W108 aus USA über Geevers/Asten

  • Hallo zusammen,

    als neues Mitglied komme ich natürlich auch mit den ersten Fragen. Als suchender nach einem 108er,hatte ich letzte Woche die Gelegenheit mir einen W108 280SE Limousine aus den USA bei Firma Geevers in Asten anzuschauen. Obwohl das Fahrzeug schon reserviert bekam ich einen kurzen Besichtigungstermin .Ich kam mit Herrn Geevers Senior ins Gespräch und da er etwas Zeit übrig hatte zeigte er mir den Showroom und die Halle mit Restaurationsfahrzeugen.Ein super angenehmer Kontakt, obwohl ja eher Pagoden und alle deutlich höherpreisigen MB Klassiker Sein Geschäft sind.Der angepeilte Wagen war optisch sehr hübsch, aber hatte unten viel Rost und es war einiges an Unterbodenarbeiten nötig.

    Das bringt mich zu meiner Frage nach Importen aus den USA. Habe mich auf amerikanischen Kleinanzeigen ,wie oodle Marketplace umgesehen und die Fahrzeuge sehen trotz der günstigen Preise im Bild sehr gut aus.Natürlich fehlen bei den meisten Unterboden und Kofferrraumbilder, was eine verlässliche Beurteilung sehr schwer macht.


    Wer von Euch hat Erfahrung mit „blindem“ Kauf in den USA? Kann man dort auch Gutachter ( wie Classic Data) losschicken?

    Würde bei Geevers sofort kaufen, jedoch ist die Limousine bei Ihm eher mal ein Zufallsverkauf.

    Würde mich über Tips freuen ( oder Hinweise auf Postings im Forum)

    Vielen Dank

    Dirk

  • Ein Bekannter von mir hat sich voriges Jahr einen 1949er Pontiac von hier aus gekauft über einen Händler dazwischen. Er war recht zufrieden damit, und ich finde er hat das Auto auch wirklich zu einem guten Preis erworben. Wenn du magst, kann ich den Kontakt zu ihm herstellen und du kannst ihn fragen, wie das im Detail abgelaufen ist.


    Schreib mir unter km@eye.de eine Mail.

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    Ceterum censeo Carthaginem esse delendam. - So ein Quatsch, Carthago existiert doch gar nicht mehr! - Halt du dich da raus. Meine Meinung lasse ich mir von niemand verbieten!

  • Hallo Dirk,


    ich habe zwei Flossen aus Amiland,

    Erfahrungen sind negativ. Die Schwellerkrankeit, meistens vorne haben alle. Richtig instandgesezt kostet das 4 Tage Arbeit. Meistens ist der Kotflügel mit dem Scheller verschweißt und schön gespachtelt (kein Anspruch an "Handwerk"). Die Schwellerköpfe bei der 230 Flosee waren mit Hasendraht und Spachtel instandgestezt (schön gemacht :wacko:). Bei der 220 Flosse waren die Schwellerköpfe mit Blechstreifen vernietet. Auch hier habe ich 5 Tage Arbeit reingesteckt (Schweiße..... ist wie se.....). Ansonsten wie immer alle Gummis verschrumpelt - alle! HBZ´s mit B Flüssigkeit vollgelaufen HBZ und BKV defekt - locker mal 1.000 €. Scheibengummis alle im Ar... - 300€. Tank innen Rost - ausbauen, spülen, versiegeln, Tankfilter erneuern - 4 Stunden - 2 X war der Tankgeber defekt. - 150€ einer. Wasserpumpe defekt, Kraftstoffpumpe defekt. Der Wasserkasten vor der Windschutzscheibe in demn das Wasser der Scharnierkästen und Lüftung sich sammelt und abgeführt wird - durchgerostet (mit Kopf in Fußreum legen und Richtung SW Gestänge schauen L+R - Schanierkasten Frontdeckel fluten - wo läuft es raus? usw. usw. usw. usw. 10.000 € zu Kaufpreis laufen locker rein zu TÜV:


    Mir kommen die Tränen ;(


    Gruß


    Reinhold

    • Official Post

    In meinem vorherigen Leben (US Cars Schrauberei) habe ich einen 72er Ford LTD Cabrio und einen 67er Mustang blind rübergeholt. Beim Ford LTD gab es nichts zu bemängeln, Preis/Leistung (12.000 inkl. Transport und Zoll und Deutsches Gutachten) waren O.K für ein 6 Meter Cabrio mit sechs Sitzen. Der Mustang hingegen war Schrott und nur mit sehr viel Aufwand auf die Strasse zu bringen.


