Verkaufserfahrungen

  • Liebe Flossenfreunde,


    ich möchte mich hiermit aus diesem Forum verabschieden. Ich habe eingesehen, dass die Oldtimerei, alles in allem, für mich nicht das Richtige ist. Letztlich ist die Gesamtbilanz nach drei Jahren mit einer kleinen Flosse zu unerfreulich für mich, das Auto war, trotz vieler schöner Momente, für mich eine zu große zeitliche, nervliche und letztlich auch eine finanzielle Belastung. So hatte ich mir z.B. mir vorgenommen, die Mängel, die ich beim Kauf gesehen hatte, nach und nach beheben zu lassen. Dazu bin ich gar nicht gekommen, weil immer irgendeine andere Reparatur unumgänglich war oder weil ich weitere Mängel entdeckt habe.


    Ca. 15 Interessenten gab es seit September, fast alle haben sich, nachdem ich ihnen die erbetenen weiteren Informationen geschickt hatte, nicht mehr gemeldet, nicht mal gesagt, dass sie kein weiteres Interesse haben. Am unangenehmsten war ein rumänischer „Letzter Preis“- Interessent, der mir fast im Minutentakt Mails geschickt hat, z.T. in so falschem Deutsch, dass ich es nicht verstehen konnte, eine sogar auf Rumänisch, und der per Mail den Preis deutlich drücken wollte. Etwas lästig auch der Newsletter eines bekannten Internetverkaufsportals, seit September habe ich den ca. 50 Mal bekommen mit lächerlichen Preisangeboten von 600 Euro, gelegentlich auch 3.100 Euro.


    Dann kam aber jemand, der alle Macken des Autos gesehen hat, die ich auch schon kannte, und darüberhinaus noch weitere, und das Auto trotzdem gekauft hat. Damit war nicht zu rechnen und deshalb habe ich auch einen deutlichen Abzug von meinen Preisvorstellungen akzeptiert. Und vor allem ist der Verkauf oberkorrekt abgelaufen, das ist auch wichtig.


    Die schönen Momente, entspanntes Dahingleiten auf sonnendurchfluteter Landstraße, präzise Lenkradschaltung, beruhigender Blick aufs Fieberthermometertacho und das Kombiinstrument ohne flackernde Ladekontrollleuchte, der blitzende Stern voraus, waren einfach zu selten. Wenn man nichts selber machen kann und schon die Zeit für Werkstatttermine zu knapp ist, dann fällt der Abschied nicht allzu schwer. Das entspannte Lächeln, das der Anblick dieses Autos bei anderen Verkehrsteilnehmern hervorruft, wird mir natürlich fehlen, aber es wird mir ohne Flosse insgesamt besser gehen. Jetzt gerade stand keine notwendige Reparatur an, insofern ein guter Moment für den Verkauf. Aber der nächste Werkstatttermin wäre irgendwann gekommen.


    Im Grunde wusste ich das vorher, ich bin schließlich vor längerem mit zwei /8 ern gescheitert, aber das Kind in mir hat vor drei Jahren die Vernunft besiegt. Nun ist Ruhe an dieser Front. Es war also die alte Geschichte, von der Faszination, die die Bedenken beiseite wischt, was man dann bezahlen muss. Und hätte ich vor drei Jahren mit etwas mehr Sorgfalt das Auto besichtigt und mit etwas mehr Coolness den Kaufvertrag gelesen und dort die Worte „Bemessung und Reduzierung des Kaufpreises“ gesehen, dann hätte ich mir vielleicht Bedenkzeit oder wenigstens einen finanziellen Abschlag erbeten. Nun denn… Allen Mitlesern ohne große Ahnung und ohne den nötigen finanziellen Spielraum, die so ein Auto haben wollen, sei das gesagt, was ohnehin klar ist: Man kann sich nie gründlich genug informieren, sollte dreimal gründlicher hinsehen, als man es sich vorgenommen hat und nimmt am besten einen Fachmann zur Besichtigung mit, der dann auch ein anständiges Honorar verdient hat.


    Immerhin: Durch eure Ratschläge und Hinweise konnte Schlimmeres vermieden werden, allen, die mir auf diese Weise geholfen und mich beruhigt haben, gilt mein ehrlicher Dank.


