Betriebsöle W111 Coupe

  • Hallo, ich möchte nun endlich mein Coupe Bj.64 fertigstellen.

    Ich habe viel im Netz gelesen, nun möcht ich euch fragen, welche Öle man für Motor, Getriebe, Diffrential, Servo und Bremsen verwenden kann.


    Gruß

    Jürgen

  • Wie geil, ein Ölthread!


    Im Ernst Jürgen:


    Für den Motor empfehle ich persönlich ein mild legiertes Mehrbereichsöl, Viskosität 15W-40 oder 20W-50.

    Wenn es ein Schaltgetriebe ist, dann ein stink normales ATF, nicht zu modern, Dexron I/II oder III. Falls ein Automat verbaut ist, dann zwingend ATF Typ A, Suffix A.

    Für die Servolenkung ein ATF wie für das Schaltgetriebe.

    Differential ein Hypoid Getriebeöl SAE 90, oder ein Mehrbereichsöl wie SAE 75W-90 oder 85W-90, aber immer als Hypoidöl.

    Bremsflüssigkeit DOT 4.


    Mit freundlichen Grüßen

    Maik.

    "Die weltweite Nachfrage nach Kraftfahrzeugen wird eine Million nicht überschreiten, allein schon aus Mangel an verfügbaren Chauffeuren"
    (Gottlieb Daimler)

  • Hallo Jürgen,

    bei durchgehenden Lufttemperaturen unter -15°C schon.

    Gruß HaWA

    Aber auch nur dann ;)


    MfG

    Maik

    "Die weltweite Nachfrage nach Kraftfahrzeugen wird eine Million nicht überschreiten, allein schon aus Mangel an verfügbaren Chauffeuren"
    (Gottlieb Daimler)


  • Hallo, das mit dem 5W30 ist nicht so weit her geholt. Die Betriebsanleitung 1966 für den M127 wirft ganzjährig ein 10W30 aus.


    Ich habe bis heute nicht verstanden, warum man ein 20W50 reinkippt, davon steht in der Betriebsanleitung gar nichts.


    Für einen neu aufgebauten Motor sollte man ein Syntheseöl ins Auge fassen. Man baut einen Motor neu auf, am besten besser als neu und dann kann man auch einen aktuellen Schmierstoff verwenden. Mein 230SL fährt mit Mobil1 0W40 ganz hervorragend und laufende Ölanalysen zeigen keine Probleme auf.


    Gruß, Martin

    --
    Hauptsache man ist gesund und die Frau hat Arbeit

  • Hallo, wenn man das Diagramm richtig liest, dann kommt dabei heraus, dass ein 10W20 oder 10W30 Mehrbereichsöl über einen Temperaturbereich von -25 bis +30 Grad verwendet werden kann. Das SAE 30 Öl empfehlen die nur bei "heißen Zonen" ansonsten im Sommer ein SAE 20, wobei Einbereichsöle schon etwas aus der Mode gekommen sind. Ein SAE 40 oder 50 kommt in der Betriebsanleitung nicht vor. Kurz: Mit 15W40 bist du gut dran. 20W50 ist schlichtweg nicht das Richtige. Gruß, Martin

    --
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  • Hallo, ich kann den vorherigen Inhalt leider nicht bearbeiten.


    zum angesprochenen 5W30 kann man sagen, dass es im Grunde durch die Betriebsanleitung abgedeckt ist. Unter -25 Grad ist ein 5W empfohlen. Damals 1966 gab es halt kein 5W30, um diese Anforderung in einem Mehrberichsöl abzudecken. Wenn du mich jetzt konkret fragen würdest: Einen neuen oder gut erhaltenen Motor würde ich ohne Zögern mit 5W30 befüllen. Damit deckst du den Ganzjahresbetrieb auf jeden Fall ab und die Viskosität liegt innerhalb der zulässigen Herstellerangaben.


    Gruß, Martin.

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  • Welches 5W-30 würdest Du denn empfehlen? Was passiert denn, wenn er ein solches mit abgesenktem HTHS Viskositätsindex erwischt (davon gibts bei 5W-30 einige)?


    Zitat aus dem Beiblatt zum Mercedes-Benz Classic Öl:


    „...Das Ganzjahresöl: Sie können das mildlegierte Mehrbereichsmotorenöl SAE 20W-50 unter normalen Betriebsbedingungen zu jeder Jahreszeit einsetzen.


