Was übermitteln eBay und Co ab dem 01.01.2023 an das Finanzamt?

  • Wer seine alten Garagenbestände, seine private Autoversammlung oder ähnliches verkaufen möchte hat nichts zu befürchten. Seine Anzeige bleiben in der Bucht erhalten und können als Beweis herangezogen werden.

    Das ist die Frage. Es gibt keine klaren Grenzen.


    Und die Verkäufe werden bei ebay nach 2 Jahren gelöscht, die Details (Fotos) glaube ich schon nach 3 Monaten. Das Finanzamt kann beliebig weit zurück gehen.


    Also wenn ich noch in Deutschland steuerpflichtig wäre würde ich nach diesem neuen Gesetz bestimmt nichts mehr auf ebay etc. verkaufen. Der potentielle Stress und finanzielle Verlust ist es nicht wert.

  • Privatleute müssen Belege nicht länger als 2 Jahre aufheben, länger als 2 Jahre zurückzugehen dürfte also nicht rechtens sein. Außerdem geht es um die Spekulationsfrist von einem Jahr, ist der Zeitraum nachweisbar überschritten, ist man auch da raus und der evtl erzielte private Gewinn steuerfrei.


    Erstmal abwarten, wie sich das Ganze in der Praxis auswirken wird. Da wird mit Sicherheit von ein paar Tausend Bürgern schon aus Prinzip geklagt werden, das bindet Ressourcen. Ich meine, daß es dem Staat darum geht, Leuten an den Beutel zu gehen, die privat einen regelmäßigen An- und Verkauf zur zusätzlichen Einkommenserzielung betreiben, ohne die Gewinne in der Steuererklärung anzugeben. Das war früher nicht rechtens, nur wird es jetzt eben verfolgt. Um den privaten Garagen-Gelegenheitsverkäufer, der zB von einer Restauration nach Jahren übriggebliebene Teile verkauft, weil er beim Herrichten seines Oldtimers noch zwei Schlachtfahrzeuge zur Teilegewinnung "verbraucht" hat, gehts doch garnicht. Es geht um die Leute, die semigewerblich schon das Volumen eines kleineren echten Händlers erreichen und zB Autos/Antiquitäten/wasweißich zum Verkaufen (nicht zur eigenen Nutzung) ankaufen. Das ist ein gewaltiger Unterschied und auch durchaus zu belegen.

    Wer durch An- und Verkauf Geld verdienen will, kann das doch tun, aber er soll den Laden halt jetzt einfach anmelden, fertig. Das ist das, was der Gesetzgeber dem Bürger flüstern will. Ich hab einen Kumpel, der verkaufte in den späten 90ern regelmäßig und per Inserat Autoersatzteile einer bestimmten Marke aus seinem Studi-Wohnheimzimmer heraus. Eines Tages stand ein Herr bei ihm auf der Matte, zeigte seinen Dienstausweis und riet ihm zur Gewerbeanmeldung. Dem "Rat" kam er umgehend nach und die Sache war auch rückwirkend erledigt. Seitdem betreibt er hauptberuflich in seiner eigenen Immobilie einen gutgehenden Versandhandel für Teile der Marke, das Studium brach er ab...


    Grüße

    bacigalupo

  • Privatleute müssen Belege nicht länger als 2 Jahre aufheben, länger als 2 Jahre zurückzugehen dürfte also nicht rechtens sein.

    Leute, ihr habt wirklich die falschen Vorstellungen von Finanzbehörden.


    Von 2 Schlachtfahrzeugen Teile verkauft: eindeutig Gewerbebetrieb (der gemeine Finanzbeamte hat noch nicht mal 1 Schlachtfahrzeug im ganzen Leben, also für ihn eindeutiger Fall). Damit bist du nicht Privatmann sondern Gewerbetreibender. Die Verjährungsfrist für Steuerhinterziehung beträgt 10 Jahre.


    Und Resourcen bindet da gar nichts, da werden einfach mehr Leute eingestellt auf Kosten des Steuerzahlers.


    Der Verwaltungsapparat in Deutschland hat einen Umfang erreicht der langfristig zum Kollaps führen muss.


    Deutschland hat mehr Steuergesetze als alle anderen Länder der Welt zusammen. Absoluter Schwachsinn, mit deutscher Gründlichkeit auf die Spitze getrieben.

    • Official Post

    Hagen, ich verstehe Deine Bedenken, sehe aber derzeit nicht wo/wie Du als Käufer Probleme bekommen könntest.


