Ich möchte mir einen Ponton zulegen

  • Außer die 220er Benziner haben die anderen Benziner alle nur einen Vergaser.
    Selbst das 219er "Hybrid"-Modell hat auch nur einen Registervergaser.
    Ich weiß gar nicht ob die kleineren Motoren überhaupt Registervergaser haben.
    Da gibst also wirklich nur Leerlaufdrehzahl und CO Wert und die Vergaser sind simpel aufgebaut.

    Viele Grüße Michael

  • Puh. Weshalb sollte ein Ponton geeigneteres Schönwetterfahrzeug sein als ein W116? Was meinst Du mit robuster? Das ist ja wie Äpfel mit Birnen vergleichen .. nein, schlimmer: da liegen jenseits der ganz irrelevanten Frage, ob man diesem oder jenem oder sich das "Fahren bei Regen" antun sollte - GALAXIEN dazwischen.


    Ich weiß jetzt nicht, wie alt Du bist (vielleicht hattest Du es eingangs erwähnt) - aber wenn es darum geht, dass Du auch im Alter Oldtimer fahren möchtest ("den Rest meines Lebens"), dann würde ich doch tunlichst raten, bei Deinem feinen 116er zu bleiben. Der ist sicherer. Der ist komfortabler. Der ist wartungsärmer (Schmierdienst!). Der ist zuverlässiger. Der ist schneller. Der ist leiser. Der lenkt leichter. Der liegt besser auf der Straße, bremst besser, heizt und kühlt besser, usw. usf.


    Bei mir jedenfalls wird der Tag kommen, an dem ich aus dem Ponton aussteige, und vielleicht bei meinem aktuellen Daily bleibe, einem W201. Da setz' ich mich rein und fahre einfach (obwohl auch der schon zicken kann, wenn er will). Pontonbesitzen UND -fahren sowie -erhalten ist Haustierpflege. Eher Pferd als Hund.


    my2cents

    Bodo

  • Als einschlägig Vorbelasteter möchte ich mal ganz zart einen /8 resp. W 123 Vierender ins Spiel bringen.


    Beide sind um Welten alltagstauglicher als Ponton oder Flosse, (Bremsen, Fahrwerk, Leistung, Komfort, Wartung, Ersatzteile) und weniger komplex als ein W116.

    Die beiden alten sind nun wirklich keine Daily Driver...

    Den Vergleich Ponton =Haustier (Pferd) gefällt mir gut und scheint mir auch plausibel.

    Wenn, dann wäre ein 219 mein klarer Favorit (den Pelz nach innen getragen).


    c

  • Hallo zusammen,


    einen Ponton für den besseren Daily zu halten als einen W116 ist mindestens eine steile These. Bodo hat oben alle Punkte aufgeführt. ggf. wirklich mal einen Ponton (nach vermutlich langer Zeit) wieder fahren und dann genau prüfen, ob dieser Held der Kindheit heute auch noch mithalten kann. Der Käufer eines aktuellen Lamborghini meinte bei einem Oldtimertreffen mal, er habe jahrelang einen Countach aus dem 70ern/80ern angeschmachtet - bis er mal einen fuhr. Dann war es vorbei. Zu dem Modell gibt es diverse youtube-Videos, welche die Fahrer beim Leiden zeigen (Schalten, Kuppeln, Einparken mit offener Türe auf dem Einstieg sitzend, etc. alles größte Mühe; das brigt die Best-Ager schon mal an gewisse Grenzen). Hoffentlich wird es bei deinem Ponton dann besser sein und dieser genauso toll sein wie in deiner Erinnerung.


    Viel Erfolg beim Autokauf!

  • Hallo Richard,


    geht ein Klassiker als Alltagsfahrzeug? Von 1978 - 82 war mein Alltagsauto ein 180Db BJ 60. Für mich als Schüler und Grundwehrdienstler das ideale Gefährt - geräumig, sparsam und einfach zu warten. In der Studentenzeit von 1984 bis 1988 waren es nach kurzer Käferzeit von 1984-88 erst ein Borgward Isabella BJ 56 mit 60 PS, später ein 1974er /8 als 220D. Beides genügsame, leicht zu wartende und leicht instand zu haltende Autos - beim Borgward wurde es mit Teilen schwierig.

    Von 1994 -99 wurde es dann ein 180a mit FSD und ab 1996 gab es zusätzlich einen 123er Kombi als Winterauto. Auch dieser Ponton war gut im Alltag zu bewegen - auch ohne Servohilfen und immer auch gerne für längere Strecken.

    Seit 2020 ist es nun eine 220er Einspritzflosse - diesmal mit Servohilfen - und wieder ist der Schönwetter-Alltagsbetrieb unproblematisch. So kommen jährlich locker 12 - 15 tkm zusammen.

