Verstärkungsplatte für den Längsträger aller /8

  • ich denke, 1959 waren die Flossen einfach noch für mechanische Lenkungen konstruiert worden, bei denen nicht im Stand gekurbelt wird, wie es heute noch die US-Autofahrer gelehrt bekommen... Ich persönlich bin ja der Meinung, daß man Flossen, 6-Zyl-108er und /8er mit Serienbereifung durchaus ohne Servolenkung gut lenken kann. Es sind halt keine heutigen Autos, früher war Fahren halt noch etwas Arbeit und denken mußte man auch. Zu schnelles Fahren auf unggeigneter Straße führte schlicht ins Grab... Eigentlich ist es da gerade das Fahren pur, was einen Oldtimer ausmacht. Wer mal einen 170er W136 mit 100 km/h über eine Bundesstraße geritten hat, was für das Auto an sich kein Problem ist, der weiß es.


    Nichtsdestotrotz finde ich die Nachfertigung der Verstärkungsplatte eine gute Idee, die Respekt verdient, gerade bei /8 mit schweren 6-Zyl-Motoren und Automatik in Verbindung mit breiteren Niederquerschnittsreifen wie 195/70R14, 205/70R14 oder gar 205/60R15. Konstruiert waren die Autos ja für 80er Querschnitte, die eine geringere Belastung der Lenkung hervorrufen.


    Grüße


    bacigalupo

  • guten morgen,


    glücklicherweise sind die längsträger meines strichers dort in ordnung:




    das hängt sicher auch damit zusammen, dass es ein 250CE mit (fast) null-ausstattung ist, also auch keine servo.
    nun will ich meinem weibchen aber den gefallen tun, eine solche nachzurüsten, die teile habe ich erfreulicherweise schon vom enzo bekommen. um dem gesunden längsträger nun aber weitere überlebenschancen zu geben, habe ich mir ach schon solch eine platte besorgt. gut eingedichtet sehe ich auch keine zusätzliche korrosionsgefahr :)


    klasse, hermann!


    lg
    kristian

  • Hallo,


    wenn ich die Bilder von Steffen so sehen, wundert es mich nicht, wenn die Ecke so rostanfällig ist. Der Wasserablauf ist ja wirklich bescheiden, wenn lediglich die kleine Nut/Fuge an der Seite dafür da ist, kann sich das natürlich schnell zusetzen. Zum Glück habe ich da nie Mike Sanders reingejaucht, sondern Jährlich nur etwas FluidFilm drauf...
    Ich werde bei mir die Durchgängigkeit mal mit kleinen Wasserspielen testen. Wenn ich dass aus dem Motorraum in den Träger spritze, sollte es ja unter dem Fahrerfussraum wieder rauskommen.
    Was würdet ihr eigentlich davon halten, wenn man sich dort ein zusätzliches Ablaufloch bohrt?


    Gruss Olof

  • Hi Olof, Ablaufloch wäre schön. Das Problem ist halt das das Ablaufloch genau dahin sollte wo auch die Konsole zur Achsaufname am Träger sitzt...


    Ablaufloch von seitlich im Radhaus halte ich im Spritzbereich für keine gute Idee, von Innen vielleicht wenn man das LG ausbaut und ne Winkelbohrmaschiene...?? ?(



    Steffen

    Wir sind nicht auf der Welt, um so zu sein, wie andere uns haben wollen!

    • Official Post

    Da man die Verstärkungsplatte bei schweizer und amerikanischen Fahrzeugen des öfteren antrifft, habe ich mich mal bei einem alten Mercedesianer schlau gemacht.


    Die Schweizer Autoverkäufer haben den Kunden zu diesem Extra geraten, wenn klar war, dass das Fahrzeug des öfteren Pässe hoch- und runtergescheucht wurde.


    Bei den Amerikanern wurde die Platte kostenlos nach Beschwerden von Kunden eingesetzt. Es soll hier ein internes Protokoll geben, welches den irrigen Fakt beschreibt,
    dass der Durchschnitts-Großstadt-Amerikaner pro Jahr ca. 46 Stunden vor roten Ampeln verweilt und die Beobachtung gemacht wurde, dass etliche Fahrer aus Langeweile das servounterstützte Lenkrad im Takt von links nach rechts drehen würden, um die Wartezeit zu überbrücken.
    Und das bei Stand auf dem Bremspedal, da Automatikgetriebe. Das konnte laut Protokoll in der Fahrzeugentwicklung nicht mit eingerechnet werden.
    Wenn das wirklich stimmen sollte, wundert mich das gehäufte Auftreten dieser Verstärkungsplatten in Los Angeles gar nicht mehr.


    Sollte ich das Protokoll jemals zu Gesicht bekommen, werde ich es umgehend zum Abdruck in der Clubzeitung freigeben.
    Wie doof ist das denn?

  • Eigentlich reißt die Geschichte nur deshalb, weil die Leute mit Servo bis zum Anschlag lenken (und noch weiter), beim gegen den Bordstein Rempeln das Lenkrad zu fest halten, im Stand lenken oder der Wagen ein Unfaller ist.

    Und wenn MB alle 3 Bolzen (und nicht nur die vorderen 2) auf beiden Seiten des trägers verschweißt hätten würde auch das nichts ausmachen. Das was da von Werk gemacht wurde ist reiner Mist. Sorry, aber eine vernüftige Lenkung sollte auch sowas ohne weiteres abkönnen oder ansonsten besser nen Koti werden....
    Wo kommen wir denn dahin wenn man im Stand nicht mehr lenken darf oder bei Schlägen aufs Rad dieses besser Lenkrad loslassen soll um das Auto zu schonen....tztztzt.Das Ding ist zum drehen gebaut und das sollte es patou in jeder im Fahrbetrieb vokommenden Situation ohne murren abkönnen.


    Wenn man prokelt merkt man, das es bis zur Aufnahme des Fahrschemels durch ist.

    Und genau so war es bei mir auch....Von aussen sah alles top aus, nur fortwärend reißende Bolzen vom LG und schlechter geradeauslauf fielen negativ auf und dehalb machte ich mich mal auf Ursachensuche. Raus kam, das der Längsträger unter der Wagenheberaufnahme völlig weg war und das innere Stehblech ebenso.
    Dadurch, und bedingt der Tatsache das der vordere Bolzen nur an der Motorseite des Trägers befestigt ist, hat die ganze Kraft des lenkens über die hinteren 2 Bolzen mit einem prima Hebel am kompletten Träger gezerrt und kontinuirlich leicht verbogen. Ich hab damals den ganzen Mist rausgeschnitten, innen auf den Träger nen (glaube) 5mm Blech draufgeschweißt, innen im Träger neue und stärkere Stehbleche, und vor allen dingen die vordere Bolzenaufnahme an beiden seiten verschweißt (so wie die hinteren 2).Nen langer Bolzen so wie die hinteren wäre hier optimal, warum ich`s net gemacht habe weiß ich gerade net mehr.... War 2 Tage Arbeit aber seit dem und ca 60.000km bei forcher Fahrweise mit 225er Gummis ist ruhe im Karton. Bilder mit reichlich Diskussionsstoff gibt auch noch wo.


    Die Platte an sich ist saubere Arbeit, aber in meinen Augen nicht wirklich hilfreich um das Grundproblem im Griff zu bekommen. Alles was an dieser Stelle nur zusätzlich reingeschraubt wird verschlimmbessert das ganze nur. Das einzig wirklich Sinnvolle in meinen Augen ist das umschweißen der vorderen Bolzenaufnahme...
    Wenn der Rücken erst mal durch ist, hilft nun mal auch kein Korsett mehr....
    Hier erst mal die nackte Wahrheit über unseren Rahmen wie er unter dem Motorhalter aussah....

























    Grüße von einem der das Thema mitlerweile zum Glück durch hat...
    Micha

    und nicht vergessen.....der letzte Wagen ist immer ein Kombi


    Unterwegs im Namen des Herren

    Edited 3 times, last by Hardgeldstrich8 ().

  • Das was da von Werk gemacht wurde ist reiner Mist.


    Nun, ob man das so ausdrücken kann...


    Ich zumindestens kenne dafür erstaunlich wenige Leute, die an Ihrem Fahrzeug an dieser Stelle ein Problem gehabt haben.


    Im Reparaturfall wäre aber auch meineserachtens eine aufgedoppelte Stahlplatte eher kontraproduktiv, da hierbei des Problem nicht von Grund auf beseitigt wird sondern vor allem neue (Rost-)Probleme generiert werden. Soweit ich mich erinnere hatte Alex damals beim Hardgeld-Thread mal skizziert, wie man das Ganze besser lösen könnte. Nur ist man damit halt nicht ganz so schnell durch.


    Das soll jetzt keine Herabqualifizierung der NF-Aktion sein, sowas ist immer lobenswert - ist halt die original Rep.-Lösung und immerhin besser als nichts.


    Gruss


    Bernhard

  • Das was da von Werk gemacht wurde ist reiner Mist. Sorry, aber eine vernüftige Lenkung sollte auch sowas ohne weiteres abkönnen oder ansonsten besser nen Koti werden....
    Wo kommen wir denn dahin wenn man im Stand nicht mehr lenken darf oder bei Schlägen aufs Rad dieses besser Lenkrad loslassen soll um das Auto zu schonen....


    Dieser Mist hebt an meinem /8 nun schon über 40 Jahre und ist dort auch kerngesund. Ich bewege den /8 zwar flott, aber ich lenke nicht im Stand, und nicht voll bis zum Anschlag und rassel auch nicht gegen Bordsteine. Mit keinem Auto.
    Es stimmt zwar, dass hier am /8 eine leichte Schwachstelle vorliegt. Bei sachgemäßer Benutzung hebt der Spaß allerdings ewig. Bei unsachgemäßer geht es halt hopps. Meißtens ist aber entweder Gevatter Rost die Ursache oder aber irgendein Unfall in der Vorgeschichte des Wagens, die von uns keiner lückenlos kennt. Bisher habe ich seit Führerscheinerwerb insgesamt neun /8 gefahren und nur einer hatte eine defekte Aufnahme für's Lenkgetriebe. War schon beim Kauf so und ein Unfall die Ursache. Alle anderen /8 waren zumindest dort gesund.

    Mit doppelgenocktem Gruss, Matthias