    Es empfiehlt sich für Ihren Mercedes-Benz aus folgenden Baureihen:

    • W186, W 189, W 188 („Adenauer-Mercedes“ und 300 S)
    • W120, W121, W180, W128, W105 („Ponton-Mercedes“ und 190 SL)
    • W198 (300 SL „Flügeltürer“ und Roadster)
    • W110, W 111, W 112 („Heckflossen-Mercedes“)
    • W 113 („Pagoden-SL“)...“.

    Zitat Ende.


    Die alten Motoren, insbesondere im Originalzustand/mit erhöhter Laufleistung haben mit einem 50er Öl im betriebswarmen Zustand, sowie unter heißen Bedingungen einen stabileren Öldruck, das ist eine Tatsache.


    Ob eine Maschine neu aufgebaut ist oder nicht, spielt erstmal keine Rolle. Schließlich bedeutet ein Neuaufbau nicht, dass der Motor umkonstruiert und auch in Sachen Verwendung des Materials auf einen modernen Stand gebracht worden ist. Viele Teile mögen neu sein, aber die Konstruktion, die Spezifikationen in Sachen Lagerspiele, Oberflächengüte etc. entsprechen dem damaligen Stand der Technik.

    Und diesbezüglich macht es Sinn, sich einmal in die Anforderungen der damaligen Konstruktionen in Sachen Schmierstoff einzuarbeiten, Stichwort ZDDP Anteil.

    Diesen Anforderungen, weder in Bezug auf den ZDDP Anteil, noch in Sachen HTHS Viskositätsindex werden die meisten modernen Motorenöle nicht gerecht, auch das ist eine Tatsache. Moderne Öle werden nach den Vorgaben der Hersteller in Bezug auf möglichst lange Nutzungsdauer, geringen Ascheanteil (Stichwort DPF Tauglichkeit, ein Grund für den für unsere Motoren zu geringen ZDDP Anteil) und Kraftstoffersparnis (Stichwort abgesenkter HTHS Viskositätsindex) entwickelt. Den Herstellern ist es dabei völlig egal, ob diese Öle auch in älteren Konstruktionen funktionieren, die meisten tun das zumindest in Bezug auf die o.g. Größen auch nicht. Das ist ja auch nicht schlimm, man muss diese Öle in den alten Motoren ja nicht verwenden.


    Desweiteren ist eine Differenzierung der Öle rein nach der Viskosität grundsätzlich Schwachsinn, das habe ich mit den eingangs gestellten Fragen bereits angedeutet. Beispielsweise gibt es 5W-30 Öle mit und ohne abgesenktem HTHS Viskositätsindex, mit und ohne besondere low ash Kennzeichnung etc.. Man muss also auf jeden Fall auch auf die Spezifikationen jenseits der Viskositätsangaben achten.


    Warum habe ich aber dann ganz klar ein 15W-40 oder 20W-50 empfohlen? Weil es diese Öle nach meinem Kenntnisstand ausschließlich mit ausreichend hohem ZDDP Anteil gibt und Hokuspokus á la abgesenkter HTHS Viskositätsindex bei diesen Ölen kein Thema ist.

    Unter anderem diese Tatsachen haben mich zu dieser Empfehlung gebracht.


    Ich bin bei weitem nicht der allwissende Schmierstoffgott, mache auch Fehler und vertrete mal die falsche Meinung. Aber aus meinem bisher angehäuften, bescheidenen Wissen und meinen Erfahrungen heraus bin ich der Überzeugung, dass diese Empfehlungen korrekt sind.


    Nichts für ungut!


    Mit freundlichen Grüßen

    Maik.

    "Die weltweite Nachfrage nach Kraftfahrzeugen wird eine Million nicht überschreiten, allein schon aus Mangel an verfügbaren Chauffeuren"
    (Gottlieb Daimler)

  • Hallo Maik. Im Prinzip richtig. Aber ZDDP ist nicht alles, Öldruck auch nicht, und so weiter. Natürlich spielt die Legierung des Öls auch eine Rolle. Es wurde aber explizit nach der Viskosität gefragt. Für meine Pagode kann ich konstatieren Mobil1 0W40 funktioniert, dies wird mit ständigen Schmierstoffanalysen überwacht und es kann kein Problem festgestellt werden. Am Ende ist es bei 100 Grad ein 40er Öl.


    Ich habe schon 20W50 "Classic"- Öle in der Analyse gesehen, die nach Ablauf ihrer Lebensadauer mit Mühe noch ein 40er waren - sprich das Öl unterlag einem extremen Verschleiß! Natürlich sollte das Öl keine HTHS-Absenkung haben und auch kein Low-Ash. Danke für den Hinweis. Die "Milde" Legierung wird dann vermutlich zum Problem, wenn die Additive schnell verschleißen, das siehst du dem Öl nicht an, aber die Analyse am Ende der Laufzeit verrät es Dir.