    Ebay hab ich für mich für den Verkauf komplett gestrichen. Als Käufer tummle ich mich dort nur noch, wenn ich paypalen kann.


    Und wenn dem so ist, dass diese Plattform für uns Privatleute Risiken birgt, mit denen man persönlich nicht klarkommt, dann muss man es eben lassen, oder alle Belege archivieren.


    Aber mal ehrlich, wer bringt denn in seinem Leben 2000, 5000 oder sogar 10.000 Verkäufe zusammen? Die nun Leidtragenden müssen sich nicht beim Staat, sondern bei den Betrügern bedanken.

  • dann empfehle ich mal einen Blick nach Italien, ich habe da ja durchaus Erfahrungen. Wer in die Mühlen der ital. Finanzbürokratie gelangt, der ist erledigt, zumindest im Norden.


    Vielleicht reichen der Republik Irland die paar Ministeuern, die ein paar Internetkonzerne mit Sitz dort gönnerhaft vom Tisch fallen lassen, da kein nennenswertes Sozialsystem zu unterhalten ist. In D hat sich der Staat in den letzten 3 Jahren sehr weit aus dem Fenster gelehnt, um Bürgern und Unternehmen Geld in den Boppes zu stecken, damit sie nicht infolge der Lockdowns und 2022 wegen der Energiekrise hops gehen müssen. Dieser Zirkus kostet nun mal Geld, jetzt müssen halt die Leute mal ran, die sich bisher bei der Finanzierung dessen vornehm zurückgehalten haben, weil keiner so genau nachgesehen hat. Mag sein, daß die Verwaltung in D sehr gut ausgebaut ist, dafür funktioniert sie auch recht ordentlich. Verhungern und Erfrieren tut in D keiner und um Charity-Krümel betteln muß auch keiner, denn er hat einen durchsetzbaren Rechtsanspruch auf Leistungen, wenn sie ihm zustehen, das wird von der entsprechenden Stelle geprüft. Jetzt kann neuerdings von vielen Leuten Wohngeld beantragt werden, in Thüringen sind das 50.000 Bürger mehr, die darauf Anspruch haben, ich bin in der Materie neuerdings ein bißchen drin (nicht für mich, aber für Andere). Das kostet nun mal Geld, und das muß aufgetrieben werden bei den Leuten, die es eh hätten zahlen müssen. Und wenn in D eine Katastrophe passiert wie 2021, dann kommen gut ausgerüstete staatliche Einrichtungen wie Feuerwehr, THW und Bundeswehr (doch, das kann sie, ich war an der Ahr, die BW hat die Einsatzkräfte vor Ort massiv unterstützt und zB unbürokratisch betankt), um das Ganze aufzuräumen.


    Um mal auf Winfrieds Geschichte mit der Rechnung einzugehen: Wer eine stornierte Rechnung über 30T in seiner Buchführung drinläßt, der "mindert nicht seine Steuerlast", sondern begeht Steuerbetrug, und für den ist das Gericht der richtige Ort, um mal in Ruhe über alles nachzudenken. Sowas ist kein Versehen, weil der Buchhalter mal kurz gepennt hat, sondern Absicht, und für sowas gibts keine Entschuldigung, dafür gibts was auf die Lichter. Und wenn bei Buden wie Wirecard sehr lange zugeschaut wurde, dann war das zwar Mist, aber es läuft ein Prozeß, und Herr B. wird noch länger sitzen. Im deutschen Knast ist immerhin ein Fernseher im Aufenthaltsraum, der Sozialarbeiter schaut vorbei und das Bett ist weich.


    Grüße

    bacigalupo

  • Vielleicht reichen der Republik Irland die paar Ministeuern, die ein paar Internetkonzerne mit Sitz dort gönnerhaft vom Tisch fallen lassen, da kein nennenswertes Sozialsystem zu unterhalten ist.

    Jedem seine Vorurteile.


    Die Sozialleistungen sind hier besser als in Deutschland und das bei erheblich niedrigeren Abgaben. Das liegt wohl daran daß es keinen Verwaltungswasserkopf wie in Deutschland gibt wo die ganzen Steuergelder verpuffen. Das letzte Mal als ich nachgeschaut hatte waren das wohl 64% der Steuereinnahmen.

