Gedanken vor einer Motorrevision oder 220 versus 280

  • Nein, du kannst alles befestigen und lose vormontieren, dass es noch etwas arbeiten kann. Normalerweise schiebe ich das Auto in diesem Zustand noch mal eine Fahrzeuglänge hin und her, dass sich das rotierend setzt. Gruß, Martin

    --
    Hauptsache man ist gesund und die Frau hat Arbeit

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    da bin ich auch schon länger am überlegen ob ich mir sowas basteln soll. Und es gibt natürlich auch Hebebühnen mit zwei Schienen wo das Auto auf den Rädern stehenbleibt.


    Viele Grüße,

    Hagen

    .

    Je ein Bierkasten unter die Räder?

  • Nabend Lutz


    ja, grundsätzlich überwiegt natürlich die Freude über den neuen Motor, auch wenn das gerade nicht den Anschein hat. Aber das Problem ist, dass ich den aufgrund der aktuellen Peripherie-Probleme noch nicht geniessen kann.

    Kupplung/Grundplatte/Ausrücklager kann ich nicht grundsätzlich ausschliessen, kenne aber auch die spezifischen Symptome hierfür nicht, da ich davon bisher in meiner Autokarriere verschont wurde.


    Eben habe ich die Kardanwelle ausgebaut. Sie liegt nun fettig&fertig verpackt im 211er und wird morgen der Revision zugeführt (GKN), da hab ich bereits gute Erfahrungen gesammelt. Der Werkstattchef dort hat mir versprochen, dass das sehr zügig bearbeitet wird und mit etwas Glück am Freitagabend fertig wird. Schaunwermal.

    Zwischenzeitlich will noch rasch die Servopumpe gewechselt werden, die sollte morgen auch kommen.

    Am 6.10. fahre ich mit der Karre ab in den Urlaub, 1500km durch Frankreich.

    Würde gerne vorher noch ein paar ausgiebige Probefahrten und den ersten Ölwechsel machen, sonst hätte ein mulmiges Gefühl, so quasi frisch von der Werkstatt auf Tour gehen.

  • Natürlich versuche ich nicht, den 220SE mit meinem 320CDI zu vergleichen. Dennoch meine ich, dass man Oldtimern oft „zu viel durchgehen lässt“, mit dem Argument, Mei, der ist alt, was will man, das ist halt so. Dass die kernig laufen und konstruktiv bedingt hoch drehen ist das eine, aber Dröhnen sollte ein Luxuswagen nicht, auch wenn er aus den 60ern ist.

    Daher ist deine Frage auch mein Anliegen: die Welle ist jetzt in einem Fachbetrieb, um genau das zu klären.

  • das stimmt schon, daß man oft nicht lange genug suchen mag, was Lärmquellen angeht, und Kardanwellen sind oft die Ursache. Trotz allem sind zB ein M121 in der Flosse oder ein M115 im /8 schon relativ wenig gedämmt, verglichen mit einem W124 mit M102 und doppelter Spritzwand. Da gabs einfach einen Gewissen Fortschritt, man betrachte auch die vorderen Fußmatten mit ihrer dicken Unterschäumung im W124 oder schon im W123 das Vlies, das hinter dem Armaturenbrett angebracht ist. Das bringt schon was und fehlt den Vorgängermodellen einfach. Dazu noch die kurzen Diff.übersetzungen und fehlenden 5. Gänge...


    Grüße

    bacigalupo

  • Klar,

    Vor allem die Kapselung bzw doppelte Spritzwand ab, wenn ich es richtig im Kopf habe, dem W201 hat aus dem Dieselgenagel ein Ohr schmeichelndes Gemurmel gemacht. Gerade da sind W111, 108/109 steinzeitlich. Zwar hab ich meinen Teppich im 220 mit 3cm dicken Akustikschaummatten unterfüttert, die Karosse damals bevor dem Zusammenbau auch reichlich be-antidröhnmattet, aber vor allem aus dem Bereich Spritzwand und Getriebetunnel schallt es trotzdem gut vernehmlich. Da sind der Dämmung einfach Grenzen gesetzt, vor allem wenn die Quelle schon so laut ist.

  • Guten morgen Allseits


    So, Schlussbericht


    Gestern Kardanwelle revidiert zurückbekommen und Servopumpe abgeholt. Voller Ungeduld die Sachen abends eingebaut, was mit Auto-Höherlegung mittels Auffahrrampen vorn und Wagenheber plus Böcke hinten sehr gut funktionierte.