    In Deutschland ist die mittlere Jahrestemperatur etwa 11 Grad glaube ich. Im Sommer kann es gerne mal nachts auch bis unter 10 Grad kühl werden. Jetzt mach Dir mal die Mühe und stelle einen Becher 20W50 und einen Becher 10W30 über Nacht auf die Fensterbank oder in den Kühlschrank und lasse das mal abkühlen und versuche das auszugießen. Genau diese 20W50 Marmelade ziehst Du beim Kaltstart durch den Motor. Ich nicht.


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    =O


    Gruß, Martin

    --
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  • Hallo Martin,


    wenn man sich an die Wechselintervalle hält, sollten auch die mild legierten Öle bis zum Austausch gut funktionieren, denke ich. Zumal die mittlere Jahresfahrleistung eines Oldtimers bei ca. 3000km liegt, das sollte jedes Baumarktöl hinbekommen. Ich mache z.B. jedes Jahr einen Ölwechsel, egal, wie viel ich über die Saison gefahren bin, so empfehle ich es auch unseren Kunden.


    Der Videoclip ist vielleicht ganz nett, aber bei welcher Temperatur soll der Versuch denn stattfinden? 10 Grad über Null halte ich für unwahrscheinlich, so wie sich schon das 0W-30 aus dem Glas quält und bei 8 - 10 Grad ist 15W-40 auch lange nicht wie Marmelade, so wie im Film dargestellt, das ist einfach Unsinn. Ein 85W-90 Getriebeöl müsste in Bezug auf diesen Versuch dann praktisch steinhart sein und das ist es nicht. Den Clip hat nicht zufällig eine Ölfirma gedreht, die ihr Leichtlauföl bewerben möchte??


    Natürlich gibt es diesbezüglich Unterschiede, aber bei der Verwendung im deutschen Normalfrühjahr bis in den goldenen Oktober habe ich keine Bedenken hinsichtlich der Verwendung eines 15W-40 oder 20W-50.


    Mit freundlichen Grüßen

    Maik.

  • Hallo, wenn du in der Werkstatt verschiedene Öle hast, dann stelle doch diese Woche abends mal einen Becher 20W50 raus und gieße den morgens aus. Völlig unabhängig von Additiven, Marken und Vorurteilen. Schönen Abend. Martin.

    --
    Hauptsache man ist gesund und die Frau hat Arbeit

  • Mensch Martin,


    ich bezweifle ja gar nicht, dass es einen Unterschied macht, ob ich bei kalter Maschine ein 0W oder 20W durch den Motor pumpen muss. Aber der Clip von oben ist niemals bei 10 Grad über 0 aufgenommen, das ist schlichtweg Unfug. Und deshalb ist auch Deine Aussage, ein 20W wäre bei diesen Temperaturen so dick wie Marmelade einfach falsch.


    Ich mache den Test gerne bei Gelegenheit, versprochen. Nur zur Zeit geht das schlecht, bin leider schon eine Weile krank, Fersenbein gebrochen. Deshalb hab ich ja jetzt mehr Zeit für dieses schöne Forum...


    Aber als kleinen Vorgeschmack habe ich ein kleines Video gefunden. Dieses halte ich für durchaus real, auch hinsichtlich der Temperaturen. Schau Dir mal die Viskositäten an, dann sollte Dir sehr schnell klar sein, dass der obige Clip niemals bei 10 Grad über 0 spielen kann...


    Mit freundlichen Grüßen

    Maik.


    Öltest

    "Die weltweite Nachfrage nach Kraftfahrzeugen wird eine Million nicht überschreiten, allein schon aus Mangel an verfügbaren Chauffeuren"
    (Gottlieb Daimler)

  • " Warum habe ich aber dann ganz klar ein 15W-40 oder 20W-50 empfohlen? Weil es diese Öle nach meinem Kenntnisstand ausschließlich mit ausreichend hohem ZDDP Anteil gibt und Hokuspokus á la abgesenkter HTHS Viskositätsindex bei diesen Ölen kein Thema ist. Unter anderem diese Tatsachen haben mich zu dieser Empfehlung gebracht."


    Hi, nochmal. Ich hoffe, deinem Fersenbein geht es wieder besser.