  • wenn es in IRL so ist, wie Du schreibst, glaub ich es Dir. Allerdings hinkt der Vergleich, denn Deutschland ist ein Industrie- und Transitland mit 80 Millionen Leuten mitten in der EU, das braucht halt auch eine umfangreichere Verwaltung, es gibt einfach mehr zu regeln und zu kontrollieren, schließlich rauscht ganz Europa mit seinen Gütern hier durch, Millionen Flüchtlinge bleiben hier hängen, weil sie kaum ein Nachbarstaat haben will, Deutschland soll Führungsqualitäten zeigen, neuerdings Panzer bauen und liefern, muß seine Energiequellen umstellen, das ist kein kleines Land ganz am Rand der EU, das im Wesentlichen nur Dienstleister als Wirtschaftsquellen hat. Da braucht es halt für D auch mehr Verwaltung, wegen der föderalen Struktur gibts Landesparlamente und Landesregierungen, nachgeschaltete Verwaltungen und Polizeien, das ist halt alles aufwendig und braucht Personal und Geld. Dafür funktioniert es auch vor Ort recht gut und man schert einen Meck-Pommer nicht mit einem Ba-Wüer über einen Kamm.


    Grüße

    bacigalupo

  • Hallo,


    ich verkaufe ganz selten etwas über eBay oder andere Portale. Vielleicht 1 und 2 Mal im Jahr, meine Oldies gebe ich nicht mehr her. Dafür kaufe ich viele Teile dort oder auf Flohmärkten wie der Veterama. Jäger und Sammler wie so viele hier. Die Diskussion verwirrt mich jetzt, weil ich befürchten muss, dass ich bei einer Haushaltsauflösung von Verwandten oder bei einer Auflösung meines Teilelagers, falls ich mal kein Interesse an Oldies mehr habe, plötzlich gemeldet werde und dann Belege über Jahrzehnte beibringen soll. Das wäre ja Wahnsinn.


    Das hieße aber auch im Umkehrschluss, dass ich alle Quittungen aufheben müsste und auch meine Mutter darum bitten müsste und dass ich dann z.B. gebrauchte Haushaltsgeräte beim Verkauf als Verlust absetzen darf?


    Ich finde diese Regeln sehr unausgegoren. Ich verstehe, dass man damit den Händlern, die sich hinter Privat verstecken, an den Kragen will. Aber 30 Transaktionen kommen doch bei einer Haushalts- oder Sammlungsauflösung schnell zusammen. Das wäre dann einmalig und gut ist wieder.


    Gleichwohl verstehe ich die Intention der Meldungen. Selbst viele Chinesen verkaufen ja inzwischen auf eBay Deutschland und zahlen garantiert keine Steuern. Bei manchen Artikeln bekommt man die nur noch von dort, es gibt keine deutschen Anbieter mehr. Aber was diese Meldung dann beim Eintreiben der Steuern hilft? Eher nichts. Da ist es in USA klarer geregelt. Auf ebay USA wird gleich die Umsatzsteuer berechnet und aufgeschlagen.

    • Official Post

    Um mal auf Winfrieds Geschichte mit der Rechnung einzugehen: Wer eine stornierte Rechnung über 30T in seiner Buchführung drinläßt, der "mindert nicht seine Steuerlast", sondern begeht Steuerbetrug, und für den ist das Gericht der richtige Ort, um mal in Ruhe über alles nachzudenken. Sowas ist kein Versehen, weil der Buchhalter mal kurz gepennt hat, sondern Absicht, und für sowas gibts keine Entschuldigung, dafür gibts was auf die Lichter. Und wenn bei Buden wie Wirecard sehr lange zugeschaut wurde, dann war das zwar Mist, aber es läuft ein Prozeß, und Herr B. wird noch länger sitzen. Im deutschen Knast ist immerhin ein Fernseher im Aufenthaltsraum, der Sozialarbeiter schaut vorbei und das Bett ist weich.

    Tja, da kann ich Dir nur Recht geben. Ich hab den Kunden bei mir gelöscht und jegliche Kommunikation abgebrochen, denn so wie Du sagst, dafür gibt es keine Entschuldigung. Und ich wollte und will auch in keinerlei Art und Weise mit ihm in Verbindung gebracht werden. Aber Du wirst es nicht glauben. Nichts ist dem passiert. Der Kunde hat dem FA irgendwas von Abgrenzungsfehler erzählt. Wers glaubt wird seelig. Dem ist rein gar nichts passiert.


