Tachometer zeigt beim Anfahren erst ab 30 km/h an


  • Hallo,


    seit einiger Zeit zeigt der Tachometer die Geschwindigkeit nach dem Anfahren erst ab ca 30 km/h an.


    Es gibt schon Beiträge zu diesem Problem_

    K4A (GA230SL-E) Automatikgetriebe Tachoantrieb

    und

    Tacho hängt bis ca. 30 km/h


    Beschreibung des Problems:

    - Nach dem Anfahren zeigt der Tachometer die Geschwindigkeit erst nach ca 30 km/h an

    - Ist das Fahrzeug im langsamen Fahren unter 30 km/h, z.B. beim ausrollen, wird die Geschwindigkeit normal angezeigt, auch beim Beschleunigung dann kein Problem


    Was habe ich gemacht:

    - eine neue Tachowelle habe ich eingebaut (bei der alten Tachowelle gab es leichte Knicke und Beschädigungen der Hülle, aber das Innenleben war intakt)

    - den eingebauten Tachometer habe ich überprüft, bereits kleine Drehungen mit der alten Tachowelle zeigten Ausschlag


    Ich befürchte, der Tachoantrieb ist defekt, dh die Zahnrädchen fassen nicht mehr richtig. Wer hat die Reparatur schon mal ausgeführt? Die zwei Wellen scheinen noch lieferbar zu sein, allerdings billig sind die nicht!


    Grüße


    Markus

  • Hallo Markus,


    ich vermute, dass das Instrument, altersbedingt, diese Symptomatiken hat. Es muss gereinigt und mit speziellem Öl wieder in Ordnung gebracht werden. Machmal müssen auch verschlissene Zahnrädchen ersetzt werden und Lager erneuert werden. Ist eine Arbeit für versierte Uhrmacher. Adressen versierter Instandsetzer gibt es im Netz.


    Gruß

    Rolf

  • Hallo Markus,


    meinst Du den Tachowellenantrieb am Getriebe?

    Bei meinem Wagen hatte sich dieser gelockert, nach dem Nachziehen war die Nadel im Tachometer wieder ruhig (bei meinem Wagen hat diese gewackelt (+/- 5 km/h), aber vom Start Weg die Geschwindigkeit angezeigt.

    Aus der Erinnerung (250SEC): Da ist so ein Sicherungsblech an dem Welleneingang zu Getriebe, diese entweder nacharbeiten oder neu kaufen ... (ist 19 Jahre her ...).

    Aber wenn Du die Welle erneuert hast, ..., dürfte es wohl eher am Tacometer selbst liegen ... .


    Grüße

    Marc

  • Du kannst die Tachowelle auch am Getriebe abnehmen und von einem gescchickten Zweilinkshänder mit dem Akkuschrauber langsam hochdrehen lassen.

    Wenn die Nadel schön hochdreht wird es nicht der Tacho sein.
    Zahnräder ist für mich auch komisch.
    Warum erst bei 30?

    Es könnte auch die Nutmutter am Getriebeausgang sein.
    Siehe mein Avatar.

    Die ist wichtig für die Reibkraftübertragung auf die Tachowelle.

    Viele Grüße Michael

  • Hallo Markus,


    so wie Du das beschriebst klebt der Zeiger am Anschlag. Genau gleiches Symptom wie bei meinem 123 als ich die ausgebleichten Zeiger neu lackiert hatte und ungeduldig zu früh zusammen gebaut hatte. Der einzige Unterschied zu Dir war dass mein Tacho sich erst ab ca. 80km/h bewegt hat :)


    Du sagtest der Tacho hab vor dem Einbau funktioniert. Kann das sein dass getriebeseitig ein Problem ist? Michael hatte doch so was bei seinem Ponton beschrieben wo die Mutter am Dreiarmflansch nicht richtig angezogen war. p.s.: Ach, sorry, hatte er ja gerade schon geschrieben.


    Viele Grüße,

    Hagen

    .

  • Hallo,


    ich habe an meinen Fahrzeugen schon beide Effekte gehabt:

    - Tachonadel hängt beim Anfahren & das aufgebrachte, durch rotierenden Magnet & Wirbelstrom im Tacho erzeugte Moment reichte erst ab ca. 30km/h die Nadel "loszubrechen".
    Zu Fehlereingrenzung half es in diesem Fall wie oben beschrieben testweise bei geringer Geschwindigkeit & hängender Nadel gegen die Anzeige zu klopfen.
    Da der Kilometerzähler bei diesem Fehler aber ja mechanisch (unabhängig von der Geschwindigkeitsanzeige) auch dann angetrieben wird, wenn die Nadel hängt, kann man im Fehlerfall wahlweise auch einige hundert Meter mit einer Geschwindigkeit unterhalb der "Losbrechgeschwindigkeit" fahren - zählt der Kilometerzähler dann weiter, wohingegen die Nadel weiter auf Null bleibt, dann liegt der Fehler im Instrument & nicht am Tachoantrieb.
    (Problem bei letzterem Test in der Praxis: Bei Schleichfahrt im ländlichen Bereich stellte es sich als schwierig heraus nicht nur ungestört etwas länger sehr langsam zu fahren, sondern dabei auch noch Schlaglöchern u.ä. auszuweichen - welche dann bei meinem Tacho prompt die Anzeige "wiederbelebten" und leider mehrfach zum Testabbruch führten...).


    - Beim Flossengetriebe gibt es wie vom Michael geschrieben das Problem, dass die Klemmung des Zahnrads am Getriebeausgang, welches die Tachowelle (über ein Schraubenrad) antreibt nicht mehr hinreichend ist; der Tacho "spinnt" & die Nutmutter am Getriebeausgang nachgezogen werden muss.
    Das Durchrutschen erfolgte dabei aber erst bei höheren Geschwindigkeiten - bei mir sackte die angezeigte Geschwindigkeit oberhalb ~80km/h dann plötzlich ab oder sprang wild hin- und her.
    Dass eine unzureichend verschraubte Nutmutter zu einem Ausfall der Geschwindigkeitsanzeige bereits ab dem Stand führt erscheint mir eher weniger wahrscheinlich, da ja im Stand zunächst noch die höhere Haftreibung (zwischen Tachoantriebszahnrad & Nutmutter an der Getriebeausgangswelle) gegeben ist. Erst dann, wenn das zum Antrieb der Anzeige nötige Moment die Haftreibung überschreitet rutscht das Zahnrad im Getriebe durch (...woraus dann aufgrund des geringeren Gleitreibungskoeffizienten ein weiter abnehmendes Antriebsmoment für den Tacho bereitsteht - die Tachoanzeige bleibt also nicht nur auf der Geschwindigkeit hängen, sondern sackt durch).
    Das Thema & der zur Reparatur notwendige Nutmutterschlüssel sind glaube ich schon mehrfach besprochen worden, s. z.B. 115 260 0648 Schraubenrad Tachoantrieb einbauen? und Nutmutterschlüssel 186 589 11 07 00 Nachfertigung .

    ...im Extremfall könnte es aber natürlich ein Kombination aus beiden Effekten sein: Der Tacho hängt und benötigt zum "Losbrechen" ein ungewöhnlich hohes Antriebsmoment, was dann wiederum die Klemmung des Antriebszahnrads im Getriebe überfordert :wacko:.

    Wie dem auch sei:

    Bevor ich irgendetwas zerlege würde ich es erst einmal mit Klopfen bei niedriger Geschwindigkeit und/oder Beobachtung der Kilometerzähleranzeige bei langsamer Fahrt & gleichzeitig hängender Tachonadel probieren, um die Ursache einzugrenzen.

    Gruß,


    Gerd

  • Hallo,


    der Hinweis von Gerd war zielführend:


    - Tachonadel hängt beim Anfahren & das aufgebrachte, durch rotierenden Magnet & Wirbelstrom im Tacho erzeugte Moment reichte erst ab ca. 30km/h die Nadel "loszubrechen".

    Zu Fehlereingrenzung half es in diesem Fall wie oben beschrieben testweise bei geringer Geschwindigkeit & hängender Nadel gegen die Anzeige zu klopfen.

    Da der Kilometerzähler bei diesem Fehler aber ja mechanisch (unabhängig von der Geschwindigkeitsanzeige) auch dann angetrieben wird, wenn die Nadel hängt, kann man im Fehlerfall wahlweise auch einige hundert Meter mit einer Geschwindigkeit unterhalb der "Losbrechgeschwindigkeit" fahren - zählt der Kilometerzähler dann weiter, wohingegen die Nadel weiter auf Null bleibt, dann liegt der Fehler im Instrument & nicht am Tachoantrieb.



    Beim Losfahren zählt der Kilometerzähler die Strecke, aber die Geschwindigkeit wird nicht angezeigt. Also der Tachometer und nicht der Antrieb! Soweit, so gut.


    Den Tacho habe ich jetzt ausgebaut, aber wo ist die entscheidende Stelle, um etwas Öl aufzubringen? An die Welle mit dem Zeiger möchte ich gerne etwas Uhren/Instrumentenöl aufbringen, diese ist aber praktisch nicht zugänglich. Hat da jemand einen Tip?


    Grüße


    Markus