    Das Thema ZDDP geistert tatsächlich immer wieder im Zusammenhang mit Oldtimern herum. In der Tat wird für alte Motoren häufig empfohlen auf zinkbasierte Additive Wert zu legen und das oft in völlig unverständlichem hohem Ausmaß. 2000 ppm und mehr werden diskutiert. Heute gibt es wesentlich bessere Möglichkeiten dem Verschleiß mittels anderen Additiven als ZDDP vorzubeugen. Würdest Du auf einen frisch restaurierten Oldtimer 50 Jahre alte Reifentechnik wie z.B. Diagonalreifen aufziehen, nur weil das damals Stand der Technik war? Fährst Du heute ein Öl, welches den Stand der Technik von vor 50 Jahren hat (Zink Additive), hast Du auch die gleichen Probleme wie vor 50 Jahren: Kurze Ölwechselintervalle, kurze Motorlebensdauer, Neigung zur Schlammbildung und erhöhten Verschleiß. Hier bieten moderne Syntheseöle herausragende Vorteile. Die niedrigere Viskosität hat den Vorteil, dass die Ölpumpe, insbesondere im Kaltlauf, weniger belastet wird. Im Gegenteil, wird wegen der besseren Pumpbarkeit mehr Öl gefördert, und eine höhere Umwälzung bietet eine bessere Wärmeableitung und eine bessere Spülung der Lagerstellen, was auch einen niederen Verschleiß nach sich zieht.


    Ich habe in meiner Pagode das 0W40 schon das dritte Jahr drin. Die aktuelle Ölanalyse sagt, es ist vollkommen in Ordnung. Sowohl Öl als auch Motor sind in Ordnung. Das spart am Ende Geld und schont die Umwelt, wenn das Öl mehrere Jahre oder ein drei bis vierfaches Intervall drin bleiben kann. Ich mache diese Versuchsreihen gerade mit meinem Auto weil es schon 200.000km auf dem Motor hat und wenn er verreckt, dann gibt es einen neuen. Leider gibt es keinen Grund, warum er verrecken sollte. Die Analysen sind topp. Klar wird sich die Branche nicht umstellen. Am Ölwechsel wird Geld verdient und der Kunde will es haben. Am Ende sind ja alle glücklich, aber es geht auch anders.


    Gruß aus der kalten Jahreszeit!


    Martin

    --
    Hauptsache man ist gesund und die Frau hat Arbeit

  • ich nehme für die Benziner, egal ob M180, M102, M111 oder M112, ein 10W40 mit MB-Freigabe, das war und ist die letzten Jahre für alle bekömmlich. Ich möchte ja keine verschiedenen Öle vorhalten müssen.


    In einem sehr gut erhaltenen und dichten M180, der auch kaum Ölverbrauch zeigte, hatte ich in den 90ern auch mal testweise ein 5W40. Hat nicht geschadet, war aber wohl unnötig. 15W40 war damals das Standardöl für die alten Kameraden M115 und M180.


    Seit 15 Jahren verwende ich aus Vereinheitlichungsgründen ein normales 10W40, das bekommt allen. Wie gesagt, die MB-Freigabe 229.1 sollte draufstehen.

  • Hallo zusammen,

    der Ferse gehts besser, danke der Nachfrage, bin in der Reha.

    Nichts auf der Welt endet so zuverlässig im Nirgendwo wie ein Ölthread.

    Prinzipiell ist jedes heute erhältliche Motorenöl den damaligen Schmierstoffen technologisch weit überlegen, das stelle ich gar nicht in Abrede. Genau so ist klar, dass ein 0W-Öl nach dem Kaltstart für eine schnellere Durchölung des Triebwerkes sorgt, als ein 10W/15W oder 20W-Öl. Trotzdem hinkt der Vergleich mit den Diagonalreifen erheblich, er ist sogar falsch. Denn genau so wie bei der etwaigen Umrüstung der Bereifung sollte man die gesamte Konstruktion nicht aus den Augen verlieren. Zwar bringt ein breiterer Radialpneu mehr Grip, aber damit steigen auch zwangsläufig die Anforderungen und Belastungen für die teilweise filigranen und für diese Belastungen nicht ausgelegten Fahrwerksteile.


