M127 220SEB läuft zu fett?

  • Hallo Forum!


    mein Motor ist wieder im Auto, fast alles drumherum auch. Es geht um ein 65er W111 220SEB Coupe. Die ersten Probestarts verlaufen momentan aber eher ernüchternd. Das Problem: Motor springt nur an, wenn man von Hand den Klappenstutzen ca. zur Hälfte öffnet. Vor dem Ausbau lief der Motor einwandfrei!


    Folgendes wurde gemacht / habe ich mittels WHB überprüft:


    - ESP bei Hans überholt und geprüft (mit Einspritzventilen), ist i.O., Ölstand in der ESP ist korrekt.

    - Ventilspiel ist i.O.

    - Kompression ist i.O.

    - 123 Zündung ist (hoffentlich) korrekt eingestellt (Kurve 5) und läuft, Funke ist kräftig und regelmäßig, Steuerzeiten inkl. Stellung des Verteilers stimmen auch (nicht um 180 Grad verdreht), Zündzeitpunkt bei Anlasserdrehzahl ca. 5-6° v. OT

    - Kerzen (Beru) sind neu, Elektrodenabstand ist richtig, sind aber jetzt sehr schwarz und es riecht nach Sprit. Auch Kerzen sauber machen und wieder reindrehen bringt keine Veränderung.

    - Reguliergestänge ist komplett überholt und eingestellt, testweise wieder ausgehängt, keine Veränderung

    - Wie im WHB Kapitel "Einregulierung" mit Leerlaufluftschraube und Rasten an der ESP Gemisch magerer/fetter gedreht. Bis zu 3 Rasten Richtung fett oder mager machen keinen Unterschied. Danach wieder zurück auf 0. Leerlaufluftschraube dabei 1,5 Umdrehungen heraus, auch mehr Umdrehungen machen keinen Unterschied

    - Motor reagiert nicht mit Drehzahlerhöhung auf Bremsenreiniger, weder Falschluft noch direkt ins Saugrohr -> dabei geht er sogar aus.

    - Kaltstartventil ist nicht! undicht, schaltet auch zur richtigen Zeit wieder ab. Wurde abgedichtet und mittels kleiner Schraube und Endoskopkamera überprüft. Ebenso löst der Fettzugmagnet wieder zur richtigen Zeit.

    - "Leerlaufluftrohr" (also die Leitung, die vom Luftfilterkasten an das Saugrohr geht mit der Leerlaufluftschraube) ist durchgängig und kommt bis ins Saugrohr.


    Trotzdem hält der Motor von alleine den Leerlauf nicht. Wenn man den Klappenstutzen aus dem Gestänge aushängt und ihn von Hand ca. 50% öffnet, springt der Motor an und bleibt am laufen bei ca. 1500 Umdrehungen. Dann läuft er sogar ganz gut, nur eben zu schnell für den Leerlauf. Schließt man den Klappenstutzen dann langsam wieder, stirbt er ab, unter 1000 1/min komme ich nicht, ohne dass er sich verschluckt und ausgeht. Bei diesem Test wird die ESP nicht betätigt.


    Mein Verständnis von Viertaktmotoren ist das Folgende: Aus den oben genannten Untersuchungsergebnissen schließe ich, dass Zündfunke okay ist, Steuerzeiten und Kompression okay sind, aber das Gemisch noch nicht. Für mein Verständnis läuft der Motor zu fett. Entweder bekommt er zu viel Sprit oder zu wenig Luft, oder etwas anderes lässt ihn fetter laufen.


    In dieser Reihenfolge habe ich meine Fehlersuche betrieben:


    Zündung verstellt:

    Kurbelwelle auf 1. Zylinder Zünd-OT, Nockenwelle ebenfalls auf 1. Zylinder Zünd-OT. Dann den Verteiler eingesetzt und mittels der 123-Anleitung und der LED auf eine Grundeinstellung gebracht. Finger zeigt nun ungefähr (tatsächlich fluchtet es nicht zu 100%) auf den Abgang des 1. Zündkabels. Also Motor weiter gedreht, auf 4° vor OT gedreht, jetzt das gleiche wieder mit der LED. Finger zeigt immer noch nicht auf 100% auf den 1. Zündkabelanschluss. Ich habe tatsächlich alle 3 Varianten probiert: Kurbelwelle auf 0° OT + LED-Einstellung, Kurbelwelle auf 4° v. OT + LED-Einstellung und ohne LED Einstellung von Hand verdreht bis der Verteilerfinger mittig auf das 1. Zündkabel zeigt. Kein Unterschied. Am Ende dann KW auf 0°, dann mit LED eingestellt, so habe ich es jetzt im Moment. Mit Stroboskoplampe bei Anlasserdrehzahl überprüft und ich bin bei den 6° v. OT, die das WHB als Montageeinstellung angibt. Kerzen raus, sauber gemacht, Funke kommt an allen Kerzen kräftig. Auch während dem Startversuch den Verteiler zu verdrehen macht keinen Unterschied, erst wenn ich von Hand ohne ESP den Klappenstutzen öffne, springt er an. Wäre der Verteiler 180 Grad verstellt, würde er doch überhaupt nicht anspringen. Mein Klappenstutzen hat eine Frühverstellung, Unterdruckschlauch dran oder abgezogen macht keinen Unterschied, sollte für den Leerlauf ja aber auch egal sein. Damit habe ich das Thema Zündung erstmal abgehakt. Wobei ich mir bei der Zündung tatsächlich nicht zu 100% sicher bin. Je mehr ich gerade darüber nachdenke, möglicherweise ist es doch ein Zündungsproblem.


    Zu viel Sprit:

    Die Einspritzpumpe wurde auf Hans beeindruckendem (!!) Teststand überholt und danach für in Ordnung befunden. Also gehe ich davon aus, dass ich an der ESP (bis auf die Federschraube mit den Rasten gaaanz vorsichtig) nichts verstellen muss. Damit würde ich die ESP als Fehlerquelle ausschließen. Die Kaltstarteinrichtung macht auch ihren Dienst und ist nicht undicht. Also kann ich Kaltstartventil, Dehnstoffelement und Fettzugmagnet ausschließen. Da das Reguliergestänge so eingestellt ist, dass die ESP im Leerlauf nicht betätigt wird und es auch bei ausgehängtem Gestänge nicht funktioniert, würde ich das Reguliergestänge, welches möglicherweise ganz leicht die ESP betätigt, auch ausschließen. Ich würde also behaupten, dass die Spritmenge stimmt, es aber zu wenig Luft dazu gibt.


    Zu wenig Luft:

    Der Klappenstutzen schließt sauber und verklemmt nicht. Das Reguliergestänge lässt ihn ebenfalls vollständig schließen. Die Leerlaufluftschraube hat keinerlei Auswirkung auf das Anspringverhalten, also reicht entweder der Luftdurchsatz durch die Leerlaufluftleitungen nicht (kommt bei kaltem Motor aus zwei Richtungen, einmal aus dem Luftfilterkasten und einmal von der ESP über den ESP-Luftfilter, richtig?) oder es ist irgendwo verstopft. Eine Verstopfung konnte ich mittels Endoskop und kräftigem Pusten aber auch ausschließen. Weitere (vorgesehene) Lufteintrittsmöglichkeiten gibt es ja beim M127 nicht. ... außer man denkt über einen Roots-Kompressor nach ... :cool:


    Nun meine Frage an die erfahrenen unter euch:

    Was glaubt ihr, zu wenig Luft oder zu viel Sprit? Kann zu wenig Luft überhaupt sein? Warum springt er nur bei manuell geöffnetem Klappenstutzen an? aleha : Ist es sinnvoll, die Federschraube hinten an der ESP auch mehr als 3 Rasten zu verstellen? Ich traue mich das im Moment nicht, da das WHB maximal 3 Rasten vorsieht, und das wahrscheinlich nicht ohne Grund. Oder klingt das doch eher nach Zündung? Ich habe das Gefühl, ich habe irgendetwas wichtiges vergessen und sehe den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.


    Vielen Dank fürs Lesen des doch recht lang gewordenen Textes. Ebenfalls bedanke ich mich im Voraus für jegliche Tipps und Hinweise!

    Gruß

    Marlon

  • Meine bescheidene Meinung: Testlauf von neuen Motoren mache ich immer mit einer Kontaktzündung mit Unterbrecher. Ich habe schon zu oft erlebt, dass am Ende die Zündung das Problem war. Gruß Martin

    --
    Hauptsache man ist gesund und die Frau hat Arbeit

  • Hallo Martin,

    ja, das ist tatsächlich auch meine Meinung, ich traue der 123 nicht zu 100%. Das Problem: die war bei Kauf schon drin und ich habe im gut sortierten Ersatzteillager (Ironie wieder aus, davon träume ich nur) leider keinen originalen 049 Zündverteiler... wenn ich den Motor nicht zum Laufen bekomme, werde ich mir einen passenden originalen Verteiler besorgen. Das einzige, was mich daran festhalten lässt, es weiter mit der 123 zu probieren, ist, dass sie vor dem Ausbau des Motors einwandfrei funktioniert hat und echt gut gelaufen ist.


