W126 Austausch Stabilisator

  • Hallo zusammen,

    vergangenen Sonntag ist bei meinem 500SEL (W126, Bj. 90, 229.000 km) der Stabilisator am linken Ende (da, wo der Stabi mit dem oberen Querlenker verbunden ist) abgerissen.


    Nachdem es dann Huckepack nach Hause ging, plane ich jetzt die Reparatur. Nun scheint der Austausch des Stabilisators (wird auch Querstabilisator oder Drehstab genannt) beim 126er ein sehr aufwendiges Unterfangen zu sein, was an der Positionierung des Teils hinter der mittleren Schottwand und unterhalb von diversen Bauteilen liegt. Habe mir schon mal angeschaut, was da alles auszubauen ist und wie beengt die Zugänglichkeit ist. Hört sich ziemlich übel an.


    Ich werde es dennoch versuchen, weil die Reparatur a) in einer Werkstatt unbezahlbar ist und ich b) mit Werkstätten fast nur negative Erfdahrungen gemacht habe.


    Nun zu meinen Fragen:

    1. Hat jemand von Euch schon mal diese Reparatur beim W126 (und nicht beim 124, 201 oder jüngeren Baureihen) durchgeführt?


    2. Wenn ja: Gibt es aus Eurer Sicht Dinge, auf die besonders zu achten ist? Habt Ihr Hinweise, wie der Stabi aus seiner Einbaulage heraus- und wieder eingefädelt werden kann? Gibt es Arbeitsschritte, bei denen man besonders vorsichtig vorgehen muss?


    3. Braucht man Spezialwerkzeug?


    4. Welche Verschleißteile an der Vorderradaufhängung sollte ich sinnvollerweise gleich mit erneuern?


    5. Habt Ihr Erfahrungen mit Komponenten aus dem Zubehörhandel gemacht? Welche? Was ist empfehlenswert und womit habt Ihr schlechte Erfahrungen gemacht?


    6. Worauf ist sonst noch zu achten, was ich hier evtl. vergessen habe??


    Danke & VG,

    Edgar

  • Hallo Tom,

    die WIS hat ein Bekannter von mir.


    Eine Reparaturanleitung als Flipbook wäre trotzdem sehr willkommen. aber die Flipbooks sind doch inaktiv, seitdem sie gehackt worden waren - oder bin ich da nicht mehr auf dem aktuellen Stand?

    VG, Edgar

  • Hallo Tom,

    ja schon, aber mit dem Link komme ich nur auf eine Seite mit dem Titel "Fluch oder Segen - das vdh Flipbook Archiv".


    Da lese ich, dass das Flipbook-Archiv seit Februar 2020 abgeschaltet ist. Zahlreiche Kommentare zu dem Text bestätigen das. Die Flipbooks sind also, wenn ich das richtig verstehe, aktuell leider nicht verfügbar.

    • Official Post

    Hallo Edgar,

    das ist seltsam. Der Link führt nämlich genau zur Anleitung Austausch des Drehstabs beim W126 und ich kann auf alle Flipbooks ohne Einschränkung zugreifen


    Stefan300TD winfried Könnt ihr erklären, warum Edgar keinen Zugriff hat? Oder geht das nur für vdh Vollmitglieder?

    • Official Post

    Namd,


    man muss sich schon als Vollmitglied outen. Dafür gibt es auch diesen Thread: Forum: Vollmitglieder


    Ich suche bzw. mache jetzt nicht bei jedem Forumsuser den Abgleich mit der Mitgliederdatenbank.


    Der Abgleich geht eh nur über die Mailadresse und da ja viele meinen, im vdh >drei Mailadressen verwenden zu müssen wird das schwer.


    Gruß

    stefan


    PS: Als Nichtvdhmitglied muss man sich um den Zugang zu den Flipbooks bewerben und die Nutzungsbedingungen anerkennen.

  • mutiges Unterfangen! Hast du die WIS?

    Weia. Die Zusammenfassung geht schon über 2 Seiten.


    Luftfilter raus, Bremsgerät raus, Schottwand raus, Kühlwasser raus, Scheibenwischer raus, Heizungsventil raus, Klima entleeren, Klimaschläuche raus, Batterie raus, Elektroniken raus ... <X


    Ich glaube ich lebe mit den kleinen Rostpickeln auf meinem Stabi...

