Redet mir mal einen W116 aus. Bitte!

  • Beim 116er ist auch die bessere Blechsubstanz der günstigere Kauf. Spezielle Ecken sind in der Kaufberatung schon gelistet. Oftmals wurde speziell in den 90ern dann "unterzeitwertgerichtdiletantischgepfuscht" wie es bei unserem 280SE der Fall war. Und eine Radlaufspitze nur aus Sikaflex, Spachtel und Lack bestand.


    Ich würde also sagen Blech > Motorisierung > Ausstattung. Ausstattungen muss man natürlich für sich festlegen, was man als unbedingt notwendig erachtet und dann auch bereit ist zu zahlen. Das dauert dann. Da habe ich dann z.B. für meinen Alltags-S211 auch fast ein Jahr gesucht und dann immer noch einen in Nicht-Bevorzugter Farbe genommen da der Rest gepasst hat.


    5,71 Euro für ersteres.


    Sorry, konnte ich mir nicht verkneifen :)

    Hagen, hats du auch den SA-Code dafür da? ISt das dann die 481? Niveauregulierung mit Nivea?

  • Hi Christian,


    möglicherweise wäre es eine 3 aber wie schon geschrieben, hängt es halt davon ab wie es aussieht und es gibt ja auch ne Menge Zwischennoten. Aber das musst du dann beurteilen, was in Frage kommt.


    Mit der Batterie, ok, aber es gibt ja auch noch günstigere Batterien die gut sind, wenn man das fair in Anrechnung bringen will.


    Kommt drauf an, was dir die Sonderausstattungen wert sind. Und wie sonst so das Gefühl ist bei dem Auto. Mir wäre eine gute, gerade Karosserie z.B. wichtiiger als ob eine Klima funktioniert oder nicht. Oder ob überhaupt eine da ist.


    Grüße


    Tom

  • Wertaufschlag für Extras gibt es keine.

    Laut Classic Data gibt es die durchaus.

    Hat eine S-Klasse Extras wie Schiebedach und Automatikgetriebe ist diese beim Vergleich mit einem gleich gut erhaltenen Fahrzeug ohne diese Extras höher zu bewerten. Übrigens sind solche Extras auch ggf. wertmindernd wenn unbeliebt bei Käufern. Ein Automatikgetriebe bei einem 3er BMW ist zum Beispiel für die meisten eher abschreckend. Bei der S-Klasse ist die Klimaautomatik ggf. ein solches Extra das heute eher problematisch wirkt...


    Nicht ohne Grund sind die Extras auch in den Kurzgutachten sauber aufgeführt...

  • Hallo Itte,

    die Frage ist ja was DIR die Sonderausstattungen wert sind.
    Vieles läßt sich ja nachrüsten (ZV, Tempomat, Radio, Klima usw).
    Wenn Dir etwas davon wichtig ist dann würdest Du ja in Betracht ziehen es nachzurüsten, dann kalkuliere Deine Einbaustunden und die Kosten für Teilebeschaffung. Dann hast Du den SA-Preis der genau für Dich gilt (da Dir die SA wichtig ist)

    Wenn keine der vorhandenen SA wirklich wichtig ist: dann mach die Augen zu und stell Dir zwei gleichwertige Autos vor die sich nur in den zu betrachtenden Sonderausstattungen unterscheiden. Und nun frag dich: wieviel würdest Du mehr zahlen für den Wagen mit SA.
    Das sind Fragen die Du nur Dir selbst beantworten kannst.


    Genauso bewerte ich beim Fahrzeugkauf auch immer die Farben (Lack und Innenausstattung). Das ist ja Geschmackssache, aber man kann sich ja zwei gleichwertige Wagen vorstellen die sich nur in den Farben unterscheiden und die gefälligeren Farben mit einem eigenen Aufpreis bewerten.

    Daher: für einen Wagen mit gefälliger Lackfarbe und gefälliger Innenausstattungsfarbe würde ich mehr Geld bezahlen.
    Bei mir auch gerade andersrum: ich habe derzeit zwei Wagen hier die sich im wesentlichen nur in Lackfarbe, Innenausstattung(Velour/Leder) und Schiebedach unterscheiden.
    Und ja: Wegen Lack/Innenausstattung/Schiebedach restauriere ich gerade die schlechtere Karosserie.

