W116 450 mit Viergang??

  • Mir hat jemand erzählt, dass es die letzten W116 450er, auch 6.9, kurz vor dem Wechsel zum W126 auch mit Viergang-Automatik gegeben hätte.


    Kenne sonst bei V8 nur Dreigang, Viergang nur bei 280.


    Theoretisch möglich wäre es ja, habe allerdings noch nie davon gehört oder gelesen, auch in keinem Tabellenbuch etc.


    Kennt jemand so ein Auto, dass nicht nachträglich umgebaut wurde?

  • Kann sich bestimmt mal wer gebaut haben. Vielleicht sogar die Stuttgarter...


    Hintergrund: die V8er mit Automat bekamen allesamt Automaten mit Drehmomentwandler, schon für die USA-Ausführungen der W108/w109 ab 1970. Durch das gestiegene Drehmoment infolge Wandler hatte der Onkel Benz Angst, dass die Zahnräder des Automaten nicht halten... Also baute er breitere Radsätze in das Automatengehäuse ein, die aber so viel Platz raubten, dass nur noch drei Gänge im Gehäusetunnel verbaubar waren.


    Das änderte er dann , versuchsweise, als der neue Alu-V8-Motor kam, im 450 SLC 5.0 - der noch den Dreigang-Automaten hatte, und dann gewechselt wurde auf den 500 SLC, ansonsten gleich, aber dann erstmalig mit V8 wieder Vierganggetriebe (und keine Alu-Türen und Hauben mehr...) 1978 war das.


    Das verstärkte Automatengetriebe mit vier Gängen wurde mit besseren Werkstoffen und Härteverfahren möglich. Kam dann auch in der Serie bei allen W126ern ab 1979.


    Es ist technisch kein Problem, diesen Viergangautomaten auch an einen W116er V8 dranzuschrauben, z.b. an einen 450 SEL.


    Es dürfte aber beim 6.9er nicht gehen, denn dessen Motor M100 E69 hat einen anderen, dickeren Flansch, WIMNRE.


    Kann sein, dass es vom Werk experimentelle Autos gab, Versuchs-, Test- oder Vorserienwagen.., die mal "versehentlich" mit Viergangautomaten verkauft wurden. Normalerweise vermeidet der Onkel Benz so etwas argusäugig, verschrottet dann die Kisten lieber, oder baut sie mit erheblichem Aufwand auf Serienstandard um. Manchmal rutschen denen aber auch Autos durch, die besondere Merkmale haben, die es im normalen Verkauf nicht gab.


    In der 123er Szene ist ein ganzganz frühes (Vorserien-) 280 CE-Coupe bekannt, das noch die D-Jetronic hat, ansonsten war just gerde die Umstellung /8 auf 123er DER Grund, die K-Jetronic einzuführen. Normalo also GIBT ES keine W123er mit D-Jet. Wenn Einspritzer, dann sind es alles K-Jet-Maschinen..., aber einer hat doch einen mit D-jet abbekommen...)


    Wenig ist bekannt, dass es bei den allerallerersten 280 SE W116 noch welche OHNE D-Jetronic gegeben hat - der Motor M110 hat wie der M130 E den Steuertrieb-Flansch der alten mechanischen Sechsstempel-Einspritzpumpe..., und es solle 70 Autos "in Serie" gegeben haben, die noch vor der D-Jetronic mit Doppelnocker (neu), aber mechanischer Bosch-Pumpen-Einspritzung (alt) herumzufahren geschickt wurden.


    Das 123er Coupe ist "irregulär", derweilen sich aber die ca. 70 Stück 280 SE W116 mit Bosch-Stempelpumpe eigentlich noch im EPC finden lassen könnten, weil so "in Serie gegangen". ...


    Und Viergang-Automaten zum W116er sollten sich im EPC nur betreffs der 280 S und 280 SE Sechszylinder finden - nicht für die V8.


    Diese irregulären Autos sind ein Spezial-Sammelgebiet. Es gibt Jungs, die sich nach sowas die Finger lecken, meist dann nach staunendem Erwerb erst auf die Suche gehen müssen, wie dieses Dingen entstanden war. Möchte auch nicht wissen, wie viele irreguläre Autos unwissenderweise in private Hände gerieten, und erst bei späteren Werkstatt-Aufenthalten, staunenden Meistern und Ersatzteil-Leuten dann "nachträglich-klammheimlich" auf Serienstand zurück-umgebaut wurden, ohne dass man das jemals mit den Kunden kommunizierte, was der da "besonderes" bekommen hatte.


    Vielleicht ist einer solcher Erprobungswagen für die Vorbereitung der ab 1979 verkauften W126er, ein W116er mit "neueren Antriebskomponenten", so verkauft worden - Viergang-Automat, und vielleicht der Motor schon ein Alu-V8er (derweilen alle W116er Gusseisen-Motorengehäuse hatten), mit 5 Liter statt 4.5, oder 3.8 statt 4.5 ... Wer weiß.

    In der Theorie verhält sich die Praxis wie die Theorie. In der Praxis tut sie das nicht. (Yogi Berra)


    1. Mittwoch 19h „Junkers Ratshaus“ B1 Soest-Bad Sassendorf, Franz Magner 02941 61142
    1. Mittwoch 19h „Zum Freischütz“ Dortmund-Schwerte B 236 im Stadtwald Schwerte, Jörg Scheele 0172 2322972
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  • ...nun ja,
    Wandlergetriebe gabs auch für die USA erst ab Modelljahr 1972 im 4,5er, davor hydraulische Kupplung.


    Den 500 SLC gabs erst ab 1980 und somit auch das Viergang-Getriebe.


    Ein M110 Motor hat nicht die Aufnahme für die Einspritzpumpe, er entspricht dem M130 Vergaser-Block, somit kann es keinen M 110 im W 116 in dieser Ausführung geben. Bereits die ersten W 116 280 SE mit Fahrgestellnummern
    haben ordinäre D-Jetronic-Motoren.


    Auf einem anderen Blatt steht natürlich, daß es im Versuch und vor allem im Vorversuch Fahrzeuge und Kombinationen gab, die niemals nach außen drangen. So waren z.B. die ersten lauffähigen M116 Einspritzer keine D-Jet sondern hatten 8-Stempel Einspritzpumpe. Oder der 6,9er wurde noch mit der D-Jetronic konstruiert, kam dann in der Serie allerdings als K-Jet. Es wurden auch die Alu-V8 mit 4-Gang Automatic zur Fahrerprobung in W 116 und W 123 eingebaut.


    Aber um auf die eigentliche Frage des Themenstarters zurückzukommen, IN DER SERIE GABS DAS NICHT !


    Gruß
    Christian