W100 wird wiedererweckt - da kommt noch Einiges auf mich zu...

So,

jeden Tag geht ein bisschen was. Das Lederzentrum konnte mit dem Farbcode von der Datenkarte nichts anfangen, hat aber nach einem Fitzelchen originalem Leder meinen Farbton nachgemischt. Wie beschrieben wurden die Türtafeln mal mit einer zu glänzenden und zu schreienden Farbe nachgefärbt. Und das auch offensichtlich in eingebautem Zustand. Ich hatte von der Hinterseite ein kleines Stück eingeschickt und hoffe, dass der Farbton (ein gedeckteres, matteres Blau) dann auch auf der Fläche gut rauskommt.

Das Getriebeöl war wie erwartet in sehr gutem Zustand.

Und der Kompressor ist vom Überholen zurück! Sehr wichtig für mich, denn erstens wollte ich hier nichts falsch machen - die Riemenscheibe neigt wohl zum kaputtgehen, wenn man sich nicht ganz genau auskennt. Und ist dann nicht mehr lieferbar. Und andererseits hat der Restaurierer festgestellt, dass die Kurbelwelle etc. zwar noch kein Spiel hatte, andererseits hatte der Zylinder Riefen. Das hätte ich nicht reparieren können. Jetzt hat er einen neuen Zylinder und auch neue Kolbenringe. Ich hoffe, ihn bald wieder einbauen zu können.

Unter anderem muss ich den Motor mal wieder laufen lassen, um das hintere Fenster runterzulassen. erst dann kann ich die zusätzliche Windabweiser-Scheibe entfernen, und erst dann kann ich den Fensterschlüssel entfernen, und erst dann kann ich die Türpappe ausbauen.... Um dann das Innere zu besichtigen und auf Lecks zu überprüfen und Rostschutz zu betreiben.

So kompliziert kann es manchmal sein...

Gruß,

Konrad

...Sahne vielleicht nicht, aber solide Butter

Was mich auch noch tagelang beschäftigt hat: Das Standlicht ließ sich nicht einzeln schalten. Bei der ersten Stufe des Lichtschalters kam immer schon das Abblendlicht... Habe erst den Lichtschalter ausgebaut, der aber wegen der drunterliegenden Bowdenzüge nicht richtig rauskam. Also mit Endoskop geschaut - keine Auffälligkeiten. Dann den Anschlussblock im Fußraum durchgemessen - nichts gefunden. Dann den linken und rechten Scheinwerfer ausgebaut, die kleinen Platinen abgeschraubt - keine Auffälligkeiten. Dann links den Anschlusstecker geöffnet - nix. Erst als ich der rechten Stecker öffnete, fand ich eine dilettantisch eingelötete Brücke. Offenbar nicht selten bei amerikanischen Autos, vielleicht weil man zu bequem war, zwei Stufen durchzuschalten? Auch hier muss der TÜVer jahrelang weggeschaut haben bzw war zu geblendet vom schönen Auto. Der Wagen läuft ja schon seit über 15 Jahren in Deutschland.

Insgesamt habe ich bis jetzt mehr positive als negative Erfahrungen gemacht. Das Auto ist auch untenrum deutlich gesünder als gehofft, aber in kleinen technischen Details vernachlässigt worden.

Moinsen,

lange nichts geschrieben, weil ich viel arbeite. Heute Nacht erst spät nach langer Nachtfahrt wieder zurück.

Letzte Woche hatte ich noch den Kompressor und die Servopumpe wieder eingebaut. Nur laufen mag er nicht so recht - ich weiß, der Garagenbetrieb ist Gift. Habe jetzt zwar alle Kerzen nochmals gereinigt, aber keine Verbesserung. Ich hatte auch zu wenig Sprit im Tank, so dass Luft in die Leitungen gekommen sein kann. Dazu kam, dass die Hydraulik plötzlich nicht mehr ging. Ich lag letzte Woche im Hotel in Hamburg und dachte "Sch...."

Die Sache hat sich heute leicht gelöst. Schweinchen Schlau hatte sicherheitshalber den Hydraulik-Absperrhahn zugedreht und dann wochenlang nicht mehr drüber nachgedacht. Ich Depp.... Aufgedreht und "Klonk" wieder Druck gehabt.

Ich habe jetzt nochmals neue Kerzen geordert. Ach ja, und aus dem Servoölbehälter hat es mächtig geschäumt, die ganze Brühe war ja neu und nicht entlüftet. Aufgebockt und ca. 15mal voll links und rechts gedreht. Ich hoffe, das war's dann.

Ansonsten: Wieder ein Stück hübscher geworden im Motorraum.

Grüße,

Konrad

Keine Sorge, Daniel - ich stand vor dem gleichen Problem Habe durch deinen Beitrag auch wieder was gelernt!

Nachher will ich mit den heute angelieferten Zündkerzen einen neuen Versuch starten.

Übrigens habe ich nach dem plausiblen Vorschlag von ThomasJ dann doch nochmal bei der MB Niederlassung Frankfurt einen Schlüsselsatz bestellt. Nach vier Wochen kam aus dem "Werk" (O-Ton) die Info, dass er nicht mehr lieferbar sei. Gibt also widersprüchliche Infos zu dem Thema. Oder er wurde schon von jemand anders abgerufen., oder sie schränken weiter das Oldtimer-Angebot ein. Wie auch immer - gut, dass ich den Schlüsseldienst gefunden habe, der die noch nachmacht.

Bis gleich,

Konrad

Alles klar, danke!

...hatte gestern nur noch die Kerzen einbauen können. Heute war Zeit, den Motor anzulassen - nix gut. An den Kerzen liegt es also nicht. Jetzt gehe ich nochmal durch die ganzen Komponenten: Kabel, Spule, Verteiler, Kondensator etc. Und wenn er dann halbwegs läuft, checke ich die Enspritzdüsendichtungen auf Dichtigkeit. Eigentlich lief er ja richtig gut, also kann es auch nix Großes sein... Eines der neuen Kabel war zu kurz konfektioniert, eventuell hat das zu viel Spannung und schlechten Kontakt.

Leider muss ich viel arbeiten, bin auch erst seit ein paar Minuten zu Hause.

Schaun mer mal...

So,

vorgestern habe ich die alte Zündspule wieder eingebaut. Dann ging er freudig an, lief auch fast ohne Schütteln, aber bevor er richtig warm war/als er warm wurde, ging er aus. Kann am Tankverschluss liegen, an der Kaltstarteinrichtung, etc etc. Ich überlege, eine passende Pumpe mit dem richtigen Druck direkt anzuschließen, um das ganze System mit Tank, Leitungen, Filter etc zu umgehen. Wenn er dann deutlich besser läuft, weiß ich, wo ich nachschauen muss, wenn nicht, auch. Verteiler sieht unauffällig aus, aber der Finger wirkt schon leicht angegriffen. Den habe ich jetzt auf jeden Fall geordert, die Kappe ist neuwertig.

Ansonsten trennt mich vom TÜV nur noch das bekannte Rostloch. Leider ist ca 20 cm entfernt die Benzinleitung... Traue ich mich, da zu schweißen? Fragen über Fragen... Aber sehr aufregend!

Viele Grüße,

Konrad