    Viele Grüße,
    Thomas

  • Hallo Christian,


    Ich bin ganz Thomas' meinung. Die gewuenschte SA und ausstattung sind ja ganz persoenlich. Ich steh meistens nicht auf blaue Auto´s und schliesse diese sogar am Anfang schon aus.. (obwohl ein Lapisblauer W116 mit dattel Leder....).


    Von den von dir ernannte SA wurde ich die nIveauregelung und AHK als Abzug betrachten wegen vermeinter Haengerbetrieb. Obwohl ich mit den W115 auch ofters einen Haenger benutze, und auf meinem 240D W123 damals selbst eine angebaut habe, bin ich froh das auf meinem 500SE keine AHK verbaut ist. Tempomat wurde ich auch nicht schaetzen (brauche ich nicht im Klassiker und ist wieder eine extra fehlquelle). Klima...tja... ist ja eine feine Sache fuer die Familie, aber auch kompliziert......


    Fondkopfztuetze und Gurte sind inzwischen ein plus.


    Wartungsstau, Batterie, Reifen, Auspuff sind fuer mich normale Wartungssachen. Den Heizungskasten gehoert ja zum W116. Wenn er schon gut gemacht ist ein aufpreis (E 250?) aber sonst eben selber zu machen. (So vielleiht auch die Reifen, wenn die gerade neu sind)


    Ich war ja auf die gleiche Suche wir dir, sehe am anfang von meinem Beitrag:


    Vielleicht landest du ja auch noch beim W126 ;)


    Gruesse Mathieu


    Anbei noch mal die Rechnung meiner letzten W116. So wurde ich den wieder gerne bestellen. Dann aber vielleicht ohne Radio und Verkehrskurier, aber mit 1. Colorverglasung, 2. EInstiegsleuchten, 3. Leseleuchten hinten, aber OHNE SA 260, versteht sich....... so ist ja immer was ;)


    Freude am fahren - Mercedes Benz

  • Gude,


    so ähnlich hatte mein Opa 1978 seinen 450SE auch gekauft, allerdings in grün mit grünem Leder und Schiebedach (er hat geraucht im Auto).

    Der Verkäufer hat Ihm dann noch eine Klimaautomatik aufgeschwätzt, so nach dem Motto ohne das wäre der Wagen später schwer zu verkaufen.

    Ich war dabei und habe den Mund fast nicht zu bekommen bei den ganzen Preisen. Für mich als 11 jähriger Knirps unvorstellbar viel Geld.

    Der Hammer war, er musste bei Listenpreis!!! die Pfennige auf dem Scheck ausschreiben. Selbst der Tank war sowas von leer, wir waren froh bis zur Tanke zu kommen.


    Natürlich hat er Schriftzugentfall genommen. Man weiß ja nicht was die Leute sonst sagen.

    Und wisst Ihr was mein Opa ein Jahr später gemacht hat?

    Den Schriftzug 450SE für teuer Geld bei MB gekauft und auch dort dran machen lassen.

    So war er halt.


    Ich kaufe meine Autos immer mit Schriftzug und ziehe die am nächsten WE mit ner Angelschnur runter.

    Wird in das Hadschuhfach oder so gelegt und wenn später einer das dran haben will kann er es sich drauf pappen.


    Gruß

    Andy

    Es ist immer gut, ein paar Benze im Haus zu haben.

  • Moin Mathieu!


    Bin kürzlich einen W126 300SE mit 5-Gang Schaltung gefahren. Das ist ein guter Motor, aber Mercedes konnte zu der Zeit einfach mal überhaupt keine Schaltgetriebe bauen. Ich vermute, das wurde erst ab W203 und W211 erträglich, selbst fuhr ich mal einen S204 mit Schaltung, das war fast schon ein Gedicht und tatsächlich besser als die BMW-Schaltung aus dieser Zeit (meine Frau fuhr parallel einen E90 mit Handschaltung). Aber nein, mir ist ein W126 irgendwie zu neu, wenn ich Altwagen fahren möchte, dann bitte "Vollfett-Stufe mit viel Lametta".