    Nun hat ein anderer hoffentlich Freude an dem Auto, jemand, der das, was immer ins Geld geht, nämlich Blecharbeiten, selber machen kann. Und die kuriose Geschichte über die Wiederentdeckung des originalen Wartungsheftes werde ich nie vergessen, besten Dank noch mal an Hagen. Auf welche Weise dieses Heft von Niedersachsen nach Irland gelangt ist, wird wohl auf ewig verborgen bleiben.


    Ich werde hier vielleicht gelegentlich noch mitlesen, aber vermutlich nicht mehr schreiben. Euch allen weiterhin viel Freude mit euren Olddaimlern.


    Beste Grüße


    Rüdiger

  • Hallo Rüdiger,

    schade zu hören, dass Du Dich aus dem Oldtimerhobby verabschiedest. Tatsächlich ist es eine oft nervenaufreibende Arbeit, die unaufhörlich Geld und Ressourcen frisst . Entgegen auch hier vieler im Forum geäußerten Bedenken zur Zukunft der Oldtimerei, der Mobilität im Allgemeinen und der religiösen Grabenkriege und Antriebstechnologien habe ich auch bisher viel positives Feedback und Zustimmung über Alters- und Gesellschaftsgruppen hinweg erlebt, das macht schon Spaß .
    Das Dahingleiten, nun ja, ist sehr relativ , ich brauche bei meinem 220er bei den Überlandfahrten immer eine halbe Stunde um mich an die Geräuschkulisse zu gewöhnen, dann wird es schön, da macht sich doch dann gnadenlos bemerkbar, dass es alte Autos sind, die den von vielen hier im Forum verschmähten neuen Fahrzeugen doch technisch 50 oder 60 Jahre hinterherlaufen. Aber trotzdem macht mir das alte Eisen , auch unabhängig von Marken, immer wieder Freude.
    Anderseits ist es tatsächlich so , dass man sich zügeln muß nach Perfektion zu suchen, denn da hast Du recht, je näher man hineinschaut , umso mehr entdeckt man, umso übler wird Dir. Daher manchmal nicht so genau hinschauen. Verdirbt die Freude. Ich schaue immer über die Rostpickel an der Dachreeling oder am linken Lampentopf hinweg. Ist halt ein altes Auto , aber es lebt.
    Und wenn man wenig selber machen kann, wird es schwierig, dann würde mir auch das Modelleisenbahnfeeling ( wenn es fertig ist, ist es langweilig ) fehlen, so macht es mir am meisten Spaß, hier und da nach den Teilen, oft Kleinigkeiten zu suchen, an Winterabenden aufzuarbeiten

    Und sich dann zu erfreuen, das Fahren geht dann in den Hintergrund. Ich mache im Jahr drei, vier Ausfahrten, da bleibt es meist dabei, und für den täglichen Bedarf habe ich dann doch ein modernes Auto ( das gleitet tatsächlich dahin) .

    Hier im Forum schätze ich die guten technischen Tipps, die eben bei der Schrauberei helfen können, so daß man an sich ganz neue Fähigkeiten entdecken kann. Und dann freut man sich selbst an dem neu lackierten Aschenbecher :)

    Den Verkauf stelle ich mir auch schwer vor, auch wenn teilweise hohe Preise verlangt werden, muß man erst einmal jemanden finden. Nie würde ich einen Oldtimer als Geldanlage sehen, zumindest wenn wir über harmlose Flossen oder Pontons reden, und so ist es gut zu sehen, wenn Du jemand gefunden hast, der weiter an Deinem Auto Freude hat.
    Vielleicht kommt das Kind im Manne wieder hervor , und irgendwann hast Du wieder einen Oldtimer vor der Tür ( ich schleiche z.B. um ein paar alte Zündapps herum, eigentlich ganz gagga, aber irgendwie….), wer weiß

    Würde mich trotzdem über weitere Beiträge auch Deinerseits freuen, denke auch ohne Auto, aber mit Erfahrung, kann man anderen oft helfen.