    Gruß

    Marlon

  • Hallo . Zum Abschätzen des Fehlers kannst du Probehalber im Prinzip jeden Bosch Verteiler aus einem M127, M129, M130 rein stopfen und dabei das Vakuum abklemmen und motorseitig verschließen. (Cave: Früh/Spätverstellung)

    Damit muss er bei einem normalen Verstellbereich der Fliehkraftverstellung (von ca 10vOT im LL bis Max 30vOT bei 3500 UpM) einigermaßen einstellbar laufen. Gruß, Martin

    --
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  • Hallo,

    ist vielleicht etwas an den Haaren herbei gezogen, ..., aber mit dem Sprit im Tank passt soweit alles?

    Nicht das Du versehentlich ein paar Liter Diesel auf den halb vollen Tank geschüttet hast ... , so wie ich es gerne mal mache ... :(

    Zum Glück nicht beim SE, ..., aber dafür woanders ... .

    Grüße

    Marc

  • Hi Marc,

    an den Haaren herbeigezogen ist das gar nicht. Das habe ich auch noch nicht probiert. Diesel ist sicher keiner dabei, aber der Sprit ist nicht mehr ganz neu. Vielleicht reicht das ja schon, dass er nicht mehr richtig zündet. Ich glaube, ich mache mal einen Ausflug zur Tankstelle, schaden kann es definitiv nicht. Danke für den Tipp!

  • Hallo Marlon,


    vielleicht eine Ursache: Mein M127 sprang warm nicht an. Der Grund war das Zeitschaltrelais. Statt 1 Sekunde gab es ca. 2-3 Sekunden Kontakt. Gefühlt habe ich das Klacken immer als eine Sekunde empfunden…

    Nach dem Einstellen des Zeitschalters springt der Motor nun kalt und warm gut an.


    Beste Grüße


    Torsten

  • Ich bin mir ziemlich sicher, die ESP richtig eingebaut zu haben, ich habe es sogar zwei Mal gemacht, weil mich nach dem 1. Mal ein schlechtes Gewissen geplagt hat, ob sie richtig auf der Verzahnung sitzt. Ich bin genau nach WHB vorgegangen, müsste also eigentlich in Ordnung sein. Außer sie hat sich doch von der Markierung weggedreht, wobei ich mir das fast nicht vorstellen kann. Bei ausgebautem Motor und sehr viel Sorgfalt ging das eigentlich problemlos. Wie du es richtig sagst, ich glaube nicht, dass die ESP selber ein Problem ist.


    Den Thermozeitschalter habe ich noch nicht überprüft, nur Spannung an Kaltstartventil und Fettzugmagnet gemessen, die geht nach ca. 1-2 Sekunden wieder weg.

  • Grüß' Dich Marlon,


    hm, hört sich merkwürdig an. Wenn die Zündung paßt, klingt es wirklich so, als wäre er viel zu fett. Aber dann solltest Du das auch riechen können. Wenn er unter 1500 1/min durch zu viel Sprit ausgeht, dann muß das schon wirklich sehr viel sein. Wie geht er aus? Schlagartig oder "dümpelt" er noch so vor sich hin?


    An der CO-Schraube kannst Du so viel drehen, wie Du magst, so lange sie noch rastet. Diese magische 3 ist nicht heilig. Aber schreib Dir auf, was Du verstellst. Kannst sicher auch mal 20 Rasten herausdrehen.


    Beste Grüße

    Hans

  • Hallo, Marlon,



    für mich hört sich das nach zu viel Sprit an. Ich hatte ein ähnliches Problem mit meiner 220 SE Flosse nach der Restaurierung. Ursächlich war eine sporadische Fehlfunktion des Kaltstartventils, obwohl es sich bei der Kontrolle zunächst unauffällig zeigte. Auch wenn Du es kontrolliert hast, klemm es einmal ab und schau, ob sich etwas verändert. An der Pumpe wird es sicher nicht liegen.


    Gruß


    Ulli

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  • Moin,

    du bist doch während deiner Test immer im Kaltstart.... Oder? Ich tippe auf zu wenig Luft über den Zusatzluftfilter an der ESP.... Hast du geprüft, ob der Motor hier Luft zieht? Vielleicht klemmt da was....

