Kauft Oldtimer! Kommentar im Feuilleton der F.A.Z. v. 2.2.2018

  • Evolutionsgewinner sind in jedem Fall die Angepassten. Doch manche Anpassung kann sich auch als Fehlanpassung herausstellen. Das zeigt sich nicht zuletzt bei der Entscheidung für einen Neuwagen.

    Evolutionsgewinner sind in jedem Fall die Angepassten. Anpassung ist, was Überleben und Fortpflanzungserfolg angeht, gleichsam der evolutionäre Basisbegriff. Ob als morphologische Besonderheit oder als Verhaltensweise – stets entscheidet sich im Passungsverhältnis mit der Umwelt, ob jemand die Nase vorn behält oder abgehängt wird. Der Witz ist freilich, dass Evolution nicht zielgerichtet verläuft, nicht auf bestimmte, absehbare Zwecke gerichtet ist, sondern bis zum Ende der Welt ein offenes Spiel bleibt, bei dem sich – im Prinzip wie bei „Mensch ärgere ich nicht“ – manche Anpassung über Nacht als Fehlanpassung herausstellen kann.


    Der Anpassungsbegriff ist also im Kern tautologisch; er besagt, dass sich durchsetzt, was sich durchsetzt. Mit anderen Worten: Ein schreiend adaptives Merkmal von heute kann uns schon morgen alles vermasseln (mehr dazu bei Darwin, in der Paläontologie der Dinos sowie im Prosa-Debüt „Wie man es vermasselt“ des Hiphop-Musikers George Watsky). Zumal in unvorhersehbaren, wechselnden Umwelten, in denen wir leben, zahlt es sich aus, bei sich selbst zu bleiben, „sein eigener Eigner“ zu sein, wie Max Stirner, der Philosoph der Egozentrik, das seinerzeit so schön formulierte.


    Sonst könnte es sein, dass man sein Auto um eines Neuwagens willen verkauft, nur weil alle ihre Autos um eines Neuwagens willen verkaufen – um dann wo zu landen? Richtig: im Fahrverbot. Im Augenblick muss ja jeder Kraftfahrer damit rechnen, emissionshalber von jetzt auf gleich aus dem Verkehr gezogen zu werden. Niemand kann, zumal nach dem Affen-Desaster, sicher sein, dass nicht auch ihn, ob Diesel oder Benziner, in Bälde ein gerichtlich verfügtes innerstädtisches Fahrverbot trifft, und zwar gerade dann, wenn man sich beim Autokauf stets nach dem Angesagten gerichtet hat und in seiner persönlichen Mobilitätsgeschichte also nie ein anderes als eines von jenen Autos erworben hat, welche heute das konformistische Design unserer Lebenswelt prägen: eins von den zum Verwechseln ähnlich gestalteten, jede eigensinnige Eleganz hinter sich lassenden elektronischen Funktionsgehäusen auf vier Rädern.


    All diese angepassten Posing-Karren sind nun ihrer Schadstoffe wegen Anwärter fürs Abstellgleis. Und während in den Garagen der Neuwagenbesitzer die Einsicht einer gigantischen Fehlanpassung um sich greift, schlägt die Stunde der Oldtimer. Denn versehen mit dem H-Kennzeichen (H wie Historie), firmiert jedes Auto, das älter als dreißig Jahre ist, gesetzlich „als kraftfahrzeugtechnisches Kulturgut“ und genießt als solches in allen Umweltzonen freie Fahrt, ganz ohne das grüne Plakettengedöns.