    Liebe Grüße


    Uli

    Uli aus München, 220b, BJ.65

    • Official Post

    Hallo Rüdiger


    Wenn das Hobby zur Last wird muss man einfach die Reissleine ziehen. Das hat noch nicht mal mit alten Autos zu tun.


    Nach einiger Zeit wirst Du Dich nur noch an die schönen Momente mit Deiner Flosse erinnern. Das ist gut so.

    Viele Grüsse


    Winfried


    300 SE W112 Cabrio M189 Automatik Fahrgestellnummer ...9840 Ende 1967 „Schlüpferblau-Met.“

  • ....das Auto war, trotz vieler schöner Momente, für mich eine zu große zeitliche, nervliche und letztlich auch eine finanzielle Belastung.

    Hallo Rüdiger,


    ich kann Dich soooo gut verstehen; ich habe inzwischen drei so Dinger und ich könnte sie manchmal alle gegen die Wand knallen. Wie oft habe ich schon zu meiner Frau gesagt "komm, wir verkaufen alle und schaffen uns ein modernes Kabrio an" ... dauernd ist was zu machen, dreimal Versicherung, dreimal Steuer, Ölwechsel, dieses und jenes und trotz technisch excellentem Zustand immer wieder was neues kaputt.


    Und dann sind wir wieder im Urlaub, zweimal dieses Jahr. Einmal mit dem SL in Irland/England und mit dem W111 in Österreich. Dann gondelst Du durch eine tolle Alpenlandschaft, Dach unten, Brise um die Nase, viele nach oben zeigende Daumen, wirst oft angesprochen und dann denkst Du Dir: "ach wie ist das schön". Also die Verkaufsentscheidung wieder um ein Jahr vertagt ;)


    Wünsche Dir alles Gute

    Thomas


    P. S.: Hier mal ein Vater, der seinen Jungen unbedingt vor unserem Auto fotografieren wollte ;)

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  • Beste Grüße

    Rüdiger

  • Hallo Rüdiger,


    ich kann Dich soooo gut verstehen;


    P. S.: Hier mal ein Vater, der seinen Jungen unbedingt vor unserem Auto fotografieren wollte ;)


    Hallo Thomas,


    ja.. so ist oder vielmehr, so war es, ein Wechselbad der Gefühle. Als ich den Wagen neu hatte, wollte den auch gleich jemand, der zufällig auf einem Baumarktparkplatz vorbeikam, fotografieren, er war eben ein echter Hingucker. Bei dir ist ja offenber deine bessere Hälfte mit im Boot, ich musste mir dagegen anhören "Wer keine Sorgen hat, der macht sich welche" und dann ist eine neue Küche wichtiger als ein altes Auto. Der Verkauf war die richtige Entscheidung, zumal ich noch ein anderes zeitaufwändiges Hobby habe, dass deutlich geringe "Nebenkosten" verursacht.


    Beste Grüße

    Rüdiger

  • Hallo Rüdiger,


    traurig zu hören dass du deine Flosse verkauft hast aber ich denke so wie du die Situation schilderst die richtige Entscheidung.


    Ich denke alte Mercedes kann man nur fahren wenn man selber schraubt oder halt viel Geld hat. Wobei bei letzterem die Werkstattproblematik immer noch bleibt.


    Viele Grüsse,

    Hagen

  • Bei dir ist ja offenber deine bessere Hälfte mit im Boot, ich musste mir dagegen anhören "Wer keine Sorgen hat, der macht sich welche" und dann ist eine neue Küche wichtiger als ein altes Auto.

    Stimmt und da bin ich auch sehr froh. Ihr Motto ist „the bigger the boys, the bigger the toys“… und im Endeffekt stimmt das genau (wie bei vielen in der Szene).:cool:

    Thomas

  • Moin,


    für mich ist es seit Jahrzehnten das schönste Hobby was ich mir vorstellen kann. Ich bin kein Vereinsmeier und Sport interessiert mich auch nicht. Ich kann stundenlang mit einem Klassiker durch die Gegend fahren, manchmal fahr ich 60-70 Km nach Holland, esse dort eine Frikandel special und fahre wieder nach Hause.


    Auch heute war ich mit dem 250 SE Coupé unterwegs und habe mich mit einem Freund auf einen Kaffee in der Stadt getoffen.