    Wenn man sich ein bisschen in die jeweilige Materie einarbeitet, sind viele Autos aus den 50er und 60er auch heute im Alltag gut nutzbar - Pontons, Flossen und Nachfolger besonders, der guten Teileversorgung sei Dank.

    In diesem Sinne gute Fahrt, was auch immer es für ein Modell werden wird!

    Gruß Berndt


  • Hallo Bodo

    Das Blech vom Ponton ist eher wie bei den alten VW Käfern. Deutlich dicker und auch nicht so schnell durchrostet, wenn mal eine kleine Lackbeschädigung da ist.

    Auch hat der Ponton Diesel ja wenige Zierleisten, die hinterrosten. Auch keine Gummileiste auf den Chromstoßstangen, die abrosten. Alles irgendwie weniger Rostanfällig finde ich.


    Also der /8er ist auch aus den 70ern. Die Zeit des dönnen schlechten Blechs. Mein Lehrer hatte einen /8 und als ich mal sagte, dass ich mir auch mal so enen kaufen möchte sagte er. Finger Weg vom /8. die rosten dir unter dem Hintern weg. Der 123er ist dagegen deutlich besser.


    Hallo zusammen,


    einen Ponton für den besseren Daily zu halten als einen W116 ist mindestens eine steile These. Bodo hat oben alle Punkte aufgeführt. ggf. wirklich mal einen Ponton (nach vermutlich langer Zeit) wieder fahren und dann genau prüfen, ob dieser Held der Kindheit heute auch noch mithalten kann. Der Käufer eines aktuellen Lamborghini meinte bei einem Oldtimertreffen mal, er habe jahrelang einen Countach aus dem 70ern/80ern angeschmachtet - bis er mal einen fuhr. Dann war es vorbei. Zu dem Modell gibt es diverse youtube-Videos, welche die Fahrer beim Leiden zeigen (Schalten, Kuppeln, Einparken mit offener Türe auf dem Einstieg sitzend, etc. alles größte Mühe; das brigt die Best-Ager schon mal an gewisse Grenzen). Hoffentlich wird es bei deinem Ponton dann besser sein und dieser genauso toll sein wie in deiner Erinnerung.


    Viel Erfolg beim Autokauf!


    Wegen der schlechten Blechqualität der 70er Jahre glaube ich, dass es inzwischen weniger 116er gibt als Pontons und 170V. In den 50ern dauerte es länger bis das Blech wirklich völlig durgerostet war.




    Hallo Bernd. Ich bin Jahrgang 68 und habe schon als Kind Oldtimer geliebt. Mein erstes Auto war ein 68er VW Käfer mit der seltenen Halbautomatik und drei Gängen. Lastengang, normaler Gang für die Stadt und dritter Gang für schnellere Fahrten. Der Wagen hatte noch gutes Blech. Es gab immer mal einige Roststellen, die alle jedoch mit Anschleifen und Rostumwandler in den Griff zu bekommen waren. Somit hatte er nie Durchrostungen. Dann machte ich den Fehler ihn gut zu verkaufen und den Audi 100 von meinen Eltern zu nehmen Bj 79. Sie kauften sich ein neues Auto und ich nahm ihn. Jede Stelle wo Rost zu sehen war war auch schon eine Durchrostung. Der Rost wütete immer schlimmer von innen nach außen bis er tatsächlich nach 4 Jahren in meinem Besitz verschrottet werden musste. Auch der Unterboden war ein Sieb.


    Dann fuhr ich bis 2006 einen 300 D W123 von 86. Der Wagen machte nie Probleme doch das Blech war auch deutlich dünner als beim Käfer und an den Radläufen war hinter der Radlaufchromleiste quasi kein Blech mehr. Aber optisch sah er sehr gut aus. Auch die Steuer war sehr hoch, weil er ja noch kein Oldtimer war. Dann wechselte ich zum W116, der auch keine Probleme machte und sehr gut fährt, doch wehe man würde ihn auch mal öfter bei Regen fahren. Hinter den Gummis der teuren Stoßstangen sammelt sich das Wasser und es rostet fröhlich. Auch ist das Blech eher von schlechter dünner Qualität, da es leicht durchrosten würde. Die Pontons sind vom Blech eher wie die alten Käfer. Es kann rosten, dann behandelt man es und es ist gut. Ohne dass direkt alles ausufert und man nicht mehr hinterher kommt.


    Außerdem finde ich die knubbelige Form des Pontons irgendwie toll.


    Viele Grüße

    Richard

  • Als einschlägig Vorbelasteter möchte ich mal ganz zart einen /8 resp. W 123 Vierender ins Spiel bringen.