  • Hallo an alle!


    Erstmal möchte ich mich für die Vielzahl an Rückmeldungen und Tipps bedanken! Mir als junger Schrauber hilft das wirklich ungemein! Danke!


    aleha: Das Auto riecht brutal nach Sprit, das würde wieder passen. Unter 1500 1/min geht der Motor wirklich fast sofort aus, er stottert und ruckelt und ist innerhalb 1-2 Sekunden aus. Vielleicht drehe ich wirklich mal ein paar Rasten heraus, für mich scheint das aber eher ein Verdecken des eigentlichen Problems. Ich denke nicht, dass es vorgesehen ist, die Pumpe extrem mager zu drehen. Noch eine Frage an dich: Verstellt diese Rast-Schraube eigentlich nur den Leerlauf oder verschiebt sie das gesamte Kennfeld, sodass der Motor bei höheren Drehzahlen noch stärker abmagern würde?


    Pagoden-Ulli: Das ist, nachdem ich gestern Abend nochmals ALLES an der Zündung kontrolliert habe, auch meine Arbeitsdiagnose. Zumindest irgendwas in Richtung Kaltstartvorrichtung. Eine andere Erklärung für das Vorhandensein von so viel Sprit habe ich im Moment nicht. Hast du einen Tipp, wie ich die Leitung zum KSV möglichst benzindruckdicht verschließen könnte? Nur die Stromversorgung abzuklemmen hat leider keinen Unterschied gebracht, daher würde ich es am liebsten ohne Benzinzufuhr testen.


    mpalm: Ja, immer im Kaltstart. Ich habe es noch nicht geschafft, den Motor lange genug laufen zu lassen, damit irgendetwas warm werden kann. "Geprüft" habe ich bisher nur durch hören, ich muss noch den Luftfilter abschrauben, um zu schauen, ob Luft angesaugt wird. Das könnte durchaus auch sein. Allerdings ist der Luftfilter neu von Hans, die Leitung selber ist auch durchgängig.


    Vielen Dank nochmal an euch alle! Ich werde weiter berichten, wenn ich heute Abend weiter testen kann.

    Gruß und schon mal ein schönes Wochenende,

    Marlon

  • Hallo Marlon,


    Du unterbrichst die Benzinzufuhr zum Kaltstartventil, indem du die (auf den Bilder mit Pfeilen markierte Stelle) Verschraubung der Leitung löst. Anschließend dazwischen eine kleine Gummischeibe auflegen und die Verschraubung wieder mit Gefühl aufdrehen, dass bei Zündung an (laufende Benzinpumpe) kein Benzin an dieser Stelle heraustropft.



    Grüße

    Markus

  • Grüß' Dich Marlon,


    am Warmlaufregler der Einspritzpumpe ist ein 6-Kant mit SW14. Wenn Du diesen um 180 drehst, dann steht die Pumpe im Zustand "warm", d.h. die Zusatzluft und auch das zusätzliche anfetten im Kaltlauf ist abgestellt. Versuche das mal.


    Die CO-Schraube wirkt auf die weiche der drei Federn in der Federkapsel. Die Wirkung ist mehr oder weniger auf den Leerlauf begrenzt, da die Federkonstanten der beiden anderen Federn sehr viel größer sind. Du verschiebst damit nicht das Kennfeld (das würde am Regelstangenkopf der Fall sein).


    Beste Grüße


    Hans

  • Hallo an alle!


    So, ich habe Neuigkeiten. Gute Neuigkeiten!


    Der Tipp von Markus mit der Gummischeibe war super. Ein kleiner Karosseriestopfen aus einem Sortimentskasten hat genau zwischen den Dichtkegel des Kaltstartventils gepasst. Und siehe da: der Motor läuft auf Anhieb. Jetzt konnte ich ihn sogar warm laufen lassen, Motor läuft einwandfrei und nimmt kalt wie auch warm perfekt Gas an. Ruckelt noch ein klein wenig, aber das ist die Feineinstellung. Ich bin sowas von froh, endlich rausgefunden zu haben, warum der Motor nicht laufen wollte. Vielen vielen Dank an dieser Stelle für eure Unterstützung! Das ist wirklich Gold wert.


    Ich fasse zusammen: das Gemisch war tatsächlich extrem fett, verursacht durch das Kaltstartventil. Jetzt stelle ich mir die Frage, warum das KSV undicht ist, da es bei Zündung an und Strom ab dicht war. Das war natürlich nur der statische Fall, ohne, dass der Motor ansaugt. Möglicherweise ist es dann undicht, wenn die Kolben im Saughub sind? Egal wie, das ist definitiv die nächste Baustelle.