    Meine Frau Petra mag die Klassiker auch, deshalb haben wir in allen Kennzeichen....PP


    Ich habe mehr als 10 Spassautos, auch Jaguar, irgendwas ist immer, das stimmt schon, z.Z. sind 2 Auto in der Werkstatt.....aber, mich belastet das nicht.


    Gruss


    Peter

  • Kleine Jungs spielen mir kleinen Autos, grosse mit grossen.


    Mädels, seid froh, dass wir nicht mit Puppen gespielt haben....

    Gruß


    Uli aus S


    Übersteuern ist, wenn der Beifahrer Angst hat.

    Untersteuern ist, wenn ich Angst habe.

    - Walter Röhrl -

  • Während meine Brüder ihre Strichachter abgeschafft haben, der eine einen 280 E, der andere einen 220, aus mir nicht ganz nachvollziehbaren Gründen (kaum dass die Autos fertig hergerichtet waren), habe ich meine 220er Flosse nach 10 J. zwar auch verkauft, jedoch war da schon Ersatz da (280 SE/126). Mich störte eher das Angesprochenwerden von Leuten, die sich (mutmaßlich) nie einen Oldie hinstellen würden. An der Flosse ging mir auch auf den Sack, dass man das Recht zu überholen erst durchsetzen musste, da Modernautofahrer offenbar glauben, so ein Auto schafft sowieso nur Tempo 100. Nein, mit 95 PS kann man mit dem leichten Auto durchaus überholen. Dran gewöhnen musste ich mich nach dem Einsteigen vom Alltagsauto nie, nach 500 m bin ich gleich wieder voll drin. Auch das Zugedröhntwerden ab Tempo 115 auf der Autobahn wegen der recht kurzen HA-Übersetzung stört(e) mich nicht weiter, im Gegenteil, man hört ein orig. 60er-Jahre-Geräusch klar und unverfälscht. Schade, dass man nicht auch den Straßenverkehr dieser Zeit für eine Zeitlang mit herholen kann, das würde mich schon sehr reizen. Ich finde es toll, so ein altes Stück Technik wie damals (als ich noch nicht auf der Welt war) zu bedienen, sogar - zu dürfen. So geht es mir mit jedem nicht mehr neuen Ding, in diesem Moment stört es mich nicht im Geringsten, dass ein modernes Pendant vielleicht bequemer zu bedienen sein könnte.

    Für sehr wichtig halte ich es auch, wenn immer möglich hinzuzulernen, nicht nur um sich im Problemfall in widrigen Situationen erstmal selbst helfen zu können und um sich nicht von noch unbekannten Werkstätten als Depp behandeln lassen zu müssen. Natürlich macht es auch Freude, etwas selbst instandgesetzt zu haben. Meine Frau meckert manchmal; von mir aus, sie ist auch wieder froh, wenn eine Reparatur an ihrem Auto günstig(er) ausfällt.

    Selbermachen am Auto ist eigentlich nicht schwer, man fängt mit leichten Sachen an und arbeitet sich über die Zeit hoch. Das kann jeder, der auch eine Lenkradschaltung sauber bedienen kann. Wenn er dabei jedoch gar keine Freude hat, gut, dann würde mir die Freude insgesamt irgendwann wohl auch einfach abhanden kommen.


    Grüße, Vito

  • Rüdiger, alles Gute, ich fand es nett, wie und dass Du Dich so aus dem Forum verabschiedet hast, dafür Stilnote 1!


    Vorbesitzer meines nebenstehenden MB 220 SE haben das Fahrzeug vor ca. 10 Jahren in Polen restaurieren lassen. Man weiß, das kostete immer so um die 50k. Danach sah alles wunderbar aus wie neu, und funktionierte, aber vieles , wie soll ich sagen, man gerade so mit letzter Kraft. Dann ging eines nach dem anderen kaputt. Für Bremskraftverstärker, Getriebe, Kraftstoffpumpe mussten von den Vorbesitzern, einem vermutlich älteren Herren-Paar, nochmals 20 k investiert werden. Damit hörte es nicht auf und die beiden verloren wohl die Lust an dem Auto. Ich habe das Auto im Grunde überteuert für 50 k gekauft, denn der Motor lief wie der Sack Nüsse, das Kühlwasser war ständig weg, das Getriebe schaltete schlecht, das Radio konnte nur das Rauschen von einem einzigen Sender empfangen, die Reflektoren der Ami-Scheinwerfer waren blind, viele kleine Roststellen am Unterboden (Glücklicherweise nicht mit Wachs verschmiert, denn Wartungsarbeiten waren wohl 5 Jahre überhaupt nicht gemacht worden) die Stoßstangen sind großflächig nur noch vernickelt, das Türschloss Fahrerseite funktionierte nicht und und und.


