Mercedes Benz W118

  • Also, auf meinen 2002 lasse ich (außer Rost) nichts kommen.

    Zum Fahrverhalten siehe Abbinder ^^

    Hi, ich rede die 02er auch nicht schlecht, hatte selbst kurz mal einen. Aber ehrlich - ein kreuzbraver Fronttriebler ist für einen Durchschnittsfahrer doch um einiges leichter zu händeln wie die alten heckgetriebenen BMW.

    Ich rede ja nicht von Könnern.

    Und ich weiß selbst noch aus meiner E12-Zeit, wie blitzartig einen das Heck überholen konnte. Meine ersten Führerscheinjahre lebte ich im Arbergebiet (Bayerischer Wald). Rate mal, welche Marken wir damals am häufigsten aus dem Graben rauszogen im Winter :P


    vg Matthias K.

  • Sag ich ja, wenn mans kann... :thumbup:

  • Ja, da trennen sich die Meinungen.

    Als ich meine ersten E-12 Erfahrungen machte ( als Transfer- und Chauffeurfahrer bei einer Autovermietung ) dachte ich, ich säße im Rennwagen, präzise zu steuern, wenn ich am Lenkrad drehte, dann drehte sich sofort mein Sitz und nicht irgendetwas vorn an der Haube und ich wurde dann hinterhergefahren. Ein Motor wie Samt und Seide , der jede Bewegung auf dem Gaspedal sofort in Vortrieb umsetzte. Mein Vater hatte damals einen 123er 240 d, war natürlich eine andere Welt als ein 520 oder gar 525, strahlte aber diese absolute Grundsolidität aus.

    Privat hatte ich damals den 100GL, BJ. 75, also letzte Jahr der C1 Reihe. Das Auto war hübsch gemacht, die äußere Form ein wenig BMW E3, leicht und trotzdem ordentlich verarbeitet.

    Viel Chrom bzw. Alu Zierrat. Innen mit Veloursitzen, Holz ( oder war das schon Imitat ?), sehr schöne Armaturen , wären heute noch gut ( mit den moderne Mäusekinos kann ich mich noch nicht so anfreunden)

    Fahrverhalten eher unterdurchschnittlich, wankte recht stark, im Winter passt das Walter Röhrl Zitat super," oh oh oh, der Kurvenausgang kommt aber verdammt nahe und mehr. einschlagen kann ich eigentlich nicht" . Klassischer großer Fronttriebler mit vielen dessen Nachteilen ( wie gesagt, Citroen war da pfiffiger) glaube kaum, das man damit Kreise um eine 1802 fahren konnte, denn wie schön der über das Gaspedal einlenkende BMW. Hing aber auch viel mit den damals verfügbaren Reifen ab, speziell bei den M&S Winterreifen war es immer abenteuerlich ( Spikes waren zu meiner Zeit dann auch schon verboten, jedenfalls in Deutschland)

    Motor hatte die netten Papierwerte, aber immer zäh und teigig, ich hatte tatsächlich ein altes Tankbüchlein gefunden, über 3 Jahre hinweg 12,32 l Verbrauch ( machte dann mit Reserverückhalt auch nur 400 km Reichweite aus) , bei doch eher moderater Fahrweise , um als Student das Budget einhalten zu können. Der Opel C-Rekord, den ich danach hatte, hatte eine Verbrauch vom 10,2 l im Schnitt. Und der ging mit den 90 PS genauso schnell wie der Audi mit seinen 112, die 179 km/h im Schein benötigten verdammt lange Anlauf . Dazu noch etwas rauh im Lauf . Und mittendrin aufstehende Ventile mit leicht verformter Kolbenkrone und mustergültigen Kolbenfresser.

    War im übrigen in Winfrieds Favoritecolour, schlüperfblaumetallic.

    Uff, nun aber genug davon, aber wenn man von alten Zeiten redet...

    Ich denke wir sind aber einig, das alle froh sind das es den 118 nie gab ( Vor allem in dieser Ausführung als Miniatur Tschaika)

    Gruß Uli

  • Hallo Zusammen,


    ausgehend von der ursprünglichen Entwicklung müsste da nicht der Audi Werbespruch " Vorsprung durch Technik" nicht vollständig " Vorsprung durch Mercedes Technik" heißen?

    Hätte Mercedes damals Audi nicht an VW abgegeben wer weiß was gekommen wäre. Was waren eigentlich die genauen Gründe für Mercedes sich wieder von Audi zu trennen?


    Grüße Volkmar

  • ausgehend von der ursprünglichen Entwicklung müsste da nicht der Audi Werbespruch " Vorsprung durch Technik" nicht vollständig " Vorsprung durch Mercedes Technik" heißen?

