W100 wird wiedererweckt - da kommt noch Einiges auf mich zu...

...wenn die Fahrgestellnummer nicht wäre, hätte ich ja jetzt geschätzt, dass das Auto NACH dem Sommer gebaut, aber von der Zulassung (weil aus den USA) wie immer auf den 1.7. gesetzt wurde...

Danke Thomas - meine ersten Schritte sind jetzt aber erst mal auf andere Themen gerichtet.

Nach einer ersten Bestandsaufnahme kümmere ich mich um den Motorlauf. Es hatte mich interessiert, warum der bei der Abholung so unrund lief. Inzwischen habe ich ja alle Unterlagen bekommen, bei der Revision haben die wirklich alles gemacht, allein die Rechnung umfasst 6 (!) Seiten mit Einzelpositionen. Gestern hatte ich mit dem Endoskop auch hinter den Motorblock geschaut (auf der Suche nach der Motornummer), auch dort sind neue Schrauben und Schläuche sichtbar.

Das Auto war ja nicht viel gefahren seit der Revision - die liegt aber schon einige Jahre zurück. So fand ich heraus, dass an Zylinder 5 die Gummidichtung der Einspritzdüse zerbröselt ist - wahrscheinlich eher durch zu wenig als durch zu viel Bewegung. Kann sein, dort zieht er Falschluft. Die ist geordert.

Weiterhin hat irgendjemand 3 der 8 Zündkabel noch einmal erneuert, die neuen aber nicht sauber in die alten Gummiführungen gepfriemelt - daher konnte ein Zündkabel sich aufscheuern. Auch her kommt ein komplett neuer Satz rein, hohe Qualität und extra ohne Din-Stecker geliefert, die man dann erst nach der sauberen Verlegung montiert. Der Verteiler ist trocken und sieht neuwertig aus.

Danach werde ich mal "für den Spaß" ein wenig putzen und wienern und defekte Birnchen austauschen.

Und da das Auto so lang ist, muss ich erst mal meine Scherenhebebühne in der Garage etwas verschieben und neu verschrauben, damit ich das Auto überhaupt anheben kann

Grüße,

Konrad

Quote from Breiti

genau aus diesem Grund hätte ich ihn auf jeden Fall selbst geholt...

Irgend eine sche....e passiert immer.

Gott sei Dank wurde er nicht beschädigt.

Breiti

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Breiti,

das hatte ich selbst eigentlich vor, fand aber keinen Miettransporter, der eine flache Ladefläche habt hätte. Ironischerweise fand ich dann heraus, dass das Auto nach dem Umladen auf das Zugfahrzeug (mit geknickter Ladefläche) ja problemlos fahren konnte. Aber selbst die Verleihfirmen (eine in Frankfurt, eine in Hagen) konnten mir das vorab nicht garantieren. Hinterher ist man immer schlauer...

Grüße,

Konrad

Quote from nordhorst

Moin Konrad,

was für eine Scherenbühne hast Du? Habe notgedrungen auch so ein Ding, mit 3t Hubkraft, aber bekomme da nur so gerade das 111er Coupé drauf - für meinen langen 112 reichts nicht .

Beste Grüße

Lutz

Servus Lutz,

ich habe eine von Krömer, auch mit 3T Tragkraft, Hubhöhe 110 cm. Ob der Dicke draufpasst, weiß ich noch nicht. Bei den meisten Autos musste ich tricksen, weil die Bühne etwas zu lang war für deren Radstand. Hier eher das Gegenteil ;-)))))

Lutz,

da hast du auf jeden Fall Recht. Ich habe einen Betonboden, die Bühne ist verschraubt. Und da ich auch eine Zeit an Lastwagen/Unimogs geschraubt hatte, habe ich noch äußerst stabile Unterstellböcke, die kommen IMMER unter die Bühne. Da die Garage nicht sehr hoch ist, kann ich auch nicht sehr hoch fahren - ist immer eine Schinderei, unter den Autos rumzukriechen.

Alternativ schraube ich aber auch gerne in der Einfahrt, hab meine Autos dann mit den Rädern auf passende Rampen/Erhöhungen gepackt.

So ein W111 Coupé habe ich auch - das muss wegen dem W100 gehen, der Unimog auch....

Sodele,

heute habe ich viel gelernt und ein bisschen was geschafft. So ganz ohne Fehler ist das Auto natürlich doch nicht, gehört zum Hobby...

Aber: Mich hatte ein holländischer 600-Besitzer angeschrieben, der Zugang zu Datenbanken hat, er hatte mir aufgrund meiner FIN die Motornummer 10098012-001584 genannt. Und Bingo - die Nummer steht ganz unten bei der Getriebeglocke eingeschlagen. Eventuell habe ich also doch nicht den gedrosselten Motor, auf jeden Fall passt er zum Auto.

Weiter ging es mit der Fahrertüre - ab und an wollte sie nicht richtig schließen, also habe ich einfach mal die Verkleidung entfernt und das Schloss studiert. Dazu müssen erst die Holzleisten ab - die oben sind geschraubt, die an der Seite von hinten geschraubt, die untere ist aufgesteckt. Dann kommt man an alle Schrauben. Die weitere Beschreibung steht im. WHB.

Neuwertig sieht es nicht aus hinter der Verkleidung, aber auch nicht kaputt oder verrostet. Leitungen bzw offene Stellen im Anschlussblock für Leitungen der Zuziehhilfe habe ich W100-Neuling nicht gefunden. Egal - Schloss abgeschraubt, da hat sich über die Jahrzehnte nicht so viel verändert.

Zwischendrin habe ich noch die Mechanik der Fensterführung gereinigt und gefettet, auch die seitlichen Führungen.

Ratlos angeschaut - erst mal das verharzte Fett entfernt, dann ab in den Ultraschall. Danach mit Bremsenreiniger und WD 40 behandelt. So nach und nach ließen sich Hebel, die davor langsame Bewegungen machten, zum schnellen Einrasten bewegen. Genauso bin ich mit dem Mechanismus verfahren, der in der Tür bleibt - ohne Ultraschall, aber mit Reiniger und WD40. Dann die wichtigen Teile gefettet - et voilá! Jetzt schnappt der Mechanismus auch bei kleiner Kraft immer sofort ein.

Dann noch einen deutschen (!) Aufkleber an der Scheibe gefunden. Dazu passen nicht die Sidemarkers, aber schönes Detail!

Wenn die Tür schon auseinander ist, auch noch die Chromteile polieren und den Aschenbecher putzen, richten und polieren. So werde ich bei jeder Tür verfahren.

Am Ende hab ich ein bisschen die Beleuchtung gecheckt. Da sind noch ein paar Kupferwürmerl. Die Antenne fährt aus, das Radio sagt aber nix. Die Lampen gehen, ich kann aber nicht auf Standlicht schalten. Blinker gehen, aber nicht die Lichthupe (den Schalter für das Fernlicht am Boden kenne ich).

Und der Lenkstockhebel schaltet nicht die Scheibenwischer - interessant dass das Auto so TÜV bekommen hat...

Ich mag Challenges!

Grüße,

Konrad

Ja! Hat sich freundlicherweise an mich gewandt - TOP!

...das stimmt tatsächlich, Thomas! Die Tür ist innen ehr ZU ölig. Aber das mit dem Wachs an den entscheidenden Stellen kommt noch, die Verkleidung wird noch aufgehübscht und ist noch ausgebaut..

Ansonsten: Die Datenkarte hab ich beim Classic-Center angefragt, hab aber noch keine Antwort. Nervös macht mich das nicht. Der Wagen wird sicher in keinem Museum stehen, sondern gefahren werden, wie alle meine Oldies. Wenn es trocken ist, auch mal im Winter. Hauptsache, ich arbeite mich jetzt Richtung TÜV...

Grüße an alle,

Konrad

Vergessen: I hatte geschrieben: "Mich hatte ein holländischer 600-Besitzer angeschrieben, der Zugang zu Datenbanken hat". Mehr weiß ich nicht, er sammelt wohl schon lange Daten zu den 600ern.

Ich bin dankbar für solche Hinweise - seit ein paar Tagen ist im Mercedes-System der W100 fast nicht mehr zu finden. Nur Teile für den Motor kann man noch aufrufen. Alles Andere finde ich nicht mehr...?

Danke - ich habe jetzt Fotos durchforstet, bin ja noch am Anfang. Der Kombihebel sieht aus wie beim W109, der könnte ja dann passen. Ansonsten keine Scheibenwischerbetätigung. Ich suche mal.

Allen einen schönen Sonntag!

Konrad

Hallo Timo,

vielen Dank für das nette Angebot - ich habe mir die Zeitschrift jetzt beim Verlag bestellt... Aber wirklich nett!

Viele Grüße,

Konrad

...also zur Info für Timo: das Heft hatte ich bestellt VOR deinem netten Angebot

Auf der Suche nach dem richtigen Lenkstockhebel habe ich mir meinen nochmals mit besserem Licht genau angeschaut. Die Scheibenwischerfunktion scheint schon vorhanden gewesen zu sein, nur hat jemand den Kippschalter entfernt und ein Plastikplättchen auf die Öffnung gesetzt. Ich vermute, in Kalifornien war der Wischer sowieso nie in Gebrauch, und die deutschen Besitzer sind ebenfalls nie bei Regen gefahren. Werde ich aber stilgerecht ersetzen. Meine Version ist die mit der Waschfunktion, wenn man den Hebel Richtung Armaturen drückt.

Sachen gibt's...