    Ähnlich verhält es sich mit den Schmierstoffen. Mit der Absenkung von ZDDP im Motoröl gingen auch konstruktive Änderungen im Motorenbau einher, Stichwort Nockenwelle und Ventiltrieb, Einführung von Rollenkipphebeln etc. pp.. Auch wenn der Motor komplett neu aufgebaut wird, geschieht dies nach Vorgaben und mit Materialien, welche damals definiert/entwickelt/produziert worden sind. Nur weil ich das Triebwerk neu aufbaue, ist es doch deswegen kein modernes Triebwerk. Schau Dir alleine die Beschaffenheit der Ventiltriebe, die Flächen der dort befindlichen Bauteile usw. gegenüber einem modernen Motor an. Dazu kommen weitere Rahmenbedingungen wie Beschaffenheit und Leistungsfähigkeit der Filter usw..


    Insbesondere bei den meistenteils vorherrschenden Fahrprofilen unserer Olddaimler kommt es unweigerlich zu erhöhtem Kraftstoffeintrag ins Motoröl, längeren Standzeiten etc.. Die wenigsten setzen ihre Schätzchen im Alltagsbetrieb mit 10Tkm+ im Jahr ein. Schon aus diesen Gründen ist ein jährlicher Ölwechsel sinnvoll.


    Ein Nachweis, welches denn nun tatsächlich die bessere Philosophie darstellt ließe sich nur erbringen, wenn zwei neu aufgebaute Motoren mit identischen Fahrprofilen über einen definierten Zeitraum betrieben werden würden und anschließend eine genaue Analyse der Bauteile vorgenommen werden würde. Das wird nicht passieren, deshalb gilt der von mir eingangs genannte Satz von der Sinnhaftigkeit eines solchen ölthreads.


    Mit freundlichen Grüßen

    Maik.

    "Die weltweite Nachfrage nach Kraftfahrzeugen wird eine Million nicht überschreiten, allein schon aus Mangel an verfügbaren Chauffeuren"
    (Gottlieb Daimler)

  • Hallo, Maik. Schön, dass es Dir besser geht.


    So unsinnig finde ich die Diskussion nicht. Ich versuche gerade den Beweis anzutreten, dass auch moderene Öle in einem alten Motor funktionieren. Den höheren Benzineintrag lasse ich gelten, jedoch ist der im Rahmen, wenn die Motoren gut eingestellt sind und gelegentlich doch mal wenigstens bei einer Ausfahrt über einen Tag richtig warm gefahren werden.


    Ich habe zwei alte Fahrzeuge (eins mit altem Motor (=Pagode), eins mit neu aufgebautem) auf ein moderenes Öl umgeölt. Lassen wir Viksosität und Marke mals raus. es sind Öle ohne Low Ash und keinem abgesenkten HTHS. Wobei 150 grad Öltemperatur haben unsere Fahrzeuge ja eher auch nicht. Ich überprüfte Jeweils mit Ölanalysen vorher und jetzt laufend hinterher. Der zweite Wagen neben der Pagode ist ein Italiener mit 100 PS Literleistung bei fast 8000 UPM und Nocken, steil und spitz wie das Matterhorn. Die Nocke drückt direkt auf den Tassenstössel. Alle "Gurus" dieser Marke haben mir versprochen, dass bei einem Öl mit wenig ZDDP die Nocken sich im Zeitraffer abfräsen. Das kann ich jetzt nach fast 10.000km weder an der Nocke, noch im Öl nachweisen. Ich habe keine metallischen Abriebe, die auf Nocke oder Tassenstössel hinweisen, noch sonst irgend einen erkennbar erhöhten Verschleiß. Du kannst ja über die Materialanalyse genau nachweisen, von welchem Bauteil genau die Abriebe kommen würden. Es ist nichts da. Ebenso kann ich am Ventiltrieb der Pagode ebenfalls keine Neigung zu erhöhtem Verschleiß erkennen.


    Grüße und munter bleiben!


    Martin

    --
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  • Hallo Martin,

    die Tassenlösung ist mit Rollenkipphebeln von der Verscheissanfälligkeit nahezu ebenbürtig.


    Bei Fahrzeugen mit häufigen längeren Betriebspausen halte ich unter 10W XX für wenig empfehlenswert.


    Gruß HaWA

  • Hallo Martin,


    ich habe das hier schon mal gesehen und bin etwas verwundert. Wenn ich (M129) mein 20W50 Öl nachgiesse, dann läuft es einfach und sofort aus dem Kanister. Kein Vergleich mit dem Video oben. Mir hat ernsthaft bis jetzt auch jeder von dünneren Ölen abgeraten.


    Mach mir keine Angst!


    BG Ralf

  • Hallo Ralf.


    Nein, für Angst ist es sicher viel zu belanglos und bei -25 Grad startet sicher keiner seinen Altdaimler, aber wenn, dann sicher nicht mit 20W50. Gruß, Martin

    --
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