    Ich hab in meinem ganzen Leben mit ehrlicher Arbeit und viel Glück stets gutes Geld verdient und war und bin immer auf dem Standpunkt, soll der Staat doch seinen Anteil bekommen. Wenn mir der verbleibende Rest nicht ausreicht muss ich eben noch mehr ranklotzen. Man kann sich über Dinge aufregen, die man selbst in der Hand hat. Politik und Steuergesetzgebung gehört da für mich nicht dazu.

  • Hallo Volker,


    die Chinesen sind ja in Deutschland nicht steuerpflichtig und seit der EU Gesetzesänderung berechnet ebay und co. die Mehrwertsteuer und führt diese ans Finanzamt ab. Leider, früher war alles unter 22 Euro steuerfrei was praktisch alle meine Käufe abgedeckt hatte.


    Ich nehme an die Finanzämter sortieren nach Umsatz und Anzahl Verkäufe und fangen an die Liste von oben her abzuarbeiten. Nach den Informationen auf einer Anwaltskanzleiwebseite spielt es wohl schon eine Rolle ob das eine einmalige Aktion ist (auch mit mehr Verkäufen) oder andauernd stattfindet. Ein anderes Kriterium bei der Beurteilung ist ob man ein Lager hat... Große Stolperfalle für viele hier... ;)


    Viele Grüße,

    Hagen

    .

    • Official Post

    Hagen


    Logisch war die drin. Ich hab dem FA angeboten, sofort alle Belege zu faxen und gebeten, man möge doch erst die Sache klären. Die SB teilte mir mit, der Finanzminister hat befohlen, beim kleinsten Verdacht sofort das Strafverfahren zu eröffnen. Da war nichts zu machen. Selbst meine Steuerberaterin, die ich Jahrzehnte alles machen liess konnte Ihre Beziehungen nicht spielen lassen. Ich war gezwungen, einen Steuerfachanwalt einzuschalten. Bis alles vom Tisch war, dauerte es mehr als ein Jahr. Was jetzt noch für Vermerke da sind weiss ich nicht. Denn wenn das Verfahren mal eingestellt ist gibt es keine Akteneinsicht mehr.


    Da ich mit 55 Jahren eh die Schnauze voll hatte hab ich alle Läden verkauft. 10 Jahre war ich ohne Einkommen und musste keine Steuererklärung machen. Jetzt mit 65 bin ich Rentner, jetzt geht der Schmarrn wieder los.

  • Hallo Enzo,

    wenn es in IRL so ist, wie Du schreibst, glaub ich es Dir.

    es gibt hier gerade für ältere Leute viele Sozialleistungen die ich so aus Deutschland nicht kenne.


    Z.B. freie Beförderung in allen Bussen und Zügen (ab 9:30 Uhr) inkl. einer Begleitperson die jünger sein darf, Fernsehgebühren werden erlassen, Telefon Grundgebühr, Zuschüsse zu Gas oder Strom. Wasser kostet sowieso nichts und ist von Steuern abgedeckt. Siehe auch: Sozialleistungen Ältere.

    Krankenversorgung ist komplett aus Steuermitteln abgedeckt.


    Eine Änderung der Steuerklasse im Fahrzeugbrief kostet nichts. Jahressteuer für KFz ab 30 Jahre ist 56 Euro, Mopeds 28 Euro, ohne H-Kennzeichen Hemmschwelle.... Vieles geht viel einfacher als in Deutschland.


    Das mit dem erhöhten Aufwand durch Warentransit etc. kann ich so nicht gelten lassen. Das sollte von Gebühren für den Warenverkehr abgedeckt sein und nicht aus Steuergeldern bestritten werden (ist vielleicht sogar so).


    Egal, wenn es ein perfektes Land gäbe, wäre jeder da.


    Viele Grüße,

    Hagen

    .

  • Hallo Winfried,

    Die SB teilte mir mit, der Finanzminister hat befohlen, beim kleinsten Verdacht sofort das Strafverfahren zu eröffnen.

    Komischer Finanzminister... Kein Wunder müssen die dann so viel Beamte bezahlen.


    10 Jahre war ich ohne Einkommen und musste keine Steuererklärung machen. Jetzt mit 65 bin ich Rentner, jetzt geht der Schmarrn wieder los.

    Hier auf der Insel ist normalerweise mit 66 Ruhe. Da bekommst du ein offizielles Schreiben vom Finanzamt dass sie mit dir nichts mehr zu tun haben wollen :)


    Selbst wenn: Steuererklärung ist trivial da praktisch alle Steuern schon an der Quelle abgeführt werden oder Freibeträge angerechnet werden, Ausfüllen dauert normal weniger als 10 Minuten (Papier, online wahrscheinlich länger).


