Hinterachse

  • Hi Leute,

    die Hinterachse meines Diesels Bj 67 dröhnt u das Rad hat riesiges Spiel in der Achsaufnahme. So fühlt es sich jedenfalls an.

    Ich denke da muß was Neues rein. Reparieren ist für mich als Autodidakt o Soezialwekzeug wohl zu schwer; hab ich gehört.

    Meine Übersetzung ist 3.92. Habe eine Achse, bzw. Tragrohre m. Differential etc. gefunden, die lt. Beschriftung geprüft ist (?). Der Verkäufer weißaber nichts dazu zu sagen. Die Übersetzung ist 3,9. 110.357.00.17 steht auf einem Tragrohr. Ich nehme an sie ist von einem anderen Modell.

    Die Steckachsen müßte ich von meinem nehmen. Weiß jemand ob sowas funktionieren kann?

    Ist die passende Übersetzung das Ausschlaggebende oder, oder... wie leider oft doch viiiel komplizierter?

    Gruß!

    Ivan

  • Hallo Ivan,


    Radlager kaputt?

    Das wäre keine so komplizierte Sache und durchaus selber zu bewerkstelligen.


    Axial- oder Radialspiel?


    Hast Du die Lagerhalteplatte mal abgeschraubt und die Steckachse rausgezogen?


    Viele Grüsse,

    Hagen

  • Hallo Ivan,


    ich durfte Anfang November bei der Überholung einer gebrauchten Achse für meine Dieselflosse assistieren. (Das heißt, ich habe die Dreckarbeit erledigt und war immer gefragt, wenn mehr als zwei Hände nötig sind. Das war fast durchgehend der Fall. Und wenn ich nur den Beleuchter gemacht habe.) Wenn ich mal frei hatte, habe ich staunend zugesehen. Wir hatten die Achse nämlich komplett zerlegt.


    Ich würde Deiner Einschätzung zustimmen: es braucht einige Erfahrung, um beim Zusammenbauen alles richtig zu justieren und einzustellen.


    Wenn der Verkäufer nichts dazu sagen kann, was er am Differential geprüft hat, dann hat er nichts geprüft. So einfach dürfte das sein. Du kaufst also die Katze im Sack. Mein altes Differential war so verschlissen, dass es bei Lastwechseln laute Klonk-Geräusche von sich gegeben hat. Als Laie siehst Du ihm das aber nicht an. Nur mit Anleitung und im Vergleich mit den Zahnrädern des "neuen" Differentials konnte ich die Abnutzungsspuren erkennen.


    Die Nummer 110.357.00.17 steht übrigens auch auf dem rechten Achsrohr, das ich aufgearbeitet habe. Ich hab gerade auf Fotos nachgesehen. Und das ist eine 3.92-Achse.


    Ich würde, wie von Hagen vorgeschlagen, überprüfen (oder überprüfen lassen), ob Du es nicht nur mit einem defekten Radlager zu tun hast. Die Wahrscheinlichkeit ist recht groß und der Reparaturaufwand ist überschaubar.


    Falls das Dröhngeräusch bleibt, wäre der nächste übliche Verdächtige die Kardanwelle. Da gibt es zum Beispiel die beiden Kreuzgelenke…


    Gruß Bernd

  • der wuff hat darüber mal ein Video gemacht.


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    Das zeigt schön dass es kein Hexenwerk ist.


    Breiti

    REGEL;

    schreibe im Internet nur, was du dich traust, dem gegenüber auch in Persona jederzeit ins Gesicht zu sagen!

    ?(

  • Das Bild zeigt schon genau wie es geht. Soweit geht es auch gut. Schwierig wird es, das eigentliche Radlager, welches auf dem Bild direkt hinter dem großen 'Flansch' liegt, bzw klemmt, über die lange Steckachse abzuziehen. Ich bin mit der Steckachse mit der Hoffnung in die Werkstatt gegangen, dass man dort so eine lange Abziehvorrichtung hat. Hatten sie nicht, daraufhin hab ich das Lager äußerst vorsichtig mit dem Dremel tief eingeschnitten und dann mit dem Meißel abgesprengt.


    Frohes Schaffen! Gruß - Christoph


    P.S: Ach ja: Das neue Lager kann man ja verhältnismäßig leicht mit einem passenden (~50 mm ?)-Rohr aufdrücken, bzw. mit leichten Schlägen auf das Rohr in Position bringen. Leider war das Rohr, welches ich dafür fand innen leicht verrostet, wodurch viele Rostkrümel in das fettige neue Lager fielen. Wer keine Arbeit hat, macht sich welche. Das Lager musste nun mit viel Bremsenreiniger und Druckluft wieder püksauber gemacht und neu eingefettet werden.

  • Lager immer aufpressen. Auch nur leichte Hammerschläge beschädigen das Lager.

    Hm, man schlägt ja auch nur auf den Innenring. Da geht erfahrungsgemäß nix kaputt.

    Ich habe die Lager etwas vorgewärmt. Da fielen die ohne grosse Kraftanwendung gleich in Position. Geschmiert wurden sie dann nach dem Abkühlen.


    Grüsse,

    Rainer

  • Hallo Rainer,

    Hm, man schlägt ja auch nur auf den Innenring. Da geht erfahrungsgemäß nix kaputt.

    Das ist so nicht richtig. Durch die Trägheit des Aussenringes kommen erhebliche Kräfte auf die Kugeln und die Lagerflächen. Dies führt zu Beschädigungen und vorzeitigem Ausfall des Lagers. Die Firma für die ich früher tätig war hat da viel Lehrgeld bezahlt.


    Quote from SKF Anleitung Einbau von Kugellagern

    Grundsätzlich gilt, dass Schläge unmittelbar auf Lagerringe, Käfige oder Wälzkörper bzw. Dichtungen vermieden werden müssen und dass Einbaukräfte nicht über die Wälzkörper geleitet werden dürfen.

    Die Hinterachsradlager die ich bisher gewechselt habe liessen sich alle ohne grosse Kraft aus- und einbauen.


    Viele Grüsse,

    Hagen

  • Hallo Hagen,


    meine Erfahrung ist das klopfen auf dem Außenring kein Problem ist, wenn keine Kräfte über den Innenring oder Käfig eingeleitet werden.

    Pressen mit Druck auf den Innenring wäre wahrscheinlich genauso schädlich wie klopfen.


    Schönen Gruß


    Uli

  • Hallo Uli,


    im vorliegenden Fall ging es darum den Innenring aufzupressen.


    Die Lager scheinen nach Schlägen noch in Ordnung zu sein aber die Beschädigungen führen zu vorzeitigem Ausfall, je nach dem wie hart die Schläge waren. Siehe auch nochmal Beitrag #8 und die Einbauanleitungen aller Kugellagerhersteller sind sich ebenfalls einig.


    Aber wir leben in einem freien Land und man kann natürlich mit seinen Lagern machen was man will ;)


    Viele Grüsse,

    Hagen

  • Hey ihr Lieben alle, danke für die Kommentare und Lösungsvorschläge, inkl Video. Ich muß besser erklären was ich sehe, weil ich fürchte mit dem Radlagerwechsel allein das Problem nicht lösen zu können.

    Vorweg erstmal, ist das was ich tue eine Wiederbelebung eines sehr ungepflegten Wagens, der 32 Jahren Stillstand. Es gibt also wenig Info zu Fahrgeräuschen außer die über 30Meter im Hof oder beim Drehen an den Rädern. Letzeres verrät akkustisch schon ein Problem. In folgendem sehe ich ein großes Problem was mich zur Suche einer neuen Achse bewogen hat:

    Das montierte Rad wackelt als wenn es nicht festgeschraubt wäre. Das Spiel (Radialspiel?) scheint innen und nicht am Radlager zu sein. Kann das sein? Und ist das dann die Situation wo man dann doch nach einer "neuen" Achse suchen muß?

    Gruß!

    Ivan

  • jetzt muss ich dir die Frage stellen:

    Willst du eine "NEUE"Achse kaufen?

    Wem du eine gebrauchte meinst kann es sein dass du eine kaputte Achse gegen eine kaputte Achse tauscht und sehr schnell sehr demotiviert bist von deinem neuen Erwerb.

    Ich sah immer, öffnen anschauen und wenn nicht völlig zerstört durch z.b. eingelaufene Stellen, (wobei man sogar die reparieren kann) dann auf jeden Fall reparieren.

    Nur so weist du was du hast und kannst die Achse bei deinen zukünftigen Bemühungen vergessen.

    Ein altes def. Teil gegen ein gebrauchtes ALTES bald def. Teil tauschen ist nicht nachhaltig.


    Gruß und viel Erfolg von einem, der in fast jedem Teil im Auto, nach dem demontieren, etwas zum reparieren gefunden hat.


    Breiti

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  • Guten Tag

    Ich will auch mal, das erste mal was einwerfen.

    Ich mache das gerade auch.

    Bei meiner Achse ist das Gelenk am Tragenrohr ausgeschlagen. Das heißt die Bronzebüchsen haben zu viel Spiel. Bei mir ist die Hülse und eine Anlauf- oder Passscheibe ist auch defekt. Ich habe das Auto nicht gefahren. Ich weiß nicht wie sich das beim Fahren auswirkt. Beschriebene Erscheinungen können aber meiner Meinung nach schon vorkommen, je nach Spiel. Beim wackeln am Rad, mit den Folgen, da wäre das Radlager schon ganz schön hin. Auch müsste man da was beim bremsen merken( Änderung am Verhalten, oder andere Geräusche) Es sollte aber nur auf der rechten Seite zu spüren sein...

    Ich würde immer reparieren oder reparieren lassen, denn dann weiß man was man hat.

  • Übrigens das Lager habe ich mit ein paar Gewindestangen einfach ausgebaut. Und den Einbau, da würde ich auf den Innenring mit einem entsprechenden Rohr schlagen, Vorher warm machen und den Sitz mit bisschen Kälte.... Man muss da nicht murksen. Zum Gelenk des Tragrohres: Man braucht da nur einen Dorn mit einem M20x1 Gewinde und natürlich Press und Reibwerkzeug. Ansonsten genau messen........

  • Hallo Ivan,

    Das montierte Rad wackelt als wenn es nicht festgeschraubt wäre. Das Spiel (Radialspiel?) scheint innen und nicht am Radlager zu sein. Kann das sein? Und ist das dann die Situation wo man dann doch nach einer "neuen" Achse suchen muß?

    so wie Du das beschreibst nein, eher das Problem was HaWa beschreibt.


    Aber auch das kannst du selber machen, die Montage / Einstellung des Getriebe Radsatzes ist das zeitaufwendige und schwierige, das bleibt dann aber zusammen. Im Zweifel vielleicht einfacher und billiger die eigene Achse zu reparieren als ein Überraschungsei zu kaufen (mit alten Dichtungen, Gummis etc.). Merke: viele Achsen die heute irgendwo rumliegen sind auch ausgebaut worden weil sie defekt waren aber man hat sie doch noch aufgehoben weil reparabel.


    Du hast auch noch gar nicht geschrieben welche Seite. Rechts, nehme ich an. Dann bau' doch die Achse aus (musst du sowieso machen), zieh' die Steckachse rechts raus und baue das bewegliche Rohr rechts ab. Dann sieht man Kreuzgelenk und Schiebehülse und weiß was Sache ist. Wenn die linke Seite so wackelt dann wohl eher andere Achse besorgen.


    Viele Grüße,

    Hagen

    .

  • Danke Hagen und HaWa und auch Martze u Breiti,

    Ja, meine Symptombeschreibung betrifft das rechte Rad. Ihr macht mir Mut. OK, werde mich dann von rechts das Ding auseinandernehmen u mich mich belesen und Kreuzgelenk Schiebestück etc. Untersuchen.

    Danke nochmal!

    Gruß!

    Ivan