    In meinem zweiten Leben hatte ich dann ein 111 Coupe 280SE aus USA, da gab es angesichts des Preises nichts zu bemängeln, ich hatte vier Jahre Spass und konnte das Fahrzeug mit sehr gutem Gewinn wieder verkaufen.


    Mein Tipp, der Preis müsste bei Import schon sehr gut sein und man sollte sicherheitshalber einfach mal vom schlimmsten ausgehen. Ausnahmen bestätigen die Regel. Und US Fahrzeuge generell zu verteufeln scheint mir nicht angebracht. Es hängt ja auch vom Kaufpreis und vom eigenen Budget, sowie der Möglichkeiten ab, die man hat um das Fahrzeug auf die Strasse zu bringen.

    Viele Grüsse


    Winfried


    300 SE W112 Cabrio M189 Automatik Fahrgestellnummer ...9840 Ende 1967 „Schlüpferblau-Met.“

  • Hallo zusammen,

    danke für Eure Meldungen.Das ergibt ja ein sehr gemischtes Bild. Ich denke bei einem guten Angebot, würde ich auch versuchen vorher einen örtlichen Gutachter zu finden. Lieber ein paar hundert Dollar investieren bevor tatsächlich nur Schrott ankommt.

    Natürlich ist mir klar ,dass immer Restaurationskosten hinzukommen, aber meine Hoffnung war diese durch Kauf in einem „sonnigen „ Staat zu reduzieren.Es kommen ja eh immer noch ca 2000€ Transport + 9% Steuer obendrauf. Damit ein Standard 280er richtig gut dasteht,hatte ich 18000€ max angepeilt, ansonsten lohnt sich ja der ganze Aufwand nicht und man könnte gleich hier kaufen.

    Freue mich natürlich über weitere Erfahrungen,Meinungen und ggf. Adressen von vertrauenswürdigen Händlern. Natürlich sind auch Angebote von Mitgliedern sehr erwünscht😉


    Grüsse

    Dirk

  • Hallo Dirk,


    ich habe mich auch vor 3 (?) Jahren mit dem Thema befasst. Allerdings für einen sechsdrei. Nach einigen Recherchen (und Kontakten auch über andere Foren) wurde mir ein Auto per eMail angeboten. Folgende Zahlen konnte ich recherchieren:

    VK des Autos in US- Börsen: 5000 Dollar

    Offer für mich (als German) waren 8500 Dollar - da waren allerdings zwei neue Aussenschweller original Daimler inkludiert (ja, es war ein in DE ausgeliefertes Auto, daß nach ein paar Jahren erst rübergeschwommen ist).

    Das Auto ist dann für 16,5k Euro bei Mobile angeboten worden ein Jahr später (von einem Anbieter in NL). Bei dem konkreten Auto lief der Motor allerdings ca. 10 Jahre nicht mehr. Vergleichbare Re- Importe beim sechsdrei mit laufendem Motor kosten 20k Euro (siehe DMAX- Doku). Und das sind Resto- Objekte.


    Das sind ungefähr die Spannen, die der Händler haben muss. Für mich war das Thema erledigt, weil Du "die Katze im Sack" kaufst. Und gute Autos sind auch in den USA teuer.


