Ich möchte mir einen Ponton zulegen

  • Hallo Stefan,

    momentan suche ich ja noch nicht sondern informiere mich nur.

    Im nächsten Frühjahr könnte es aber schon anders aussehen ;)

    Für Zustand 3 scheint mit knapp 40000 EUR doch etwas hoch für einen 190D zu sein.


    Gruß

    Richard

  • klingt in der Tat sehr ambitioniert. Ich orientiere mich mit den Preisen immer on der Oldtimer Markt Note 3 = 15.100, Note 2 = 26.100.....der Angebotene müsste demnach Note 1 also quasi wie neu sein. Die Meisten der Angebotenen Autos sind ein 3er. Mir persönlich würde immer ein guter Dreier reichen, weil ich will den ja fahren und nicht nur in der Garage angucken.

    Gruß Peter

  • Genau so ein 3er wäre auch für mich gut. Er soll nicht im Museumszustand sein sondern auch bei Regen ohne schlechtem Gewissen mal gefahren werden. Ich denke so bis 20000 EUR würde ich dann zahlen, wenn ich einen finde, der mir gut gefällt. Mittelbreiter Kühler, kein Faltdach oder Schiebedach, obwohl es angenehm ist, aber auch oft zu Rostproblemen führt. Kenne ich von meinem W116.

    Aber dafür hat er die sehr praktischen Dreiecksfenster. Die liebte ich auch an meinem Käfer früher. Da kann man richtig den Wind nach innen steuern.


    Viele Grüße

    Richard

  • Hallo Richard,

    hab die ganze Diskussion jetzt so mitverfolgt.

    Ich besitze seit einigen Jahren einen Ponton W 120 Db Bj 1959.

    Ich würde den Wagen sofort wieder kaufen. Er hat als letzter Jahrgang noch den legendären OM 636.

    Das ist zwar ein extrem gemütlicher Wagen, aber wenn der Diesel läuft .... und das klappt immer prima, dann ist er wirklich extremst zuverlässig.

    Das Beste ist, daß man wirklich fast Alles selbst machen kann.

    Bin eigentlich Laie, aber ich habe inzwischen fast den ganzen Wagen überarbeitet: Bremsen, Getriebe, Kupplung usw... Alles neu oder überarbeitet.

    Das größte Problem soll, wie bei allen Ponton, der Rost sein. Drum darf mein rostfreier Wagen leider bei Regen gar nicht raus.

    Bei Rückfragen gerne melden.

    Ich wünsche Dir beim Kauf eine gute Gelegenheit und ein gutes Händchen.

    Gruß

    Martin

  • Hi Richard,


    ich meine, Du begehst einen grundsätzlichen Denkfehler: Einen "günstigen" Ponton kaufen, um gerade damit ihn sorglos "auch bei Regen" oder "im Alltag" fahren kann, ist GENAU der falsche Ansatz.


    Das bessere Auto ist der bessere Kauf. Ein Ponton, der technisch nicht auf Stand gebracht ist - der fällt dir beim ersten Regenguss schlicht aus. Gut, vielleicht ist das etwas negativ gesprochen - aber je "günstiger" der Old-Oldtimer, desto mehr Defizite wird er haben. Sonst wäre er nicht so günstig... es gibt immer einen Grund, weshalb ein Ponton für 14k oder 15k im Netz angeboten wird. Rare Ausnahmen mögen die harte Regel bestätigen.


    Wie Martin habe ich auch relativ günstig gekauft (aus anderen Motiven), und habe den Kaufpreis letztlich verfünffacht. JETZT fährt er auch bei strömenden Regen, springt bei minus 10°C an und überhitzt im Stau im Hochsommer bei 35°C nicht mehr,, kurz: er macht mir einfach keine Sorgen mehr.


    LG Bodo

  • Ihr habt ja Recht.

    Der sollte schon in einem guten Zustand sein und auch nachweislich mal eine Motor- und Getriebeüberholung gehabt haben. Auch beim Händler kaufen ist sicher besser, wegen der Gewährleistung. Wenn etwas Wesentliches nach einem Monat kaputt gehen sollte, muss das der Händler noch reparieren lassen.


    Viele Grüße

    Richard

  • Dem kann ich so nicht zustimmen.

