Servus,
wie oft hat man Schräubchen, Muttern, Bleche etc. in den Händen, die man gerne wieder frisch galvanisert und hellgelb strahlen haben möchte, aber der Aufwand es wegzubringen, darauf zu warten und die Teile wieder abzuholen jedes Mal zu aufwendig erscheint?
Im Netz bin ich gerade auf so ein Galvanisiergerät gestoßen: Galvanisiergerät
Hat damit jemand Erfahrung? Lohnt sich die Anschaffung? 
Hallo Wolfgang,
also in Deutschland würde mir nicht im Traum einfallen mit der ganzen Chemie anzufangen; hier auf der Insel ist die Sache leider anders gelagert.
Wenn Du selber verzinken willst kannst Du Sets der Chemikalien kaufen und ansonsten brauchst Du noch ein kleines regelbares Netzgerät (oder 'ne Autobatterie mit einstellbarem Widerstand dahinter und ein paar Bottiche; ggf. noch eine kleine Wärmeplatte zum Heizen der Entfetter. So ein Galvanisiergeraet kannst Du Dir meiner Meinung nach sparen.
Komplettes Kit der Chemikalien und Elektroden (Zink-Nickel statt nur Zink) habe ich in England für ca. 100 Euro gekauft. Vorteil hier ist dass es noch die Chrom-6 Passivierung gibt (besser als Chrom-3 aber hochgiftig, krebserregend und im Automobilbereich für Neufahrzeuge in Europa mittlerweile verboten) wobei es wohl viele Verzinker in Deutschland auch noch nehmen. Weitere Elektroden gibts billig beim Chinesen auf Aliexpress.
Du kannst Dir auch die Chemikalien selber mixen, das rechte Büchlein ist echt gut; die linke Schwarte brauchst Du eher anfangs nicht.
Viele Grüße und viel Spaß beim Pampen mit der Chemie wünscht,
Hagen
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Hallo Hagen,
vielen Dank für Deine ausführliche Beschreibung! 
Selber galvanisieren scheint bei uns in Deutschland eher nicht zu den bevorzugten Hobbys zu gehören. Ein Schelm wer böses denkt...
wird aber kommen, meiner Beobachtung nach steigen die Preise rasant, oft mit viel Luft für Qualität nach oben, und wo es noch günstig ist klappts mit
Terminen nicht immer. Für den der es öfter braucht könnte es sich in Zukunft lohnen. Bin derzeit bei teuer (d.h. ca. doppelt so teuer wie vor 3-4 Jahren bei gleichem Betrieb) bei
zum Glück hoher Qualität und zügiger Bearbeitung, kann also nur wenig meckern.
Viele Grüße,
Thomas
Moin,
ich habe mich auch probiert. Ein regelbares Netzteil (habe ich von meiner Carrera-Bahn genommen) ist wichtig um den Saft richtig einzustellen. Man kann das anhand der Bläschen und des Fortschritts der Abscheidung ganz gut beobachten.
Die Ergebnisse waren mittelmäßig. Mit der in Deutschland erhältlichen Chemie kommt man an die Ergebnisse professioneller Galvanik nicht heran. Auf hochgiftiges Zeugs aus dem Ausland hatte ich keine Lust, mir reicht es wenn ich mich beim Schweißen vergifte. Man benötigt auch größere Becken als das abgebildete für eine gleichmäßige Beschichtung, was höhere Kosten für die Chemie nach sich zieht.
Der Aufwand bis man die chromatierten Teile in der Hand hat ist nicht unbeträchtlich. Teile strahlen, vorbereiten, in die Salzsäure, spülen, ins Elektrolyt, spülen, chromatieren etc. Das Gesabber mit den unangehmen Flüssigkeiten hat mir auch keinen Spass gemacht. Beim nächsten Projekt geht wieder alles zum Galvaniker.
Grüße Udo
Hallo zusammen,
mein Vater hat sich vor vielen Jahren (bestimmt 40 Jahre her) ausgiebig damit beschäftigt, Teile zu vernickeln.
Wie bereits beschrieben, mit regelbarem Netzteil und mit recht kräftig riechenden grünen Flüssigkeiten, soviel ich noch weiß.
Das Ergebnis war aber aus meiner Erinnerung recht gut.
Allerdings weiß ich nicht, ob es das Zeugs noch gibt, das er damals verwendet hat.
Viele Grüße,
Frank.
Allerdings weiß ich nicht, ob es das Zeugs noch gibt, das er damals verwendet hat.
Ich denke ja. Die Nickelsalze die ich habe sind grün. Manche Sachen werden schwieriger zu beschaffen aber in Osteuropa und England sind die Sachen noch relativ problemlos zu beziehen. In Deutschland habe ich meine Chemikalien alle in einer Apotheke bestellt; der Besitzer kannte mich und hat mir damals alles besorgt.
Ein andere Möglichkeit für kleinere Teile ist übrigens noch die s.g. Stiftgalvanik. Hier wird ein kleiner Handgriff mit einer Elektrode versehen, diese mit einer Art Wattebausch umwickelt und der mit dem Elektrolyt getränkt. An ein kleines Netzteil angeschlossen fährt man dann über das Werkstück. Je öfter und je länger man das macht desto dicker die Schicht.
Moin,
das selber machen in allen Ehren. Wer's kann und die Möglichkeit hat, soll's auch machen. Geht mit dem ganzen Chemiebaukasten etwas schief, Unfall, umfaller, etc. möchte ich nicht in Deiner Haut
stecken.
Ich für meinen Teil bevorzuge den Profi. Kann mir noch die Farbe aussuchen, blau, gelb, Zink, etc. und bezahl nach einer Zeit für Kleinteile pro Lieferung €25,00.
Dafür tüftele ich nicht herum.
Schönes Wochenende.
Gruß Jörg
bei mir sinds für Kleinmengen 53,55€ bei zugegebenermaßen meistens guter Qualität und schneller Abwicklung (2-3 Tage)
2 andere Versuche sind fehlgeschlagen:
- 1x viel teurer bei schlechter Qualität
- 1x günstiger bei zu lang aber guter Qualität (habe dort nach 3-4 Wochen Teile schon unbearbeitet wieder abgeholt).
Die eierlegende Wollmilchsau habe ich noch nicht gefunden, bezahle daher weiter 53,55€ und bin insgesamt zufrieden.
Die dortige Preiserhöhungskurve läßt mich vermuten daß ich bald da weg muß.
Ich für meinen Teil bevorzuge den Profi.
Ich auch. Aber ich habe den hier auf der Insel noch nicht gefunden. Und aufgrund der Erfahrungen der letzten 20 Jahre werde ich den Profi hier auch nicht weiter suchen...
Ich habe letztens auch einige Kleinteile gelb Passievieren lassen.
Wegen der Umwelt und vor allem Personenschutz wird das heutzutage in der Tat mit Chrom3+ gemacht statt mit Chrom6+.
Die Schicht ist dann nicht so stark und die Gelbe farbe ist eigentlich nicht da, wird mit farbmittel zugefuegt.
Mich stoert dann halt das manche Billigteile von zB. die Trampoline meiner Tochter sehr schoen gelb pasieviert sind (chrom6+!?), wahrscheinlich in China gemacht...
Gruesse Mathieu
