Motor M127 Honen oder Bohren?

  • Folgenden Zwischenstand gibt es zu berichten:
    Den Film unter dem Arbeitstitel "The fog - Nebel des Grauens" haben wir am 09.04. abgedreht. Herausgekommen ist ein zweiminütiger Zusammenschnitt verschiedener Qualmsequenzen. Für ein Erstlingswerk recht eindrucksvoll. Am darauffolgenden Montag hat meine Frau den Streifen in der Werkstatt abgegeben. Als wir am Donnerstag (14.04) zur gemeinsamen Besprechung mit den Chefs beider Betriebe vorfuhren, haben diese auf weitere Vorführungen verzichtet und den Mangel eingeräumt. Das hätten wir auch vier Wochen früher haben können. Wo die ihre Augen bei den eigenen Testfahrten hatten, bleibt ihr Geheimnis. Aber was man nicht wahrhaben will, sieht man wohl auch nicht. Aber die Hauptsache ist ja, dass nunmehr nachgebessert wird. Man schlug mir erneut vor, den Zylinderkopf so umzubauen, dass andere Schaftdichtungen eingesetzt werden können. Ausser den hälftigen Kosten für Ventilführungen, Schäfte und Dichtungen entstehen mir keine Aufwendungen. Mangels vernünftiger Alternativen willigte ich ein. Letzte Woche erhielt ich einen Anruf vom Werkstattchef, dass man sich nach Demontage des Zylinderkopfes angesichts der stark verrußten Brennräume spontan entschlossen hat, den Motor noch einmal komplett zu zerlegen, um diesmal alle möglichen Fehlerquellen zu eliminieren. Die Laufflächen werden erneut vorsichtig gehont, außerdem werden nochmals neue Kolbenringe eingesetzt. Alle Arbeiten am Motor werden erneut beim Instandsetzer durchgeführt. Für diese Maßnahme entstehen mir keine Kosten. Obwohl mir die Sache insgesamt spanisch vorkommt (insbesondere, was die bisher durchgeführten Arbeiten angeht), bin ich inzwischen wieder guter Dinge, dass wir die Kurve kriegen und die Angelegenheit mit einem blauen Auge beenden können.
    Über den Fortgang werde ich berichten.


    Viele Grüße


    Frank

  • Hallo Frank,
    gut, diesen Zwischenstand zu hören! Toi,toi,toi.
    Evt.hat der Instandsetzer im Süden Hannover's auch einen Ruf zu verlieren.....sowas spricht sich schneller herum, als ihm lieb ist.
    Halte uns informiert und melde Dich spätestens, wenn Du fahrbereit bist!

    Olli


    ..mit DER Lösung kann ich nicht leben, ich will mein Problem zurück..... :thumbup:

  • Hallo liebe Schrauber,


    ich habe hier lange nichts mehr geschrieben, da die Reparatur erst vor kurzem abgeschlossen werden konnte.


    Der oben beschriebene Umbau des Zylinderkopfes war leider erst nach mehreren Fehlversuchen erfolgreich und zog sich noch über Monate hin. Inzwischen ist die Blauqualmproblematik aber vollständig behoben.
    Man könnte also sagen: Ende gut, alles gut.


    Ein Punkt ist allerdings noch ungeklärt:


    Die Werkstatt hat eingeräumt, dass bei der Motorrevision höchstwahrscheinlich die alten Pleuellager wieder eingebaut worden sind, obwohl diese eigentlich durch neue ersetzt werden sollten. Gleiches gilt für die Kurbelwellenlager.


    Man hat sich bereit erklärt, diesen Mangel nachträglich zu beheben. Da aber noch eine Restunsicherheit besteht, ob (trotz Fehlen jeglicher Einkaufsrechnungen) nicht doch eine Erneuerung der Lager stattgefunden hat, soll zusammen mit einem neutralen Sachverständigen durch Abnahme der Ölwanne quasi "von unten" der Zustand der Lager kontrolliert werden.
    Nun hat mich die Werkstatt gebeten, den Wagen bereits im Vorfeld dieser offiziellen Inaugenscheinnahme dort abzugeben, damit man die Demontage der Ölwanne vorbereiten kann. Offenbar sind hier (was mir zum Zeitpunkt der Einigung nicht gesagt wurde) umfangreiche Vorarbeiten erforderlich (evtl. Ausbau der Vorderachse usw.).


    Da mir das nötige technische Verständnis fehlt, hätte ich einige Fragen an die erfahrenen Motorenbastler:


    1. Kann man "von unten" den Zustand aller oder einiger Pleuellager beurteilen?
    2. Kann man "von unten" einige oder alle Pleuellager austauschen, oder muss diese Reparatur zwingend durch Zerlegen des Motors erfolgen?
    3. Was ist an Vorarbeiten erforderlich, um die Ölwanne entfernen zu können (220 SEb Coupe, Motor M 127)?


