Hauptschlüssel Nachfertigung

  • Servus!


    Hier nun ein kurzes Feedback zur Schlüsselnachfertigung für mein W108. Für die Fertigung des Hauptschlüssels habe ich in der MB Niederlassung die Schlüsselnummer angegeben, die auf dem Original eingestanzt war. Der Tresenmann sagt erst, ihm würde der Fahrzeugschein ausreichen. Später wurde er aber eines besseren belehrt. Der Schlüssel hat inkl. 8% Clubrabatt 41€ gekostet und wurde innerhalb einer Woche geliefert.


    Der nach Schlüsselnummer gefräste Schlüssel funktioniert an allen Schlössern genauso gut/schlecht wie der originale abgenutzte Schlüssel (Fahrertür und Zündschloss lassen sich immer etwas schwergängig einführen). Seltsam finde ich allerdings, dass die Profil der beiden Hauptschlüssel im Detail sehr unterschiedlich sind. Das Original hat viele kleine Bergkuppen (millimetergroß). Der Nachfertigung fehlen diese Details. Ich weiß nicht wieso. Und noch weniger, warum es dennoch funktioniert. Habt ihr Ideen?


    In diesem Foto sieht man die Nachfertigung (oben) und das Original (unten).


    Grüße

    Dave



  • Hi, vielleicht hast du den Universal Werkstattschlüssel bekommen, mit dem man alle 108er seiner Zeit öffnen konnte,

    gab es für die Mechaniker (Überwacht durch Meisterhand) die den Wagen reparieren mußten aber der Kunde den Schlüssel vergessen hatte mit abzugeben. Damit es Tagelang kein hin und her gab, hatte man diesen Schlüssel.

    *Gruß Hoffy !!!

  • Hat mir mal ne alter Meister erzählt....

    Sooo Scheiß beiseite....so wie der Original Schlüssel aussieht und demensprechend auch der Schließzylinder, dürfte da wahrscheinlich jeder Schlüssel passen !

    *Gruß Hoffy !!!

  • Das Problem dürfte vermutlich sein, dass die Schlösser über die Jahrzehnte auch mal Schmierfett gesehen haben (was nicht in Schlösser gehört) und Staub und Dreck positiv zur Schwergängigkeit der Federchen und Schließplättchen beigetragen haben. Ergebnis ist, dass sich die Mechanik im Schloß abnutzt, irgendwann in einer Position festhängt und die Öffnung mit anderen Schlüsselprofilen tatsächlich möglich wird. Reinigt man die Schlösser dann kann es sein, dass der neue Schlüssel hakt oder im schlimmsten Fall gar nicht mehr passt. Während die Türschlösser meist noch halbwegs funktionieren, hat das Zündschloß dann noch ein paar gemeine Reaktionen mehr auf Lager. Zum Beispiel dass der Schlüssel festhängt und sich nicht mehr abziehen lässt oder das Schloß mit Schlüssel komplett blockiert.


    Hab letztens an einem 79er U1300 die Schlösser zerlegt und gereinigt. Die ließen sich zuletzt auch mit mehreren anderen (fremden) Schlüsseln bedienen....

    Gruß
    Wolfgang


    VdH-Stammtisch Stuttgart
    jeden 1. Donnerstag im Monat ab 19.00 Uhr im Restaurant Zoam Schwoabetöpfle
    Hechinger Straße 113 in 70567 Stuttgart

  • Das Problem dürfte vermutlich sein, dass die Schlösser über die Jahrzehnte auch mal Schmierfett gesehen haben (was nicht in Schlösser gehört) ...

    Man lernt nie aus. Bisher wirkte es auf mich immer so, dass Schlösser dankbar reagierten, wenn man irgend etwas öliges, fettiges applizierte. Fett geht schlecht 'rein, höchstens mal, wenn man ein Schloss geöffnet hat, kann man dünn einfetten, auch als Korrosionsschutz. Ich denke, ich habe auch schon mal dies weiße Wartungsfett eingesprüht. Was spricht dagegen?


    Gruß - Christoph

  • Hallo Dave,

    ich hatte für meinen W180 nur einen Originalschlüssel für das Zündschloss und augenscheinliche Nachfertigungen für die Türen und Kofferraum.
    Der Schlüssel für den Handschuhkasten war verloren.

    Es gab in den für mich üblichen Plattformen viele Angebote für nachgefertigte Rohlinge, hautsächlich Börkey und Silca.

    Da ich mich mit der Nachfertigung nicht zufrieden geben wollte habe ich bestimmt 2 Jahre nach Original-Rohlingen von Neiman und Ymas (Kofferraum)
    gesucht.

    Es gab Angebote für 80-100 Euro für den Neiman.
    Letztendlich habe ich durch Geduld und natürlich weil ich keinen Zwang hatte, einen Neiman für 10€ gefunden.
    Der lokale Schlüsseldienst hat mir dem Bart auf den Rohling kopiert.
    In Summe bin ich durch viel Geduld bei unter 20 Euro geblieben.

    Selbiges ist mir dann für die Ymas Rohlinge geglückt, so dass ich jetzt wieder 2 Sätze Originalschlüssel habe.

    Wer Zeit hat und seine Ungeduld zurückstellen kann, findet irgendwann den Rohling.

    Grüße


    Viele Grüße Michael

  • Kopieren ist das schlechteste was man dem Rohling antun kann. Das wird nie richtig passend. Es sollte generell eine Nachfertigung nach original Daten erfolgen. Schlüsseldienst Luke führt da sehr oft zum Erfolg.


    Für Schlösser gibt es extra Schmiermittel meist of Silikonölbasis, dass verklebt nicht. Einfach mal Googeln. Liqui Moly, Abus und Co haben das alle im Angebot...

  • Hallo,

    ich stelle jetzt ein paar Bilder vom Türschloss/Schließzylinder eines W201 ein.

    DIe Funktion sollte für alle Doppelbärtigen Schlüssel gleich sein. Auf das zu sehende Fett gehe ich nachher noch ein.


    Bild 1


    Hier steckt normalerweise der Schliesszylinder drin.


    Bild 2


    Hiewr sind schön die Messingplättchen zu sehen die, wenn kein Schlüssel oder der falsche Schlüssel eingesteckt ist, in die, mit Pfeilen markierten Nuten eingreifen. Der Zylinder kann nur gedreht werden, wenn die Messingplättchen bündig sind. Wenn die Plättchen, wie auf denm Bild zu sehen, etwas überstehen, dann hakt das Schloss.


    Bild 3


    Hier ist das obere Plättchen ausgebaut. Die mit den gelben Pfeilen markierten Plättchen drücken ohne Schlüssel nach vorne raus - das runde ist die Öffnung für die Feder.

    Die Pink markierten Plättchen drücken nach hinten.


    Bild 4


    So sieht so ein Messingplättchen und die dazu gehörenden Feder aus. Gelb markiert ist hier die Stelle die im Laufe der Zeit verschleisst.

    Müsste eigentlich ein Podest sein. Hier kann das Schlüsselprofil leider nicht mehr richtig drücken.



    Zum Fett auf dem Bild:

    Wer das Fett in den Zylinder gepresst hat weiß ich nicht.

    Wenn jetzt aber Dreck in den Zylinder kommt uns sich mit dem Fett verbindet, kann es dazu kommen, dass die Plättchen/Federn verklemmen und sich der Zylinder nur noch schwer drehen lässt. Ich habe auf jeden Fall das Fett mit Bremsenreiniger ausgewaschen und nur noch etwas Graphit ans Schloss getan.

    Aber hier gehen die Meinungen sicher auseinander.


    Anmerkung zu neuen Schlüsseln:

    Wenn die Schließplättchen so verschlissen sind, kann auch kein neuer Schlüssel eine Schließverbesserung bringen. Da hilt nur eine Überholung des Schließzylinders.


    Gruss

    Harald

  • Man lernt nie aus. Bisher wirkte es auf mich immer so, dass Schlösser dankbar reagierten, wenn man irgend etwas öliges, fettiges applizierte. Fett geht schlecht 'rein, höchstens mal, wenn man ein Schloss geöffnet hat, kann man dünn einfetten, auch als Korrosionsschutz. Ich denke, ich habe auch schon mal dies weiße Wartungsfett eingesprüht. Was spricht dagegen?


    Gruß - Christoph

    Die Erklärung ist eigentlich recht simpel.....manche Schmierstoffe ziehen Schmutzpartikel an und binden sie in sich, andere Schmierstoffe haben diese Eigenschaft nicht. Manche Schmierstoffe verdrängen sogar den Schmutz der an sie rankommt. Von Würth gibts da beispielsweise das HSS Lube, das eine sehr geringe Staub- und Schmutzanhaftung hat. Frag mich jetzt nicht wie das physikalisch, chemisch oder molekular funktioniert. Jedenfalls entsteht mit dem falschen Schmierstoff im Schloss mit der Zeit so einen Art Schleifcreme, die sowohl am Schlüssel als auch an den Innereien des Schlosses arbeitet. In Verbindung mit mangelnder Bewegung des Schlosses verharzt der falsche Schmierstoff dann auch noch und das ganze System aus Schlüssel und Schloss ist irgendwann tot. An irgendwelchen Diskussionen, welches der geeignetste Schmierstoff für Schlösser ist, beteilige ich mich jetzt nicht. Diese Schmierstoffdiskussionen ufern sehr leicht aus.... 8) .

    Gruß
    Wolfgang


    VdH-Stammtisch Stuttgart
    jeden 1. Donnerstag im Monat ab 19.00 Uhr im Restaurant Zoam Schwoabetöpfle
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