  • Hallo Tom,

    hallo Stefan,


    ich bin Mitglied beim vdh (2801), und das schon ziemlich lange.

    Vielleicht muss ich mich nicht nur im Forum, sondern auch auf der Hauptseite einloggen?

    Ich schau´s mir mal an.


    Danke für die Hinweise,

    Edgar

    • Official Post

    Dh man muss vdh Mitglied sein, richtig?

    NEIN!


    1.Variante: Als vdhler muss man sich zuerkennen geben, dann wird man als "Vollmitglied" im Forum freigeschaltet.

    2.Variante: Als Nicht-vdhler kann man sich, unter Anerkennung der Nutzungsbedingungen, für die Flipbooks freischalten lassen.


    Beides erfordert aber Eigeninitiative.


    Gruß

    stefan

    • Official Post

    ich bin Mitglied beim vdh (2801), und das schon ziemlich lange.

    Vielleicht muss ich mich nicht nur im Forum, sondern auch auf der Hauptseite einloggen?

    Ich schau´s mir mal an.

    Na siehste geht doch...nun bist Du Vollmitglied im Forum und kommst auch auf die Flipbooks. 8o


    Gruß

    stefan

  • Weia. Die Zusammenfassung geht schon über 2 Seiten.


    Luftfilter raus, Bremsgerät raus, Schottwand raus, Kühlwasser raus, Scheibenwischer raus, Heizungsventil raus, Klima entleeren, Klimaschläuche raus, Batterie raus, Elektroniken raus ... <X


    Ich glaube ich lebe mit den kleinen Rostpickeln auf meinem Stabi...

    Ja, das sind die Programmpunkte, auf die ich mich vorbereiten muss, und da wäre det Input von Leuten, die das schon gemacht haben, sehr wertvoll.

    Am meisten beunruhigt mich, dass jede Menge Elektronik ausgebaut werden muss.


    Aber es eht nicht um "Rostpickel", sondern um einen abgerissenen Stabi-Kopf. Da gibt es keine Alternative.

  • Hallo Edgar,

    Ja, das sind die Programmpunkte, auf die ich mich vorbereiten muss, und da wäre det Input von Leuten, die das schon gemacht haben, sehr wertvoll.

    Am meisten beunruhigt mich, dass jede Menge Elektronik ausgebaut werden muss.


    Aber es eht nicht um "Rostpickel", sondern um einen abgerissenen Stabi-Kopf. Da gibt es keine Alternative.

    die Elektroniken ist ja nur ausstecken und eventuell Kabel wegbiegen, da wird man nicht dreckig bei, läuft keine Brühe aus und man muss keine Klimafüllung neu machen, das sollte problemlos gehen.


    Kannst Du mal ein gutes Foto von der Bruchstelle einstellen? Das habe ich schon öfter gehört dass die brechen aber so wie ich das sehe ist das bei mir von außen geschraubt.


    Auf der W126-Wiki Seite ist die Prozedur beschrieben mit Bildern von einem der das schon mal durchexerziert hat ("and lived to tell the tale..." :) ) : W126 Stabi Ausbau


    Viele Grüße,

    Hagen


    p.s.: bei solchen Sachen graut es mir immer vor dem lapidaren Satz am Ende: "Der Zusammenbau geschieht in umgekehrter Reighenfolge"...

    .

  • Servus Hagen,

    hier drei Fotos von der Bruchstelle, aufgenommmen gleich nachdem es passiert war. Am linken Ende des Drehstabs (Stabilisators) ist das im Querlenker verschraubte Ende des Stabis wegen Korrosion beim (langsamen!) Durchfahren einer Querrinne abgerissen.

    Die beiden ersten Bilder sind von der Seite aufgenommen worden, das dritte Bild schräg von vorne.


    VG, Edgar

  • Hallo Edgar,


    danke für die Bilder!


