Wer kennt sich mit O 319 B aus?

  • Hallo zusammen, gibt es jemand, der sich mit dem Mercedes Wirtschaftswunder Arbeitstier auskennt, was Ersatzteile ect angeht? Ichnhab so einen als zum Wohnmobil umgebautes Feuerwehrauto im Auge. Danke für Eure Kommentare. Gruß Flossenmini

    Frontantrieb ist Teufelswerk :cursing:

  • Welchen Motor hat er denn drin? Ich hatte vor vielen Jahren mehrmals eine 319er Feuerwehr. Wenn umgebaut zum Womo, dann ist aber H wohl nicht machbar, oder?

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    Ceterum censeo Carthaginem esse delendam. - So ein Quatsch, Carthago existiert doch gar nicht mehr! - Halt du dich da raus. Meine Meinung lasse ich mir von niemand verbieten!

  • Hi, ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung.Das wäre natürlich sehr schade. Aber da geht es um die Originalität, oder ? Werde mich aber mal bei den Dekras dieser Welt schlau machen. Der hat den 80 PS Benziner drin. Wie fährt sowas ? Laut ? Wie federt das so ? Was brauchbare an Sprit ? Ich hab aber schon 309er als Womo mit H gesehen. 🤷🏻 Ich brauch da echt mal Input, glaub ich. Grüße Flossenmini

    Frontantrieb ist Teufelswerk :cursing:

  • H kriegt man nur, wenn der Umbau zum Womo in den ersten 10 Jahren erfolgt ist. Mit dem 80 PS Benziner (ist der Motor aus dem 190 Ponton) geht der schon sehr gut. Ich hatte die Ausführung mit 68 PS (also den 180er Benziner). Der lief ca. 100. Fahrverhalten ist okay. Fahrwerk ist ja so gut wie identisch mit dem Düsseldorfer T2 die kurze Ausführung. Klar, laut ist es da drin schon. Ich hab jetzt einen T2 von 1973 mit OM 616 (240 D). Der ist lauter.


    Federung ist ganz brauchbar. Spritverbrauch ist sehr stattlich. Richtig durstig wird er aber in den Bergen. Ich war viel in den Alpen unterwegs (wie auch heute noch). Da kommt man ruckzuck auch mal auf 25 Liter. Realistischer Durchnittsverbrauch sind 16-18 Liter, wenn man einigermaßen zügig fahren will.


    Ich hab die 319er sehr gern gehabt. Als Womo ist halt ein echter Nachteil, dass man keine Stehhöhe hat. Ich hatte auch mal einen Fensterbus mit angehobenem Dach. War ganz gut ausgebaut als Womo, allerdings "sehr gemächlich", weil der den OM 636 hatte (43 PS). Spitze ganz knappe 80, und an jeder Autobahnsteigung war man extremes Verkehrshindernis. Hätte das Auto trotzdem gern behalten, aber der Rost...

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  • Moin,

    ich kenne mich zwar mit den O's und L's 319 zwar nicht aus,aber die werden wie Klaus schon erwähnt ordentlich laut und durstig sein, aber eben ein echter Hingucker. H-Kennzeichen wird schwierig.

    Aber ich habe zufällig noch ein anderes solches Fzg. im net gefunden, falls jemand so was sucht: https://www.classic-trader.com…l-319/l-319-d/1966/222184


    Der hat allerdings nur 50PS und das ist eindeutig zu wenig, das reicht nur , um mal kurz am WE in den Wald zu fahren. meiner Meinung nach.

    Grüsse

    Tobias

    • Official Post

    H kriegt man nur, wenn der Umbau zum Womo in den ersten 10 Jahren erfolgt ist.

    Ein Wohnmobilausbau sollte dem H-Gutachten nicht entgegenstehen.


    Der Oldtimer Bus würde ja vermutlich zeitgenössisch ausgebaut werden. Ich bin sicher, dass ich dafür das H-Gutachten bekomme.


    Im Zweifel werden die Einbauten einfach als Ladung deklariert.


    Falls Du das Fahrzeug auf Sonderfahrzeug KfZ Wohnmobil umschlüsseln willst wid das dann eher aufwendiger. Denn dann ist auch noch eine Abnahme gem. §21 sowie §19(2) erforderlich. Die Anforderungen könnten mit "zeitgenössich" kollidieren.

    Viele Grüsse


    Winfried


    300 SE W112 Cabrio M189 Automatik Fahrgestellnummer ...9840 Ende 1967 „Schlüpferblau-Met.“

  • @ Tobias: Mit dem OM 621 ist das Auto natürlich auch kein Rennwagen, aber es sind immerhin fast 20% mehr Leistung als beim OM 636. Das sollte man gerade bei so schwacher Motorisierung nicht unterschätzen. Mich würden die 50 PS deshalb nicht schrecken. Ich bin damals auch mit 43 PS weite Strecken gefahren im Urlaub. Ich finde, Zeit spielt da ja keine Rolle, und ich denke, dass die 7 PS mehr ausreichen, dass man auf der rechten Spur leidlich mitschwimmen kann. Mich selber hat das sehr Behäbige gar nicht weiter gestört. Bin auch in den Alpen 2000-Meter-Pässe gefahren. Klar, an Steilstücken war auch mal der 1. Gang nötig (d.h. dann nur wenig über 10 km/h), aber der ist so kurz übersetzt, dass man überall rauf kommt. Das war in den 60ern auch nötig, weil viele Pässe noch lang nicht so ausgebaut waren wie heute. Ich war auch mal mit dem Auto in Wien, also 700 km Autobahn. Das geht schon, bloß es ist halt bissle nervig, wenn man mit 30-40 km/h an einer Autobahnsteigung hängt und wegen Überholverbot eine lange LKW-Schlange hinter sich her zieht.


    @ Winfried: Der zeitgenössische Ausbau allein reicht nicht. Das Problem dabei ist, dass es diese Autos ja nie original als Womo gab. Mit einem alten VW-Bus ist das meines Wissens etwas anders, weil es davon ja auch in den 60ern schon Westfalia-Versionen gab. Mein L406 Diesel BJ. 73 ist ein absolutes Einzelstück. War usprünglich Kastenwagen (vom Eiermann!). Der aktuelle Vorbesitzer hat ihn aber schon 1980 gekauft, das Dach angehoben und viele Änderungen gemacht und als Wohnmobil eintragen lassen. Ich hab ihn dann 2013 abgekauft, und da hatte er schon längst H.

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    • Official Post

    Hallo Flossenmini

    Hallo Klaus


    Meine persönlich gemachten Erfahrungen mt H-Gutachten sind, dass es weniger eine Rolle spielt, ob es dieses oder jenes gab, sondern ob es das in der Zeit, oder 10 Jahre nach Ferigung des Fahrzeugs geben hätte können. Bitte jetzt keine Diskussion über die Vorschriften zum H-Gutachten, es sind ganz einfach meine persönlichen Erfahrungen.


    So wäre mein Plan


    Will man für das Fahrzeug auch eine Abnahme gem. §21 sowie §19(2) durchführen , ist erstmal wichtig ob in den Papieren bisher PKW, Reisebus oder Lieferwagen(LKW) eingetragen ist. In dem Fall müsste man die Abnahme eben machen. Dafür ist im Laderaum eine Sitzgelegenheit mit Tisch, ein Bett, etwas Stauraum für Vorräte/Kleidung und eine fest eingebaute Kochgelegenheit erforderlich. Mit diesem Minimalausbau müsste man erstmal §21 sowie §19(2) erledigen. Am besten nichts anderes reinbauen, wie Strom, Gas, aufwendige Wandverkleidungen oder Fenster. Für die Kochgelegenheit reicht ein Elektrokochfeld aus, das festgeschraubt oder geklebt ist. Alles andere macht man wenn der Eintrag Sonderfahrzeug Kfz Wohnmobil fertig ist.


    Jetzt würde ich das Fahrzeug regulär anmelden und zwei oder drei Monate fahren. Als nächstes gehts zum H-Gutachten. Ich gehe immer noch davon aus, dass Das Fahrzeug zeitgenössich eingerichtet wird. Das bedeutet, dass Technik versteckt wird, und die gute Stube im 6o-er Jahre Stil ausgeführt wird. Es macht ja keinen Sinn aus einem Oldtimer ein Hightechgefährt zu machen. Diese Abnahe würde ich persönlich bei einer anderen Prüforganisation machen, als die, welche den Wohnmobilumschreibung §21 sowie §19(2) gemacht hat.

    Viele Grüsse


    Winfried


    300 SE W112 Cabrio M189 Automatik Fahrgestellnummer ...9840 Ende 1967 „Schlüpferblau-Met.“

  • Moin ,


    ja ,Klaus, natürlich reichen die 50PS aus, um gemütlich damit auf den Strassen vorwärts zu kommen. Wie du schon erwähnst, es ist halt nervig, wenn man selbst auf der Autobahn den Verkehr aufhält. Ich habe ja auch einen VW T4 California mit dem berühmten 2,4lD Schiffsdiesel, der hat mit den 78 PS auch nicht die Power mit den modernen LKWs am Berg mitzuhalten, das wird schon ziemlich eng manchmal, wenn man keinen Anlauf nehmen kann.

    Und "leise" sind die ja alle nicht. Es ist doch nervig diese Geräuschkulisse den ganzen Tag anzuhören. Leider waren die ja nicht viel besser ausgerüstet,denn hier geht es ja auch um sinnvolle und praktische Ausstattung und Kompaktheit. Besser wie die modernen Riesenbomber mit 10m Länge, die noch nicht einmal eine Notbremsung hinkriegen und schon im Normalzustand fast überladen sind, vor lauter Schnickschnack-Einbauten, die keiner im Urlaub braucht, zumindest wir nicht.

    Aber sie sind deutlich angenehmer zu fahren. Und da fängt meist der Urlaub schon an. Trotz allem bleibe ich bei meinem T4, fahre dann halt nur 115km/h, dann ist das Geräusch erträglich, Berg hoch muss man dann durch!

    Grüsse

    Tobias

  • Haben wir im Rhein Main Gebiet, Raum Mannheim oder Düsseldorf/ Köln / oder Ruhrgebiet jemanden, der einen 319 besitzt und mir den mal zeigen kann ? natürlich unter Corona Schutzmaßnahmen und wenn das Wetter trocken ist ?

    Frontantrieb ist Teufelswerk :cursing:

  • ich hatte mal eine 319er Feuerwehr mit 68 PS-Benziner M121, der ging schon gut, 100-110 fuhr er leicht, da drehte er dann aus. Er brauchte 17-22 Liter Normalbenzin. Der 80-PS-M121 ist halt 5-fach gelagert, das ist schon vorteilhaft für die Haltbarkeit im oberen Drehzahlbereich. Hat auch etwas mehr Drehmoment, weil Zweiliter statt 1900er. Endgeschwindigkeit dürfte nicht besser sein, weil die Hinterachse gleich übersetzt ist.


    Wenn man nicht so viel fährt, macht der Benziner schon Sinn, er erlaubt auch mal das Überholen eines LKWs auf der Landstraße und nimmt Steigungen viel besser als die originalen Diesel. In vielen Diesel-L319 steckt aber heute eh oft ein OM616 2,4 Liter, der zieht natürlich auch schon brauchbar, aber drehzahlabhängig erreicht er trotzdem keine 100 km/h.

    Letztendlich fehlt den 319ern mit M121 oder nachträglich eingebauten OM616 ein 5ter Gang oder Overdrive, um schön mit 100 dahinfahren zu können.


    Grüße

    bacigalupo