    Ich habe mehrere Borgward Isabella, sowohl Cabrio, Coupé und Limousine.

    Coupe und Cabrio sind in sehr gutem Zustand. Entsprechend vorsichtig ist man

    und verzichtet lieber auf eine Fahrt - es könnte regnen, auf dem Parkplatz könnten

    Kratzer von Zuschauern dran kommen etc.

    Den höchsten Nutzwert hat die Limousine, die eher im Zustand 3- ist.

    Hier hat man keine Bedenken, wenn es mal regnet, ein Kratzerchen drankommen könnte.

    An die AHK hatten wir schon die Fahrräder mitgenommen.

    Die meisten Oldtimer sind eher Stehzeuge statt Fahrzeuge.

  • Nein, Richard.


    Woher hast du diese Weisheiten? Aufgeschnappt? Ausgedacht? Dir von jemandem erzählen lassen?


    Nein, es ist nicht "sicher" besser, beim Händler zu kaufen. Der will sein Lager drehen/räumen. Und fast alle Händler geben keine Gewährleistung. Nicht, weil sie bösartig sind. Das geschäftliche Risiko ist viel zu hoch. Sie nehmen Oldtimer in Kommission, um genau das zu umgehen. Lieber von privat, Private kennen ihre Pontons am besten! Je länger er hin hatte (fahrbereit, zugelassen), desto besser.


    Und nein, weder eine Motor- noch eine Getrieberevision macht irgendwas besser, mal abgesehen davon, dass die Getriebe praktisch nie einfach kaputtgehen. Und abgesehen davon, dass Motorrevisionen beim Ponton wieder Jahrzehnte zurückliegen können und man als Laie eh kaum feststellen kann, wie er beieinander ist. Kompression testen ist das Mindeste...


    Kauf Dir bitte den Ponton-Ratgeber von Thomas Hanna - wurde oben verlinkt.


    Schöne Ostern!

    Bodo

  • Mit Zustand 3 lebt es sich am besten. Die Technik eines 190/190D mit M121/OM621 dürfte sich recht leicht "auf Stand" halten lassen, im Wesentlichen ist das nicht viel anders wie bei einer 190er/200er Flosse oder einem 200/8. Beim Benziner einmal Vergaser und Verteiler gemacht und regelmäßig gewartet, beim Diesel Düsen überholt, bei beiden regelmäßig Ventile eingestellt und Öl gewechselt, mehr ists doch nicht. 4-Zylinder-Motor und Vierganggetriebe haben sich doch eigentlich zwischen 1955 und 1980 nicht wesentlich weiterentwickelt, wer einen M115/OM615 beherrscht, kommt auch mit M121/OM621 zurecht. Lenkradschaltung und Achsen muß man so alle 20 Jahre mal neu ausbuchsen, dann herrscht auch da Ruhe. Wichtig ist eine sauber instandgesetzte Karosserie, falls man nicht zufällig einen schön hohlraumkonservierten Kalifornienimport findet, hier lauern die meisten Fallen. Der Karosserie würde ich das größte Augenmerk widmen. Und ob Schmal- oder Breitkühler, wäre mir erstmal egal, ich würde nach dem Blechzustand gehen und grundsätzlich darüber nachdenken, ob es ein Diesel oder ein Benziner sein soll. Ein Faltschiebedach, wenn es nicht bereits instandgesetzt wurde, würde ich als zusätzliche Komplikation betrachten, späte Pontons haben ja auch schon Stahlschiebedächer, aber auch diese können Rost begünstigen.

    Grüße


    bacigalupo

  • Motor- und Getriebeüberholung ist keine Garantie für ein sorgenfreies Autoleben. Die Frage ist was wurde überholt und welche Nachweise existieren? Viele sprechen von einer Überholung, wenn neu abgedichtet, neue Lager eingebaut und frischer Lack aufgetragen wurde. Mir ist ein guter gebrauchter Motor, der sauber läuft, fast schon lieber. Man kann in der Regel schon am Motorlauf, Gasannahme, Ölbild, Dichtheit, ev. Kompressionstest sehr gut erkennen, ob die Technik okay ist. Nebenbei gesagt: bei einer üblichen Fahrleistung von Oldtimern von 1000 oder 2000 Kilometer im Jahr brauch ich soundso keinen neuen Motor.

