Restauration eines Ponton 180D - mein erstes Auto

  • Oha, jetzt kann man viel mehr erkennen. Da kommen alte Erinnerungen hoch - z.B. bei der Erneuerung der Schubstrebenaufnahmen den Rahmenbodenplan konsultieren. Ich meine mich zu erinnern dass sie ca. 6° zur Senkrechten ggüb. dem Längsträger nach vorne geneigt sind. Interessant wird der Blick in die Hohlräume - z.B. wenn die Bodenbleche weg sind. Manchmal verbirgt sich hinter einem kleinen Loch ein Desaster. Ein kleines Loch im Gabelträger entpuppte sich bei mir u.a. auch als zerfressener Querträger und Mitteltunnel. Ehem. dicke, tragende Bleche, die von außen noch akzeptabel aussahen waren z.T. nur noch pergamentdünn. Die zerfressenen Stoßdämpferaufnahmen waren unter dem Bitumendreck nicht zu erkennen. Die Schweißerei hab mir aber am meisten Spass gemacht. Dein Kippgestellt war bestimmt eine gute Investition, hat sich nach dem heutigen Befund schon gelohnt. Ich bin gespannt wie es weiter geht. Glück auf.


    Udo

  • Oh weh, seit Dezember keine Aktualisierung. So schnell vergeht die Zeit. Heute habe ich nach all den Sommer-Garten-Projekten endlich mal wieder Zeit für den Ponton gefunden. HIer also der aktuelle Zustand:

    Mein neues Liebingshilfsmittelhat sehr gute Dienste geleistet.

    Nach knapp 2 Stunden war die überall festgerottete Achse endlich raus. die oberen Stoßdämpferaufnahmen mussten dran glauben aber nun ist die Achse raus und die Dämpfer kommen eh neu.

    Am widerlichsten war das Aushängen des Handbremsseils. Wer sich diese Konstruktion mit Bolzen und Splinten überlegt hat...
    Somit ist der Ponton also nahezu komplett zerlegt. Lenkgestänge noch raus und dann saubermachen.
    Eine Frage am Rande... wenn ich die Kardanwellenach vorn rausziehen will, hakt sie nach etwa 20cm irgendwo. Ist nach hinten rausziehen besser? Ich habe es dann nicht mehr weiter verfolgt, weil ich froh war die Achse raus zu haben.
    Ich hoffe die nächste Aktualisierung geht dann schneller als die letzte ;)
    Gruß Sirko

  • 2017 startet mit guten Vorsätzen. Um diese gleich in die Tat umzusetzen habe ich enge Termine gelegt. Ende Januar kommt der Wagen zum Strahlen und direkt danach zum Karosseriebauer wobei vorher der Weg zum Lackierer (EP Grundierung) kommt.
    Ich hoffe, dass ich dann Anfang März den Wagen wiederbekomme und damit den Zenit der Restauration überschritten habe.
    Sirko

  • Auch wenn es erst einen Tag später ist hat sich heute richtig was getan.
    Zunächst danke für die Idee, die Kardanwelle nach hinten rauszunehmen, das hat ganz einfach funktioniert. Dreckschmadder und Sand inklusive.


    Weiterhin habe ich heute die Pedalerie, Lenkstock, Schloss, den Kabelbaum, Handbremshebel und die restlichen Anbauteile aus dem Innenraum entfernt. Bei -4°C war das echt ein bischen frisch. Trotz Unterhose und Nierengurt.


    Besonders der Kabelbaum war wegen leichter Kälteverhärtung ein echt zeitraubender Fall, gerade bei der Durchführung an der Spritzwand. Die ein oder andere Schraube ist abgerissen aber das ist wenig problematisch.
    Weil mir irgendwann zu kalt wurde sind bis zum endgültigen finalen Zerlegen noch folgende Schritte zu gehen.


    1) Hauptbremszylinder demontieren
    2) 3 Halter im Motorraum noch final abschrauben
    3) alle restlichen Spangen und Gewindeplättchen abnehmen
    4) Reste der geklebten Fasermatte abkratzen
    5) Wagen einmal abkärchern


    Direkt im Anschluss werde ich die Hauben und Türen mit Teilen der alten Dichtgummis und Verschlüsse montieren. So kann der Karosseriebauer dann die Arbeiten so erledigen dass alles passt.


    Dazu noch ein paar Fragen.
    a) Welche Dichtungen geben den Türen ihren passigen Sitz? Leider waren alle Dichtungen schon am Wagen demontiert.
    b) sind die Kotflügelgummis hinten dieselben wie für die vorderen Kotflügel?
    c) Hat die Motorhaube eine Dichtung?
    d) Gibt es eurer Meinung nach weitere Dinge außer den Stoßstangen die ich dem Karosseriebauer zum Anpassen mitgeben sollte?
    Schöne Grüße
    Sirko
    Und hier noch ein paar Bilder von heute

  • a. Bei den üblichen Teilehändlern (z.B. Niemöller, MB Classics) oder Mercedes nachfragen. Passende Dichtungen sind verfügbar.


    b. Nein. Es gibt bei den einschlägigen Teilehändlern Passteile. Vorn kann man z.T. auch Dichtband nehmen. Neben den Kotflügeln gibt es noch viele andere Blechanbauteile, zwischen den Dichbeilagen, Keder etc. sind.


    c. Nein


    d. Das hängt von deinen Möglichkeiten ab. Beim Ponton ist es nicht ganz so trivial, da alles passend sein muss: Kotflügel, Türen, Einstiegsbleche, Motorhabe. Alle ist justierbar. Die Stoßstangen gehören auch dazu. Mach dir einen genauen Plan wie alles zusammenhängt. Ganz wichtig: Alle Anbauteile vor dem Lackieren anbauen und die Spaltmaße einstellen.


    Udo

  • Am besten von hinten nach vorne arbeiten. Bedeutet zunächst die hinteren Kotflügel montieren da man diese kaum einstellen kann.
    Dann die hinteren Türen mit Trittbretter usw.. Wichtig vor dem Lackieren alles zusammenbauen.
    Wir können auch gerne darüber telefonieren. Einfach eine PN senden.


    Gruß
    Ulrich

  • Vielen Dank für eure Antworten.
    Ich war gerade noch ein paar Stunden im Keller das Teilelager sichten. Dabei habe ich einen neuen Satz Abdichtrahmen (1207200378,...) für alle 4 Türen gefunden. Die gebrauchten leider nicht mehr, so muss ich bei den neuen dann sehr vorsichtig sein.
    Weiterhin habe ich noch gefunden 120750077, also die Heckdeckeldichtung. Somit sind Hauben und Türen schonmal geritzt.
    Zudem habe ich ein paar gebrauchte und neue Dichtungen gefunden, deren Zuordnung mir schwer fällt, da ich keine Teilenummern gefunden habe und die Dichtungen nicht selbst demontiert habe. Könnt ihr helfen?


    Nummer 1
    eine Rolle Dichtung als Meterware (für Kotflügel verwendbar?)

    Im Profil erkennbar, dass ein Rand leicht "gebörtelt" ist.


    Nummer 2
    Dichtung mit 2 Ecken


    Nummer 3
    sehr schwere Dichtung (vielleicht Scheibe???) ohne Ecken (diese Dichtungen habe ich etwa 5 oder 6 mal in neu oder gebraucht)


    Nummer 4
    keine Dichtung, eher ein Keder. Insgesamt habe ich davon etwa 6m, U-profil mit Stahleinlage. (evtl. was für die Scheiben???)


    Im VDH bin ich noch kein Mitglied, darüber denke ich aber schon eine Weile nach.
    Schöne Grüße
    Sirko

  • 1. Könnte für die hinteren Kotflügel passen
    2. Sieht mir nach Heckdeckel aus
    3. Wahrscheinlich Scheibe
    4. Fensterlaufschiene, unbedingt erst eine Tür mit Glas fertig machen und probieren ob Scheibe halbwegs leichtgängig bevor du alle einbaust.


    Im Prinzip sind überall wo Blechanbauteile aneinander liegen Gummis einzubauen. Wo man von oben drauf guggen kann, Keder mit einer Wulst. Wo man es nich sieht kann man auch improvisieren.


    Udo

  • Hallo, Sirko,


    nicht nachdenken, sonderm machen. Mehr Hilfe als hier wirst du kaum kriegen. Das sollte einem einen vergleichsweise niedrigen Jahresbeitrag wert sein.


    Zu deinen Fragen:


    1. Kotflügelkeder würde ich vermuten. Aber das wissen die Pontonleute besser.
    2. Dürfte die Kofferraumdichtung sein.
    3. Dichtrahmen Scheibe
    4. Fensterführungsprofil Seitenscheibe.


    Gruß


    Ulli - seit gestern mit Nummernschildern für die Flosse

    230 SL 10/63
    220 SE 07/64
    - irgendwas ist immer...
    ----------------------------------------------------------
    vdh-Regionaltreff Münster/Münsterland
    jeden 3. Mittwoch ab 19.30 Uhr im RoadStop,
    48157 Münster, Schiffahrter Damm 315


    www.pagodentreff.de

    • Official Post

    Hi Sirko,
    die letzte Dichtung, dieses U-Profil ist die Dichtung im Rahmen der Türen, die die Fenster umfasst. Diese U-Profile muss zurecht in der Länge geschnitten und gebogen bzw in den Ecken geknickt werden, damit es in den Türrahmen passt.
    Gruß Peter
    ps: lohnt sich im VDH zu sein. Kann ich nur empfehlen!

  • Sirko,
    alle, die hier schreiben und Hilfestellung suchen, nutzen die Infrastruktur des vdh.
    Die Kosten werden von den Mitgliedern getragen.
    Nach 18 Monaten und 3 Seiten Zuschriften sollten die Zweifel wohl beseitigt sein.
    mfg
    Carl

  • Also bei Nummer 1 bin ich überfragt, aber 2 könnte eine Dichtung für einen Kofferraumdeckel sein, 3 eine Dichtung für Front- oder Heckscheibe und 4 die Führung für die Seitenscheiben in den Türen.


    Grüße aus Schweden


    Bart

  • Weiter geht es. Gestern habe ich mich an die Vorderachse gemacht. Jahrzehnte Schmutz haben eine tolle Schicht auf allen Teilen hinterlassen. NAch dem groben Reinigen ging es mehr oder weniger grob ans Zerlegen. Es zeigte sich schon nach dem Reinigen, dass die Achsschenkel Spiel haben. Entsprechend kommen alle Bolzen und Führungen neu. Einige Gewindebüchsen musste ich aufschneiden da selbst mit Schlagrauber und enormen Verlängerungen nichts mehr zu machen war. Nun ist die Vorderachse komplett zerlegt und heute habe ich richtig Muskelkater.
    Bilder reiche ich nach, das Handy macht gerade nicht das was ich will.

  • Jetzt nochmal mit Bildern unterlegt.
    Der Arbeitstisch ist in der Höhe verstellbar... normalerweise stehen hier Motorräder drauf.

    Einmal Federn entfernen... nicht ganz nach Handbuch da ich keinen passenderen Federspanner hatte aber funktionabel. Leider zeigte sich, dass bei beiden Federn jeweils eine Windung abgerostet war. Sollte jemand intakte Pontonfedern zum Aufarbeiten für mich haben, meldet euch gern.

    Die Lager waren dank Spezialwerkzeug kein Problem

    Hier sieht man schön, dass der Kleber der Bremsbacken offenbar eine gewisse Haltbarkeitsgrenze hat.

    Der Träger ist fertig zerlegt und weist weder innen noch außen Rostbrobleme auf.

    Ein paar Kleinteile und ein Querlenker

    Und ich habe etwas Dreck produziert.

    Insbesondere die Büchsen in den Querlenkern waren Bombenfest, einen der Querlenkerbolzen habe ich nur mit der Flex herausoperiert bekommen. Das zeigt mir alles, dass eine Überholung wirklich notwendig ist. Und wenn schon neu dann auch einmal komplett. Alle 4 Querlenker werden neu gelagert, der Achsschenkel auch.
    Bis demnächst
    Sirko

  • Ganz kurz einmal eine Aktualisierung bis zum heutigen Tag. Er wurde vollständig gestrahlt, durchgeschweißt, grundiert und der Unterboden ist behandelt. Hier ein paar Fotos vom aktuellen Zustand.

    Nun wird der Experte spachteln und anschließend wird er lackiert.
    Etwas ausführlicher werde ich wieder, wenn ich die Arbeiten wieder selbst übernehme.
    Sirko

  • Vielen Dank für dein Bild, die Löcher gehören da also wirklich hin. Deine Löcher sind ja auf dem Bild gerade nicht in Benutzung. Was wird denn daran befestigt?
    Ich werde dem Lackierer gleich Rückmeldung geben.

  • Hallo,


    es scheint unterschiedliche Ausführungen der Befestigung der Faltdachführung zu geben. Seh dir die Bohrlöcher der Führungen an (die sind aus Alu, poliert). Sie sollten mit den Löchern im Dach bzw. Faltdachrahmen übereinstimmen. M.E. sollten sich die Löcher im Dach an denen der Führung orientieren. Nicht benötigte Löcher im Dach schließen.


    Bei meinem Ponton waren die Aluführungen in der Vertiefung des Faltdachrahmens verschraubt, nicht auf der Dachhaut. Theortisch kann man die Aluführung zulöten und überpolieren, es sind aber Farbunterschiede zu erkennen, die mit der Zeit größer werden könnten. Auf dem Bild sieht man nicht, dass ich die beiden mittleren Löcher der linken unteren Ecke zugelötet habe, in Natura schon. (Den Lötdraht habe ich auf der Veterama gekauft, gleich nach dem Eingang links).


    Ich habe die Ecken nur mit der Vertiefung des Rahmens verschraubt, nicht mit der Dachhaut. Die äußeren Schrauben sind ein Fake, die Köpfe sind eingeklebt. Ich habe das so machen müssen, weil die halbwegs passenden Ecken 4 Löcher hatten - warum auch immer.



    Udo


    P.S. ich habe mir seinerzeit ein original Webastofaltdach bzw. ein Dach mit einem solche besorgt und in meinen 219 eigebaut. Bis alle Fehlteile beschafft und der Mechanismus repariert war, war es eine größere Aktion.