    Fazit für mich: Uninteressant. Und beim 280SE ist die Arbeit ähnlich. Ggfs. sind die Teile günstiger


    Gruss,

    Hendrik

  • Ich habe in den letzten ca. 15 Jahren etwa genau so viele Autos aus den USA importiert, einige davon auch ohne sie vorher gesehen zu haben, meine Erfahrungen waren bis auf zwei eigentlich positiv (eine Pagode von einem deutschen "Spezialisten" restauriert sowie ein "perfekt" restaurierter NSU Wankel Spider welcher auch heute noch nicht läuft) Leider haben sich die Zeiten sowie die Anzahl der verfügbaren Autos sehr verändert , so das ich inzwischen nichts mehr ungesehen kaufe. Der letzte W108 den ich mitgebracht habe war in exzellentem absolut rostfreiem Originalzustand vom Sohn des Erstbesitzer gekauft für 8500USD. Letztes Jahr habe ich einen W107 in neuwertigem Zustand für 16500USD gekauft und importiert. Es gibt sie also noch die zumindest karosseriemäßig perfekten Autos, aber wie bereits gesagt, ich würde kein Auto mehr kaufen welches ich nicht selbst gesehen habe, und verlass Dich nicht auf irgendwelche Gutachter und Versprechungen der Verkäufer. Eine mit Presto geflickte Karosse halten Amis wirklich für rostfrei und wenn Du nachher nicht zufrieden bist ist das ihnen auch egal, Du bist ja weit genug weg!

    LG Theo

  • Hi Hendrik und Theo,

    klingt ja nicht sehr vielversprechend, hatte zumindest gedacht, dass die Standards für Gutachter in den USA mit unseren ähnlich sind. Aber natürlich,Presto= rostfrei😢

  • Hallo Dirk, habe bei 2 importierten Autos aus USA 2 ganz unterschiedliche Erfahrungen in Bezug auf die Belastbarkeit von Verkäuferaussagen-/Ansichten gemacht, immerhin 50% Trefferquote.... Aufgehört habe ich mit Importieren vor 13 Jahren, heute würde ich das nicht mehr machen, ohne SELBST oder einen Bekannten auf meiner Seite zu wissen, KEINEN "Gutachter". Also genauso wie ich HIER ein Auto kaufen würde. Flüge ins Land der grossen Verheißungen wirds vllcht. irgendwann wieder geben.

    BG OLIVER

    Olli


    ..mit DER Lösung kann ich nicht leben, ich will mein Problem zurück..... :thumbup:

  • Hallo Dirk,


    evtl. sind für dich auch Autos aus Südeuropa interessant? z. T. kommen die (wie die Amis auch) mit Klimaanlage. Ob die dann noch geht, ist eine andere Sache. Bevor ich meinen W108 kaufte, besichtigte ich einige bei einem Importeur bei Frankfurt (Fzg. mit Herkunft aus Südfrankreich). Blech gut, Technik und Lack eher überholungsbedürftig - aber dafür auch Preisrange ca. 10-12kEUR in 2017 inkl. HU und H-Kennz. Du suchst ja ne Etage höher, da kann man mehr erwarten. Vorteil beim Händler in D: Du bekommst ein anmeldefertiges Auto. Da diese Frankreich-Autos jedoch häufig in den 80ern für eine ganze Weile abgestellt wurden (Steuerreform), ist bei der Wiederinbetriebnahme halt mit Reparaturen zu rechnen.


    Viel Erfolg bei der Suche!
    VG
    Fabian

  • beim Ami kommt halt noch die sehr kurze Hinterachsübersetzung dazu, 4.08 sorgen zwar für eine tolle "ramp performance", aber für wenig Freude jenseits der 100 km/h. Das Europamodell hat ab 11/69 3.69, das spürt man durchaus.


    Und wenn so ein Franzos mal 15 Jahre trocken stand, dann wurde er auch 15 Jahre weniger benutzt. Die kleineren Mercedes wie die /8, besonders die Diesel, wurden halt auch mal 40 Jahre einige Hunderttausend km durch gefahren, das zehrt auch in salzarmen Regionen an der Karosse, abgesehen von mehr Chancen auf Feindberührungen...

    Ein länger trocken und dunkel gelagertes Auto hat oft eine bessere Innenausstattung, einen weniger verblichenen Lack etc. Klar, die Standschäden an der Technik sind da, aber die sind eher günstiger zu beheben als sonnenverbrannte Ausstattung und Lack.