    Beide sind um Welten alltagstauglicher als Ponton oder Flosse, (Bremsen, Fahrwerk, Leistung, Komfort, Wartung, Ersatzteile) und weniger komplex als ein W116.


    Ich gehöre zu den wenigen Verrückten, die von 1989 bis 2023 eine Dieselflosse als Daily-Driver bewegt haben. Wobei ich dazu sagen muss; ich arbeite als Freiberufler von zu Hause aus. Tägliche Fahrten zum Arbeitsplatz fallen also weg.


    Seit diesem Jahr ist das mit dem Daily etwas eingeschränkt. Wir wohnen wieder städtischer und den Weg zum nächsten Supermarkt schaffe ich auch zu Fuß. Und falls ich keine Lust habe zu Fuß zu gehen, nehme ich den gut abgehangenen Golf meiner 90jährigen Schwiegermutter, den sie nicht mehr selber fahren kann, der wegen der vielen Beulen aber auch nicht wirklich verkaufbar ist. Diesel und Kurzstrecken sind nämlich keine gute Idee.



    Also holen wir die Flosse jetzt nur noch für Fahrten, die deutlich weiter als zehn Kilometer gehen, unter ihrem Dach hervor. Da kommen aber auch immer noch gut 10.000 Kilometer im Jahr zusammen.

    Aber, mit einer Flosse im absoluten Urzustand würden uns diese Reisen nicht wirklich Spaß machen.


    Der OM621 ist nämlich ein recht rauer Geselle. Der vor zwanzig Jahren eingebaute OM615 (220) läuft wesentlich ruhiger. Erst recht mit den – nicht serienmäßigen – Rundstrahldüsen. Ein bisschen mehr Dampf hat der 220er außerdem noch.



    Die Bremse ist, bei der heutigen Verkehrsdichte und der Fahrweise der meisten anderen – besser bebremsten - Verkehrsteilnehmer, schlichtweg gefährlich. Also gab's schon ganz am Anfang einen BKV aus dem W123.


    Das Fahrwerk ist für durchgängig asphaltierte Straßen eigentlich zu weich, vor allem wenn man – was bei uns meistens der Fall ist – den Kofferraum randvoll lädt. Die Federn waren rundum in der Federnschmiede zu Auffrischen und hinten sind strammere - und leicht gekürzte - Federn aus dem W116 eingebaut. Der Stabi an der Vorderachse ist dicker als der originale Stabilisator



    Dreizehn-Zoll-Reifen sind nicht nur teuer, sondern bei voller Zuladung auch eine ziemlich wabbelige Angelegenheit. Also fahren wir 14-Zöller. Auch wenn ich die Radkappen der 13-Zoll-Felgen wunderschön finde.


    Und ohne Servolenkung hätte ich wahlweise Oberarmmuskeln wie ein Bodybilder oder dauerhaft Muskelkater. Meine Frau würde außerdem in den Flossen-Streik treten. Sie sitzt nämlich genau so gerne hinterm Steuer wie ich, könnte das Riesenschiff mit dem zentnerschweren Diesel auf der Vorderachse aber ohne Servo nicht wirklich gut rangieren. Da fehlt ihr einfach die Kraft und – mangels Körpergröße – auch der Arm-Hebel dafür.

    Wir hatten Glück, die Servolenkung war ab Werk eingebaut, ist bei der kleinen Flosse aber sehr selten. Eine Nachrüstung ist, so habe ich mir sagen lassen, kompliziert. Erst recht bei einem Modell mit Lenkradschaltung.



    Ein Ponton als Daily-Driver. Ganz ehrlich, ich könnte mir das nicht vorstellen. Die Autos der fünfziger Jahre sind mir einfach zu klein, vom Platzangebot her.


    Als ich 1989 vom 2CV auf ein "echtes" Auto umsteigen wollte, standen ein Volvo-Amazon-Kombi und die Flosse zur Wahl.

    Im Amazon fühlte ich mich – ich bin 1,90 Meter groß und habe ein ziemlich breites Kreuz - eingeengt und mir fehlte die Übersicht auf das Verkehrsgeschehen um mich herum.

    Die Flosse hingegen war – Ahhhhh! Toll!



    Und dass ist das, was ich heute immer noch an der Flosse liebe. Die grandiose Rundumsicht, selbst mit einer – altersbedingt – immer steifer werdenden Halswirbelsäule. Und die Ruhe und Erhabenheit, die der Wagen ausstrahlt, wenn er mit echten 80 km/h (90 auf dem Tacho) über die Autobahn rollt. Nicht wir sind langsam, sondern alle anderen total hektisch.


    Trotzdem weiß ich im Stadtverkehr auch ein moderneres Fahrzeug (okay, von 1998) zu schätzen. Klein, handlich und fährt nach einem kurzen Dreh am Zündschlüssel einfach los.