    Sieht korrosionsmässig ja noch nicht so schlimm aus, also vielleicht doch etwas schwach konstruiert. Muss ich bei mir mal im Auge behalten. Sicher nicht witzig wenn das Teil reißt... <X


    ich nehme an den Link zur 126 Wiki hast Du gesehen. Ich beneide Dich nicht um diese Arbeit aber dabei kann man gleich ein paar andere potentielle Korrosionssachen ausmerzen. Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Erfolg bei der Reparatur und drücke Dir die Daumen :thumbup:. Berichte bitte falls Du Abkürzungen gefunden hast.


    Viele Grüße,

    Hagen

    .

  • Also ich hab das vor ein paar Jahren schonmal gemacht und beschlossen, daß ich das nie wieder mache. :) Eigentlich müsste der Sicherungskasten raus, und da is nix gesteckt sondern geschraubt. Bei einem gut ausgestatteten W126 kann man sich allein daran bestimmt nen Tag aufhalten. Es geht mit viel Gewürge auch mit halb ausgebautem Kasten, aber man hat permanent Angst etwas zu zerstören und in Summe wird das Auto definitiv nicht besser davon, daß man es derart zerlegt und wieder zusammenbaut. Es laufen so unendlich viele Schläuche und Leitungen über- und untereinander durch.

    Mir ist dann mal bei einem Alltags-123 ein Stabi beim Querlenkertausch abgerissen vor 3 Jahren war der Stabi nicht liferbar. Also musste eine sinnvolle und gute Lösung her.

    Ich habe mir dann das Stabiende sauber plan abgesägt, mir aus POM mehrere Bohrlehren zum aufschlagen auf den Stabi gedreht um ihn exakt mittig bohren zu können und dann schrittweise auf 13mm aufgebohrt. Anschliessend mit einer weiteren Lehre ein M14x1-Gewinde reingeschnitten und die aus einer 10.9-Schraube gefertigten Stabienden eingeschraubt und mit Loctite hochfest eingeklebt.

    Seither hab ich das ein paarmal so praktiziert und es ist zwar auch eine Sauarbeit und alleine die Bohrer kosten 150 Euro (alles andere wird durch den Federstahl pulverisiert), aber man ist pro Seite in etwa 4 Stunden fertig und muss nicht das ganze Auto zerlegen.

    Bei Interresse an der Rep-Methode gerne per mail melden.

    Hier mal ein paar Bilder:


    Mancher mag nun entgegnen daß das ja Wahnsinn ist an solch sicherheitsrelevanten Teilen rumzubohren. Und natürlich sollte man mit Metall umgehen können wenn man so etwas macht. Aber: Die Stabis die ich gemacht habe, hatten vor dem Abreissen noch einen tragenden Querschnitt von vielleicht 2x6mm. Wenn das zum fahren noch reicht, dann hält eine 10.9-Schraube mit M14x1_Gewinde das hundertmal!

    "Lohnt sich das?" fragt der Kopf.


    "Nein!" sagt das Herz, "aber es tut Dir gut!"


    www.m115.de


  • Tja, wenn man (so wie ich) fachlich in Sachen Metallbearbeitung nicht versiert und daher auch nicht in der Lage ist, so eine Präzisionsarbeit wie auf den Bildern anzufertigen, dann hat man wohl keine Wahl ...


    Natürlich habe ich vor der Aktion höllisch viel Resperk, und speziell der Ausbau des Sicherungskastens meines (sehr gut ausgestatteten) W126 macht mich schwer nervös - sonst würde ich mich mit meinem Problem hier nicht melden.

    Auch klar, dass das Auto nicht besser davon wird, daß man es zerlegt und wieder zusammenbaut. Aber es gibt für einen Normalschrauber wohl keine Alternative. Eben deshalb frage ich hier ja u.a. nach evtl. Fehlern, die der eine oder andere dabei gemacht hat, damit ich vorgewarnt und entsprechend vorsichtig bin. Daher sind mir entsprechende Rückmeldungen sehr willkommen.


    Im Übrigen frage ich mich, ob der Bruch eines Drehstabs nicht früher oder später bei allen 126ern eintreten wird und was dann den EIgnern dieses Typs bevorsteht ... vor allem dann, wenn sowas nicht bei Langsamfahrt (wie bei mir), sondern bei 160 auf der Autobahn passiert. Da wäre es vielleicht sinnvoll, eine Methode zu erarbeiten, wie man die Lagerung des Drehstabs im oberen Querlenker überprüfen kann.

