Guten Abend,
Baby Benzes waren meine ersten Neuwagen überhaupt, nach etwa 9 mehr oder weniger
ausgeleierten Pontons, meinem ersten heißgeliebten und von einem Schweiß-Künstler
komplett aufgebauten 200 D IMA Universal und direkt nach einem wunderbaren (quasi)
neuwertigen 220 D /8, der mir nächtens von einem betrunkenen LKW-Fahrer pulverisiert
worden war - wodurch ich aus beruflichen Gründen zum sofortigen Kauf eines Autos
gezwungen wurde.
1985 kaufte ich mir also, auf Rat meiner Mercedes-affinen Bauherrn, einen ersten Neuwagen,
einen 190E Automatik in hellblau metallic - einen Wagen, den ich Tags zuvor nicht einmal
bemerkt hätte, der aber sofort verfügbar war und den ich am nächsten Tag abholen konnte.
18 Monate später "tauschte" ich dieses tolle Auto mit 70 Tkm mehr aus Lust gegen einen
schwarz/schwarzen 2.3 in Vollausstattung incl. C2-Ausrüstung für allein 10 TDM, das war ein
komplett neues Fahrgefühl. Das Auto war ein Traum, hielt 3 Jahre und über 170 Tkm
ohne Mängel durch.
Das gleiche Auto kaufte ich mir dann nochmals, es war so gut wie das erste.
Dann, ohne überhaupt zu wissen, dass es so etwas gab, sah ich in der Kieler Mercedes-
Niederlassung einen auf Hochglanz herausgeputzten blauschwarzen 2,6, der Teil einer
Präsentation war - und den ich natürlich haben musste.
Im typischen Mercedeskäufer-Outfit - also braungebrannt mit langen Haaren, Stones-T-Shirt,
Shorts und verwaschenen Docksides - handelte ich mit dem sichtbar gestressten Verkäufer
den Preis incl. Inzahlungnahme aus. Auf die Frage, wie ich denn zu bezahlen gedenke,
fragte ich ihn, ob morgige Barzahlung in Ordnung wäre...
Dieser Wagen war ein Traum - aber auch ein Alptraum:
Er rannte wie Hulle, machte unglaublich Spaß; auch meine Kinder liebten ihn, weil wir mit
ihm "fliegen" konnten - eine wellig gebaute Dorfstraße machte 50-m-Sprünge möglich -
dann platzte bei 47 Tkm bei Vollgas der Motor, ohne jede Vorwarnung; die Autobahn war einen
halben Kilometer versaut, mein beifahrender Mitarbeiter traumatisiert...
Die zweite Maschine hielt - leider - immerhin 54 Tkm, sie starb wie die erste. Leider, weil ich
90 % der Kosten übernehmen musste.
Als dieser dritte Motor nach gerademal 43 Tkm auseinander flog, hatte ich genug. Ich konnte
mir einfach kein unzuverlässiges Auto mehr leisten...
Aber diese 10 oder 11 Jahre Babybenz habe ich trotzdem in guter Erinnerung.
Bei Volvo in Kiel - da kaufte meine damalige LAG ihre Autos - stand zu diesem Zeitpunkt
ein nagelneuer 850 TR5 in Schwarz, der mich faszinierte: Nach einer Stunde Geschacher
war es meiner.
Damit endeten - vorerst - meine Mercedes-Ambitionen.
Diesen superschnellen, superschönen und sicheren Volvo fuhr ich übrigens über 300 Tkm,
ohne wesentliche Probleme. Vielleicht schaue ich bei Gelegenheit nochmal nach einem
solchen Auto...
Harald