    Gruß Bernd

  • Ich hab mir mal in den 90ern von einem guten Bekannten dessen Nachkriegs-170V (leicht "getunt" mit dem 170S-Motor mit 52 PS) geliehen und bin Ansbach-Nürnberg-Ansbach gefahren. War machbar und viel langsamer als damals mit meinem /8 war ich nicht, irgendeinen Schleicher auf der B14 hab ich mit 110 km/h überholt... Wer will, kann mit jedem Auto zurechtkommen. Pontons haben schon synchronisierte Getriebe, da kann man auch mal zügig herunterschalten, wenn man sich vom LKW vor einem auf der Landstraße genervt fühlt. Die 190er Benziner mit 75 am Schluß 80 PS sind auch heute noch flott zu fahrende Autos, es sind eher die Bremsen, die vorausschauendes Fahren verlangen, und die Straßenlage in Kurven will auch bedacht sein. Heizung und Gebläse sind auch schon drin, also kann man auch im Regen fahren. Tausende Erstbesitzer der späten 50er sind mit dem Pontons zügig gefahren und dorthin gekommen, wo sie hin wollten. Man müßte mal im Vergleich eine 75-PS-Isabella fahren, wie die sich fährt. Opel Rekord P1 und Ford 17M P2 sind da nicht satisfaktionsfähig, da mindermotorisiert und oft mit nur 3 Gängen gestraft. Die Isabella wäre im Vergleich ein würdiger Konkurrent für den 190er Ponton...


    Grüße

    bacigalupo

  • Das Blech vom Ponton ist eher wie bei den alten VW Käfern. Deutlich dicker und auch nicht so schnell durchrostet, wenn mal eine kleine Lackbeschädigung da ist.

    Auch hat der Ponton Diesel ja wenige Zierleisten, die hinterrosten. Auch keine Gummileiste auf den Chromstoßstangen, die abrosten. Alles irgendwie weniger Rostanfällig finde ich.

    Also der /8er ist auch aus den 70ern. Die Zeit des dönnen schlechten Blechs. Mein Lehrer hatte einen /8 und als ich mal sagte, dass ich mir auch mal so enen kaufen möchte sagte er. Finger Weg vom /8. die rosten dir unter dem Hintern weg. Der 123er ist dagegen deutlich besser.

    Hallo Richard,


    kennst Du das: älterer Herr mit Hut nähert sich Deinem Oldtimer, klopft anerkennend mit dem Fingerknöchel auf den Kotflügel und sagt: "Das war noch ein Blech!"


    Und ich entgegne dann immer: "Ja, das war noch ein recht dickes Blech. Aber nicht die Blechstärke ist wichtig, sondern die Art, wie es zusammen geschweißt und nachbehandelt wurde. Und bei der Flosse wurde da so ziemlich alles falsch gemacht, was man falsch machen kann. Jede Menge geschlossene Hohlräume. Bestenfalls mit winzigen Wasserabläufen. Häufig ganz ohne. Hohlraumversiegelung? Was ist das?


    In einem anderen Thread hatte ich uns als Besitzer eines Corsa B geoutet. Der Alltagswagen meiner Frau für die Fahrten zum Arbeitsplatz. Als wir den 2013 gekauft haben, stand er schon achtzehn Jahre im Freien. Es gab etwas Flugrost am Unterboden und eine Durchrostung im Radkasten. Die haben wir zugeschweißt, den Flugrost weggemacht. Lack drauf, Fluidfilm unter den Boden und in die Hohlräume. Fertig.


    Der Opel steht nach wie vor im Freien und rostet… nicht. Denn die Karosserie ist einfach sehr gut konstruiert. Alles offen beziehungsweise gut belüftet.


    Und das Opel-Blech? - Ich kann es mit dem Finger eindrücken.


    Grüße Bernd

  • Hi Bernd,

    wenn Du Diesel-Flosse im Alltag fährst oder solange gefahren bist: der Unterschied zum Ponton Diesel ist unerheblich, sowohl vom Platz als auch von der Fahrleistung. Mein 180DC hat schon der OM621 und fährt zuverlässig und sparsam. Als Dieselfan macht es mir noch immer Spaß das Auto zu bewegen. Ich kann also dem Fragesteller dieses Trets durchaus empfehlen einen Ponton als Alltagsklassiker zu fahren. Es kommt immer drauf an was gefällt und ob das Fahren mit Lenkradschaltung und (in meinem Fall) ohne Servo Spaß macht.

    Ich kenne vom Ponton über Heckflosse (3x, darunter auch viele Jahre 190DC) bis zum W116 alle alten Benz!.

    Gruß Peter