  • Hallo Edgar,


    herzlich willkommen im Club der gebrochenen Stabis :pinch:


    Ich habe das schon hinter mir und daher kann ich Dir ein paar Antworten geben. Spezialwerkzeug braucht man keines, besondere Hinweise gibt es eigentlich auch nicht wirklich und diese Arbeit ist eine gute Gelegenheit, mal ein paar Gummilager an der Vorderachse zu tauschen.
    Im W126-Forum ist der gebrochene Stabi so eine Art Dauerbrecher Dauerbrenner - die Suchfunktion spuckt einige Diskussionen aus (und auf das Wiki wurde ja schon hingewiesen), hier entlang, bitte: Stabitausch im Wiki und Sicherungskasten.


    Es scheint zwei Arten von W126-Fahrern zu geben: die einen haben es vor sich und die anderen haben es hinter sich...


    Beste Grüße und gutes Gelingen


    Markus

  • Hallo Markus,

    Es scheint zwei Arten von W126-Fahrern zu geben: die einen haben es vor sich und die anderen haben es hinter sich...

    weißt Du was passiert wenn das Teil bei 150km/h auf der Autobahn abreißt? So einigermaßen geführt ist der Achsschenkel ja wohl noch.


    Viele Grüße,

    Hagen

    .

  • Hallo Hagen,

    was soll passieren wenn ein erheblicher Teil der Neigungsaussteifung und der Nachlauf auf der entsprechenden Seite durch Bremsen umgestellt wird?

    Wenn du nicht gerade bei Vmax Slalom fahren willst ist einfach nur aktives geradehalten angesagt.

    Gruß HaWA

  • markus und alle, die das schon hinter sich haben:

    Wir haben heute mit der Reparatur begonnen.

    U.a. sind die Schottwände im Motorraum (im Daimler-Teilekatalog als "Trennwand Stirnwand Motorraum" bezeichnet)auszubauen. Die rechte und linke sind rausgefriemelt, nachdem wir zig Leitungen getrennt haben.

    Frage: Die mittlere Schottwand ist zweiteilig: der obere Teil ist nur ca. 10-15 cm hoch, der untere Teil viel größer. Muss dieser untere Teil auch raus? Da läuft ein dicker Schlauch durch, und das Gasgestänge ist in dieser Schottwand gelagert.

    VG, Edgar

  • Hallo Edgar,


    ich habe mal in meinem Bilderarchiv gestöbert und leider kein eindeutiges Bild gefunden.

    Aber vielleicht kann man erkennen, dass hier der von Dir erwähnte untere Teil der mittleren Schottwand abgebaut ist:



    Das Auto ist übrigens ein 300 SE; vielleicht hat ein Achtender etwas mehr Platz zwischen Motor und Stirnwand.


    Und keine Bange, dieses Gewirr an Schläuchen, Kabeln, Leitungen und Sonstigem kriegt man wieder zusammen gepuzzelt. Und man kann vorher alles schön sauber machen :)


    Der Sicherungskasten und der Bremskraftverstärker werden Dir auch noch einige Freude bereiten. Den Sicherungskasten kann man, wenn man vorsichtig an den Kabeln zieht, irgendwie auseinanderbasteln; die einzelnen "Module" sind ineinander eingehängt und lassen sich vorsichtig auseinander nehmen.
    Den Bremskraftverstärker habe ich ausgebaut; das geht relativ einfach. Eine der Bremsleitungen ist an geeigneter Stelle ohnehin geteilt; das wird kein Problem sein. Wenn Dein Auto eine Klimaanlage haben sollte musst Du auch eine der Leitungen trennen; ggf. vorher an das Kältemittel denken.


    Beste Grüße und weiterhin gutes Gelingen wünscht


    Markus



    PS: Ich habe den Stabi im Zuge einer geplanten Vorderachsrenovierung getauscht, nachdem das Altteil nicht mehr wirklich vertrauenerweckend ausgesehen hat. So betrachtet habe ich Glück gehabt, weil der Stabi nicht während der Fahrt den Dienst quittiert hat. Und wenn man denkt, das wäre die schlimmste aller Schraubereien - der Wechsel der Wasserpume am M103 ist noch viel schlimmer...