    Da ich mit 55 Jahren eh die Schnauze voll hatte hab ich alle Läden verkauft.

    Das hast Du richtig gemacht. Bin mittlerweile am Überlegen auch aufzuhören.


    Viele Grüße,

    Hagen

    .

  • Ab wann muss der Betreiber die Daten dem Finanzamt übermitteln?

    Ab 30 Verkäufen oder einem Umsatz von 2000 Euro im Jahr.

    Und das heißt noch nicht, ob das FA aktiv wird.

    Aber das sind die neuen Grenzen.

    Viele Grüße Michael
    Eigentlich ist eigentlich blöd.

  • Siehe
    Gesetzes zur Umsetzung der Richtlinie (EU) 2021/514 des
    Rates vom 22. März 2021 zur Änderung der Richtlinie 2011/16/EU über die
    Zusammenarbeit der Verwaltungsbehörden im Bereich der Besteuerung
    und zur Modernisierung des Steuerverfahrensrechts

    § 4
    Nutzer; Anbieter
    (1) Ein Nutzer ist jede natürliche Person oder jeder Rechtsträger, die oder der eine Plattform in Anspruch
    nimmt. Nutzer ist nicht der Plattformbetreiber.
    (2) Ein Anbieter ist jeder Nutzer, der zu irgendeinem Zeitpunkt im Meldezeitraum auf einer Plattform re-
    gistriert ist und eine relevante Tätigkeit anbieten kann.
    (3) Ein bestehender Anbieter ist jeder Anbieter, der auf einer Plattform am 1. Januar 2023 registriert ist.
    Wird ein Rechtsträger zu einem Zeitpunkt nach dem 1. Januar 2023 erstmals meldender Plattformbetreiber, so
    gelten alle Anbieter, die zu diesem Zeitpunkt bereits registriert sind, als bestehende Anbieter.
    (4) Ein aktiver Anbieter ist ein Anbieter, der im Meldezeitraum eine relevante Tätigkeit erbringt oder dem
    im Meldezeitraum eine Vergütung gezahlt oder gutgeschrieben wird, die im Zusammenhang mit einer relevanten
    Tätigkeit steht.
    (5) Ein freigestellter Anbieter ist jeder Anbieter, der
    1. ein staatlicher Rechtsträger ist,
    2. ein Rechtsträger ist, dessen Aktien regelmäßig an einer anerkannten Wertpapierbörse gehandelt werden, oder
    ein verbundener Rechtsträger eines Rechtsträgers ist, dessen Aktien regelmäßig an einer anerkannten Wert-
    papierbörse gehandelt werden,
    3. ein Rechtsträger ist, der im Meldezeitraum unter Inanspruchnahme derselben Plattform in mehr als 2 000
    Fällen relevante Tätigkeiten nach § 5 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 in Bezug auf eine inserierte Immobilien-
    einheit (§ 6 Absatz 7) erbracht hat oder
    4. im Meldezeitraum unter Inanspruchnahme derselben Plattform in weniger als 30 Fällen relevante Tätigkeiten
    nach § 5 Absatz 1 Satz 1 Nummer 3 erbracht und dadurch insgesamt weniger als 2 000 Euro als Vergütung
    gezahlt oder gutgeschrieben bekommen hat

    Viele Grüße Michael
    Eigentlich ist eigentlich blöd.

  • ......

    Und dieser "100 Millionen-Wums" wird ja nicht einfach pulverisiert, sonden erstmal in die Wirtschaft gesteckt, also werden davon Löhne bezahlt, Material beschafft, etc. wovon eben Steuern und Sozialabgaben auch wieder in die staatlichen Kassen (also in unser aller Gemeinschaftskasse quasi) zurückfließen.

    .......


    Moin,


    da bin ich mal gespannt, ob der Wums in deutsche Rüstungskonzerne fliesst. So recht mag ich nicht dran glauben.... Man könnte ja auch mal die grossen Konzerne besteuern, die in Deutschland gut Einnahmen und Gewinne machen, aber quasi keine Steuern bezahlen.