    …und in einem der Auto-Quarttete, die ich in den 70ern gespielt habe, hieß es zum Audi 100: „In Form und Format ein kleiner Mercedes“. Fand ich damals und finde ich heute noch passend.


    Beste Grüße

    Rüdiger

  • @Uli: Also der Verbrauch überrascht mich schon, den Du angibst. Der 1800er mit 90 PS war definitiv um bzw. unter 10 Liter zu fahren - ich muß dazu aber sagen, daß mein Vater gerne mit etwas mehr Frühzündung und einigen vergasermäßigen Versuchen rumspielte und den Wagen genau auf sein persönliches Einsatzprofil abstimmte - Mittel- bzw. Langstrecke, aber nur, was der Wagen mit Halbgas brachte, also keine Geschwindigkeitsorgien auf längere Strecken.


    Dazu muß man aber sagen, daß er den Nachfolger, BMW 525 mit den Doppelzeniths auch mit 10 Litern fuhr, von daher......


    Dein GL müßte ja den Registervergaser gehabt haben, den mit etwas kleinerem Lufttrichter auch der frühere Super 90 hatte, oder? Jedenfalls brauchte der Super 90 meines Vaters geringfügig mehr Sprit als der 100er dann mit dem Einfachsolex.


    Ganz erheblich war übrigens auch die Einstellung oder (Fast-)Stillegung der Startautomatik - damit hatte man auf kürzere Strecken schon ein bis zwei Liter Vorteil.


    Ansonsten läßt sich natürlich das Fahrverhalten Fronttriebler/Hecktriebler quasi nicht vergleichen. Ich bestreite nicht, daß der Hecktriebler konzeptionell betrachtet das viel fahraktivere Auto ist. Nur ist der Fronttriebler für den Durchschnittsfahrer einfach "bequemer".


    Ich selbst durfte von einem E12 528I in den 80ern auf einen ziemlich neuen 136PS-Typ44 umsteigen und habe hier zumindest keine signifikant schlechteren Fahreigenschaften erlebt als bei dem heckleichten E12. Anschließend hatte ich den 200er Turbo, der von manchen als extremer Untersteuerer bezeichnet wird. Dies kann ich so in keiner Weise bestätigen. Ich bin aber auch keine Rallyes gefahren.


    Ich glaube, es muß jeder selbst erfahren, was ihm persönlich am meisten liegt.


    vg Matthias K.

  • ich denke, unter den größeren Autos der späten 60er gibt es kaum einen so fahrsicheren Karren wie den /8, mit dem kann man kaum abfliegen und schneller durch Landstraßenkurven kommt man mit Konkurrenzmodellen auch nicht. Und ich hatte seit 1989 einige... Natürlich sind die /8 im Verhältnis zu den damaligen Audis und BMWs gut 100-200 Kilo schwerer und brauchen entsprechend 20 PS und 200 Kubik mehr für die gleiche Geschwindigkeit, die unfallsicherere Karosserie kostete halt Gewicht.


    Ohne Ludwig Kraus und seine Technik gäbe es heute Audi nicht und VW wäre ein unbedeutender Kleinserienhersteller von Heckmotorwagen für Liebhaber...


    Grüße

    bacigalupo

  • Hallo Enzo, da will ich Dir nicht widersprechen. Allerdings habe ich einmal den Strichacht fast von der Straße geworfen bei harmlosem Beschleunigen aus der nassen Kurve raus. hauptsächliche Schuld hatten aber die damaligen Billigreifen, die der Verkäufer aufgezogen hatte. Ich habe dann Contis drauf und der Wagen war viieeel fahrsicherer.


    Interessant in dem Zusammenhang ist aber das Knautschverhalten des ersten Audi 100. Bei einem späten Wintereinbruch 1980 im April schleuderte ein Capri damals meinem Vater auf der Landstraße frontal in besagten Audi. Eigentlich ein klassischer 50/50-Überlapper. Der Capri war quasi zertrümmert auf der Straße, der Fahrer mittelmäßig verletzt (leider kein Foto vorhanden). Der Audi hatte wohl einen gut durchkonstruierten Vorderbau, da Radhaus samt Längsträger und Federbeindom fast lehrbuchartig zusammengefaltet wurden, Innenraum, Pedale und Lenkrad dagegen waren nahezu unverformt, mein Vater hatte außer einem schweren Muskelkater und einem gebrochenen Fingernagel keine Verletzungen.

    Hier hatten sich wohl die Strichacht-Gene schon stark durchgesetzt gehabt.


    vg Matthias K.