Lenkgetriebe/Servo W111 zerlegen und dichten

  • N'Abend


    Habe vorhin begonnen, ein Lenkgetriebe (Servo) für den W111 zu zerlegen, da es nicht nur undicht, sondern weitgehend öldurchlässig war, sprich, die ATF-Sauce ist binnen weniger Stunden einmal komplett durchgelaufen, im Stand. Neuer Dichtsatz ist vorhanden.


    Das WHB gibt diesbezüglich nicht all zu viel her. Dort wo der Lenkstockhebel aufgedrückt wird, konnte ich problemlos Simmerringe und O-Ringe, etc wechseln. Da wo aber die Lenkungskupplung sitzt, ist nun das Problem, dass beim Herausdrehen der Lenkspindel all die kleinen schönen Kügelchen unten im Gehäuse landeten. Was auch nicht schlimm ist, denn sie kullern raus, stellt man das ganze auf dem Kopf. Jetzt möchte ich aber gern das innere Gehäuse ausbauen, um a) weiter neu dichten zu können und b) die Kugeln wieder an ihren angestammten Platz zu befördern.


    Kann mir hier jemand Tipps geben, evtl. hilfreiche Fotos?

  • Hallo Paul,


    das ist sowas mit den Lenkgetrieben. Jetzt kommt mein Spruch "Sicherheitsrelevante Teile dürfen nur von Fach..... instandt gesetzt werden". Ich packe die Teile selber nicht an sondern lasse sie von nachgewiesener Fachkraft instandt setzen. Ich sehe mich nicht als Fachkraft für Lenkgetriebe. Z. B. setzt die MB Firma BERESA auch keine Lenkgetriebe instand. Den Umbau des 190E 2,0 auf 3,0 M103 Motor habe ich mit allen erforderlichen Teilen durchgeführt. Dafür sehe ich mich als Fachkraft. Alle einzelnen Schritte habe ich nach vorheriger Abstimmung mit meinem TÜV Sachverständigen dokumentiert. Der jenige der im Forum eine Reparaturanleitung für das Servogetriebe ins Netz stellt kann ggfs zur Rechenschaft gezogen werden. So ist zumindest nach meiner Kenntnis die Rechtslage.


    Grüße

    Heinrich Brunemann


    vdh-Regionaltreff Osnabrück
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  • Hallo Paul,


    es gab hier mal im alten Forum eine Anleitung eines Christoph zum Zerlegen eines W110 Lenkgetriebes. Leider finde ich sie nicht mehr. Er hatte auch beschrieben, was zu tun ist, wenn die Kugeln rauspurzeln.


    Volker

  • Ist das alte Forum überhaupt noch irgendwie aktiv? Meine Bookmarks funzen gar nicht mehr, da wäre die Beschreibung im Technikforum, Beitrag 4522.


    Bernardo: Ich habe mir zu aktiven Zeiten des alten Forums einige Interessante Diskussionen runtergeladen, u.a. auch die Beschreibung von Christoph. Bei Interesse schick mir mal Deine mailadresse, dann kann ich Dir das Zipfile dazu schicken.



    Gruß, Steffen

    Wir sind nicht auf der Welt, um so zu sein, wie andere uns haben wollen!

  • Das revidieren des Servolenkgetriebes ist kein Hexenwerk, nur sollte man seine eigenen Fähigkeiten reell einschätzen. Wenn es bisher über Ölwechsel und Austausch der Zündkerzen nicht hinaus gegangen ist, würde ich es nicht selber machen, höchstens unter kundiger Anleitung.


    Nicht zu vergessen ist der nicht unerhebliche Fundus an Spezialwerkzeug, der für solche Arbeiten teilweise erforderlich ist (Abzieher, Hakenschlüssel, Drehmoment zur Reibwertsmessung, Meßuhr etc.).


    Ich habe mein Lenkgetriebe vergangenen Winter selber revidiert, solche Arbeiten sind auch für den ambitionierten Hobbyschrauber durchaus machbar, mit o.g. Einschränkungen.


    MfG
    Maik

    "Die weltweite Nachfrage nach Kraftfahrzeugen wird eine Million nicht überschreiten, allein schon aus Mangel an verfügbaren Chauffeuren"
    (Gottlieb Daimler)

  • Hallo,




    Heinrich schrob



    Quote

    das ist sowas mit den Lenkgetrieben. Jetzt kommt mein Spruch "Sicherheitsrelevante Teile dürfen nur von Fach..... instandt gesetzt werden". Ich packe die Teile selber nicht an sondern lasse sie von nachgewiesener Fachkraft instandt setzen. Ich sehe mich nicht als Fachkraft für Lenkgetriebe. Z. B. setzt die MB Firma BERESA auch keine Lenkgetriebe instand. Den Umbau des 190E 2,0 auf 3,0 M103 Motor habe ich mit allen erforderlichen Teilen durchgeführt. Dafür sehe ich mich als Fachkraft. Alle einzelnen Schritte habe ich nach vorheriger Abstimmung mit meinem TÜV Sachverständigen dokumentiert. Der jenige der im Forum eine Reparaturanleitung für das Servogetriebe ins Netz stellt kann ggfs zur Rechenschaft gezogen werden. So ist zumindest nach meiner Kenntnis die Rechtslage.