    Nie war er innerstädtisch so wertvoll wie heute, der Oldtimer. Sollten es ausgerechnet die alten, eleganten Dreckschleudern sein, die im urbanen Umweltregime der Zukunft eine ökologische Nische finden, gleichsam Stoßstange an Stoßstange mit Elektroautos und anderen sauberen Hässlichkeiten? Das wäre fürwahr ein evolutionsgeschichtlicher Treppenwitz, aber genau so funktioniert sie eben, die Evolution: Wer zuletzt lacht, lacht am besten. :saint::thumbup:

  • Tja, ganz so einfach wie in der Evolution ist es hier leider nicht - das ganze Gedankengebäude hängt nämlich am seidenen Faden des Oldtimerprivilegs in Anhang 3 zu § 2 Absatz 3 der 35. BImSchV... Kommt irgendein grüner Gesundheitsapostel auf die Idee, diese paar dürren Worte Juristendeutsch zu streichen, hat sich's was.


    Man könnte angesichts der gegenwärtigen Hysterie den Eindruck bekommen, die Luft in deutschen Innenstädten sei noch nie seit Beginn der Industrialisierug so schlecht gewesen wie heute. Das Gegenteil ist der Fall, aber wen interessiert das schon, wenn man sich mit knackigen Verboten als Retter des Abendlands hervortun kann.


    Schön auch Rohde in der aktuellen Auflage seiner /8-Bibel: "Weil die Luft hauptsächlich aus Stickstoff besteht, reagiert dieser mit dem erhitzten Sauerstoff zu Stickoxid. Diese Stickoxide waren damals ein schlichtes Reizgas, bei dem Laborratten einmal kurz weinen mussten und keinesfalls Auslöser hysterischer Abgas-Skandal-Hetze." (Rohde, Michael: Mercedes-Benz /8 - Mercedes für Millionen, Motobuch-Verlag, Stuttgart, 1. Aufl. 2016, S. 59).

  • Ein Fahrverbot für Diesel wird alle treffen, egal wie alt. Dafür wird es auch nur dort und nur solange gelten, wie es zur Einhaltung der Grenzwerte erforderlich ist. Hatten wir alles schon zu Zeiten des Smog- und später Ozonalarms und hat sich damals doch gut bewährt. Die Welt ist jedenfalls nicht untergegangen und erstickt sind wir auch nicht. Ich seh die ganze Aufregung gelassen: Gibts ein Fahrverbot, fahre ich halt Rad (mach ich sowieso in aller Regel) oder ÖPNV. Ein Fahrverbot ist auch viel sinnvoller als die Umweltzone, die nur ein Bonbon für die kriminelle Autoindustrie war. Schließlich haben die Konzerne entschieden, welche Plakette ihre Karren bekommen, wie man heute weiß.

  • Weils so schön paßt:

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  • Man könnte angesichts der gegenwärtigen Hysterie den Eindruck bekommen, die Luft in deutschen Innenstädten sei noch nie seit Beginn der Industrialisierug so schlecht gewesen wie heute.


    Die Luft ist zwar viel besser geworden, dennoch hat sich in den letzten 15 bis 20 Jahren ein neues Problem dazugesellt. Heutzutage geht um die extrem kleinen, lungen- und blutgängingen Partikel, die erst durch die Diesel- und mittlerweile auch Benzindirekteinspritzern, welche mit extrem hohen Einspritzdrücken arbeiten, entstehen. Die sind in der Tat nicht zu vernachlässigen. Sie riechen zwar nicht, sind aber deshalb nicht weniger harmlos. Um diese Partikel geht es bei der Feinstaubdiskussion. Die Oldtimer sind davon allerdings nicht betroffen, Fahrverbote für Oldtimer wären zumindest aus Feinstaubgründen sinnlos.