    Dann die grosse Ernüchterung beim Start: Neue Servopumpe grunzt aufgrund Schaumschlägerei/Ölmangel genauso wie meine alte - daran also lag es nicht. Dabei hatte ich zuvor sowohl den Hochdruckschlauch ausgebaut und auf Durchgängigkeit geprüft, als auch den Rücklaufschlauch vom LG zum Behälter (der läuft bei mir ein wenig versteckt unter dem Batterierahmen). Aber nix. Zum Schluss nochmals den Zulaufschlauch vom Behälter zur Pumpe abgebaut, auch nix. Kein Knick, Eingang und Ausgang ohne Verstopfung. Aber warum geht der Draht nicht durch? Dann habe ich das untere Anschlussstück vom Schlauch gezogen und siehe da: im Schlauch, vor das untere Anschlussstück hat sich ein Verschlussstopfen hineingesogen und ist dort steckengeblieben. Weiss der Kuckuck, woher der kam, "irgend ein" Vollgummi hat den irgendwo übersehen ... ( Martin K.: hätte ich nach deinem Hinweis besser mal genauer gesucht!).


    Langer Rede kurzer Sinn: Nach dem erneuten Zusammenbau läuft alles top, Auto lenkt wie auf Wolken, Motor schnurrt (wenn auch der Kaltstart bzw. die Warmlaufphase noch unbefriedigend ist) und die Dröhngeräusche sind auch weg. Zwar ist er nach wie vor kein Leisetreter, aber so, wie er jetzt klingt, meine ich, muss er klingen.


    Das Maschinchen ist richtig munter. Der nimmt so willig Gas an, dass es eine Freude ist und wo ich früher nur im 3. die Steigung hinaufkam, genügt jetzt der 4. Mal sehen, wie sich jetzt die Einfahrphase entwickelt, stehe erst bei knapp 200km.


    An der Stelle ein grosses Dankeschön an alle Mitlesen und Ratgeber!


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    Hallo Paul


    Ende gut alles gut. Viel Spass mit Deinem neuen Triebwerk und eine sichere Fahrt nach Französien. Leg Dir die alte/gute Servopumpe am besten in den Kofferraum. Alles was man dabei hat geht unterwegs nicht kaputt.

  • Hallo Paul,

    Leg Dir die alte/gute Servopumpe am besten in den Kofferraum. Alles was man dabei hat geht unterwegs nicht kaputt.

    Genau !


    Also noch schnell einen Ersatzmotor mit allen Anbauteilen, Getriebe, ein Satz Achsen plus Antriebswelle in den Kofferraum, dazu kompletter Kabelbaum, Relais, Schalter und Lenksäule plus Lenkrad dazu. Auspuff nicht vergessen. Eventuell noch eine komplette Schiebedachmechanik und zwei Ersatztüren (incl. Fensterheber und Scheiben). Ach ja, Ersatz Windschutzscheibe und Heckscheibe incl. Gummis und abtupfbarer Dichtmasse und Schnur (!) nicht vergessen. Vielleicht noch 2kg Lack von der Originalmischung dazu. Dann sollte nichts mehr schief gehen... ;)


    Viel Spaß mit Deinem neuen Coupe und gute Reise wünsche ich !


    Viele Grüße,

    Hagen

    .

    • Official Post

    Also noch schnell einen Ersatzmotor mit allen Anbauteilen, Getriebe, ein Satz Achsen plus Antriebswelle in den Kofferraum, dazu kompletter Kabelbaum, Relais, Schalter und Lenksäule plus Lenkrad dazu. Auspuff nicht vergessen. Eventuell noch eine komplette Schiebedachmechanik und zwei Ersatztüren (incl. Fensterheber und Scheiben). Ach ja, Ersatz Windschutzscheibe und Heckscheibe incl. Gummis und abtupfbarer Dichtmasse und Schnur (!) nicht vergessen. Vielleicht noch 2kg Lack von der Originalmischung dazu. Dann sollte nichts mehr schief gehen... ;)

    ...wenn man mit einem zuweilen widerspenstigen Eins, Zwei Drei mehrere tausend km unterwegs ist, kann man nicht genug mitnehmen.

  • Hallo Paul,

    deine Threads sind immer eine wunderbare Lektüre und ich freue mich wirklich mit dir über die gelungene Überholung und die Tatsache,

    dass du trotz ziemlich kompromissloser Arbeit den Wagen nicht behütet wegstellst, sondern ihn behandelst, wie er von den Daimlers

    gedacht war: Als wunderbaren Reisewagen.


    Viel Spaß mit deinem Schmuckstück!


    P.S.:

    ...

    (wenn auch der Kaltstart bzw. die Warmlaufphase noch unbefriedigend ist) ...