    Gruß Peter

  • Frohe Ostern zusammen,

    Ja, die Karosserie ist natürlich das Wichtigste. Die sollte schon ungespachtelt und in gutem Zustand sein. In dem Buch steht ja auch, dass man den Wagenhebertest machen soll. Wenn er sich an allen vier Ecken ohne Verbiegungen anheben lässt ist da schon mal keine Durchrostung. Die Radhäuser und auch die Kofferraumstellen müssten rostfrei sein. Steht ja alles in dem Buch. Wie gesagt. Wenn der W 116 verkauft ist. hätte ich ein Startkapital für einen Ponton. Wäre im Raum Aachen denn jemand, der dann zu Besichtigungen mitkommen könnte? Das wäre dann sicher erst ab Herbst diesen Jahres,


    Gruß

    Richard

  • So, am nächsten Montag, wenn es nicht regnet, werde ich den W116 zur Werkstatt bringen wo er TÜV bekommt. Dann wird er schön fotografiert und zum Verkauf angeboten.

    Leider habe ich letztes Wochenende bei einer kleinen Fahrt festgestellt, dass der km Zähler im Tacho steht. Wahrscheinlich stand das Auto über den Winter zu lange. Auch wenn man fährt steht der Zähler. Das muss ich der Werkstatt mitteilen. Ich nehme an, dass da was nicht stimmt.


    Wenn der Wagen verkauft ist, dann kann ich endlich auf Pontonsuche gehen. Ein guter 190 D wäre auch wegen des Verbrauchs optimal. Benziner sind wegen der Vergasertechnik, die keine normale Werkstatt mehr beherrscht wohl problematischer.


    Gruß

    Richard

  • Ein guter 190 D wäre auch wegen des Verbrauchs optimal. Benziner sind wegen der Vergasertechnik, die keine normale Werkstatt mehr beherrscht wohl problematischer.

    Hallo Richard,


    ohne Dir den Wind aus den Segeln nehmen zu wollen. Aber der Kraftstoffverbrauch sollte bei einem über sechzig Jahre alten Auto Dein kleinstes Problem sein.


    Und die Einspritzpumpe eines OM636 oder OM621 dürfte jede "normale Werkstatt" genau so überfordern, wie ein Vergaser. Was im Übrigen auch für einen großen Teil der sonstigen Fahrzeugtechnik eines Pontons gilt. Ohne Spezialisten geht da gar nichts. Wenn ich werkstattmäßig mal fremd gehen musste, weil zum Beispiel weit von der "Basisstation" entfernt, durfte ich dem Mechaniker erklären, was er tun soll. So ein Auto beherrscht kein normaler Mechatroniker mehr, die/der einen Geburtsjahrgang später als 1980 hat.


    Viele Glück


    Gruß Bernd

  • Hallo Bernd,

    Du hast natürlich Recht. Deshalb sollte der Wagen ja erst mal technisch in guten Zustand sein. Ich denke die Einspritzpumpen sind robuster und weniger Störanfällig, als ein Vergaser, der ja auch immer gut eingestellt werden muss. Alles hat halt Vor- und Nachteile..


    Gruß

    Richard

  • Ich denke die Einspritzpumpen sind robuster und weniger Störanfällig, als ein Vergaser, der ja auch immer gut eingestellt werden muss.

    Hi,

    ich erlaube mir hier kein Urteil.

    Vergasereinstellen reduziert sich auf Leerlaufdrehzahl und CO-Wert.

    Leerlaufdrehzahl kann über gängige Stroposkop Lampen einfach gemacht werden.
    CO Messgeräte gibts ab ca. 350€

    Grüße

    Viele Grüße Michael

  • Ein Vergasermodell oder tatsächlich "EINEN" Vergaser?

    Letzteres ist durch den Pontontyp festgelegt und statt 2 Vergasern einen zu verbauen ist
    a) Aufwand (Ansaugmimik, Leistungsabstimmung, ...)
    b) auch ein TÜV Thema

    220S hat Doppel-Registervergaser.

    Und Synchronisierung ist evtl auch überbewertet.


