Temperaturproblem am W110, 230 1. Version

  • Tach zusammen,


    nach gut 2 Jahren Reparatur für den TÜV (Karosserie) habe ich nun endlich meine Heckflosse wieder in den Armen halten können. Bei der Fahrt bei sonnigem, aber Kühlen Wetter stieg aber die Temperatur auf knapp 120 Grad an, und lies sich nur durch langsames fahren und Heizung an auf knapp 100 Grad senken.


    Heute morgen der 2. Test. Gut 20 km Landstraße mit Serpentienensteigungen gefahren, alles wie es soll. Temperaturfühler ging zwar etwa höher als normal, senkte sich danach aber wieder auf knapp über der 80 Grad Marke ab, so wie das die Gute in den letzten 21 Jahren immer gemacht hat.


    Dann wieder Test auf der AB, Geschwindigkeit so um die 140 und die Temperatur stieg wie am Tag zuvor auf der Autobahn. Auch da ließ sie sich auch bei 5 km bergab nicht auf das normale Niveau reduzieren.


    Das Thermostat öffnet ganz normal (laut Temperaturanzeige).


    Folgende Vermutung habe ich: Thermostat öffnet nicht komplett, Kühler sitzt zu (Lamellen, von außen ist er sauber und unbeschädigt). Wasserpumpe schließe ich einfach mal aus, da hätte Ich den Serpentinen auch schon Probleme bekommen (oder?). Wasserverlust ist nicht feststellbar, Ölstand ist unverändert.


    Habt Ihr sonst noch Ideen was geprüft werden müsste?


    Viele Grüße

    Ich bin nicht nachtragend, sobald ich mich
    gerächt habe, ist alles wieder okay
    .... :thumbup:

  • Moin Fintail,


    die Kühlmittelschläuche sind „hart“ oder lassen sich zusammendrücken ?


    Ich würde noch den Kühlerdeckel, Viskolüfter falls verbaut überprüfen.


    Gruß Kay

  • Moin Fintail,


    die Kühlmittelschläuche sind „hart“ oder lassen sich zusammendrücken ?


    Ich würde noch den Kühlerdeckel, Viskolüfter falls verbaut überprüfen.


    Gruß Kay

    Einen Kühlerdeckel hat sie nicht. Ist der 6-Zylinder, der Kühler sitzt unter dem vorderen Abdeckblech und hat deshalb einen Ausgleichtsbehälter vor der Spritzwand. Der Deckel dort ist in Ordnung, hat auch keinen Verlust. Schläuche sind weich, beim draudrücken hörst Du die Wasserbewegung im Ausgleichsbehälter. Lüfter ist rein oldschool, also mechanisch.

    Ich bin nicht nachtragend, sobald ich mich
    gerächt habe, ist alles wieder okay
    .... :thumbup:

  • Hi Fintail,


    bei laufenden Motor müssen die Schläuche härter werden, wenn nicht entsteht kein Überdruck im System.


    Würde dann auf einen defekten Kühlmitteldeckel hinweisen, dieser hat die Aufgabe einen Überdruck im System aufzubauen damit das Wasser nicht bei 100 grad C anfängt zu kochen.


    Sonst weiter in Richtung Thermostat oder Wasserpumpe suchen.


    Thermostat ausbauen und im Wasser-Kochtopf erhitzen, und Verstellung beobachten. Oder die Testfahrt ohne Thermostat machen.


    viel Erfolg


    Kay

  • Hallo Fintail,


    Kühlergeflecht hast Du ja schon erwähnt, da würde ich zuerst nachsehen. Bei hoher Motorleistung bekommt er die Wärme nicht weg unabhängig von der Geschwindigkeit. Kühlwasserkanäle im Kopf zu (falls Korrosionsschutz nicht regelmäßig gewechselt)?

    Wasserpumpe schließe ich einfach mal aus, da hätte Ich den Serpentinen auch schon Probleme bekommen (oder?).

    Würde ich nicht ausschließen aber Geflecht als erstes (ggf. Reinigung mit Zitronensäure). Und Thermostat im Kochtopf wie Kay vorgeschlagen hat. Ohne Thermostat ist meiner Meinung nach nicht das Gleiche wie mit offenem Thermostat fahren; ich kenne zwar die Flosse nicht aber mir sind nur Dreiwegeventile bekannt.


    Viele Grüße,

    Hagen

    .

  • Ich fahre seit 1989 eine kleine Flosse. Temperaturprobleme gab es öfter mal, mit ganz unterschiedlichen Ursachen.


    1.) Kühlwasserkanäle und Kühler verkalkt, weil offensichtlich vom Vorbesitzer länger ohne Frostschutz gefahren. Ist lange her, aber ich habe einen Entkalker (vermutlich Zitronensäure) reingekippt und alle paar Tage das Kühlwasser (ohne Frostschutz – es war Sommer) getauscht, wobei eine Menge "weißes Gebrösel" in der Auffangwanne zurückblieb. Als kein Kalk mehr abgelöst wurde, blieb auch der Motor kühl. (Danach kam natürlich Frostschutz ins Wasser.)


