Klarlack auf Uni-Lackierung Schwarz sinnvoll?

  • Hallo Zusammen, ich möchte meinen 250SE gerne aufbereiten lassen. Kleine Roststellen beheben, zwei mittlerweile aufgearbeitete Kotflügel lackiern lassen und den Motorraum ebenfalls. Der Lackiermeister schlägt vor, über den Unilack der Bereiche die nicht neu lackiert werden, sowie über die neu zulackierenden Bereiche, einen Klarlack zusätzlich aufzubringen. Mein 250SE ist schwarz.


    Macht das Sinn aus eurer Sicht oder ist das albern. Ich kenne diesen Aufbau nicht.


    Grüße aus dem Süden


    Gisbert

    Nach 200D folgt 250SE

    • Official Post

    Hallo Gisbert


    Aus meiner Sicht kann man das schon machen sofern der Unilack sauber angeschliffen wird. Dein Lackierer sollte wissen wie das sauber geht. Vor allem könnte man dann eine vernünftige Farbanpassung hinbekommen bei der in die benachbarten Teile das Schwarz der neulackierten Kotflügel augenebelt werden könnte.


    Albern ist daran gar nichts. Du wirst dem Fahrzeug zu völlig neuem Glanz verhelfen. Auch das rauspolieren von Kratzern die zukünftig evtl. hinzukommen wird deutlich leichter.


    Ich habe das schon mal bei einem Alltagsfahrzeug machen lassen.

    Viele Grüsse


    Winfried


    300 SE W112 Cabrio M189 Automatik Fahrgestellnummer ...9840 Ende 1967 „Schlüpferblau-Met.“

  • Hallo Gisbert,


    Winfrieds Erläuterungen kann ich bestätigen - Klarlack "veredelt" schwarzen Lack
    ganz deutlich!


    Allerdings bewirkt diese Kombination. dass jede auch noch so geringe Unebenheit
    in den Blechen deutlich(er) sichtbar wird.
    Während der Beschichtung meines Universals konnte ich das in den Einzelschritten
    beobachten:
    Unter dem puren schwarzen Lack erschienen die Flächen absolut eben, nach dem
    Aufbringen des Klarlackes wurden selbst die kleinsten Verformungen sichtbar.
    Ich empfinde dies aber nicht als störend; die Vorteile überwiegen eindeutig!


    Gruß Harald

    • Official Post

    Ideal wäre es, wenn der Klarlack nach vier Wochen nochmal richtig aufpoliert würde.


    Zuerst mit 1000er, dann 2000er und dann 3000er Papier nass schleifen (ich mach sowas immer mit der Hand, keine Maschine), dann mit der Poliermaschine aufpolieren.

  • Die Beurteilung aus der Ferne und ohne das Objekt gesehen zu haben, ist naturgemäß schwierig.


    Maßgeblich ist bei Lackierarbeiten immer die Erwartungshaltung des Besitzers, wie das Fahrzeug hinterher aussehen soll. Selbst bei dem vergelichsweise dankbaren Farbton schwarz werden die nachlackierte Flächen immer schon allein auf Grund des unterschiedlichen Glanzgrades zwischen Altbestand und neu lackierten Flächen erkennbar bleiben. Man kann natürlich versuchen, diese Unterschiede durch Anlackieren benachbarter Teile und Polieren zu minimieren, man wird es im Zweifel mit geübtem Auge aber immer noch sehen.


    So wie die Sache hier vorgeschlagen wird, ist und bleibt es doch nach der Papierform mutmaßlich ein halbherziges Stückwerk.


    Entweder man erwägt einen Klarlackdeckschicht für das gesamte Fahrzeug, dann aber fällt der zusätzliche Arbeits- und Materialaufwand für Unilack schwarz für die restlichen Flächen nicht auch mehr nennenswert ins Gewicht. Die gesamten Anbauteile sollten auch einem bloßen Klarlackauftrag sowieso abmontiert werden, geschliffen wird ohnehin das ganze Fahrzeug und auch der Polieraufwand nach Klarlackauftrag ist identisch. Der zusätzliche Aufwand für die Komplettlackierung ist der Sache nach wohl nicht mehr als 1 kg Lack und rund 1 Stunde Arbeitszeit.

  • ....kommt immer alles auf den Anspruch an. Mich würden die Unebenheit verrückt machen.


    Hatte gerade den lustigen Fall, dass mich ein Passant fragte, ob der schwarz lackierte Wagen denn neu lackiert worden sei, denn der Lack sei ja wohl perfekt.
    Meine war Frau war ganz verdutzt, wo ich Ihr doch monatlang erklärt habe, dass der Lack von den Mexikaner so verpfuscht wäre, sodass eine "neue" Komplettlackierung unumgänglich sein :wacko:.
    Natürlich mit dem kompletten Entfernung des Lackaufbaus bis zum Blech!
    Man sollte nicht an der falschen Stelle sparen


    Gruß
    RichardII

  • Ich habe schon an eine feinpolierte Blattvergoldung mit Nanoversiegelung für meinen dicken Blauen gedacht... das wäre doch was für die Ewigkeit!


    Im Ernst: Wollt Ihr mit Euren Autos noch fahren oder sie nur ständig in der Garage aufpolieren? Eine allzu perfekte, hochglänzende Showroom-Lackierung kratzt doch nur an den Nerven.


    Wenn schon ein Vogelschwarm oder dunkle Wolken am Himmel eine innere Unruhe verursachen oder ein Stäubchen gar den Lappenreflex auslöst, ist die Zwangsneurose nicht mehr weit. Der Wahsinn hat Euch gepackt.


    Bedenkt die Gefahr, Leute! Tankt Ruhe aus der Patina!


    Unsere Autos haben mindestens ein halbes Jahrhundert auf dem Buckel, wie die meisten von uns Oldifetischisten auch. Lasst Fahrer und Fahrzeug gemeinsam ungeschminkt dazu stehen!



    8) Grüße vom Schwedenponton

  • Von der Seite habe ich es noch nicht gesehen... ^^


    Ich habe immer gedacht ich könnte von meinen kleinen Falten und ersten grauen Haare durch die neuwertigen Oldis ablenken.
    Völlig falsche Strategie, dann sehen wir ja gegenüber den Wagen alt aus :whistling:
    Wollte gerade ein Schätzchen komplett neu schwarz lackieren lassen, abgesehen von den durch geknallten Preisvorstellungen,
    ich werde nur die leicht mit Rost befallenen Stellen reparieren und lackieren lassen.
    ;)

  • Naja, mir wurde die Klarlacklackierung empfohlen um eben nicht mehr das Gefühl haben zu müssen den Staub zu entfernen. Ich glaube wir sind hier auf der gleichen Wellenlänge, zumal mein 250er an allen Ecken und Enden Patina hat :) – er ist übrigens 3 Jahr jünger als ich...


    Grüße


    Gisbert

    Nach 200D folgt 250SE