    Bin ja berufsbedingt eher ein nüchterner Rechner mit Hang zum Mismatching. Aus diesem Grund habe ich mir eine kleine Kalkulation gebastelt, die jetzt aktuell vom Schreibtisch aus mit angenommenen Werten ausgefüllt ist. Am Samstag weiß ich dann mehr und werde entsprechend anpassen.


    202304270859482023042faei9.png


    Niveauregulierung empfinde ich als extrem vorteilhaft, habe eine im W123 und möchte die keinesfalls missen. Selbst für die AHK hätten wir gelegentlich Verwendung, Gartenanhänger und Fahrradträger sei Dank. Tempomat ist für Urlaubsfahrten super, Langstrecke ohne Tempomat bin ich schlicht nicht mehr gewöhnt, ist also auch gerne gesehen bzw. ein Fehlen würde mich tatsächlich stark stören. Dito Klimaanlage.


    Die aktuell etwas vernachlässigte Wartung, die 12 jährigen Reifen und die fehlende Batterie würde ich dennoch mal mit 50% Wertansatz negativ ansetzen. Ich würde behaupten wollen, dass das eigentlich eher Sachen sind, die vor dem Verkauf meist noch vom Verkäufer erledigt werden, quasi als zusätzlicher Kaufanreiz damit ein potentieller Käufer eben nicht direkt damit zur Werkstatt fahren muss. So gesehen setzte ich die neue H-Abnahme dann auch positiv an.


    Der Wagen hat auskunftsgemäß erst 158 TKM, was sicher auch ein Pluspunkt ist, sofern am Wagen plausibel. TÜV-Berichte sind, sofern überhaupt noch vorhanden, mindestens 20 Jahre alt und habe nur bedingt Aussagekraft.



    Grüße

    Christian

  • Wünsche einen guten 1. Mai!


    So, Samstag war Besichtigung. Nach kaum 1,5 Minuten am W116 war meine Laune ziemlich am Tiefpunkt angekommen. Die Lackierung ist leider übel. Richtig sichtbar schlecht und leider auch ringsum. Und ansonsten? Ehrlicher Weise ein ziemlich guter W116. Kein Rost, wirklich, ich konnte nichts finden und habe über 2h am Wagen gesucht und geguckt. Der Wagen wurde sehr gewissenhaft vor etwa 20 Jahren entrostet, Schweller, Radläufe und Kotflügel gerichtet und dann leider selbst in der Garage (bei-)lackiert. Selbst die Stoßfänger sind aufgearbeitet und ohne Rost. Gut: keine Spachtelorgie, Schichtstärke ist ringsum zwischen 0,14 bis 0,45mm.


    Der Wagen fährt schlicht traumhaft gut, dachte ich bisher mein 280E würde sich schön fahren, war ich nach 1km eines deutlich besseren belehrt und das trotz 19 Jahre alter Holzreifen.


    Mal Stichpunktartig meine Eindrücke:

    • Der Wagen hatte ja mal einen kleinen Frontschaden. Haube, Scheinwerfer, Kühlergrill und Stoßfänger kamen damals neu, alles darunter ist aber noch alt (Kühler und Klimakondensator z.B.). Stark kann der Treffer demnach nicht gewesen sein. Der linke Kotflügel wurde seitens des Besitzers wegen Rost vor 20 Jahren ersetzt und dabei nicht perfekt eingepasst. Das hätte man mit Kotflügelscheiben angleichen müssen, krumm ist der Wagen nach meinem Befund deswegen aber nicht. Der Stoßfänger sitzt vorne links leicht nach unten geneigt, das wäre wohl zu richten und kommt sicherlich vom Unfall. In Summe ist der Frontschaden damals nicht allzu stark gewesen, wurde dann aber auch nicht 100% fachgerecht gerichtet.
    • Der Hauptbremszylinder wurde in der Vergangenheit gegen ein Neuteil getauscht, scheint aber leicht undicht zu sein, der Lack am Bremskraftverstärker ist partiell angelöst. Unterhalb aber keine sichtbare Beschädigung des Lacks oder gar Rost. Gehört wohl ein neuer hin und der Bremskraftverstärker frisch lackiert. "Fleißarbeit".
    • Der Wandler verliert nach längerem Rumstehen Öl mit Abtropfen, das Getriebe ist in Summe schon sichtbar ölfeucht, schaltet aber unauffällig.
    • Der Motor und die Niveau sind komplett trocken, springt warm und kalt sofort an, Warmlaufregler regelt wie er soll, zieht von unten raus extrem zufriedenstellend.
    • Einspritzdüsen und Zündungsteile neuwertig, BOSCH / org. MB
    • Motor- und Getriebelager neu org. MB, 2x Hardyscheibe und Mittellager neu
    • 4x Bremsen neu (Sättel, Schläuche)
    • Der Auspuff ist besser als erwartet, da muss man erstmal nichts machen.
    • Differential absolut leise, ein Traum im Vergleich zu meinem 280E... Trocken ist es auch.
    • Scheinwerfergläser und Reflektoren sind neu (nicht vom Unfall her, war der jetzige Besitzer)
    • Der Innenraum zeigt sich bis auf eine Klebestelle am Armaturenbrett (war mal ein Brillenhalter drauf geklebt...) im annähernden Jahreswagenzustand!
    • Kleiner Wehrmutstropfen: Der Tempomat "vergisst" trotz neuer Kondensatoren leider die Geschwindigkeit, der wird eine Zeitlang langsamer und steigt dann schlagartig aus.
    • Klima läuft und kühlt, der Gebläsekasten wirft keine Brocken aus und lässt sich bedienen.
    • DZM nachgerüstet
    • Kompressor-Mehrtonfanfare wurde vor Uhrzeiten mal nachgerüstet (TÜV-fähig???)
    • neue Türdichtungen org. MB ringsum, die Türen könnten mal neu gekommen sein, sind alle 4 vom Lack her abweichend und auch auf der Innenseite nachlackiert; ich vermute ein Kompletttausch vor vielen Jahren, deshalb auch rostfrei und innen voll mit Wachs
    • Unterboden gewachst, teilweise aber auch alte schwarze Mumpe dabei, Rost konnte ich keinen Finden soweit man das eben sehen und erfühlen konnte
    • Fensterchrom und sonstige Zierteile sehr gut
    • Felgen aufbereitet, neue MB-Ventile, Reifen von 2004!
    • neue Front- und Heckscheibendichtung org. MB dabei
    • Ersatz-Mengenteiler in ATF eingelegt dabei
    • viele Fahrwerksteile in neu verfügbar, teils org. MB, teils Aftermarket, Handlungsbedarf ist da aber keiner (Verhandlungsmasse)
    • Lenkung erschreckend spielfrei / gut im Vergleich zum W123, wurde in Fachwerkstatt vor 20 Jahr nachgestellt
    • 2x neue Niveaudämpfer von SACHS vorhanden (Verhandlungsmasse)
    • neue Kofferraumdichtung org. MB
    • neuer TÜV und H-Abnahme (kommt nächsten Mittwoch)
    • 4 Haltereinträge, 3 versch. Fahrer, in den letzten 30 Jahren (!) wurde der Wagen keine 10 TKM bewegt, Gesamtfahrleistung knapp 160 TKM, m.E. glaubhaft


    Die Kurzfassung:


    - Lack 4,0, stellenweise eher schlechter

    - Karosserie (wg. Unfallschaden): 3,0

    - Innenraum: 2- (ohne die Klebestelle wie ein Jahreswagen)

    - Technik: 2-3


    Tja, was tun? Eine Komplettlackierung habe ich bei meinem Lackierer schon mal angefragt, ich befürchte, da steht heutzutage wohl eine 6 vorne dran (Eigenleistung wären alle De- und Montagearbeiten von Scheiben, Anbauteilen, etc.). Eigentlich kann man für den Wagen dann wohl kaum mehr als den Marktpreis für eine 3,0 und vielleicht einen kleinen Schnaps obendrauf bezahlen.


    Ich warte mal was der Lackierer antwortet.


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  • Bis auf den Lackzustand hört/ sieht das ja gut aus. Da ich selbst gesehen habe, wie es mit dem Blechzustand bestellt sein kann... Bevor unserer beim Lackierer war hatten wir auch den "W116 Harlekin" in Anlehnung an den Polo Harlekin. Jedes Karosserieteil in anderer Farbe, außer Hauben und Dach. Daher wurde dann bis auf die Stellen alles vom örtlichen Lackierer gemacht.