    Mit doppelgenocktem Gruss, Matthias

  • Him Matthias,


    ich möchte Dir Widersprechen.
    Es geht um die Grenzwerte, die offensichtlich willkürlich gesetzt wurden – jedenfalls habe ich trotz intensiver Suche keine einzige unabhängige und neutrale wissenschaftliche Studie, die diese Grenzwerte stützt, finden können. Am Arbeitsplatz ist der 20-fache NOx- und 60-fache PM(10)-Wert unbedenklich.
    Ja, ich kenne die Einschränkung des Bundesumweltamtes mit 'das bezieht sich nur auf gesunde Arbeiter bei 40 Wochenstunden'… Dennoch bleibt es dabei, dass in geschlossen Räumen, in denen wir uns bis auf wenige Stunden den ganzen Tag aufhalten, ein vielfaches der Grenzwerte normal ist. Heute das Bett aufgeschüttelt, ein Teelicht ins Stövchen gestellt und noch schnell eine Seite ausgedruckt und schon sind in der Wohnung die 1.000 Mikrogramm je Kubikmeter Luft überschritten.

    Solange keine belastbaren Untersuchungen vorgelegt werden, ist da für mich nur reine Hysterie.


    Den Artikel in der FAZ halte ich trotzdem für bedenklich. Nur solange wir 'unterm Radar' segeln kann es nochmal gut gehen. Ansonsten springt das 'Millionärshobby' Oldtimer mit über die Klinge.

    Gruß


    Uli aus S


    Übersteuern ist, wenn der Beifahrer Angst hat.

    Untersteuern ist, wenn ich Angst habe.

    - Walter Röhrl -

  • Naja, Stickstoffdioxyd ist ja nur ein Teil des Problems und derzeit wegen dieser, man möchte sagen: Tumben Versuchsreihen in aller Munde. Was Matthias Vogt anspricht, ist der Umstand, daß man heutzutage zwar die Schadstoffe nicht mehr riechen, schmecken, im Auswurf finden und nicht so einfach messen kann, weil diese eben so klein geworden sind. Die Kehrseite ist, daß das Zeug nunmehr lungengängig ist. Im Prinzip also dieselbe Richtung, die schon der verlinkte Film von 1980 angedeutet hat: Was man nicht sieht, ist nicht da, also laßt unsere Ingenieure Motoren entwickeln, deren Abgase einfach unter der Sichtbarkeitsgrenze bleiben, und alles ist schick. Mein Diesel und meine Zweitakter werden von jedermann als "Dreckschleuder" erkannt. Die Nanopartikelschleudern machen aber -vielleicht?- viel eher krank, aber es merkt keiner.

  • Hallo Uli,


    mit den Grenzwerten bin ich bei Dir. Ich habe mich auch zuwenig damit beschäftigt, welche Menge an PM(10)- und kleineren Partikeln gesundheitlich bedenklich ist. Es ist gut möglich, dass die Suppe heißer als wirklich nötig gekocht wird. Die Arbeitsplatzgrenzwerte mögen darauf hindeuten.

    Mit doppelgenocktem Gruss, Matthias

  • Die Luft ist zwar viel besser geworden, dennoch hat sich in den letzten 15 bis 20 Jahren ein neues Problem dazugesellt. Heutzutage geht um die extrem kleinen, lungen- und blutgängingen Partikel, die erst durch die Diesel- und mittlerweile auch Benzindirekteinspritzern, welche mit extrem hohen Einspritzdrücken arbeiten, entstehen. Die sind in der Tat nicht zu vernachlässigen. Sie riechen zwar nicht, sind aber deshalb nicht weniger harmlos. Um diese Partikel geht es bei der Feinstaubdiskussion. Die Oldtimer sind davon allerdings nicht betroffen, Fahrverbote für Oldtimer wären zumindest aus Feinstaubgründen sinnlos.


    Das Feinstaubproblem ist zwischenzeitlich keins mehr bzw. ist nur noch ein Stuttgarter Problem. Die Immissionsgernzwerte der 39. BImSchV für PM 10 (=Feinstaub, 40 µg/m³ JMW, Überschreitung eines TMW von 50 µg/m³ an 35 Tagen pro Kalenderjahr zulässig) werden seit mehreren Jahren nahezu flächendeckend eingehalten. In Hessen beispielsweise werden diese Grenzwerte seit Jahren an keiner Meßstation mehr überschritten. Für die Aufstellorte der Meßstationen macht die 39 BImSchV übrigens genaue Vorgaben.


