Stahlpritsche wird wohl dellig und zerkratzt bleiben müssen, vorallem, wenn das Auto noch gelegentlich im Sommer seinem Zweck entsprechend eingesetzt werden soll.


    Bei Neuwagen in werksmäßigen Pseudo-Sportausführungen, zB von A.., muß der lärmgeplagte Bürger ja auch idiotische Klappenauspuffanlagen ertragen, nur weil die armen Würste von Erstleasern unbedingt auf ihre Defizite aufmerksam machen müssen.


    Grüße

    bacigalupo