Hallo Uli,
ob die Tür verzogen ist...
lässt sich relativ einfach feststellen. Die alten Türen sind recht schlicht konstruiert. Die Anlagefläche der Innenverkleidung liegt in einer Ebene in Fahrzeug X/Z.
Das bedeutet, wenn Du die Tür auf einer ebenen Fläche auf 4 gleich hohe Gegenstände legst, darf sie nicht kippeln.
Also die Außenhaut nach oben und die Klötze, Zylinder, also gleich hohe Gegenstände sinnvoll unter die Anlagefläche der Türinnenverkleidung legen.
Eine verzogene, sprich tordierte Tür macht Probleme beim Einstellen zu Karosserie, sollte aber weniger Probleme beim Freigang der inneren Bauteile zueinander haben.
D.h. selbst wenn die Tür verzogen ist, darf es noch keine Kollision zwischen Scheibe und Türverstärkung geben, da die Verstärkung in ca. halber Bauhöhe, und damit in einer quasi neutralen Zone liegt.
Ich denke, dass die Kontur der Schiene eine heißere Spur sein könnte, wenn die Tür aus Ersatzbeständen kommt. Falls die Position der Befestigungsbohrungen der B-Pfosten-seitigen Schiene am Türboden bei linker und rechter Tür gleich sind, kann im Grunde nur der Radius der Führungsschiene abweichend sein.
Am besten baust Du die Führungsschiene nochmals aus. Lege die Führungsschiene dann auf die Innenfläche der Scheibe, möglichst in Scheibenabzugsrichtung, also parallel zur Hinterkante. Da ist aber beim 123er keine große Abweichung aus der Senkrechten, wenn ich das richtig im Kopf habe.
Die beiden Radien von Scheibe und Schiene müssen zueinander passen. Zur Not kannst Du die Bogenhöhe des Radius' auch noch mit der linke Seite vergleichen.
Die nötige Vorspannung der Scheibe zur Anlage an der B-Pfosten Dichtung wurde damals vornehmlich durch Kippen der Schiene um die Türschachtachse (also den oberen Anschraubpunkt der Schiene) erzeugt. Deshalb sind dort keine größeren geometrischen Tricks zu erwarten.
Falls die Schiene in der Mitte der Scheibe aufliegt und an den Enden frei ist, dann ist der Radius zu klein.
Die Türenleute sprechen hierbei oft von einer überbombierten Schiene.
Falls die Schiene am oberen Ende in der Länge des Gleiters ein abgeschrägtes Ende haben sollte, darf diese Kontur nicht verändert werden, weil damit die Scheibenvorspannung zur Dichtung erzeugt wird. Meines Wissens wurde das aber erst ab den späten 1990ern in einigen Fahrzeugen eingesetzt.
Ob Du diese Schiene nachbiegen kannst, hängt davon ab, ob Du Zugang zu einer Presse hast. Einfach ist das jedenfalls nicht.
Schau mal, was Du rausfinden kannst.
Grüße
Klaus