    Grüße

    bacigalupo

  • Es mehren sich ja die Stimmen,die gegen US Importe sprechen, so lange kein Fachmann vor Ort ist. Die Angebote zB aus Italien sehen auch meist recht gut aus, aber auch da wurde mir bei Händlerkontakt in Rom quasi ein Neuwagen versprochen, der schon auf den Bildern eher wie ne 3 aussah. Es scheint auf lokalen Kauf mit Besichtigung und ggf. Classic Data Gutachten hinauszulaufen.Da kann man zumindest nicht sagen, dass man die Katze komplett im Sack gekauft hat. Bin aber natürlich für alle Vorschläge und Meinungen offen😉

  • Hallo Dirk,


    es spricht nichts gegen einen US-Import. Aber nicht basierend auf Aussagen des Verkäufers (oder Dir fremden Gutachter). Du, oder jemand den Du gut kennst und der Ahnung hat muss sich das Auto ansehen. Das hat nichts damit zu tun ob US, Italien etc.


    Wenn Du das nicht machst spielst Du mit Deinem Geld. Kann klappen, kann schiefgehen. Flüge sind billig (ok, falls möglich).


    Ich habe schon Autos gesehen mit aussagekräftigen Fotos. Aber ob da dann doch Spachtel unterm Lack ist weißt Du immer noch nicht.

    Viele Grüße,

    Hagen

    .

  • Du, oder jemand den Du gut kennst und der Ahnung hat muss sich das Auto ansehen. Das hat nichts damit zu tun ob US, Italien etc.


    .

    Ich habe mal das wichtigste stehen lassen. Wichtig ist nicht das Du den den Du mitnimmt gut kennst, sondern daß der die Ahnung von diesen Autos hat!

    In den USA kannst Du in CA durchaus noch 108er für unter 10k USD kaufen, und da sollte sich auch eine Besichtigung vor Ort noch lohnen. Irgendwann ist die Coronagaudi hoffentlich auch wieder vorbei.

    LG Theo

  • Hallo Dirk,


    ich habe zwei Autos blind in den USA nach Fotos gekauft. Eins war "ok", das andere war sogar besser als beschrieben. Glück gehabt... Ein Bekannter hat in Bremerhaven mal so eine Gurke abgeholt, daß er die gar nicht zu sich nach Hause brachte sondern zu einem Bekannten der den wagen wieder verkaufte. damit bloß seine Frau den Wagen nicht sieht.


    Evtl. ist das eine Möglichkeit ein Wagen ungesehen zu kaufen: https://www.automobileinspections.com


    Sehr vertrauen würde ich auch Michael Knoblauch aus Scottsdale, falls der gerade mal einen 108er hat.


    Allerdings frage ich mich, ob es sich wirklich lohnt einen 108er aus den USA zu holen, wenn es sich lediglich um einen 280er handeln sollte.


    Grüße


    Tom

  • Hi, zum Suchen und Finden habe ich mit den regionalen Angeboten aus der "craigslist" die besten Erfahrungen gemacht. Nicht so professionell wie Bucht etc. und grosse Händler...

    BG OLIVER

    Olli


    ..mit DER Lösung kann ich nicht leben, ich will mein Problem zurück..... :thumbup:

  • Ich habe auch schon mehrmals "craigslist" benutzt. Im Moment ist ein 280SE in LA für 9k zu verkaufen der sehr gut aussieht. (craigslist Los Angeles aufrufen, in Suche 1969 eingeben) Das wäre so ein Auto was man vielleicht noch ohne Besichtigung kaufen könnte, da der Preis eben sehr realistisch ist, mit Fracht, Zoll usw. ist man dann bei etwa 12-13k€.

    LG Theo

  • Danke Theo,

    hatte den Wagen schon heute Morgen nach Olivers Hinweis auf die Craiglist gesehen.

    Werde den Verkäufer mal anschreiben und sehen ob er Interesse hat und sich meldet👍😉

  • Na das war doch mal ein klassischer Scam. Antwort war, es handele sich um den Wagen des verstorbenen Gatten der Ihn an eine Agentur weitergegeben habe, man selbst sei aktuell wegen Krankheit nicht in Kalifornien. Man würde gegen Vorkasse sofort unentgeltlich verschiffen. Habs nochmal unter" cars scams USA" nachgelesen. Leider ne typische Masche.

    Schade die Bilder waren toll,aber für den Preis einfach zu gut um wahr zu sein:(