    Aber: Glücklicherweise standen und stehen keine Schweißarbeiten an, die einem Nicht-Schweißer wirklich vieles verleiden können. Die Karosserie ist tippi-toppi und peu-à-peu, mit neuer Wassserpumpe, neuen Wasserschläuchen, neuer Kraftstoffpumpe, kleineren Reparaturen an der eigentlich recht ordentlichen Einspritzpumpe, neuen 'deutschen' Scheinwerfern, erneuter Getriebereparatur, neuem Anlasser-Zahnkranz, Überarbeitung des Lenkgetriebes, Hohlraumschutz, routiniertem Schmier-Management ;-), und mit viel Mühe bei der Motorlärmdämmung und vielen Kleinigkeiten ist das Auto nahezu so, wie es sein sollte. Die Kontrolleuchten im Bordcomputer sind noch nicht so, wie sie sein sollen, und der Winterservice steht jetzt an. Ich denke aber auch: Schade, dass die Vorbesitzer das nicht so erleben konnten, die sich ja auch in das Auto verguckt hatten. Man muss sich schon intensiv mit so einem Auto abgeben und nicht zu früh aufgeben.


    Was soll ich sagen: Jetzt gleitet man wirklich nur noch mit dem Auto so dahin, der Motor läuft ruhig und relativ leise (warm im Standgas kaum zu hören) und man muss auch nie hinterher-cruisen, weil der Motor bei Bedarf richtig gut zieht. Unser Hund sitzt majestätisch blickend auf dem Rücksitz, und das Volk jubelt uns zu (in erster Linie dem Auto und dem Hund). Würdelos Zurückschalten muss man nie, bringt auch nichts, der Motor hat immer ein gutes Drehmoment. Wenn nicht der aufwendige Schmier- und Wartungsdienst wäre, würde das Auto mir langsam langweilig werden. Was ich sagen will, ohne eigene zeitaufwendige Bastelleidenschaft geht es nicht. Wenn z.B. die Endabschaltung der Scheibenwischer nicht funktioniert, kann man das Auto doch nicht einfach in die Werkstatt geben. Dort hat keiner die Zeit, sich das merkwürdige kleine Hin-und-her-Getriebe von innen anzusehen und auszubaldowern, wie die Endabschaltung funktionieren soll. Oder das Lenkgetriebe auszubauen und festzustellen, dass da innen drin doch irgendein Dichtungsring sein müsste. Damit hat man denn schon mal ein paar Tage zu tun, aber genau das ist es was Freude bringt.


    Wie hieß es schon bei 'Werner': Willst Du ran an die Trophäen, musst Du ersmal Schrauben drehn - Schrauben drehn, Muttern drehn, mit ölverschmierten Fingern inne Werkstatt stehn...


    Gruß - Christoph

  • Hallo alle, die ihr hier so aktiv auf meinen Ersteintrag reagiert habt!


    Ihr habt alle recht! Olddaimler sind und bleiben ein schönes, aber zeit-, geld - und ressourcenintensives und letztlich auch exklusives Hobby, für das man brennen muss. Ich bin zwar nicht mit einem offenen Cabrio für eine Frikadelle 70 km nach Holland gegondelt, aber immerhin mehrfach mit einer geschlossenen kleinen Flosse 10 km für eine Currywurst an die Elbe. War auch schön. Aber man muss eben die eigenen Grenzen sehen und es war einfach notwendig, jetzt die Reißleine zu ziehen. Jetzt ist anderes in meinem Leben vordringlich.


    Beste Grüße

    Rüdiger