    Heute ist nur noch das NO2-Thematik virulent. Auch hier schreibt die 39. BImSchV einen JMW von maximal 40 µg/m³ vor. Dieser wird an vielen Luftmeßstationen überschritten, auch wenn seit Jahren eine langsam und mit Unterbrechungen abnehmende Tendenz zu beobachten ist. Bei den Meßstationen unterscheidet die 39. BImSchV übrigens drei Standort-Kategorien:
    - Meßstationen an Verkehrsschwerpunkten
    - Meßstationen für den städtischen Hintergrund
    - Meßstationen im ländlichen Raum.
    Die beklagten Grenzwert-Überschreitungen gibt es so gut wie ausschließlich an den Meßstationen, die an sog. Verkehrsschwerpunkten aufgestellt sind, d. h. an stark belasteten Hauptverkehrsstraßen. Alle mir bekannten Meßstationen für den sogenannten städtischen Hintergrund, d. h. die Luftqualität abseits der Hauptverkehrsstraßen, halten den genannten Grenzwert ein. Das bedeutet u. a., daß es ein Märchen ist, wonach die Bevölkerung in den Großstädten Luft einatmen müsse, deren Stickstoffdioxidanteil im Jahresmittel den genannten Grenzwert überschreitet. Das Gegenteil ist der Fall.


    Hier eine offizielle Seite aus Hessen mit vielen Berichten, falls man sich tiefer in die Thematik einlesen möchte.


    Viele Grüße


    Matthias

  • Him Matthias,


    ich möchte Dir Widersprechen.
    .


    Hallo Uli,


    Ich glaube, Du hast meinen Beitrag mißverstanden. Ich halte die derzeitige Hysterie um NO2-Grenzwertüberschreitungen ebenfalls für völlig überzogen. Die in meinem vorigen Beitrag genannten Grenzwerte sind 1:1 aus einem WHO-Papier übernommen. Diese Grenzwerte wurden rein statistisch, d. h. ohne Ermittlung eines unmittelbaren Wirkungszusammenhangs, ermittelt. Genau auf letzterem aber fußen die von Dir zitierten MAK-Werte. Darüber hinaus werden diese Werte als Jahresmittelwerte neben der Fahrbahn hochbelasteter Straßen ermittelt, nicht etwa z. B. in den Wohnungen der Anlieger dieser Straßen. Wer aber hält sich schon dort länger auf? Schon wenige Meter weiter, also z. B. in den Wohnungen der Straßenanlieger, sind die NO2-Belastungen jedoch schon deutlich niedriger, vgl. auch meine Ausführungen zum städtischen Hintergrund in meinem vorigen Beitrag.


    Viele Grüße


    Matthias

  • Naja, Stickstoffdioxyd ist ja nur ein Teil des Problems und derzeit wegen dieser, man möchte sagen: Tumben Versuchsreihen in aller Munde. Was Matthias Vogt anspricht, ist der Umstand, daß man heutzutage zwar die Schadstoffe nicht mehr riechen, schmecken, im Auswurf finden und nicht so einfach messen kann, weil diese eben so klein geworden sind. Die Kehrseite ist, daß das Zeug nunmehr lungengängig ist. Im Prinzip also dieselbe Richtung, die schon der verlinkte Film von 1980 angedeutet hat: Was man nicht sieht, ist nicht da, also laßt unsere Ingenieure Motoren entwickeln, deren Abgase einfach unter der Sichtbarkeitsgrenze bleiben, und alles ist schick. Mein Diesel und meine Zweitakter werden von jedermann als "Dreckschleuder" erkannt. Die Nanopartikelschleudern machen aber -vielleicht?- viel eher krank, aber es merkt keiner.


    Das im Gegensatz zu NO2 wirklich giftige Kohlenmonoxid (CO), das große Luftverschmutzungsproblem der sechziger und siebziiger Jahre, ist auch geruchlos. Und es ist nicht nur lungengängig, sondern geht direkt ins Blut...

  • Ein Fahrverbot für Diesel wird alle treffen, egal wie alt. Dafür wird es auch nur dort und nur solange gelten, wie es zur Einhaltung der Grenzwerte erforderlich ist. Hatten wir alles schon zu Zeiten des Smog- und später Ozonalarms und hat sich damals doch gut bewährt. Die Welt ist jedenfalls nicht untergegangen und erstickt sind wir auch nicht. Ich seh die ganze Aufregung gelassen: Gibts ein Fahrverbot, fahre ich halt Rad (mach ich sowieso in aller Regel) oder ÖPNV. Ein Fahrverbot ist auch viel sinnvoller als die Umweltzone, die nur ein Bonbon für die kriminelle Autoindustrie war. Schließlich haben die Konzerne entschieden, welche Plakette ihre Karren bekommen, wie man heute weiß.


    Dein Optimismus in Ehren, aber so wird es höchstwahrscheinlich nicht kommen. Im Gegensatz zu den Smogsituationen vergangener Jahrzehnte, bei denen für wenige Stunden oder Tage bei Inversionswetterlage schlechte Luft herrschte, geht es hier um Jahresmittelwerte, die nicht eingehalten werden. Auf einer Seite des hessischen Landesverwaltung werden täglich die Ergebnisse aller Luftmeßstationen veröffentlicht (TMW und Spitzenstunde). Wer da mal die Werte der Tagesberichte eine Zeitlang verfolgt, wird sehen, daß es eben nicht nur um einige wenige Stunden oder Tage pro Jahr geht. Der "Feinstaubalarm" der Stadt Stuttgart ist deshalb auch mehr ein hilfloser PR-Zirkus, das Immissionsschutzrecht sieht sowas z. B. überhaupt nicht vor. Und zur Einhaltung der NO2-Grenzwerte am Neckartor hat es nachgewiesenermaßen auch nicht getaugt. Fahrverbote sind genauso hilflos, für mich eine Form des modernen Ablaßhandels (wenn es nur weh genug tut, muß es doch helfen), aber der feuchte Traum von Autofeinden wie dem Herrn J R. aus Radlofzell und seinem Abmahnverein.

  • Nabend


    vor allem halte ich den Artikel an und für sich für schlecht.
    Es ist schon arg an den Haaren herbeigezogen, von einem Thema wie der Evolution und Darwin zu letztlich bürokratischen Zeiterscheinungen wie auch immer gearteter, grenzwertbedingter Fahrverbote zu hangeln.
    Um die hanebüchene Logik zu kaschieren, bedient man sich dann einer möglichst schwurbeligen Sprache, die leider nichts besser macht.


    naja

  • Ich bin dann mal gespannt, ob es diesen Sommer schon Fahrverbote, z.B. in Augsburg, geben wird
    und wann der erste Feinstaub-Guerilla den W123-200D meiner Tochter dort tätlich angeht, weil der als H-Fahrzeug dann noch fahren darf.
    Verbal wurde sie in der Innenstadt letzten Sommer an der Ampel durchaus schon mehrfach deswegen angemacht.
    Das wird noch ärger, die Sympathiewerte für Oldies sind ja jetzt schon statistisch messbar im sinken.


    Götterdämmerung? Sinkende Sterne?


    Grüße von
    Uli

    Gute Grüße
    Uli


    "Spaltmaße sind überbewertet."

  • Das glaube ich auch nicht, dass die Sympathiewerte für Oldies sinken. Im Gegenteil: Bei /8 oder 123er Diesel würde niemals jemand vermuten, dass da irgendwelche Schummel-Software drin steckt. Deren Elektronik beschränkt sich auf das Blinkrelais.