    An der Pumpe habe ich bisher noch nichts verstellt, ich kümmere mich als Nächstes um das KSV, den Zündzeitpunkt und die CO-Messung.


    Lektion aus der Nummer: nicht etwas ausschließen, das ich zwar schon geprüft habe, aber trotzdem naheliegend ist. Oder meine Prüfmethoden verbessern. Oder einen Prüfstand für das KSV bauen. Der Wissenschaftler in mir verlangt gerade letzteres ;)


    Danke für eure Hilfe. Die erste Probefahrt nach Monaten der Teilrestauration rückt immer näher, und ihr habt einen ordentlichen Teil dazu beigetragen. Ich freue mich schon!


    Gruß

    Marlon

  • Hallo, Marlon,


    freut mich, dass Du die Ursache gefunden hast. Es war offenbar dieselbe Fehlerquelle wie damals bei meiner Flosse, die mich bis zum Auffinden unglaublich Nerven gekostet hat. Selbst nach Tausch des KSV durch ein Tauschteil von AI bestand der Fehler zunächst fort. Erst nach dem 2. Austausch war Ruhe. Meine (unbestätigte) Vermutung ist, dass Schmutz-/Rostpartikel im Zufluss das Ventil zeitweise verklemmt haben könnten. Ggf. löst Du einmal die Kraftstoffzuleitung zum Ventil und schaust, ob Du sie, falls nötig, trotz des geringen Innendurchmessers von innen reinigen kannst.


    Gruß


    Ulli

    230 SL 10/63
    220 SE 07/64
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    jeden 3. Mittwoch ab 19.30 Uhr im RoadStop,
    48157 Münster, Schiffahrter Damm 315


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  • Nochmal 100 Punkte für dich Ulli!




    Habe das KSV gerade ausgebaut, so sah das Innere des Ventils des KSV aus, stark verschmutzt. Die kleine Ventilnadel war ca. 1mm geöffnet und hat an dieser Stelle geklemmt. Die Rückstellfeder hat es also nicht zurück in den Ventilsitz drücken können, also war das Ventil undicht. Seltsamerweise kam aus der kleinen Kontrollschraube kein Sprit und auch durch das Endoskop habe ich nichts gesehen. Entweder war es an dem Abend zu spät, als ich das getestet habe, oder ich habe es schlicht und einfach übersehen.


    Ventilsitz und Nadelventil reinigen und es läuft wieder einwandfrei. Dichtet ab und öffnet wie es soll. Aus der Benzinleitung kam kein weiterer Dreck, also denke ich, das sich das Thema jetzt erledigt hat. Wenn er wieder schlecht laufen sollte, ist das das erste, was ich überprüfe. Jetzt kann ich den Motor weiter einstellen.


    Vielen Dank nochmal für die vielen Erklärungen und Tipps!

    Grüße,

    Marlon

  • Hei, der Sitz des Ventilkegels sieht aber kaltverformt aus, da würde ich nochmal genauer hinsehen. Ansonsten sauber gelöst. Gute Fahrt! Martin

    --
    Hauptsache man ist gesund und die Frau hat Arbeit

  • Grüß' Dich Marlon,


    sehr gut, daß der Fehler gefunden ist. Bitte spüle vor allen weiteren Aktionen die Benzinleitungen vom Tank bis zur ESP und zurück. Auch den Filter nochmal auseinander nehmen und reinigen. Neues Filterelement. Wenn die ESP's etwas nicht mögen, dann ist es Schmutz im Benzin. Die Steuerkanten der Pumpenkolben sind sehr schnell zerstört.


    Beste Grüße


    Hans

  • Hallo Martin, Hallo Hans,


    das ist ein guter Tipp, den Filter werde ich nochmals wechseln. In den Leitungen war kein Dreck mehr, habe alles gespült. Über den Ventilsitz des KSV mache ich mir im Moment keine Gedanken, es scheint wirklich dicht zu sein, auch das Zündkerzenbild und die CO-Messung nach kurzer Fahrt war beides super. Sollte sich hier etwas verändern, werde ich mir Gedanken über das Ventil machen.


    An dieser Stelle erneut ein riesengroßes Dankeschön an alle, die mitgerätselt und Tipps gegeben haben!


    Gruß und allzeit gute Fahrt,

    Marlon :)