    Meint Olof

  • Moin,


    im Netz finde ich dazu:


    Wer Schmuck oder andere Gegenstände, die nicht dem täglichen Gebrauch zugeordnet werden, binnen eines Jahres weiterverkauft, muss den kompletten Gewinn in der Steuererklärung angeben. (Lohnsteuerhilfe Bayern)


    Das heißt doch, dass der Privatverkauf eines Oldtimers, und sei er noch so teuer, nur dann steuerpflichtig ist, wenn der Verkauf innerhalb von 365 Tagen nach dem Erwerb erfolgt und auch nur dann, wenn der Privatverkäufer mehr bekommt, als er selber dafür bezahlt hat und selbst dann ist nur die Gewinnspanne steuerpflichtig oder sehe ich das falsch?


    Wer, wie ich, nach drei Jahren seinen Oldtimer mit Verlust verkauft (und ich bin sicher nicht der einzige, dem das passiert ist), wird wohl kaum darauf Steuern zahlen müssen.

    Trotzdem ist es sicher nicht verkehrt, die betreffenden Kaufverträge aufzubewahren.


    Im Heckflossenforum von MBKlassik gibt es allerdings einen thread, aus dem hervorgeht, dass jemand eine große Flosse günstig gekauft hat und innerhalb weniger Wochen deutlich teurer anbietet. Das wäre m.E. so ein steuerpflichtiger Verkauf.


    Beste Grüße

    Rüdiger




    • Official Post

    So etwas in der Art gilt doch auch bei Häusern / Grundstücken...nennt sich glaube ich Spekulationsfrist oder so...

  • Hallo Michael,

    (6) Der Meldezeitraum ist das Kalenderjahr, für das
    die Meldung gemäß Abschnitt 2 erfolgt.

    danke, da hatte ich das im Video falsch verstanden.

    Also Meldung geht raus wenn 30 oder mehr Verkäufe im Jahr oder Umsatz 2000 Euro und höher...


    Das ist nicht besonders viel. Ich denke da werden viele auf andere Plattformen umsteigen.

    Bin dann mal gespannt wann auch das Briefgeheimnis (email) in Europa aufgehoben wird.


    Viele Grüße,

    Hagen

    .

  • im Prinzip hilft das Ganze zB bei Sammelgegenständen auch dem Fach-Einzelhandel, zB bei Antiquitäten, Uhren, Münzen und Briefmarken. An dem ging ja seit gut 20 Jahren Vieles vorbei, weil die Leute, die sowas loswerden wollten, das selber in ebay etc verkauft haben. Vor der Meldepflicht der Plattformen werden sich manche fürchten (auch wenn die Angst für den privaten Gelegenheitsverkäufer unberechtigt ist) und lieber an den nächsten stationären Händler verkaufen, bzw an den übernächsten, um das Ganze ein bißchen aufzuteilen. Da wird jetzt ein Stück des Kuchens umverteilt von den Internetplattformen an den klassischen Handel und nebenbei werden halt die ganzen Schwarzdealer ein wenig besteuert. Mehr ist es eigentlich nicht. Im Prinzip ists eine Korrektur von Fehlentwicklungen der letzten 20 Jahre. Wer geerbt hat, den Teil, der über dem Freibetrag lag, versteuert hat, der kann seine geerbte Münz- oder Autosammlung doch ganz locker in ebay verkaufen, der braucht sich nicht fürchten. Man will einfach den überhandgenommenen Schwarzhandel ein bißchen rasieren, und das doch zu Recht, oder? Daß es im Steuerrecht, zb bei der Besteuerung von Konzernen, noch ganz andere Baustellen gibt, steht außer Zweifel, ist aber jetzt grad nicht das Thema. Wer da grundlegende Änderungen wünscht, muß halt entsprechend wählen beim nächsten Urnengang...


    Grüße

    bacigalupo

  • Hallo!

    Ich kenne diverse Anbieter die m.E. gewerblich unterwegs sind und aus verschiedenen Gründen nicht haften oder Rechnungen schreiben möchten. Als Privatmensch finde ich das moralisch und auch sonst schlimm.


    Selbst hier im Forum könnte es welche geben.


    Für mich als Endkunde sehe ich hier ein echtes Problem, ob dies durch das staatliche Handeln in meinem Sinne geändert wird sehe ich eher nicht, da wohl eine andere Motivation dominieren mag. Ich wünsche es mir trotzdem.


    Es kann mir niemand erzählen, dass ein "Daueranbieter" zwischen 50-100 Anzeigen bei Kleinanzeigen mit wechselnden Mercedes Ersatzteilen keinem Gewerbe nachgeht.


    My2cents

    BG Oliver

    Olli


    ..mit DER Lösung kann ich nicht leben, ich will mein Problem zurück..... :thumbup: