Ungewünschter Kickdown W108 280S

1st Official Post

    Hallo Leute,


    mein 280S Bj. 1968 mit dem K4A 025 Automatikgetriebe hat sich eine neue Macke ausgedacht: Wenn ich nach dem Kaltstart losfahre, schaltet er wie üblich hoch. Im 4. Gang hat er aber die Angewohnheit, wenn ich nur etwas Gas gebe, er in den dritten zurückschaltet obwohl dies an dem Punkt eigentlich unüblich ist. Wenn ich so ca. 7 min gefahren bin, ist der Spuk vorbei.


    Im WHB ab Bj. 1968 ist vermutlich dieser Fehler beschrieben: Getriebe schaltet über 50km/h im Teilgas in den 3. Gang zurück. Fehlerursachen: 1. Kickdown Magnetventil bleibt hängen oder ist undicht, 2. O-Ring auf dem Magnetventil ist undicht. ------- Soweit so gut, aber: Das ist für das Getriebe K4C 025 und K4A 040. Kann dieser Fehler auch auf mein Getriebe zutreffen und wieso funktioniert es nach 7 Minuten ganz normal?


    Grüße


    Tom

    Der hat doch ein doppelhubmagnet, oder?

    Wenn dem so ist, die Einstellung der Strang des DHM mit Hilfe des Midulationsdruck überprüfen.


    Breiti

    REGEL;

    schreibe im Internet nur, was du dich traust, dem gegenüber auch in Persona jederzeit ins Gesicht zu sagen!

    ?(

    Hallo. Du solltest dir das Flipbook für das K4A anschauen. Dort ist beschrieben, wie man das einstellt. Theoretisch kann der Modulierdruckschieber hängen oder der Doppelhubmagnet oder das Gestänge ist schwergängig. Fährt er im ersten Gang an oder im zweiten? Arbeitsnummern 27-4 und 27-7 und 27-8. Meist liegt der Fehler in der Peripherie. Gruß, Martin

    --
    Hauptsache man ist gesund und die Frau hat Arbeit

    • Official Post
    Quote from TomB

    Kann dieser Fehler auch auf mein Getriebe zutreffen und wieso funktioniert es nach 7 Minuten ganz normal?

    Das K4A hat doch den DHM, wie Breiti bereits vermutet. Wenn dessen Gestänge nach Jahren der Verwahrlosung etwas hängt, können solche Effekte schon aufteten. Und nach 7 Minuten ist vermutlich das verharzte Fett in den Kugelgelenken soweit erhitzt, dass es dann doch flutscht. Ein Ei ist ja auch nach 7 Minuten durchgekocht.


    Andere Möglichkeit: Kurzschluss im Kickdownschalter oder dessen Kabelstrang. Nimm mal Sicherung 3 raus (Getriebesteuerung). Ist der Fehler dann weg?


    Haben die 280er auch diese Wartungsklappe im Getriebetunnel?

    Ich danke euch für eure Tips und werde mich damit jetzt erst mal beschäftigen.


    @ Martin: Ich hatte es tatsächlich schon mal, daß er im ersten Gang anfuhr aber zu 99% ist das in der Regel immer der zweite.


    @ Wuff: Probiere ich auch aus mit der Sicherung. Wartungsklappe? Ähm, weiß ich nicht, habe ich noch nicht nach geforscht.

    Hallo Tom. Wenn der Wagen ohne den Übergasschalter zu betätigen im ersten Gang anfährt, ist wie beschrieben die Betätigung vom Doppelhubmagnet ausgehend zu prüfen. Beim W113 ist dazu im Tunnel rechts eine Öffnung.



    Auf die Kugelpfanne vorne gehört eine Filzdichtung A0009976041drauf, die meist fehlt. Dann sammeln sich Dreck und Wasser und das geht dann fest. Gruß, Martin

    --
    Hauptsache man ist gesund und die Frau hat Arbeit

    MartinK


    Hi Martin,


    ich habe den Deckel abgebaut, sieht alles gut und sauber aus, ist auch leichtgängig die ganze Geschichte. Die Filzdichtung fehlt bei mir auch.

    Dann werde ich mal dem WHB entsprechend folgen bei den Seiten die du empfohlen hast.


    Grüße


    Tom

    Wuff_6.3 :


    Ich habe es auch mal mit der Sicherung probiert, ist keine Veränderung. Heute nach 2km war alles wie es sein soll. Ich meinte, beim Anfahren auf dem Hof, als wenn er von 2 in 1 schaltete aber da bin ich mir jetzt auch nicht sicher, jedenfalls gab es da einen Schaltvorgang der da nicht hingehört.


    Grüße


    Tom

    Meinst du mit Zuleitung die Unterdruckleitung die an den Modelierdruckgeber geht? Ich konnte oben an der Ansaugbrücke die Schraube etwas nachziehen aber ich glaube nicht, daß es das gewesen sein könnte.

    Quote from Wuff_6.3

    Dann dürfte der Doppelhubmagnet als Ursache ausfallen..

    Das würde ich nicht unbedingt sagen.

    Das kann man nur sicherstellen in dem man den Modulierdruck misst.

    Es kann sein dass die Stange justiert werden muss.

    Der Membran wurde, soweit ich mich erinnere, schon ausgeschlossen. Das muss natürlich zuerst geprüft werden, aber mit diesem alleine sollte er nicht kickdown rückschalten, sondern nur früher zurück schalten.


    Ganz einfach, endlich mal eine MessDose dran, dann sieht man auch ob der Membran ok ist wenn er im Standgas auf 0,6 runter geht.


    Breiti

    REGEL;

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    ?(

    trifft hier beim "Flossenautomaten" des frühen 280SE natürlich nicht zu, aber bei den neueren Getrieben ab 1968 kann es auch einfach an der Einstellung des Gestänges zum Kickdownhebel am Getriebe liegen. Mein 220/8 reagierte auch schon auf ein maßvolles Zucken im Gasfuß und warf noch bei 100 km/h dienstbar und lautstark den dritten Gang ein. Ich habe den Kugelkopf am Gestänge um 3mm herausgedreht, schon wurde das Getriebe lammfromm. Zwei Tage habe ich mir zuvor mit ausgehängter Kickdownbetätigung beholfen, aber dann schaltet der Automat egal bei welcher Gaspedalstellung bei 55 in den Vierten, das ist auch nicht Sinn der Sache, und auf den Kickdown muß man so ganz verzichten. Jetzt schaltet der Automat schön nach Gaspedalstellung hoch, bei Halbgas ungefähr bei 70 in den Vierten, und der Kickdown geht bei voll durchgetretenem Gaspedal rein, aber man kann im Vierten auch schön bei 80 und Dreiviertelgas beschleunigen, ohne daß der Automat gleich meint, man wünsche sich den Dritten.

    Ich hab allerdings ein 3.46er Diff statt des originalen 4.08er Diffs drin (ist ein 68er), das paßt hervorragend zum drehmomenstarken 220er, die Schaltpunkte sind deswegen ein paar km nach hinten verschoben.


    Manchmal darf eine Reparatur halt auch mal einfach zu machen sein, oder?


    Grüße

    bacigalupo

    Quote from Breiti

    Der Membran wurde, soweit ich mich erinnere, schon ausgeschlossen. Das muss natürlich zuerst geprüft werden, aber mit diesem alleine sollte er nicht kickdown rückschalten, sondern nur früher zurück schalten.




    Breiti

    Hallo Breiti,


    zum Prüfen der Membran ob sie kaputt ist oder nicht, schraubt man glaube ich die Unterdruckleitung ab, oder? Kommt Öl = kaputt? Ich hatte das vor 2 Jahren schon mal gemacht, hatte da aber diese Probleme nicht.


    Modelierdruck wollte ich schon immer mal geprüft haben, ich habe auch eine Öldruckmessuhr aber ich glaube, mir fehlte der passende Adapter.


    Grüße


    Tom

    Wenn da öl rauskommt, zieht es sich der Motor rein während er läuft, somit, hast du blaue Wolken?

    Es ist kein Hexenwerk den Membran auszubauen, und ihn zu kontrollieren.

    Ich dachte das hast du schon getan, aber wenn das 2 Jahre her ist...

    Also, kontrolliere ob die Unterdruckleitung nach oben frei ist, (auch die könnte zu sein) und bau den Membran aus und schaue ob er nicht gerissen ist.

    Es läuft nicht viel Öl aus beim Membran ausbau, aber was unterstellen.


    Aber das stellt erneut die Frage, ist es ein "kickdown" runterschalten, oder ist es ein "beschleunigen" zurückschalten.

    Wenn es ein Kickdown zurückschalten ist, dann ist es nicht der Membran.


    Je nach Art des zurückschalten muss deine Fehlersuche aussehen.

    In einer bekannten Versteigerungsplattform gibt es ein Öldruckmessgerät mit den Passenden Adaptern.

    Nicht sehr genau, aber ausreichend für die Fehlersuche.


    Breiti

    REGEL;

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    ?(

    Hallo Breiti,


    danke für die Antwort. Um unters Auto zu kommen muss ich noch etwas warten. Ich kann im Moment nicht auf meine Hebebühne, da stehen vom Hallenbau noch ein paar Paletten Steine im Weg...


    Na ja, wie gesagt, ich habe das Problem immer nur, wenn der Motor noch nicht richtig warm ist. Da fahre ich hier bei uns nach ca. 1km um eine kleine Kurve, aber noch mit 55, gebe dann wieder Gas und dann schaltet er auf 3 runter. Man spürt ja sonst, wenn er runterschaltet, wenn man Gas wegnimmt und langsamer wird, das habe ich davor nicht gehabt, erst beim Gasgeben, schaltet er runter. Und ich meine, aber ich bin mir nicht mehr sicher, ich hatte es beim Anfahren auf meinem Hof einmal, daß er von zwei in eins schaltet, aber dann auch gleich wieder hoch.

    Und wie gesagt, ist der Motor warm, ist das Problem weg. So nach 3km oder so.


    Grüße


    Tom

    Hallo Hagen,


    ich habe das Getriebeöl vor zwei jahren gewechselt, gute 1500km gefahren, Blaurauch habe ich nicht, Ölverlust auch nicht.


    Ist das peinlich... ich krieche gleich unter meinen Schreibtisch... so kam ich gar nicht auf die Idee nach dem Ölstand zu schauen. Machte ich eben, bei kaltem Getriebe soll ja der max. Stand dem min Stand bei 80° entsprechen. Tja, an dem Stab ist aber gar nichts dran... :whistling:

    Das würde ja auch dazu passen, daß es mit der Schalterei besser wird, bei Erwärmung des Motors / Getriebes.


    Aber wo bleibt der Kram? Eigentlich nur die Membran der Modelierdose?


    Also... auffüllen und ausprobieren.


    Grüße


    Tom

    ist das peinlich...

    ne, oder?

    🤣🤣🤣

    Das kostet für jeden ein Bier wenn es das war.

    Denk dran, nur während laufenden Motor auf P Ölstand kontrollieren.


    Breiti

    REGEL;

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    ?(

    Hallo Tom,

    Quote from TomB

    Aber wo bleibt der Kram? Eigentlich nur die Membran der Modelierdose?

    vielleicht war noch nie genug drin. Wenn das Getriebe komplett entleert wurde (z.B. Überholung) dann dauert das ewig bis wirklich alle Ecken wieder gefüllt sind. Also ich bin einige km gefahren und dann nochmal nachgefüllt und nach einer Woche gefahren war wieder zu wenig drin. Nochmal nachgefüllt und dann war es gut.


    Verlust nur nach außen (Leckage), am Wandler, hinten, Ölwanne, die ganzen Deckel,. Dabei auch nicht die Kühlleitung nach vorne nicht vergessen. Ansonsten noch über die Unterdruckleitung am Modulierdruckgeber. Aber das qualmt dann ziemlich stark.


    In warmen Zustand Ölstand richtigstellen (bei laufendem Motor wie Breiti ja bereits sagte), fahren, beobachten (und 'ne Palette Bier bestellen :) ).


    Viele Grüße,

    Hagen

    .

    Ich hatte damals selbst einen normalen Getriebeölwechsel gemacht und dann halt beim Befüllen drauf geachtet, wann genug war. Ob ich danach noch mal schaute, kann ich jetzt nicht mehr sagen.


    Ich habe jetzt mal nachgefüllt, ich würde sagen ca. 250 bis 300ml, ich habe es nicht extra abgemessen und der Behälter hat keine Skala oder Sichtfenster. Kann sein, daß jetzt sogar etwas zuviel ist, nach 5km Fahrt war das Öl auf Maximum am Stab, muss ich beobachten. Ja, ok, jetzt hat sich das Getriebe keine Fehltritte mehr geleistet, aber lief nun natürlich auch einige Zeit während der Befüllung, Kühlwasser war schon auf 80 Grad. Ich muss es noch mal testen, wenn Motor und Getriebe wieder ganz runtergekühlt sind. Wäre ja schön, wenn es das wirklich nur war.


    Ich schraube seit fast 30 Jahren an Oldtimern, evtl. fängt man an gleich zu kompliziert zu denken und kommt auf das Einfachste dann nicht. Ist ja nur logisch erst mal nach dem Öl zu schauen, insbesondere wenn das Problem bei Erwärmung verschwindet.


    Bier geht dann klar.


    Grüße


    Tom

    Hallo Tom,

    Quote from TomB

    Ich schraube seit fast 30 Jahren an Oldtimern, evtl. fängt man an gleich zu kompliziert zu denken und kommt auf das Einfachste dann nicht.

    das ist meistens so; irgendwie hat man immer gleich den Super-GAU im Kopf; überhaupt bei Automatgetrieben. :)


    Als ich Probleme mit meinem 123 hatte, hat mir der Getriebe-Guru der das Teil repariert hat eingetrichtert: "Bei Problemen immer erst den Ölstand kontrollieren!". Und bei Deinem Getriebe immer bei laufendem Motor und wenns Öl warm ist. Und nach dem Wechsel sollte man immer erst mal fahren und auch alle Gänge von Hand mehrmals durchschalten (auch schon beim Füllen). Und selbst dann gibts immer noch Luftblasen die sich irgendwo hartnäckig halten :)


    Viele Grüße,

    Hagen

    .

    Hallo Tom,


    so wie ich Deine Beschreibung lese hat Du jetzt zu viel Öl im Getriebe.


    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Ölstandskontrolle erst nach mindestens 30km Fahrt (bei warmer Außentemperatur) möglich ist. Die Kühlwassertemperatur (also die Anzeige im Kombiinstrument) ist nicht relevant, sondern dass Getriebe muss betriebswarm sein. Das dauert!
    Das Fahrzeug sollte zusätzlich wirklich gerade stehen (laufender Motor und P oder N wurden ja schon mehrfach erwähnt).


    Bei den aktuellen Wetterbedingungen sollte doch eine ausgedehnte Erprobungsfahrt kein Problem sein 😊

    Gruß Andreas