    Außerdem sind die unstreitig frei von FEINstaub. Da kommen wenn dann grobe Flocken aus dem Auspuff und die kann man allenfalls mit dem Löffel einnehmen, aber wohl kaum einatmen.


    @ Uli: Jetzt mach' halt das "D" vom 123er-Schriftzug runter und dann kommt eh keiner der Aufgeregten mehr auf die Idee, dass da die Mördertechnik drin stecken könnte.


    Oliver

  • ... da wäre ich nicht ganz so optimistisch.
    Allgemein sinkt die Akzeptanz fürs Auto merklich, das wird sich auch auf die Oldtimerei auswirken und ich meine, man kann das bereits wahrnehmen.
    Natürlich gibt es immer noch die netten Spontan-Benzin-Gespräche oder mal den gereckten Daumen, aber ich glaube, die Masse derjenigen, die das als anachronistische Ressourcenverschwendung und kindische Spielerei ansieht, wächst.


    Das glaube ich deshalb, weil ich wahrnehme, dass die, die sich noch begeistern können, i.d.R. älter sind und älter werden - oder zumindest ich werde es, daher vielleicht die pessimistische Wahrnehmung - und es bei jüngeren ein markantes Desinteresse an dem "Wert" Auto gibt. Wenn man das weiterspinnt, wird es immer weniger Leute mit Begeisterung oder Bezug und damit Verständnis für diese Sache geben und die Art der momentanen öffentlichen Diskussion tut das übrige, vielleicht vergleichbar mit der Raucherdiskussion und dem Paradigmenwechsel vor noch nicht allzu langer Zeit. Toleranz ist dagegen das letzte von dem ich glaube, das es künftig mehr wird.


    Vielleicht irre ich mich.

    • Official Post

    Hoi Paul


    ich denke Du irrst Dich nicht, aber angesichts der Unsinnigkeiten die täglich überall auf dieser Welt passieren werde ich auch in Zukunft weder auf Wein, Zigaretten und meine Autos verzichten. Und wenn sie mich in der Stadt nicht wollen, dann bleib ich eben draussen. Auf dem Land ist die Luft eh besser.

  • Nabend Winfried


    So isses!
    Es könnte nur sein, dass das sprichwörtliche Klima irgendwann derart vergiftet ist, dass es einem die Sache vergällt. Aber jetzt male ich evtl. wirklich schon den Teufel an die Wand. Vorerst geht's noch, ab dem WE wird's milder (dem Klimawandel sei dank? :D ), es kommt Regen, es spült weg das Salz und dann wird gefahren.
    Apropos: Mein 220 ist jetzt ja Nichtraucher, denn ich konnte ihm den Öldurst abgewöhnen. Der gebärdet sich jetzt politisch ganz korrekt ...

  • Ventilschufte gewechselt und Zy-Kopfschrauben nachgezogen.
    Erst dachte ich, hat nix gebracht, aber nach 10km war die Ölfahne plötzlich nicht mehr sichtbar im Rückspiegel. Nanü, dachte ich, so kenne ich ihn ja gar nicht. Angehalten, hinten geschnuppert (möchte nicht wissen, was Vorbeifahrende bei dem Anblick dachten, aber es fördert sicher nicht die Akzeptanz für das Oldtimer-Hobby) und befunden, dass da jetzt auch olfaktorisch weniger Öl im Abgas ist :D . Während der Montagearbeiten war wohl einiges an Öl in die Brennräume gesickert und das musste erst mal verbrannt werden.
    Es wird jedenfalls definitiv Zeit für eine längere Fahrt.


    Momentan bin ich aber noch an der Soundsache dran. Bekomme die Tage eine kleine Eton-Endstufe und habe einen kleinen Aktivbass für unter den Sitz. Muss alles noch möglichst unsichtbar installieren und verdrahten und dann kann der Unterhaltungsterror beginnen. Ist hier zwar recht offtopic, aber anbei mal mein Schema mit den teils von dir geklauten Ideen.