    Aus welcher Ecke kommst du denn Christian?

  • und den einfach so nehmen und erst mal fahren wie er ist?

    Wäre das keine Option für dich?

    Hab' ich schon drüber nachgedacht, ja. Ginge sicher erstmal, so versnobt bin ich da nicht. Substanzen over shine! :thumbs2up:


    Aber auf Dauer, nee, das geht soooo viel besser. Das ist stellenweise wie ich mit 18 am ersten Endverbrauchskarren rumlackiert habe. Harte Klebekanten, Läufer, Orangehaut und eben die Farbabweichungen.



    Grüße

    Christian

  • Bis auf den Lackzustand hört/ sieht das ja gut aus. Da ich selbst gesehen habe, wie es mit dem Blechzustand bestellt sein kann... Bevor unserer beim Lackierer war hatten wir auch den "W116 Harlekin" in Anlehnung an den Polo Harlekin. Jedes Karosserieteil in anderer Farbe, außer Hauben und Dach. Daher wurde dann bis auf die Stellen alles vom örtlichen Lackierer gemacht.


    Aus welcher Ecke kommst du denn Christian?


    Bin in Heilbronn und aber auch Norwest-Brandenburg unterwegs. Mein Lackierer wäre eher in Brandenburg, da habe ich mehr Platz um den Wagen auseinander zu nehmen.


    Grüße

    Christian

  • Mein Lackierer meint, da müsse er 6 TEUR netto ansetzen, wenn ich ihm das Auto ohne Anbauteile anliefere. Wenn Zusatzarbeiten nötig werden, kämen die oben drauf (Scheibenrahmen entrosten z.B.). Mit Rechnung dann minimum 7,2 TEUR. Wegen Gewährleistung würde ich wohl "mit Rechnung" auch stark bevorzugen. Der Lackierer arbeitet allgemein gut, hatte selbst schon 4 verschiede Autos dort, war bisher immer anstandslos gut.


    Ich habe vor dem Hintergrund, dass aktuell alles teurer geworden ist, noch auf einen Betrag um 5 TEUR brutto gehofft...


    Erkenntnis: Pflegt Eure Lacke! Lack wird zum neuen Goldstaub.



    geerdete Grüße

    Christian

  • Ich habe vor dem Hintergrund, dass aktuell alles teurer geworden ist, noch auf einen Betrag um 5 TEUR brutto

    Das waren die Kosten einer wirtschaftlichen Lackierung (bischen besser als geduscht) im Jahr 2002!

    Gruß
    Wolfgang


    VdH-Stammtisch Stuttgart
    jeden 1. Donnerstag im Monat ab 19.00 Uhr im Restaurant Zoam Schwoabetöpfle
    Hechinger Straße 113 in 70567 Stuttgart

  • Das waren die Kosten einer wirtschaftlichen Lackierung (bischen besser als geduscht) im Jahr 2002!

    Ähm... nein. Da habe ich schon anderes Feedback erhalten.


    Beispiel aus der eigenen Garage: Habe Anfang letzten Jahres ein Fremdfabrikat komplett in 2-Schicht lackieren lassen. Da habe ich für 2x Radläufe, 2x Schweller, 2x neue OEM-Kotflügel, + neue Windschutzscheibe in Summe 7,6 TEUR bezahlt, inkl. aller An- und Abbaumaßnahmen. Rostiges Blech wurde fachmännisch ausgeschnitten und Reparaturbleche stumpf eingesetzt, keine Spachtelorgie! Inkl. Hohlraumversiegelung der bearbeiteten Stellen mit Hohlraumwachs.


    Und der W116 würde wirklich "nur" Lack benötigen, ist aber das deutlich größere Auto. Deshalb hielte ich 5 TEUR (mit Rechnung) für plausibel...



    Grüße

    Christian

  • Hallo, spannend hier mitzulesen.

    Nimmst Du den Wagen nun?