    Ich möchte wirklich keine Gespenster sehen und würde mich unendlich freuen, wenn die Lager doch gewechselt worden sind. Aber kann ich das Auto ohne Bedenken abgeben, ohne befürchten zu müssen, dass die Sichtprüfung durch den Sachverständigen irgendwie im negativen Sinne "vorbereitet" wird?


    Vielen Dank!


    Frank (der ein Ende der Geschichte herbei sehnt)

  • Den Wagen vorweg dorthin zu bringen setzt Vertrauen voraus.


    Denn was dann dort geschieht, ist außer der Kontrolle des Kunden.


    Einer Werkstatt, die nicht mehr WEISS, ob sie tatsächlich neue Pleuellager und Kurbelwellenlager einbaute, sie aber berechnet hatte..., da muss jeder selber wissen, ob er der noch traut. Falls mich einer nach meiner Meinung fragte, dem würde ich dann sagen, dass diese Arbeitsweise min. unprofessionell erscheint. Denn im Regelfall habe ich als Werkstatt diese Lager nicht da, ich muss sie im zeitlichen Umfeld der Reparaturdurchführung zeitnah einkaufen. Darüber bräuchte ich als Werkstatt dann Belege, und seien sie nicht für den Kunden, aber fürs Finanzamt. ...

    In der Theorie verhält sich die Praxis wie die Theorie. In der Praxis tut sie das nicht. (Yogi Berra)


    1. Mittwoch 19h „Junkers Ratshaus“ B1 Soest-Bad Sassendorf, Franz Magner 02941 61142
    1. Mittwoch 19h „Zum Freischütz“ Dortmund-Schwerte B 236 im Stadtwald Schwerte, Jörg Scheele 0172 2322972
    3. Mittwoch 19.30h "RoadStop" Münster Schiffahrter Damm 315, Stephan Schorlemmer 0251 664924
    3. Donnerstag 19h „Jagdhaus“ Mollenkotten 144 Wuppertal, Sebastian Treibholz 0172 6491828

  • Hallo,


    ich bin nicht der Auffassung von Theo und Olli, dass ein fachrechter Wechsel der Pleuellagerschalen von "unten" erfolgen kann. Zusammen mit meinem Motorenbauer haben wir etliche M180, M127. M130 und einen M116 4,2 überholt. Bei beim Auswechseln der Pleuellagerschalen wurde immer der Außendurchmesser der Pleuellager an der Kurbelwelle gemessen. Zu Einstellung des Lagerspiels der Pleuellager erfolgte dann das Messen der Pleuelstangen mit eingelegten Lagerschalen und Anzug der Dehnschrauben mit dem vorgeschriebenen Drehmoment in drei Positionen. (z. B. wenn beim M116 nach dem Voranziehen der Schrauben mit Drehmoment nicht wie vorgeschrieben der 90 grad Zusatzanzug erfolgt ändert sich das Lagerspiel um 0,02mm!!) Des Öfteren war das Lagerspiel oberhalb der Toleranz und die unter Teils der Pleuelstange wurde "eingestellt". Für diese Messungen müssen die Pleuellagerstangen demontiert sein. Außerdem sollten vor Montage der Kolben mit Pleuel, die Pleuel ausgewinkelt werden. Ich gehe davon aus, dass bei dem Motorenbauer auch das nicht erfolgt ist.


    Mein Rat: Schriftliche Abmahnung durch Fachrechtsanwalt und nachweisliche Dokumentation durch den Motorenbauer, dass welche Arbeiten dutchgeführt wurden, und das diese fachgerecht nach den Regeln den Technik erfolgten.


    Sternengrüße


    heinrichB

    Heinrich Brunemann


    vdh-Regionaltreff Osnabrück
    jeden 4. Mittwoch ab 19.30 Uhr im Route 68,
    49143 Bissendorf, Wissingerstr. 30
    18


    vdh-Regionaltreff Münster/Münsterland
    jeden 3. Mittwoch ab 19.30 Uhr im RoadStop,
    48157 Münster, Schiffahrter Damm 315

  • Hallo Frank,
    natürlich kann man ohne Not wieder zerlegen um dann festzustellen dass die unter umständen wiederverwendeten Lager in akzeptablen zustand sind
    und bestimmt nicht zum Spaß noch mal benutzt wurden.
    Einige Versionen für den M127 sind halt schon lange nicht mehr lieferbar!! und zwar egal über welche Kanäle.
    Schau einfach nach ob der Ölfilter korrekt eingebaut ist, (nur ein Ring in der Nut, Dichtscheibe im Topf und Abdichtung Filtermitte zum Oberteil) wenn da was nicht stimmt wird das Öl nicht gefiltert und eventueller Abrieb
    landet in den Lagern.
    Gruß HaWA