    2.) Wasserpumpe undicht. (Okay, der Wasserverlust war nicht zu übersehen und die Diagnose recht simpel.)


    3.) Thermostat macht nicht auf.


    4.) Thermostat geht nicht zu. (Was primär harmlos ist. Aber kein Motor wird besser, wenn er nicht auf Betriebstemperatur kommt.)


    5.) Luft im Kühlkreislauf.


    6.) Messinstrument zeigte Mondwerte an, obwohl der kleine "Schlauch" vom Motorblock zum Tacho äußerlich völlig unbeschädigt war und ihm auch keine Gewalt angetan wurde. (Der Fehler war schwer zu finden gewesen, weil ich mal gelernt hatte, dass das Temperatur-Messinstrument entweder perfekt funktioniert oder gar nichts anzeigt. Dass es auch fehlerhafte Werte anzeigen kann, hat selbst meinen Werkstatt-Maestro überrascht, der schon seit seiner Lehrlingszeit in den Siebzigern Flossen schraubt.)


    Ich würde bei Dir (in der Reihenfolge) auf Eins, Fünf, oder Sechs tippe.

    • Official Post

    Oder die Testfahrt ohne Thermostat machen

    Hallo Kay, ohne Thermostat heisst nicht maximale Kühlung, da dann der kleine und grosse Kühlkreislauf in Betrieb sind. Ist ein gängiger Trugschluss dass es ohne Thermostat am meisten kühlt.


    Zum Problem des namenlosen Thread Erstellers: ich tippe auf innen verkalkten Kühler.


    VG Tom

  • Wenn ich das richtig verstanden habe, tritt das Problem ja nicht immer auf. Damit ist verkalkter Kühler oder so keine passende Erklärung. Defekter Thermostet, der manchmal normal funktioniert und manchmal hängt erscheint mir am wahrscheinlichsten.


    Grüße

    Klaus

    ----------

    Ceterum censeo Carthaginem esse delendam. - So ein Quatsch, Carthago existiert doch gar nicht mehr! - Halt du dich da raus. Meine Meinung lasse ich mir von niemand verbieten!

  • Hallo,

    auch wenn der Kühler rein optisch super ausschaut, und innerlich nicht verkalkt sein sollte, können die feinen Lamellen zwischen den senkrechten Stegen (in welchen das Wasser von oben nach unten läuft) diese kaum noch berühren -> Wärmeabfuhr ist nur noch eingeschränkt möglich.

    Ein neues Netz sollte für Abhilfe sorgen, kostet leider beim Kühlerbauer so 400 - 500 €, je nach Region ... .

    Oder die Flügel der Wapu, bzw. der Flansch der Wapu sind korrodiert oder "ausgespült", dann kann die Wapu nicht mehr entsprechend fördern ... .

    Bei meinem Wagen war es beides ... , optisch sahen Kühler und Wapu super aus ... , technisch nicht ... .

    Der Flansch der Wapu war bei meinem SE ok, aber es gab (gibt?) Bilder im Sternschuppen-Forum, wie dieser "ausgespült" ausschaut, und dann hilft auch eine neue Wapu nicht richtig. Ist aber ein seltener Defekt.

    Grüße

    Marc

  • Danke für die Hinweise und tipps. Da hab ich ja noch ein paar Möglichkeiten mehr woran es liegen könnte.


    Viele Grüße vom namenlosen Jörg.....

    Ich bin nicht nachtragend, sobald ich mich
    gerächt habe, ist alles wieder okay
    .... :thumbup:

  • Hi Jörg.


    dass keine Luftblase im System ist hast Du schon gecheckt?

    Nein, haben wir aber auch auf der Liste... werde berichten.

    Ich bin nicht nachtragend, sobald ich mich
    gerächt habe, ist alles wieder okay
    .... :thumbup:

  • Hallo Jörg,

    geh mal hin und schraube bei kaltem Motor die 4 Schrauben am Thermostatgehäuse ab. Jetzt muß das Kühlwasser bis zu Thermostat von unten stehen. Falls nicht nachfüllen bis es rausläuft . Thermostat mit Deckel wieder drauf und verschrauben. An dieser Stelle hatte ich auch schon einen Luftsack im System.

    Gruß

    Michael

  • Bzgl Luftblase.

    Meine Erfahrung (allerdings beim M115) ist, dass die Blase in der Heizung ist. Ich habe deshalb den Schlauch von der Heizung am Zylinderkpf abgezogen und mit einer Kanne dort direkt Kühlmitel eingefüllt.

    Gruß


    Uli aus S


    Übersteuern ist, wenn der Beifahrer Angst hat.

    Untersteuern ist, wenn ich Angst habe.

    - Walter Röhrl -