    ......Meinen Wagen werde ich wohl auch irgendwann mal neulackierten lassen. Vom Erstlack ist vielleicht nur noch 30% übrig und über die Jahrzehnte habe ich auch einen Harlekin-Effekt durch teilweise schlecht Nachlackierungen. Leider will keiner so richtig die Anbauteile und insbesondere das Chromornat ab- und anbauen. An die Frontscheibe will auch keiner ran :-(......Preise wurden mir zwischen 10-15 k€ genannt! ....Grüße, Björn

    6.9 ...haben is besser als nicht brauchen :thumbs2up:

  • Hallo, spannend hier mitzulesen.

    Nimmst Du den Wagen nun?


    ......Meinen Wagen werde ich wohl auch irgendwann mal neulackierten lassen. Vom Erstlack ist vielleicht nur noch 30% übrig und über die Jahrzehnte habe ich auch einen Harlekin-Effekt durch teilweise schlecht Nachlackierungen. Leider will keiner so richtig die Anbauteile und insbesondere das Chromornat ab- und anbauen. An die Frontscheibe will auch keiner ran :-(......Preise wurden mir zwischen 10-15 k€ genannt! ....Grüße, Björn


    Hi, nein, wir sind uns letztlich finanziell nicht einig geworden, bzw. ein anderer Interessent hat das mit dem Lack schlicht weniger kritisch als ich gesehen und "so" genommen.


    Irgendwie ist es schade und auch wieder nicht. Schade um den tollen technischen Zustand und das wirklich gute Fahrgefühl, nicht so schade um die viele Arbeit vor und nach dem Lackieren sowie dem entgangenen Risiko, dass Neulack, Anbauteile und Front- und Heckscheibe beschädigt werden. Mein Lackierer würde diese Arbeit schlicht nicht annehmen, von daher kann ich schon halbwegs verstehen, warum Dein Lackierer da so hohe Beträge ansetzt, alleine des Risikos wegen muss er da einen dicken Risikoaufschlag sowie die nicht unerhebliche Arbeitszeit ansetzen.


    Fun fact: war heute morgen einen ikonengoldenen 450slc ansehen. Kein Vergleich zum 450sel mit dem mittelprächtigen Lack, der C107 war eine aus 5m nett anzusehende Grotte und lief auch schlechter als der W116. Man wird dann schon reumütig und denkt "hätte hätte, ..." .



    Grüße

    Christian

  • Hallo Leute,


    bei allem Verständnis für den Wunsch nach einer gleichförmigen Lackierung, die das i-Tüpfelchen der Erscheinung eines Liebhaberfahrzeugs ist, möchte ich doch ein wenig den Blick auf das Risiko weg von Farbigkeitsunterschieden hin zur Teilnahme am Straßenverkehr verschieben.

    Wie schnell ist es passiert, das einem jemand plötzlich im Kotflügel hängt (Schatz, ich glaube, es hat geklopft, ist jemand an der Tür?) und der schöne Wagen danach unrettbar krumm ist (es freuen sich diejenigen, die gute Anbauteile für ihre Restauration suchen). Jeder ist froh, dass sein Auto verschont wurde. Mich beruhigt es da, wenn ich vorher keine Zehntausend in eine perfekte Lackierung gesteckt habe. Ich kenne (kannte) schöne alte Mercedes, die es auf der An- bzw. Rückfahrt nach/von Ornbau erwischt hatte, Rahmen komplett krumm, das wars dann - weil ein anderer Zeitgenosse warum auch immer abgelenkt war.

    Was das Abbauen von Zierleisten o.ä. betrifft, mit Vorsicht, dem angemessenen Einsatz von Kraft und geeignetem stumpfen Werkzeug bringt man die mehr oder weniger zarten Aluleisten runter, ohne dass sie sich verbiegen, wenn man sich informiert, wo die Klammern sitzen und (anders als der Lackierer) ohne eine gewisse Hast die Teile demontiert. Verbundglasscheiben lassen sich mitsamt der einliegenden Aluleiste ausbauen, indem man von innen an einer der oberen Ecken beginnend mit bloßen Fingern vorsichtig die Gummilippe über die Blechkante schiebt und mit Hölzchen oder Plastikteilchen fixiert, bis man - immer vorsichtig - die Scheibe irgendwann mit einem ebenfalls vorsichtigem Helfer leicht nach oben ziehend aus dem unteren Teil des Scheibenrahmens hebt. Dann ist der Lackierer vom Risiko des Leistenbiegens verschont und der damit verbundenen Furcht, Mondpreise für NOS-Leisten zahlen zu müssen, die wegen jahrzehntelanger Lagerung auch schon wieder irgenwo feine Kratzer bekommen haben oder kaum sichtbar irgendwann 1998 beim siebzehnten Umlagern verbogen worden sind.

