Der Untergang der Mercedeswelt oder darf man "CITAN"?

  • Moin


    Gross ist ja momentan die Aufregung um den "Kangoo" mit dem Stern :evil:
    Mercedes verkündet laut das der CITAN ein echter Mercedes wäre. Andere lachen sich eins weil Daimler es nötig hat bei Renault ein Produkt einzukaufen und im Prinzip "nur" zu verfeinern.
    Diverse Zeitungen und Fachleute stürzen sich ja mittlerweile auf den Franzosen Benz
    und haben unterschiedlichste Meinungen zu dem Thema. Die einen sehen damit das Ende von Mercedes eingeläutet, andere loben ob diesem Schachzug!
    Man wird sehen wer Recht behält.
    Aus Kaufmännischer Sicht jedenfalls ist dieser Schritt durchaus nach zu vollziehen.
    Das man aus dem Fehler "VANEO" gelernt hat ist ja durchaus Positiv finde ich.
    Unter dem gleichen Aspekt ist wohl auch das Ende von "Maybach" zu sehen dem ja immer etwas das Image einer aufgeblasenen S Klasse an gehaftet ist.
    So gesehen hat man zumindest die eine Tugend des Schwaben, das Sparen durchaus wieder im Lastenheft stehen und somit sind die Daimler "CHRYSLER" Zeiten ja nun zum Glück wohl wirklich vorbei.
    Auch das "Umlabeln" hatte und hat ja schon lange Tradition bzw. am Anfang hat ja kaum ein Hersteller alles selber gemacht sondern meist Komponenten verschiedenster Hersteller "nur" zusammen gebaut und wenn zwei Köche den gleichen Brei anrühren muss nicht unbedingt das gleiche dabei raus kommen. Selbst so grosse Kooperationen wie jetzt beim CITAN sind ja nicht neu (siehe SPRINTER/LT3).
    War es aber bis jetzt so das Mercedes eben Komponenten/Lizenzen vergab an z.b. Ssangyong oder Plattformen bereit stellte wie beim Chrysler Crossfire der weitgehend auf dem SLK R170 basiert so ist es beim CITAN genau anders herum und das ist den auch zu viel für das Mercedes Herz.
    Darf man das also so machen? Kann man so seiner Linie, seinem Anspruch und nicht zuletzt seinen Kunden treu bleiben?
    Ich denke das es eine Gratwanderung ist. Ansätze diesen Weg auch im PKW Bereich zu gehen sind ja schon vorhanden. Die Verantwortlichen von Mercedes "Erfinden" gerade viele Weg der Mitbewerber "neu". Da hält der Frontantrieb immer mehr Einzug und der war ja "Erfunden" worden um Kosten zu sparen und selbst die 4matic wird für den Frontantrieb "umgebaut". Hatte, sagen wir mal, früher gerade die günstigen Hersteller eben dünnes Blech, wenig Farbe und leichte Plaste im Angebot um die Kosten zu drücken geht man bei Mercedes haute den gleichen Weg unter dem Mantel der Gewichtsreduzierung um eben (auch) Kraftstoff zu sparen weil der Markt es so will. ABER, jetzt dem Kunden nur noch über das Design und den unbestritten hohen Sicherheitsstandart (den nun ja auch die anderen schaffen) den deutlich höheren Kaufpreis zu vermitteln dürfte in der Zukunft noch schwerer werden.


    In den 70,80 und 90 Jahren hat sich bei Mercedes kaum einer um die Mitbewerber gekümmert. Wo Mercedes war, war eben die Spitze und alle anderen eiferten (zumindest unter der Hand) diesem Ziel hinterher. Dabei war Mercedes nie in allen Bereichen die Innovativste Marke und damals wurde gerade von der Fachpresse das Altbackene Image bemängelt und das ein S Klasse Fahrer den gleichen Lichtschalter bedienen musste wie ein 200D Fahrer. Gestört hat es dabei weder den S Klasse Fahrer noch den 200D Fahrer und der Fahrt-Lichtschalter des W123 galt und gilt auch heute noch als das Nonplusultra! Aber um so eine Strategie zu "gehen" braucht man einen Arsch in der Hose und darf nicht nur auf die Quartalszahlen schielen. Auch dem Traum des "Weltkonzerns" sollte man vergessen so wie auch Absatzzahlen nicht alles sind.
    Leider sind die Zeiten heute anders und liebe Leute, wir sind zumindest zum Teil selber dran schult. Alles sofort und so billig wie Möglich ist ja heute des Kunden höchster Anspruch!!!
    Ich wünsche Daimler/Mercedes das sie die alten Tugenden die die Marke gross gemacht haben nicht ganz aus den Augen verlieren und ich wünsche uns das wir Kunden wieder mehr auf die alten Tugenden wert legen. Weil man ist nicht nur was man isst sondern man bekommt auch immer das was man verlangt aber ob wir diese Geister die wir damit gerufen haben wirklich wollten wage ich zu Bezweifeln.


    Tschüss und ich bin auf Eure Meinungen dazu gespannt!

  • auch von Renault bauen, schon seit den 90ern. So schlecht werden die also nicht sein. Und VW kooperiert beim LT schon seit 95 mit Mercedes, wobei man den Eindruck hat, daß der LT eher ein Sprinter, der Sprinter aber weniger ein LT ist. Und wenn der neue Citan zwar eine Renault-Grundkonstruktion ist, aber ohne dessen Verarbeitungsnachlässigkeiten, dann kann er auch was taugen. Bei Renault bauen sie auch schon seit 110 Jahren Autos, die werden einen Stadtlieferwagen konstruktiv schon hinkriegen. Das Ganze dann "deutsch" produziert, dann wird das Endergebnis seine Anwender schon zufriedenstellen. Das Teil soll ja kein überdrehter Luxusbomber, sondern ein Fahrzeug zum Gemüse-, Farbeimer, Pizza- und Packerltransport werden, vielleícht noch die eigenen Schrazen in die Schule karren, mehr nicht. Und von so praktisch einsetzbaren Nutzautos verstehen sie in Frankreich tatsächlich mehr als wir in D. Renault hat immerhin den R4 erfunden, als man hier den Käfer noch für ein sinnvolles Familienauto trotz nahezu komplettem Fortfall von Kofferraum und Heizung hielt... Also abwarten und in 1-2 Jahren man Citan-Fahrer fragen. Besser eine Kooperation mit dem guten Nachbarn auf der anderen Rheinseite als mit einem Chinesen oder einem Koreaner, ehrlich.


    Vielleicht sollte man sich mal einen Citan vom Autovermieter für ein WE mieten, dann kriegt man einen Eindruck,


    Grüße


    bacigalupo

  • hallo Uwe,


    beim Titel Deines Beitrages kann man getrost die "Mercedes-" Welt fortlassen, denn Deine Empfindungen betreffen den globalen Markt und deren Systematik.
    Ursachenforschung wird schon lange betrieben und fähige Menschen versuchen, die Richtung zu ändern. Offensichtlich und leider wohl vergebens.
    Man beachte z. B. folgende Sendung im Fernsehen:



    http://www.youtube.com/watch?v=npqqyHRsLm8


    Diese Entwicklung bringt auch die Menschen dazu, sich immer mehr alter Werte zu erinnern.


    Gruß
    Henning

  • Ich denke schon das CITAN was werden wird. Zum einen "Wildert" der Kangoo nicht im gleichen Revier. Hier bei uns zumindest sieht man ihn so gut wie gar nicht als Handwerker Wagen aber doch sehr viel als kleinen Familien Van. Der CITAN steht da ja eher der Caddy entgegen der sich momentan ja wie geschnitten Brot verkauft.


    Zum Sprinter sei gesagt das der ja Anfänglich von Mercedes und VW entwickelt wurde und jeder hat dann seinen selber gebaut. Der LT2 wurde aber im Gegensatz zum Sprinter nie wirklich weiter entwickelt. Mit dem Sprinter/LT3 ging dann die Produktion komplett in Mercedes Hand über (so wie halt jetzt CITAN bei Peugeot).


    Ich bin auf alle Fälle gespannt wie sich die Sache entwickelt. Sollte der CITAN auch nur Ansatzweise ein Erfolg sein (was schwer genug wird bei der Caddy Konkurrenz) könnte ich mir Vorstellen das Mercedes den dann selber baut beim nächsten Modell da die Gewinnspanne beim Zukauf halt deutlich geringer sein dürfte.


    Tschüss

  • Wo wird der CITAN denn gebaut? Ausschliesslich in einem Renault-Werk? Als Packerl-Kutscher würde ich sehr genau hinschauen, was ich für den MB-Preis bekomme. Wozu den Benz-Preis bezahlen, wenn ich ein Kangoo-roo bekomme. Der Sprinter wurde m.W. ausschliesslich bei MB gebaut, auch als VW LT/Crafter und als Dodge. Freue mich schon auf den neuen Renault Malheur mit heckfensterbreitem Aufkleber "Powered by Mercedes-Benz". Ssang Yong lässt grüßen.


    PP

    _______
    Originalzustand ist nicht reproduzierbar.

  • Wenn sie dem Citan die Rostanfälligkeit des Renaults erhalten und dafür die Mechanik etwas stärken, kann das ein praktischer Werkzeugkoffer auf Rädern werden.


    Wenn er allerdings rostet wie ein Mercedes und die fragile Technik eines Renaults erhält, macht er gegen Caddy einerseits und ureigene französische Stadtlieferwagen andererseits keinen Stich. Den Leuten, die das Ding bewegen müssen, ist der Stern im Grill nämlich ziemlisch wurscht. Die wollen Randsteine rauf- und runterspringen damit, beim Baustoffhändler das Betonringerl mehr einladen und dabei mit wenigen Standzeiten und niedrigem Verbrauch ein Auto fahren, das auch nach acht Jahren noch so ansehnlich ist, dass die Kunden keinen Schreck bekommen.


    Man darf also gespannt sein. Wenn Mercedes irgendwann den Sevel-Transporter einkauft, einen Stern draufmalt und ihn als Sprinter FWD anbietet, eventuell sogar mit Iveco-Erdgasmotor, dann werde ich ihn als Nachfolger meines derzeitigen Lieferwagens in Erwägung ziehen. Nur werden die den nicht Sprinter FWD nennen, sondern wieder ein völlig abwegiges Kunstwort schaffen. Vangulo oder so.


    Neulich beim Stammtisch der Rüttelbettverleger: "Was fährst Du jetzt eigentlich? " "An Vangulo!"


    *pengblauesauge* 8o

  • ... bevor die Karre auf dem Markt ist, der am besten vor der Pont Neuf reingeshoppte AMG 63 Vangulo inkl. Nacktarschtussi als "Prestigecar". Grundausstattung wie immer Kiemen und Powerdomes. Vom Rest lasse ich mich überraschen. Jeneeisklar.

  • ... AMG 63 inkl. Nacktarschtussi als "Prestigecar". Grundausstattung wie immer Kiemen und Powerdomes. Vom Rest lasse ich mich überraschen.


    Jo, hört sich nach einem ganz coolen Projekt an ... :thumbup: ... in guter alter Tradition ... ^^











    :)


    Mit besten Sterngrüßen
    Sebastian

  • Die Idee einen Renault Kastenwagen mit Benz-Prestige zu kombinieren, ist übrigends auch nicht so ganz neu ... ;):D




    Mit besten Sterngrüßen
    Sebastian

  • Ein Lieferwagen
    ist ein Lieferwagen,
    ist ein Lieferwagen.


    Basta.


    Egal was für alberne Unterhaltungselektronik rein- oder geschwüriges Plastegeraffel drangedübelt wird - so´n Nutzfahrzeuch hat nie so etwas, was mit der ebenso albernen wie nervigen Vokabel "Prestige" umschrieben werden könnte. Ob nun Kängubenz oder wat auch immer, es ist immer peinlich-lachhaft wie ein A-Team-Bulli (wobei der wenigstens noch so etwas wie Sound hat).


    Aus diesem Segment könnte mir allenfalls eine original unrestaurierte T1-Doka, dezent(!) tiefer, mit reichlich Leistung im Heck noch gefallen - aber das hat ja nun auch wirklich nix mit o.g. Ludenprotz zu tun.


    Und zum Citan: na wennse meinen, dasse sich damit einen Gefallen tun, sollense nur machen. Es hat ja interessanterweise die werte DB-Premium-Kundschaft noch nie gestört, dass die Superluxus-PKW unter dem selben Markennamen verkauft werden wie schnöde Nutzfahrzeuge. Rührt sicher aus der Zeit, als man mit den Begriff "Mercedes-Benz" einfach in jeder Hinsicht Topqualität, Wertigkeit/Haltbarkeit und Zuverlässigkeit verband - und somit auch die Kompetenz, auf verschiedenen Produktmärkten aktiv zu sein. Da profitierte jede Sparte vom Guten Ruf und dem Super Image der anderen, nach dem Motto "wer so zähe LKW bauen kann, der baut auch super PKW" und umgekehrt. Und: es stimmt(e) ja auch.
    Andere Hersteller sind da festgenagelter (gewesen), obwohl auch in vielen Bereichen tätig: Opel konnte sich nicht in der PKW-Oberklasse halten, Ford kam da nie herein, und VW schafft´s auch nicht. Alles Imagesache. BMW und Audi ham´s geschafft, machen aber auch nix anderes (mehr).
    Der Daimler hat sein Image aus alten Tagen gelinde gesagt "beschädigt" und sucht seit geraumer Zeit (´90er) sein Marktanteils-Heil in sich verzettelnder Nischenbesetzung, und sei sie noch so abwegig. Man kann aber nicht in jeder Nische die gewohnte Kompetenz haben, darunter leidet zwangsläufig die Qualität und damit das Image. Kooperationen á la LT/Sprinter sind sicher sinnvoll, doch der komplette Zukauf á la Citan wird dieses unscharfe Bild nur verstärken, vermute ich mal.
    Ich jedenfalls verbinde meine Benz-Affinität auch nur mit gewissen Modellen bzw. Epochen (s.o.), und mir ist so eine bedingungslose Begeisterung, so eine Daimler-Lemming-Mentalität echt suspekt, und das wirft bei mir Fragen auf, die ich lieber nicht öffentlich stellen möchte...


    Beste Grüße
    Lutz

  • Das weiter oben angeführte Argument, Fuhrpark-Manager 'wollen alles aus einer Hand', gilt nur so lange, wie die Preise wettbewerbsfähig sind. Der Stern auf der Haube ist denen Wurst und über Premium lachen die nur.
    Das heißt im Klartext, dass nur eine minimalster Presiaufschlag möglich ist (ungefähr ein Drittel bis max. der Hälfte der Einsparungen durch vereinfachtes Handling).


    Ich gehe jede Wette ein, dass die an die Post/DHL verleasten Citan so runtergerchnet sind, dass es sogar ein Verlustgeschäft bedeutet - aber damit hat man den 'Tentpole'-Kunden und versucht den anderen glaubhaft zu machen, dass es ein gutes Angebot sei.


    Ich Prognostiziere, dass der Schuss nach hinten los geht. Beim Vaneo hatte ich ja auch recht.

    Gruß


    Uli aus S


    Übersteuern ist, wenn der Beifahrer Angst hat.

    Untersteuern ist, wenn ich Angst habe.

    - Walter Röhrl -

  • Ein Lieferwagen
    ist ein Lieferwagen,
    ist ein Lieferwagen.


    Basta.


    Na ja das ist zumindest sehr relativ, gibt halt auch die, insbesondere mit Stern drauf, die etwas aufgemacht, schon nochmal deutlich gleicher sind als die anderen ... ^^:cool:


    http://www.youtube.com/watch?v=E0Kt3h_ykuE


    http://www.youtube.com/watch?v=hWbqZTl7ckE


    http://www.auto-motor-und-spor…8-black-power-667225.html


    Der Citan, am anderen Ende der Transporter-Palette, wird sich aber tatsächlich in erster Linie über attraktive Preise im Flottengeschäft verkaufen, eben wie seine größeren Benz-Brüder auch.


    Mit besten Sterngrüßen
    Sebastian

  • NAbend


    So nebenbei haben wir einige Erdgas Ivecos die schon wieder abgeschafft werden und nie wieder in den Fuhrpark kommen (neben einigen CNG Sprintern). Die Sprinter sind zumindest bei unserem Fuhrpark die günstigsten Fahrzeuge im Unterhalt. Die VW werden immer anfälliger als Modell T5 nur rosten tun sie nicht.
    Aber wir leisten uns noch den Luxus die Fahrzeuge alle zu kaufen und beim Verkauf bringen die Sprinter nach 7 Jahren immer gut Geld.


    Tschüss

  • @Lutz: Genau so sehe ich das auch. :thumbup:



    Gibt es diese Vokabel

    'Tentpole'-Kunden

    wirklich?


    Wenn ja, dann sehe ich einen noch tieferen Tiefpunkt auf dem Weg zum Neusprech...


    Und mal so nebenbei gefragt: Rangiert "Premium" eigentlich über "Prestige" oder umgekehrt?

  • unnötigem Aggrodesign, aber mangelnder Langzeitqualität über den Leasingzeitraum hinaus und fehlender Reife, egal um was für ein Produkt es sich handelt. Wenn ein Gegenstand was taugt, dann braucht er so ein Attribut nicht. Und er muß auch nicht den Farbton spielhallenschwarzmetallic tragen, um hochwertig zu wirken. Qualität ist, wenn ein Gegenstand auch innendrin (beim Auto hinter dem Armaturenbrett) gut verarbeitet ist und z.B. hochwertig und sauber verlegte Kabel hat, da wo der Verbraucher kaum je hinsieht. Bzw wenn der Gegenstand auch mal mißbraucht bzw überlastet werden kann, ohne gleich kaputtzugehen (Eberhards berühmtes "Betonringle mehr einladen").


    Wenn z.B. ein Bier mit "Premium" beworben werden muß, wird es das nötig haben. Kaum ein fränkischer Kleinbrauer wird so einen Unsinn auf seine Etiketten schreiben.


    Grüße


    bacigalupo

  • Gibt es diese Vokabel


    Zitat von »Uli aus S«
    'Tentpole'-Kunden


    wirklich?


    Jepp. Das ist der feine Unterschied im Marketingsprech.
    Der Provinzler spricht von 'Leuchtturm-Projekt' , während der 'Tentpole-'er zeigt, dass er es üblicherweise mit waschechten Ami-Hyänen zu tun hat. :D

    Gruß


    Uli aus S


    Übersteuern ist, wenn der Beifahrer Angst hat.

    Untersteuern ist, wenn ich Angst habe.

    - Walter Röhrl -


  • Und mal so nebenbei gefragt: Rangiert "Premium" eigentlich über "Prestige" oder umgekehrt?


    Bedingen einander! Ohne Premium kein Prestige und umgekehrt. Das Prestige erwirbt man sich ja erst mit dem Kauf von "Premium"-Produkten.


    Mit dem Begriff des "Premiumproduktes" wird ja erstmal "nur" ausgesagt, das es sich um ein Markenprodukt handelt, im Gegensatz zu einem "NoName"-Produkt.


    Das geht quer durch alle Produktbereiche, also von Nutella, Coca-Cola, über Adidas, Boss bis hin zu eben Porsche, Mercedes-Benz, Bentley oder auch Montblanc oder Villeroy&Boch ect. pp


    Der Kauf solcher Markenprodukte ist halt immer auch ein Prestigegewinn für den Käufer, begründet oft schon nur durch den höheren Preis gegenüber einem vergleichbaren "NoName-Produkt. Daher sagt man ja auch immer so schön, das man bei Premium-Produkten "den Namen mit bezahlt" ... :)


    Fängt schon im kleinsten an, wer Nutella im Einkaufswagen hat, hat dadurch mehr Prestige wie der mit Nussetti im Wagen ... ;):D


    Mit besten Sterngrüßen
    Sebastian

  • Moin,

    Bedingen einander! Ohne Premium kein Prestige und umgekehrt. Das Prestige erwirbt man sich ja erst mit dem Kauf von "Premium"-Produkten.


    Mit dem Begriff des "Premiumproduktes" wird ja erstmal "nur" ausgesagt, das es sich um ein Markenprodukt handelt, im Gegensatz zu einem "NoName"-Produkt.


    Das geht quer durch alle Produktbereiche, also von Nutella, Coca-Cola, über Adidas, Boss bis hin zu eben Porsche, Mercedes-Benz, Bentley oder auch Montblanc oder Villeroy&Boch ect. pp

    Nope. Mit Nutella erwirbt man sich wohl kaum Prestige (es sei denn man lebt in den 80ern in der DDR :P ). Markenware ist doch nicht premium, sondern in den meisten Fällen Masse. Prestige haben bzw. verleihen nur wenige Marken. Nehmen wir mal Prada bei Bekleidung, damit kann man sich abheben. Aber doch nicht mit Adidas oder Boss. Das ist Mittelfeld. Genau wie ne Swatch oder Mercedes.


    Grüße
    Marius

  • Hehe, ja doch, gegenüber dem Nussetti-Käufer bis du als Nutella-Käufer voll der Prestigte-Bonze, Nutella ist halt DAS Premiumprodukt unter den Nuss-Nugat-Cremes ... ;):D:D - Ähnlich wie Coca-Cola, DAS Premiumprodukt unter den koffeinhaltigen Limonaden ist ...


    Denn "Premium" heißt tatsächlich erstmal nichts anders wie Markenprodukt. In Sachen Prestigegewinn gibts es da aber natürlich immmer noch unendlich viele Abstufungen, sogar innerhalb einer Premium-Produkt-Familie. Wie auch bei den Sternmobilen z.B., mit einem E250 z.B. hast du gegenüber einem VW oder Opel natürlich einen max. Prestigevorsprung. Neben einem S65 AMG bist du mit einem E250 aber voll der Loser ... ^^ ... und um einen S65 AMG prestigetechnisch zu toppen, muss man dann schon das Doppel-M o.ä. auffahren ... . :cool:


    Da gabs doch mal diesen netten Cartoon, wo zwei Merceders-Fahrer auf einer großen Kreuzung anhand ihrer Fahrzeug-Datenkarten versuchen zu klären, wer den nun Vorfahrt hat ... ;):thumbup:


    Und so ist das mit allen Premium-Geschichte, natürlich sind die meisten Premium-Produkte auch "Massen"-Produkte, aber eben Marken-Massen-Produkte. Halt immer im Vergleich zu vergleichbaren "NoName"-Produkten. Im Vergleich zu einem Dacia z.B. ist auch ein Renault ein Premium-Produkt, ähnlich wie mit Neo und Adidas, oder mit Barum und Continental ect. pp ...


    Mit besten Sterngrüßen
    Sebastian

  • mehr steckt, dann wird es lächerlich. Wenn sich zeigt, daß ein billiger Dacia tatsächlich 200tkm oder 5 Jahre ohne nennenswerte Störungen fährt, ein angebliches Premiumprodukt aber ständige Upates seiner kompliziert konstruierten, aber aus Kostengründen produktionstechnisch kaputtgesparten Elektronik braucht und dauernd stehenbleibt, dann stimmt etwas nicht. Das kann man auf viele Produkte, nicht nur bei Autos, übertragen. Wenn das Luxus-Produkt nachts um drei in der Walachei nicht funktioniert, dann ist eben eben KEIN Premium, sonder Mist. Da brauch ich dann auch keine tolle Hotline, sondern eine solide Axt, um es kurz und klein zu hauen und einen Müllkübel, um es anschließend zu entsorgen...


    Ein gutes Produkt darf gern etwas kosten, aber dann erwarte ich auch eine einigermaßen reibungslose Funktion. Kaputtgehen kann immer mal was, aber dann sollte der Service den Kunden nicht zulabern, sondern den Gegenstand zeitnah und schlüssig reparieren können. Und da hakt es heute bei vielen Premiumgütern.


    Grüße


    bacigalupo

  • @ Enzo: Dann wäre ja wohl die Grenze zum Premistium überschritten.


    @ Sebastian:

    Quote

    Bedingen einander


    Danke dafür! Was hab´ich gelacht...

  • Fängt schon im kleinsten an, wer Nutella im Einkaufswagen hat, hat dadurch mehr Prestige wie der mit Nussetti im Wagen ...


    Was willst Du damit sagen? Etwa, dass der Prestige-Nutella-Heini womöglich ein besserer Mensch als der Nusetti-Heini sein mag?
    Prestige (und Premium) sind beide völlig wertlos, da beides ganz gezielt immer weniger mit der Qualität eines Produktes korreliert und alleine dem einen Zweck dient, die Leute, die tatsächlich an sowas glauben, dem unverhohlen unehrlichen Marketingdiktat zu unterwerfen.
    Wenn ich anfange, mich aus dem ganzen Markengeraffel heraus zu definieren (im Wesentlichen leben davon die Begriffe Prestige und Premium), habe ich damit in der Mehrheit der Fälle bewiesen, dass ich mich extern von den Marketingfuzzis lenken lasse und bereitwillig zum Zuschaustellen-Dürfen der Marke auch noch einen satten Preisaufschlag zahle. Berkin-Bags (20.000 Dollar für eine Handtasche?) usw stehen stellvertretend für die absurden Exzesse, in die sowas abdriften kann.
    Mein Charakter wird durch den Kauf von Nutella und Coca-Cola usw definitv nicht besser, auch eine mit Prestige und Premium überreich gesegnete Berkin-Bag wird da nicht helfen können. Auch kein Apple-Produkt...
    Letztlich habe ich durch den Kauf von (über)teuren Markenprodukten höchstens bewiesen, mein Geld nicht optimal eingesetzt zu haben. Mir geht es hier in letzter Zeit besonders mit den Olditeilen vom Daimlertresen so: die teuerste Alternative mit teilweise ernüchternd schlechter Qualität. Auch hat sich bei mir der Nutzwert eines 500 Euro I-Phones noch nicht erschlossen, obwohl ich da sehr sachlich an so etwas herangehe.
    Man muss schon genau hingucken, um Qualität zu finden. Bei "Prestige" und "Premium" sollten einem gesunden Menschenverstand sofort die Warnglocken Alarm schlagen: Achtung, hinsichtlich Qualität sehr wahrscheinlich maßlos überteuert! Am Besten völlig ignorieren!

    Mit doppelgenocktem Gruss, Matthias

  • Moin,

    Denn "Premium" heißt tatsächlich erstmal nichts anders wie Markenprodukt. In Sachen Prestigegewinn gibts es da aber natürlich immmer noch unendlich viele Abstufungen, sogar innerhalb einer Premium-Produkt-Familie. Wie auch bei den Sternmobilen z.B., mit einem E250 z.B. hast du gegenüber einem VW oder Opel natürlich einen max. Prestigevorsprung. Neben einem S65 AMG bist du mit einem E250 aber voll der Loser ... ^^ ... und um einen S65 AMG prestigetechnisch zu toppen, muss man dann schon das Doppel-M o.ä. auffahren ... . :cool:

    Wie sagt es Wiki: "Das Wort Premium ist oftmals Teil einer Produktbezeichnung von Markenartikeln.
    Auch hier soll das Wort 'Premium' Qualitätsansprüche geltend machen. Da
    der Begriff marken- und kennzeichnungsrechtlich offenbar nicht
    ausreichend geschützt ist und somit als Grundbegriff beliebig verwendet
    wird, bietet er dem Verbraucher beim Einkauf keine sichere
    Entscheidungshilfe."


    Premium heißt nicht zwangsläufig Marke. Und Marke heißt schon längst nicht zwangsläufig Premium. Denken zwar viele, ist aber deshalb noch keineswegs so. Premium bedeutet vor allem teuer und es wird assoziiert mit "edel". Aber der Begriff ist inzwischen sowas von abgenutzt, heißt ja heute alles Premium. Aber teuer ist nicht = prestige.


    Davon abgesehen: Bestimmte Marken haben ein gutes Prestige. Aber nicht alle. Es gibt auch Marken mit schlechtem Prestige. Jamba zum Beispiel. Oder Marken mit einem schlechterem Ruf, als es gerechtfertigt wäre. Dacia zum Beispiel.


    Und dann wären da noch Statussymbole. Wie der Rolls Royce oder der 600SL AMG Biturbo extrabreit mit Chromfelgen. Beide sind teuer, aber ersterer geniesst jedoch ein ganz anderes Prestige als der zweite. Der Fahrer des zweiten Gefährts erntet eher ein mitleidvolles Lächeln. In vielen Kreisen biste mit dem oben zitierten S65 AMG übrigens ebenfalls "voll der Loser", mit einem schlichten Single Speed Fahrrad kannst Du mehr Eindruck schinden.

    Ein gutes Produkt darf gern etwas kosten, aber dann erwarte ich auch eine einigermaßen reibungslose Funktion. Kaputtgehen kann immer mal was, aber dann sollte der Service den Kunden nicht zulabern, sondern den Gegenstand zeitnah und schlüssig reparieren können. Und da hakt es heute bei vielen Premiumgütern.

    Genau. Und das nennt sich dann preiswert.


    Grüße
    Marius

  • Jo stimmt schon, mit wirklich besserer Qualität oder tatsächlich höherer Zuverlässigkeit hat Prestige aus dem Kauf von Premiumprodukten erstmal tatsächlich nicht unbedingt was zu tun, oft ja sogar im Gegenteil ... ein alter kapriziöser, störanfälliger Jaguar z.B. ist ja nun weder von der Qualität noch von der Zuverlässigkeit her besser als ein viel billigererer neuer Dacia z.B. ... prestigetechnisch liegt so ein alter Jaguar aber Welten vor einem Dacia ... ;) ... das weiß natürlich auch Dacia, daher ja auch immer dehren Anti-Status-Symbol-Werbung ... ^^:Dhttp://www.youtube.com/watch?v=9kUnqyhicUs


    Denn Status und Selbstdarstellung, DAS ist es worum es beim Prestige durch den Kauf von Premiumproduktion eigentlich geht, und bei entsp. hohem Prestige sind dann so "profane Dinge" wie Zuverlässigkeit u.ä. tatsächlch dann auch nicht mehr sooo wichtig ... :whistling: ... auch wenn Premiumprodukte normal i.d.R qualitativ ja schon besser sind wie die entsp. NoName-Produkte. Ob sie aber wirklich sooo viel besser sind, das sie ihren Mehrpreis rechtfertigen, dass steht dann wieder auf einem anderen Blatt.


    http://www.adac.de/infotestrat…pzocy0gN8ym68C5X3xLE4HeX_


    http://www.adac.de/infotestrat…pzocy0gN8ym68C5X3xLE4HeX_


    Hier auch nochmal DAS Filmchen zum Thema Premium, Prestige und Status ... :thumbup:


    http://www.youtube.com/watch?v=Hayr0ax9dpQ


    Und Matthias: JA prestigetechnisch ist der Premium-Nutella-Käufer gegenüber dem Nusetti-Käuder der bessere Mensch ... ^^:D


    Mit besten Sterngrüßen
    Sebastian

  • Und dann wären da noch Statussymbole. Wie der Rolls Royce oder der 600SL AMG Biturbo extrabreit mit Chromfelgen. Beide sind teuer, aber ersterer geniesst jedoch ein ganz anderes Prestige als der zweite. Der Fahrer des zweiten Gefährts erntet eher ein mitleidvolles Lächeln. In vielen Kreisen biste mit dem oben zitierten S65 AMG übrigens ebenfalls "voll der Loser", mit einem schlichten Single Speed Fahrrad kannst Du mehr Eindruck schinden.


    Und was ist dann mit den vielen Rolls-Royce Extrabreit mit Chromfelgen ?? :P:D .... dann noch lieber nen coolen V12-Status-Benz ! :cool:


    Und Kreise in dehen ein Fahrrrad mehr Prestige hat wie ein S65 AMG kenn ich auch, aber die Meinungen von grünen Kommunen zählen da jetzt nicht wirklich ... ^^:D


    Mit besten Sterngrüßen
    Sebastian