    Wie äußert sich das genau?

    Das erinnert mich an unseren Motor, trotz überholter ESP.

    Gute Grüße
    Uli


    "Spaltmaße sind überbewertet."

  • Der M127 ist in der Kaltlaufphase etwas empfindlich. Man sollte tunlichst vermeiden, einfach den CO an der Schraube fetter zu stellen, bis er vernünftig läuft. Das hat zur Folge, dass er im gesamten Teillastbereich völlig überfettet läuft und säuft. Ebenfalls gerne genommen: Betätigungsstange zur ESP auf Voreilung stellen, dann läuft er auch durch, aber überfettet im geamten Bereich. Finger weg! Die einzige Chance ist, in kleinen Schritten die kleinen Stahlplättchen unter dem Kaltlaufregler so anzupassen, dass er kalt vernünftig läuft, dann gut abmagert und wenn er warm ist, dann komplett Zusatzluft und Zusatzkraftstoff abgesteuert ist. Am kleinen Luftfilter an der Pumpe darf nichts mehr saugen. Dann im warm gefahrenen Zustand den CO einregeln und dann abkühlen lassen und am nächsten Tag alles von vorne. Bis er gut kalt anspringt, durchläuft und nicht ausgeht. Bei meinem Motor sind wir ja von 2.3 Liter auf 2.4 und da musste an der Pumpe noch gearbeitet werden, denn er war zu mager über den gesamten Fahrbereich. Ich empfehle eine Probefahrt mit AFR-Messung.

    Gruß, Martin

    --
    Hauptsache man ist gesund und die Frau hat Arbeit

  • Danke für die Erläuterung, Martin.


    Ich meine mich zu entsinnen, dass das Gemisch im Kaltlauf fetter wird, je dicker der Kaltlaufregler "unterfüttert" wird, und magerer, je dünner die Plättchen werden.

    Ist das so korrekt?

    Gute Grüße
    Uli


    "Spaltmaße sind überbewertet."

  • Wie äußert sich das genau?

    Das erinnert mich an unseren Motor, trotz überholter ESP.

    es äussert sich

    1. dass die Drehzahl bei Kaltstart nicht höher ist, eher tiefer

    2. dass der Motor nach wenigen Minuten ohne weitere Gasstösse ausgeht

    3. dass der Wagen im Fahrbetrieb schlecht Gas annimmt und bockt, und das solange, bis er richtig auf Temperatur ist (ca 10min Fahrt)

    • Official Post

    In München (Dachau) ehemals GKN Gelenkwellenservice jetzt neu:


    SERVICE CENTER

    MÜNCHEN

    Off-Highway Powertrain Services Germany GmbH

    Siemensstr. 11

    85221 Dachau

    Tel: +49 (0)800 – 1656 500


    https://www.uni-cardan.com



    Die haben mehrere Niederlassungen in Deutschland und dem europ. Ausland

  • Denke aber, es kommt wie überall darauf an, wer das vor Ort managed.

    Hier habe ich ausserordentliches Glück mit einem jungen, sehr interessierten und engagierten Herrn, der von sich aus viel recherchiert und schaut, was war original, was könnte man verbessern, welche Sonderanfertigungen sind möglich etcpp. Und noch dazu die Arbeit einen Tag früher fertig hat, als ursprünglich und vorsichtig geschätzt.

    • Official Post

    Hi Paul


    Du hast das Problem ja schon toll gelöst, meine Antwort war eher für die Kollegen aus Deutschland und speziell für Hannes gedacht. Ich gebe Dir schon recht, hier zählt Erfahrung und Zuverlässigkeit. Man will ja auch nicht, dass die Kardanwelle nach oben durch den Tunnel schiesst.


    Mit der Firma in Dachau habe ich seit mehr als 30 Jahren Erfahrung. Für unsere Corvetten und Mustangs mussten wir früher an jeder Kardanwelle die Kreuzgelenke überarbeiten und dann wuchten lassen. Die haben schon neu (ab dem Fertigungsband) geschlackert und gedröhnt. In unseren alten Ami Böcken war das unerlässlich. Das Unternehmen sass ursprünglich in München/Feldmoching, ist dann umgezogen nach Dachau, wurde von GKN gekauft und hat mittlerweile einen anderen Gesellschafterhintergrund. Die Mitarbeiter sind die gleichen wie früher, mit Ausnahme der normalen altersbedingten Rotationen. Ich selbst habe dort früher an die 10 Wellen machen lassen, bis hin zu Verlängerungen und Kürzungen, und war immer zufrieden.


    Für den süddeutschen Raum also eine Empfehlung.