    Wie ein Schneekönig freue ich mich auf die Abholung meines 280ers, der letzte Woche sein H bekommen hat. Ich hoffe, es steigt nicht irgendein Depp ein, nur wenige Wochen vor dem Flossentreffen. Die Lackierung ist nicht perfekt, es wäre also auszuhalten, solange der Rahmen nicht krumm würde oder jemand verletzt wäre...


    Grüße, Vito

  • Hallo Vito,

    vielen Dank für Deine wahren und erdenden Worte!

    Ich bin nämlich wirklich selbst hin und hergerissen, was ich tun soll und je mehr Leute ich um Rat bitte, umso konfuser und komplizierter wird die Sache auch noch! :/

    3 Ratschläge habe ich bisher bekommen:

    1. Vom Aufbereiter, Beulendoktor/ Smart Repairer ordentlich auf noch möglichen Zustand bringen. Maximal Erstlack erhalten und man muss sich nicht über jeden Kratzer ärgern, der ja sowieso kommt, wenn der Wagen auch bewegt wird.>>>>> Günstigste Variante........"Patina-Anbeter"......"nich so genau hinschauen,"...."ist doch ein Fahrzeug und kein Stehzeug".....
    2. Teillackierung. Das wäre bei mir Einiges, die beiden Kotflügel, 2 Türen, Kofferraumdeckel, ein Heckteil, evtl. Motorhaube (Wagen hat 161 tkm runter)
      1. Abbauen also nur partiell, aber Farb-Unterschiede wohl nicht auszuschließen.>>><Mittlere Kostenlösung.....etwa 5 k€
    3. Neulack, weil Lösung 2 einen dann doch nicht glücklich mache und durch den Abbau aller Teile können gleich verstecke Rostnester beseitigt werden und überall Rostvorsorge betrieben werden. Erstlack eh nur ca. 30% vorhanden>>>>>Teuerste Lösung>>>>>10-15 k€ =O

    Da der Wagen in echt gutem fast rostfreien Zustand ist, 1. Hand, ABS, el. Rücksitzbank, SSD und nettes Motörchen, raten mir die meisten zum Neulack, da der eben nich so dolle ist,...schaut man genauer hin. Schnellgutachten für Versicherung war 2-. Hauptkritik war der Lack mit den schlechten Bei-/ Nachlackierungen.


    Grüße, Björn

    6.9 ...haben is besser als nicht brauchen :thumbs2up:

  • Kannst Du selbst schrauben? Dann übernimm doch das lästige Geschäft mit dem Ab- und Anbau in Eigenregie. Vermutlich würdest Du da allemal vorsichtiger vorgehen, als der 28 jährige Geselle beim Lackierer deines Vertrauens... ;)


    Mir wurden dann, eventuelle Rostbeseitigung am Fensterrahmen außen vor, 7.200 EUR angeboten. 450 SEL in Silbergrün-Metallic. Ich denke da kann man nicht viel falsch machen, wenn man den Wagen ja eh schon hat und mit dem vorhandenen Lack einfach unglücklich ist.


    In meinem speziellen Fall wäre das "Package" aus Verkäufer-Preis und Lackierkosten, bei einem ehemaligen Unfallwagen, m. E. zu teuer gekommen. Am Ende dürften ca. 2.000 EUR als Delta geblieben sein, immer wissend, dass der Unfallschaden nicht zu 100% gerichtet ist. Mich würde das stören, habe bereits zwei solcher Fahrzeuge im Bestand und wollte jetzt nicht noch einen dritten Unfaller dazu stellen...