    Viele Grüße Michael

  • Hallo Richard,


    ich beziehe mich nochmals auf meine Antwort von #22, dass es Dir wohl nach wie vor um die Unterhalts-Kosten geht (Diesel vs. Benzin).

    Wenn dem so ist, wäre es vielleicht auch eine Möglichkeit, das Projekt auf Eis zu legen, denn Geld kostet das Hobby Oldtimer immer ... .

    Du wechselst auch recht schnell Deine Meinung von Diesel zu Benzin (#42 bis 44) ... .


    Wenn ein Vergaser fachmännisch überholt ist (und dafür gibt es diverse Firmen), dann werden alle z.B. 2-5.000 km Leerlaufdrehzahl und CO geprüft und ggf. an wenigen (zwei?) Stell-Schrauben korrigiert. Das kann und sollte man sich selbst beibringen, es steht in vielen Anleitungen und ist kein Hexenwerk.


    Wie Michael in #47 geschrieben hat, kommt bei Doppel-Registervergasern noch die Synchronisation dazu. Ist etwas schwieriger, aber auch das kann man sich selbst beibringen.


    Nötige Messgeräte dafür gibt es gebraucht und neu zu kaufen, oder man leiht sie sich aus.

    Der Diesel ist hierbei pflegeleichter (wenn die gesamte Einspritzanlage überholt wurde), aber ein bisschen Lehrlaufdrehzahl prüfen schadet auch nicht.


    Ventile müssen bei beiden Motoren alle 10.-20.000 km eingestellt werden (ich kenne die Intervalle beim Ponton nicht).


    Beim Benziner kommt noch die Zündung dazu, einmal komplett überarbeitet und das Thema Unterbrecherkontakt "upgedatet" auf modernere Technik, dann hat man hier auch Ruhe. Sollte diese aber auch z.B. alle 5.000 km prüfen (auch keine Hexerei).


    Das mit dem Tacho beim 116er dürfte solch eine Ursache haben (Beitrag aus dem sehr gut sortierten /8-Forums know-how):

    Reparatur des Tachometers & Kilometerzählers – /8-KnowHow


    Grüße

    Marc

  • Ist etwas schwieriger, aber auch das kann man sich selbst beibringen.

    Nur zur Info
    die im 220S verbauten Solex PAITA 32 haben eine ovale Ansaugform.
    Hierzu muss man sich für das Synchronisieren einen Adapter basteln, wenn man es wirklich so genau synchronisieren will.

    Die Standard Synchrometer/Luftmassenmesser/Flowmeter, wie immer man sie auch nennen will, haben keinen Adapter für diese Form.

    Hierzu nimmt man zwei dickere Gummi/Kunststoffplatten und passt sie ein.
    Beide bekommen dann eine Bohrung mit gleichem Durchmesser in der Mitte, mittels der die Synchronisierung dann durchgeführt werden kann.

    Das ist nun leicht vom Thema abweichend, aber sicher aufklärend und ergänzend.

    Bedingung hierfür wiederum, Vergaser die zumindest nicht massiv Falschluft ziehen.
    Oder 2 die gleichmäßig Falschluft ziehen :)

    Viele Grüße Michael

  • Vielen lieben Dank für die sehr guten Tipps.

    Dann bleibe ich vielleicht doch beim 190 D. Aber die Einspritzanlage sollte überholt sein.

    Eigentlich wechsel ich nicht meine Meinung. der Ponton ist mir aus meiner frühen Kindheit vertraut, ich bin früher oft damit gefahren. Der 116er ist dagegen ein Schlachtschiff. Ich muss sagen, dass er mich tatsächlich die letzten 18 Jahre nie im Stich gelassen hat. Sehr zuverlässig und robust. Aber ich bin auch fast nur bei trockenem Wetter damit gefahren. Nun wollte ich mal auf ein Modell wechseln, was ich den Rest meines Lebens fahren kann. Das heißt der sollte robust sein und auch mal nass werden dürfen. der W116 ist für Regen nicht so geeignet. Der viele Chrom und die Gummis über den Chromstoßstangen führen zu Rost. Der W116 ist ein klares Schönwetterfahrzeug.


    Gruß

    Richard