    Mit Bremsen auch, und Fahrwerk natürlich auch, eigentlich fast Alles am Fahrzeug.


    Aber deshalb sind wir doch hier, oder?


    Wenn ich mein Auto nur noch polieren darf und den Rest der Werkstatt überlasse, bräuchte ich keinen VDH.


    Gruß


    Dirk, und bitte nicht persönlich nehmen

  • Der jenige der im Forum eine Reparaturanleitung für das Servogetriebe ins Netz stellt kann ggfs zur Rechenschaft gezogen werden. So ist zumindest nach meiner Kenntnis die Rechtslage.

    Ich habe damals untendrunter direkt jede Verantwortung abgelehnt.... ausserdem dürfte es dann hier nur noch Anleitungen zur Reparatur des Handschufaches geben... alles ander birgt ja schon Gefahren... selbst der Ausbau einer Birne kann zum Kabelbrand führen


    Nicht zu vergessen ist der nicht unerhebliche Fundus an Spezialwerkzeug, der für solche Arbeiten teilweise erforderlich ist (Abzieher, Hakenschlüssel, Drehmoment zur Reibwertsmessung, Meßuhr etc.).

    Ich glaube selbst im WBH stehen keine Reibwerte für das Flossengetriebe... was für Werte hast du den da so gemessen und wie?? Hast du da noch Bilder von????? Und ich kenne auch niemandem, der schon mal beim W123 Getriebe die Schraube nachgestellt hat, der sich da an Reibwerte gehalten hat...


    Hallo,

    Hallo auch von mir... wichtig ist, das auch alle Kugeln wieder in den Umlauf kommen... das ist LEBENSWICHTIG.!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!.. BITTE NACHZÄHLEN ... laut WBH 30-31 ich sage besser 31.....alle ohne GARANTIE.... lach :D

  • Ich denke, der Hinweis war und ist schon richtig - ein blockierendes Lenkrad mit Einschlag beim Fahren ist bei falscher Montage des LG keine Hirngespinst.
    Allerdings hab ich einige Möglichkeiten in unserer Werkstatt.

  • Hallo Christoph,


    die Zitate, zumindest was die Meinigen angeht stimmen nicht so ganz.


    Das mit dem zur Rechenschaft gezogen hab ich nie behauptet und weiss es auch nicht.


    Gruß


    Dirk


  • sorry ich habe deinen namen da nicht reingeschrieben... komisch.... sorry... das zitat stammt natürlich von jemand anderem... ?(

  • Quote

    Ich glaube selbst im WBH stehen keine Reibwerte für das
    Flossengetriebe... was für Werte hast du den da so gemessen und wie??
    Hast du da noch Bilder von????? Und ich kenne auch niemandem, der schon
    mal beim W123 Getriebe die Schraube nachgestellt hat, der sich da an
    Reibwerte gehalten hat...

    Reibmoment zwischen Lenkschnecke und deren Lager: <= 7Ncm
    Reibmomente zwischen der Lenkmutter, dem Kugelumlauf und der Lenkschnecke (zusammen gebaut): 29 - 49 Ncm
    Drehmoment auf der Lenkwelle (um diese über die Mittelstellung zu drehen), bei komplett montiertem Lenkgetriebe: 21,6 - 29,4Nm


    Das Problem ist, dass diese Werte sich auf eine werksneue Lenkung beziehen. Wenn man also seine Lenkschnecke, sowie den Kugelumlauf und den Arbeitskolben bei behält, sind diese Werte u.U. entsprechend niedriger, da die Teile bereits aufeinander eingelaufen sind (lt. Anweisung ist bis zu 20% Abweichung tolerabel).


    Nichtsdestotrotz ersetzt kein Meßgerät den gesunden Menschenverstand und Erfahrung. Trotzdem bin ich der Meinung, dass man solche Arbeiten bei entsprechender Ausrüstung auch selber durchführen kann, schließlich wurden diese Tätigkeiten normal in den entspr. WHB abgehandelt, so dass diese von den MB-Vertragswerkstätten durchgeführt werden konnten. Und bei den Angestellten der damaligen Händler handelte es sich mit Sicherheit nicht durchweg um ehemalige Entwicklungsingieneure von ZF...


    MfG
    Maik

    "Die weltweite Nachfrage nach Kraftfahrzeugen wird eine Million nicht überschreiten, allein schon aus Mangel an verfügbaren Chauffeuren"
    (Gottlieb Daimler)

  • Ich habe auch noch ein paar Fotos gefunden. Die Qualität ist leider nicht so toll, aber zur Dokumentation reichts, denke ich. Natürlich hätte man das Gehäuse noch pulvern, die Stahlteile verzinken und ähnlichen Schabernack machen können. Bei solchen Teilen sehe ich die Sache aber eher pragmatisch: Funktionieren muss es, die inneren Werte sind mir da wichtig, die Optik ist erstmal zweitrangig.


    MfG
    Maik

  • Guten Tag


    Dank euren Tipps und besonders Dank Kama92 ist es nun vollbracht! Das Getriebe habe ich zerlegt, mit 31 neuen Kugeln versehen, neu gedichtet und nun behält es sein Öl endlich für sich.
    Ich muss aber aus der ersten Erfahrung eines berichten:
    MAN BRAUCHT GEDULD bzw. muss mangelnde Erfahrung durch Geduld ersetzen :cursing:
    Für das richtige "Einfüllen" der Kugeln in den Kugelumlauf (Einfüllen klingt so einfach nach .. Tanken, oder sich ein Bier einschenken 8| ) hab ich 3 Stunden gebraucht bzw. 12 Anläufe, während derer mir zig Kugeln irgendwohin abgehauen sind etc. Beim letzten Versuch hat es in 5 min geklappt.
    Dann aber kam noch der Crashkurs in "extrem-Lenkgetriebe Ein- und Ausbauing" und high-speed-Zerleging", sprich, da es beim ersten Mal eben noch nicht dicht war, auch beim zweiten Versuch nicht, vom dritten gar nicht zu reden, Nr. 4 ölte, Nr. 5 zwar lebt aber immer noch ölte, alle guten Dinge mit 6 noch nicht genug sind, wir wegen der unmenschlichen Flüche 7 gleich auslassen und ich mich erst bei Versuch Nr 8 über ein dichtendes Getriebe freuen durfte, fragt man sich natürlich, ob man vollends unfähig ist. Ich sage nur: Schenkt der Güte der Auflageflächen rund um den Bolzen des Lenkhebels besondere Aufmerksamkeit!
    Immerhin: Der LG-Ausbau samt abdrücken der Spurstangen gelingt nun in 10 min, Einbau liegt bei 8 min.


    Dichter, aber noch kein Poet

  • "Einfüllen" der Kugeln


    Howdy,


    ein "Fingerhut" vom zu befüllendem LG-Oil in den Kühlschrank/Tiefkühle über Nacht gelagert und die Kugeln samt Lauffläche damit bestreichen!


    (..durch die niedrige Viskose des Oils wird ein "Haftverstärker" erzeugt und die Kugeln bleiben (eher) dort wo sie hingehören)


    Ciao

    Finally, if you have a veteran Alfa, Citroen, Fiat, Opel, Porsche, Peugeot, Renault, Saab, Simca, Standard Triumph, Studebaker, i feel like sorry for you.

  • Guten Abend!


    Ich habe mein Lenkgetriebe zerlegt und musste feststellen, dass es nur über 28 Kugeln verfügt. Der Kugelumlauf ist jedoch auch nicht geteilt. Ist das möglich, oder haben die US-Amerikaner das Lenkgetriebe schon mal abgedichtet und drei Kugeln vergessen?



    Viele Grüße
    Tim


    ___________________________________________________________________________________________________
    RRR

  • Guten Abend!


    Ich muss mich mal hier ranhängen. Auch ich habe nun mein Lenkgetriebe zerlegt. Ich habe jedoch noch zwei Hürden. Eine davon ist den Kolben zu zerlegen. Bei mir laufen die Kugellager ziemlich hakelig und das würde ich gerne abstellen. Zum öffnen des Kolben braucht man jedoch dieses eine Spezialwerkzeug. Hat das evt. jemand oder kann mir jemanden nennen?
    Auch interessiert wäre ich an dem Ausleih des Drehmomentwerkzeuges oder Tipps wo man sowas günstig herbekommt. Ist ja ebenso kein Allerweltswerkzeug.


    Was habt ihr eigentlich für neue Kugeln eingesetzt? Gemessen habe ich 6,98mm. Müssen das eigentlich 7mm sein? Woher habt ihr die bezogen?


    Über Eure Hilfe würde ich mich sehr freuen.


    Bei mir ist das Rohr übrigens auch nicht geteilt Tim ;)


    Viele Grüße,
    Christian

  • Nabend, ich hätte da auch mal eine Frage... Wenn man das Getriebe nur dicht haben will und nicht überholen will, was wäre die Minimallösung bei den häufigsten Undichtigkeiten? Würde es erstmal genügen, den simmering am lenkstockhebel zu wechseln?


    beste grüsse


    carsten


  • Was habt ihr eigentlich für neue Kugeln eingesetzt? Gemessen habe ich 6,98mm. Müssen das eigentlich 7mm sein? Woher habt ihr die bezogen?


    *räusper* Vlt ist mein Beitrag ja untergegangen :saint: ... Mir gehts bei der Frage vorrangig um den Härtergrad oder habt ihr einfach "irgendwelche" Stahlkugeln verwendet?