    Grüße

    Christian

  • Ja, in die Richtung denke ich auch schon und recherchier bereits. Bin kein begnadeter Schrauber, aber zwei linke Hände habe ich auch nicht. Irgendwo dazwischen :)

    ......hab gerade erfahren, dass die filigranen Chromleisten in den Türen dran bleiben sollten, die wären die Hölle im Zusammenbau! :P

    ...am liebsten mit jemandem zusammen, der das schon mal gemacht hat! ;)

    6.9 ...haben is besser als nicht brauchen :thumbs2up:

  • Hallo Björn, Christian,


    Lösung 1 scheint mir Dich (Björn)auf Dauer nicht ganz glücklich zu machen. Lösung 2 könnte eine gute Lösung sein, vorausgesetzt das Dach ist einwandfrei. Dennoch bliebe das Problem, die Lackierung an der C-Säule nicht-sichtbar enden zu lassen, da es dort ja nur eine abgerundete Sicke gibt, nicht so eine schöne Abklebezierleiste wie bei den Benzen vor dem 116 bis zurück zur Flosse. Auf jeden Fall bringt es nicht viel, eine einzelne Tür stehen zu lassen, wenn unter dem Dach sonst alles lackiert wird.

    Lösung 3 bzgl. versteckter Rostnester bringt eher wenig, da man recht gut sehen kann, ob die Türen/Flügel/Radläufe etc. gut sind. Wenn der Wagen sich einst als unter dem Sicherungskasten oder in den (vorderen) Radkästen als durch erweisen sollte, betrifft das ja die Außenlackierung nicht weiter.

    Die feinen Leisten um die Türfenster lassen sich (nach Lösen evtl. Schrauben, die es bei mir beim 126 jedoch nicht mehr gibt) mit einem scharf gesägten Holzklotz gut verbiegefrei abklopfen/herunterschieben, schwieriger ist es, sie beim Zusammenbau in den Ecken bündig zueinander aufzuschieben. Abkleben kann man sie gut, jedoch muss man sich beim Anschleifen Mühe geben, möglichst nahe zu schleifen, ohne den Chrom zu erwischen, damit der Lack nachher auch dauerhaft hält. Vielleicht findet sich eine Schrotttür mit miesen Leisten zum Üben. Man kann (und sollte) immer beginnen, selbst zu schrauben; es sei denn, schon als Schüler hätte man nie sauber einen Reifen flicken können.

    Was ich sicher bleiben ließe, wäre, einen früheren Unfallschaden ganzlackieren zu lassen, wenn man nicht ganz sicher sein kann, dass die Stoßstangen nachher einwandfrei sitzen und die Spaltmaße gleichmäßig sind.


    Grüße, Vito

  • Danke Vito für die ausführlichen Tipps und Entscheidungshilfen!


    .....Das Dach ist eigentlich der allerbeste Bereich des ganzen Wagens. C-Säulen wurden auch mal nachlackiert und man sieht es beim Übergang zum Dach. Wurde irgendwie "angenebelt" oder wie man das nennt. Die Frontscheibe muss sowieso neu, weil sie an einer Ecke 'Zigarettenschachtel groß' milchig geworden ist. Ich tendiere wohl wirklich dahin, mich weiterhin schlau zu lesen und gleichzeitig jemanden zu suchen, der bei diesen Arbeiten Erfahrung hat und der mir gegen faires Entgelt hilft den Wagen für den Neulack vorzubereiten.

    Und nach Neulackierung wieder gemeinsam zusammenbaut. .........Das macht mir ja auch Spaß!!

    Nun noch einen guten Lackierbetrieb identifizieren, der saubere Arbeit zum fairen Preis abliefert und die Sache könnte perfekt werden. Mit zwei Betrieben hatte ich bereits ja Kontakt. Sicherlich kommt dann noch dazu, dass die eine oder andere Leiste man dann doch lieber in einem besseren Zustand haben möchte und dies die Kosten natürlich nach oben treibt, aber das ist dann wohl so, will man ein super Ergebnis erreichen. Blöd ist dann nur, sollten die Anbauten schwierig werden, weil der Lackauftrag zu dick ist. Aber das Risiko müsste ich dann wohl in Kauf nehmen, bzw. vorher durch Absprachen mit dem Lackierer versuchen zu reduzieren.


    Viele Grüße, Björn

    6.9 ...haben is besser als nicht brauchen :thumbs2up: