Man muß auch mal eine Lanze für die Plastikbenzen brechen können...

  • betreffs der Dauerhaltbarkeit. Ich hab ja schon so Einiges an hochkilometrigen Autos gesehen, aber ein W202 C 200 Kompressor 132 kw mit echten 509tkm kommt auch mir selten in die Finger. Erster Motor, läuft wie Sau, hat auf 550 km Überführung mit etwas Beinahe-Topspeed nur durchschnittlich 9 Liter verbraucht, Ölstand wie zu Beginn der Fahrt. Alle funktioniert, die Inneneinrichtung (Leder) sieht aus wie 200tkm, Klima geht, Fahrwerk/Getriebe gut. Das Geheimnis liegt wohl in der Wartung: Ein Besitzer seit 1996 und Kundendienst beim Daimlervertreter bis 464tkm, so alle 30-40tkm kam er in die Wartung, Scheckheft liegt ja hier. Ich hätte nie gedacht, daß selbst ein so aufgepumpter Motor so lange hält. Ein 250/8 läuft mit 500tkm und dem ersten M114 garantiert NICHT besser, der Motor wird erst gar nicht so alt. So schlecht können die Autos der letzten Jahre also gar nicht sein. Das Taxi, welches mich gestern zum Bahnhof fuhr, war auch ein W211 mit über 400tkm, erster CDI-Motor, erstes Automatikgetriebe, keine Probleme. Dem VW Truthahn am Zielort sah man seine gigantischen 93tkm im Droschkeneinsatz dagegen schon deutlich an, Innenraumqualität sieht anders aus, ein ruckendes DSG-Getriebe kann auch nicht Stand der Technik sein. So schlecht kann es um die Benzqualität zumindest bei den "richtigen" Mercedes mit Heckantrieb also in den letzten Jahren doch nicht bestellt gewesen sein...


    Grüße


    bacigalupo

  • ... und wird im Hinterkopf verbucht.


    Ist schon mal gut, auch solche Dinge zu vermelden, da hast Du schon Recht! Man muß halt immer sagen, wie´s ist.

  • Es gibt auch Raucher, die meinen sie wären nur dank zweier Schachteln, die sie täglich rauchen über 80 Jahre alt geworden.....


    Natürlich gibt es in beide Richtungen immer Einzelfälle, wer aber daraus aber auf die Gesamtheit schließt macht es sich oft zu leicht.
    Habe als Kind miterlebt wie ein 300e w124 bis 40tkm 4 Getriebe verbraten hatte und dann gewandelt wurde! Und trotzdem halte ich den 124er für einen der besten Mercedes und nicht unsere neue e-Klasse die jetzt mit 50tkm immer noch das erste Getriebe drin hat.

    ...Fahren muß der Diesel....
    :sleeping:

  • Habe als Kind miterlebt wie ein 300e w124 bis 40tkm 4 Getriebe verbraten hatte


    Sicher, dass es der 300E war und nicht doch der Fahrer? :)
    Unser W124 Teewagen läuft mit knapp 300 tkm (letzter Scheckhefteintrag bei 120 tkm) noch fast wie ein Jahreswagen, das bekommt der normale /8 und W123 so nicht hin. Ich habe zwar mittlerweile einiges an Teilen (MKB, LMM, Lambdasonde, Benzinpumpen) erneuern dürfen, damit kann ich aber unter dem Aspekt des sehr niedrigen Anschaffungspreises leben. Weil ich alles selbst repariere, lohnt sich der Plastikbenz so oder so. Und er belohnt mit einem sehr angenehmen Fahren und einem Verbrauch von mittlerweile unter 10 Litern, nachdem ich LMM und LS getauscht habe.

    Mit doppelgenocktem Gruss, Matthias

  • ...tatsächlich ein recht fein konstruiertes Motörchen. Unserer fährt, zwar mit zweiter Kopfdichtung, auch tapfer vor sich hin. Sind zwar erst 332 tkm, dafür kein nennenswerter Ölverbrauch, Treibstoffkonsum auch zurückhaltend und wenn man weiß, was man tut, erstaunlich behende.


    Übrigens: Sieht so aus, als ob die Mission erfolgreich abgeschlossen wird. Engem Familienmitlglied mit drei Kindern ist der Truthahn erfolgreich ausgeredet und ein S 210 mit M 111 eingeredet. Hilfreich war witzigerweise, dass man für so einen zehn Jahre alten Benz zur Not noch die Technischen Daten mit aussagekräftigen Vermaßungen des Innenraums auftreiben kann, beim Truthahn muss man anhand der Prospektangaben raten. Und beim Caddy gibt es gleich gar keine Zahl für das wichtige Innenmaß hinten zwischen den Türen sowie dem Abstand zwischen Rückbank und vorderer Rückenlehne.

  • nachdem sie in den 20ern und 30ern ja schon eingesetzt worden war. Heute schreit jeder nach Downsizing-Motoren, VW bastelt 105 PS aus 1,2 Litern (mit ZWEIVENTILTECHNIK und EINER NOCKENWELLE UND KETTE) und nennt es TSI (allerdings Turbotechnik), aus 1,4 Litern holen sie 160 PS (Turbo und Kompressor), die Langzeitqualität ist bis jetzt unbekannt, aber Daimler konnte 180 PS aus 2 Litern schon 1996 und halten tut es auch. Nur weil sich große Hubräume besser anhören, kann das doch nicht der Grund gewesen sein, jahrzehntelang auf aufgeladene, kleinere Motoren zu verzichten. Vor 15 Jahren hatte ich mal die Gelegenheit, einen auf Turbotechnik umgebauten 2-Liter-190E kaufen zu können, der hatte 200 PS und sich deswegen auch mehrfach überschlagen, aber die geforderten 1000 Mark waren mir zuviel. Ein Fehler...


    Vielleicht hätte man den Saab-Leuten 1980 besser zuhören sollen (wie hieß es: Besser Kraft als Protz...), Volvo hat es immerhin kopiert (mit 245 Turbo und 945 Turbo habe ich einschlägige Erfahrungen...). Ein M102 Turbo oder Kompressor als Alternative zu einem M110 Sauger in den 80ern wäre doch reizvoll gewesen... So hoch hätte ein BMW 6-Zyl-M20 gar nicht drehen können, um da mithalten zu können. Aber tempi passati.


    Grüße


    bacigalupo

  • Hallo!


    jemandem einen 210er einzureden zeugt nicht gerade von viel Kenntnis. Zudem so ein quäkender Vierzylinder wie der M111 auch noch hoffnungslos mit diesem Klotz überfordert ist.
    Wir hatten drei E230 Kombi im Firmenfuhrpark (96, 98, 2001) von denen ich zwei ca. 50.000 Km fuhr und einer noch bei 150.000 Km privat in Kollegenhand ist. Aber nicht mehr lang.


    Hier mal eine kleine Beschreibung: Motor furchtbar quäkig und keine Leistungscharakteristik, Rost an allen Ecken und Kanten oben wie unten, Vorderachsprobleme, knackende Scheiben, kaputtes Schiebedach, aussteigende Tachobeleuchtung, am laufenden Band Probleme mit dem Comand, miese Lederqualität.....das könnte man endlos fortsetzen. Mit einem Wort scheußlich!


    Du hast den Wagen einem Familienmitglied empfohlen? Eng dazu? Auweia! ;(


    Grüsse
    Christian

  • hallo christian,


    ich finde den m111 zb auch sehr gut konstruiert, würde aber jemanden den ich leiden kann niemals einen w210 empfehlen!!!


    technisch geht das ding, wenn man seine ansprüche auf opelniveo runterschraubt- und das der rostet wie ein fiat ist in dem fall eine beleidigung für fiat!


    gruß franky

  • Ich habe selbst nen E230T 4 Jahre lang als Familienkombi gehabt, bis meine Frau nicht mehr damit fahren wollte, weil die Leute angesichts des Rosts mit dem Finger drauf gezeigt haben. Trotzdem: 170.000km in Vier Jahren (bei verkauf 282.000km), im Schnitt 9 Liter Verbrauch mit Klima und Automatik. Defekte: 1x LMM, 1x Traggelenke und Stabistangen. Bis zum Schluß kein Ölverbrauch und daß eher nachlässig gewartet. Unterm Strich ein sehr günstiger und zuverlässiger Reisewagen. Daß er nicht schön klingt stimmt, aber für jemand der einfach nur von A nach B will und den eine sich auflösende Innenausstattung und Oberflächenrost nicht stören, eine günstige Möglichkeit ein wirtschaftliches und sicheres Auto zu fahren! Während der 124er völlig zu unrecht glorifiziert wird (außer die Dieselmotoren) wird der 210er zu Unrecht völlig verschrieen.


    Gruß
    M.

    "Lohnt sich das?" fragt der Kopf.


    "Nein!" sagt das Herz, "aber es tut Dir gut!"


    www.m115.de


    • Official Post

    Während der 124er völlig zu unrecht glorifiziert wird (außer die Dieselmotoren)

    Namd,


    na du komm mir mal unter die Finger zu Pfingsten :cursing: .....wir stehen Aug in Aug beim Workshop :D


    Gruß
    Stefan :thumbup:


    PS. Nachtrag: Du wirst in Freds 4M zum Rost bürsten eingesperrt...gerade mit Thomas beschlossen :D

    Gruß

    stefan


    An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern.(Erich Kästner)

  • ...darf man sich nicht ins Boxhorn jagen lassen.


    Motor furchtbar quäkig und keine Leistungscharakteristik


    --> kann ich so nicht bestätigen. Richtig, er klingt bescheiden, bewegt den Kasten aber hinreichend flott. Ist natürlich nix für die Fraktion: "Tempo wird als schnell empfunden, wenn es mit Geräusch verbunden"
    Im 210er haben die den Motor so weggedämmt, dass man ihn innen praktisch nicht mehr hört. Und außen? Was interessiert mich außen. Der sieht eh schon so dämlich aus, den will man von außen garnicht erleben.


    Rost an allen Ecken und Kanten oben wie unten,


    --> das Problem bei den Dingern ist, dass die Serie extrem streut. Es gibt die Untoten, keine Frage. Und die Autos sind wirklich eine Schande. Aus dem gleichen Baujahr gibt es aber auch sehr haltbare, denen selbst Missbrauch nichts auszumachen scheint. Der zur Rede stehende Wagen ist a.) von gesundem Blech und b.) sorgfältig nachkonserviert worden. Und vier Jahre wird der auch durchhalten, dann ist er eh abgeschrieben. Zum Liebhaben sollte man natürlich keinen W 210 kaufen :)


    Vorderachsprobleme,


    --> ja und nein. Erstens auch mit Neuteilen saniert, zweitens lieber einen W 210 mit zerschossener Vorderachse als einen VW Truthahn mit Kompaktwagenfahrwerk, auf das ein römischer Kampfturm geschnallt wurde. Und wem das noch zu sicher ist, kann ja den Caddy wählen. Serienmäßig mit Starrachse an Blattfedern hinten, ESP nicht Serie. Jepp. Wir haben das Jahr 2010. Mir fällt es schwer, einerseits auf 125 Jahre Autombilentwicklung hier im Südwesten stolz zu sein und dann diese Postkutschentechnik zu akzeptieren.



    knackende Scheiben


    ---> beim W 124 knistert eigentlich alles im Innenraum, so what. Da drin werden in Zukunft drei Kinder zugange sein...



    kaputtes Schiebedach,


    ---> als W124-Fahrer eine Sorge, die einem nicht unbekannt ist.



    aussteigende Tachobeleuchtung,


    --> das kenn ich von W123, W 124 und vielen anderen Autos. Immerhin kann man bei einem Mercedes sowas reparieren ohne völlig wahnsinnig zu werden.



    am laufenden Band Probleme mit dem Comand,


    --> deshalb E 200 T Classic mit nix drin ausser Klima. Der Kenner kauft eh bevorzugt, die Basisversion mit kleinem Motor und ausstattungsbefreit, das war schon immer bei Mercedes die erste Wahl, wenn man ein wirtschaftliches, robustes und dauerhaftes Auto haben will. Sicher, E 420 T haben mehr Dampf und sind im EK auch nicht drastisch teurer, die Unterhaltskosten explodieren aber. Und das liegt nicht am Verbrauch.



    miese Lederqualität


    --> der Kenner kauft deshalb ja auch Stoff oder Vinylkuh. Und da bietet Mercedes eigentlich immer Materialien, die denen der vom Wettbewerb verwendeten Materialien deutlich überlegen sind, auch wenn sie meistens nicht so aussehen. Ich sag nur Softlack bei VW. Sicher, der Autotester verfiel in körperliche Erregung, als er beim Neufahrzeug den Unfug gesehen hat, nach paar Jahren halbwegs herzhafter Beanspruchung sieht das aus wie die Sau. Und Leder gehört auf den Sitzplatz des Fuhrkutschers, wer komfortabel sitzen will, ist mit dem Prestigequatsch aus totem Tier noch nie gut beraten gewesen.

  • der hat in den letzten 5 Jahren knapp 100tkm abgespult und jetzt aktuell ca 370tkm auf dem Tacho, reeal aber gut 200tkm mehr, das gab schon der ital. Verkäufer vor 5 Jahren mehr oder weniger zu. Das Ding rostet nicht, es darf öfters sehr schwer ziehen, wird ständig von anderen Leuten gefahren und fährt trotzdem gut. Klar, das Bedienteil der Klimaautomatik mußte 2x ersetzt werden und der OM 605 ist dank Zonen nur noch für die bayer. Landbevölkerung wirklich nutzbar. Als großer Familien- oder Werkstattkombi mit M111 und Schaltung ist er einfach eine gute Wahl, gehört in Europa zu den größten Kombis überhaupt, im Gegensatz zu einem Truthahn oder Caddy oder einem ähnlichen Hochbau auf Schlabberfahrwerk kann damit auch vollbeladen sehr schnell fahren (vielleicht ein bißchen vom Motor abhängig...), man wird nicht müde und man hat einfach Platz längs wie quer. Nicht ohne Grund fahren Hunderttausende Taxen davon rum, so schlecht können die Dinger nicht sein. Und nachträglicher Hohlraumschutz ist ja nicht verboten, wenns länger halten soll.


    Und wie Eberhard schon sagte: Man nehme einen kleinen Motor ohne ZusatzComandglump, dann funktioniert auch alles. Vielleicht einen Zweiliter-M111 mit Kompressor, 163 oder 180 PS, wenn man auf ordentlichen Druck steht, ansonsten dürfte für Mutti auch der 136- oder 150-PS-Motor voll ausreichen. Und ich glaube nicht, daß die bayrischen Konkurrenten langfristig betrachtet bessere Kombis gebaut haben, die kommen meist gar nicht in die Verlegenheit, jenseits der 250tkm noch gefahren zu werden. Von Softlack kann ich mir nachts auf einer einsamen Landstraße nichts kaufen, soll das Classic-Armaturenbrett doch ein bißchen klappern, Hauptsache, der Kahn fährt. Nebenbei hat der 210 mit M111 einen herrlich gut zugänglichen Motorraum, die Schaltgetriebe und Diffs noch eine Ölablaßschraube, die man beim Wettbewerb schon lange suche muß.


    Die anderen beiden Großkombis der zwei halbamerikanischen Vierbuchstabenmarken sind ja wohl erst recht nicht satisfaktionsfähig, was Qualität und Rostschutz angeht. Die konnten mal große Lademeister, aber das ist sehr lange her und längst vergessen.


    Wer Innenraumqualität testen will, sollte öfters mal Taxi fahren und dann mal einen Blick auf das Armaturenbrett und die Türverkleidung der Beifahrertür werfen, evtl. auch auf den Wählhebel. Nach 100tkm scheidet sich hier die Spreu vom Weizen, selbst bei teuren niedersächsischen Kleinbussen, der Lack ist ab (auch bei gewissen Japanern). Da sieht der Innenraum eines 210/211/202/203 auch nach 400-500tkm immer noch gut aus, der ist nämlich auf Taxibetrieb konstruiert, das steckt in jedem Benz einfach drin, getreu dem Motto der Mercedeshasser: Wenn ich Benz fahren will, ruf' ich mir ein Taxi...


    Grüße


    bacigalupo

  • ...wo du es zwischendurch schon so verdeckt ansprichst.


    Alles Gute von hier aus, auch an S und C.


    ---
    das vdh Forum ist auch nachts um 3 noch schön
    ---

    Grüße aus Münster
    Stefan Schorlemmer


    vdh-Regionaltreff Münster / Münsterland
    jeden 3.Mittwoch im Monat.
    Infos: schorlemmer*ätt*mercedesclubs.de

    Edited once, last by St.Schorlemmer ().

  • Hallo,
    also dass die 202 ganz gut halten, kann ich bestätigen.
    Mein C 180 hat nun 445.600 km drauf.
    Motor ist bis auf zwei ZKD noch alles Orignal, Diff und Automatic dito.
    Ölverbrauch: mal ein-zwei Liter zwischen zwei Wechsel.
    Fahrersitzfläche habe ich den Stoff ersetzt, weil er dünn wurde und es den Bezug neu bei e-Bay für 20 € gab- durch war der alte noch nicht.
    Sonst ist auch im Innenraum alles noch in gutem Zustand. Beifahrer wundern sich über den Tachostand und können ihn kaum glauben.
    Vorderachse wurde bei 360.000 km mal überholt. Ach ja, der Auspuff ist noch der erste.
    Viele Grüße
    Stefan

  • ... kann ich wohl auch etwas dazu beitragen.


    Ob einem das Vierauge gefällt oder nicht, ist ja Geschmackssache; mir sagt das Hackklotzdesign des W 124 nicht zu.


    Bisher hatte jeder meiner Alltags-Mercedes (W123, W201, W202, aktuell W210) seine Macken; auch mein Vater, der etliche Exemplare aus der früher-war-ein-Mercedes-halt-besser-Zeit sein Eigen nannte, hatte seine Probleme. Zumindest von den immerhin vier W123ern weiß ich, daß er mit jedem davon ein oder mehrere unplanmäßige Werkstattaufenthalte hatte.


    Der Rost am 210 - nun ja, für die Preisklasse im allgemeinen und die Marke im besonderen eine Schande, keine Frage; lässt mE mit etwas Aufmerksamkeit und Pflege aber im Griff behalten. Aber auch mein Premium-Drittserien-W123 hatte nach sechs Jahren aufgequollene Radläufe, eine Durchrostung am Türrahmen und beidseitig komplett durchgefaulte Fugen an den vorderen Kotflügeln.


    M111 quäkig und keine Leistungscharakteristik ? Mag sein, wenn für für einen das Autofahren erst mit sechs Zylindern und 180 PS anfängt. Aber das dürfte dann auch für den W 124 gelten. Für mich eine im Wortsinn ausreichende Motorisierung, wer ein Auto dieser Größe und mit dem Gewicht mit dieser Motorisierung kauft, sollte wissen auf was er sich einlässt.


    Auflösende Innenausstattung ? Ok, zwei Risse an den Lüftungsöffnungen im Armaturenbrett - dafür keine großflächige Ablösungen an den Türverkleidungen wie bei meinem damals 5 Jahre alten 190 E.
    Bei selbigem 190 E war übrigens bei 140.000 km eine neue Nockenwelle fällig; soweit ich weiß, ein bei den Vierzylindern jener Zeit nicht unüblicher Defekt.


    Technische Probleme am W210: alle (!) Federn gebrochen, Traggelenke, Koppelstangen - sonst nix.


    Daß der W210 im insgesamt qualitativ nicht an den Vorgänger heranreicht; von mir aus. Aber die Verteufelung des 210ers und die - wie Markus schon sagte - "Glorifizierung" von W 123 und 124 finde ich doch fragwürdig.


    Grüße


    Boris

  • "Glorifizierung" von W 123 und 124 finde ich doch fragwürdig

    auch wenn ich das Thema jetzt nicht unbedingt wieder auf den Vergleich "alt-neu" lenken möchte, ist halt oftmals der Charakter der Defekte heute ein anderer...


    Natürlich gesteht man seinem Auto auch mal einen Defekt zu, möglichst nicht zur Unzeit, aber wichtig ist mit zumindestens, daß einem das Auto dann nicht mit schlecht konstruierten Detaillösungen auf den Sack geht und man nur denkt "ach Gott..."


    Wenn man jetzt mal die Rostproblematik einigermaßen gleichsetzt, dann habe ich eigentlich an keinem meiner /8 oder W123 einen Defekt gehabt, der mich erstens am Weiterfahren gehindert hat und zweitens nicht mit günstigen Gebraucht- oder Neuteilen wieder hätte behoben werden können. Ob das jetzt mal ne Achswelle, eine Lima oder gar ein ganzes 5 Ganggetriebe ist.


    Beim 124er fängt es aber schon an; diese ganze Motorkabelbaumsache würde mir tierisch auf den Keks gehen, daß beim 210er untenrum achsmäßig anscheinend auch dauernd was ist dementsprechend auch, das Schiebedachgelumpe vom 210er ist auch keine Freude, von eingenieteten Fensterhebern oder Federbeindomen ganz zu schweigen. Und beim ESD bzw. "Injektorenwechsel" braucht man bei seinem 25 Jahre alten Auto auch noch keinen neuen Zylinderkopf.


    Wie soll es auch anders sein; das ganze System wird komplexer, die technischen Lösungen aber zunehmend einfacher bzw. schmalbrüstiger.


    Nennen wir´s einfach mal Schrauberzufriedenheit...

  • ..liegt das Problem - und daraus resultierend meine Verweigerungshaltung gegenüber neueren Fahrzeugen - in der komplexen Elektronik. Da MB (die anderen Hersteller wahrscheinlich auch) die 'Chance' genutzt hat die spezifischen Daten im Steuergerät zu hinterlegen um damit eine Verwendung von Gebrauchtteilen zu verhindern, sind dies Autos wirtschaflich unkalkulierbar.


    Zum Einbau einer neuen Batterie muss ich diese per Diagnose-Computer mit dem Fahrzeug 'verheiraten'. Bitte gehts noch???


    Oder ein lumpiges Airbagsteuergerät einer A-Klasse das als Gebrauchtteil nicht einbaubar ist, etc, etc. etc.


    Unter dem deckmäntelchen des Diebstahlschutzes läuft hier eine giganteische Kundenverarsch... an der ich mich nicht als Opfer beteiligen werde.



    Somit kann der W 210 objektiv ein gutes Fahrzeug sein, kommt für mich aber trotzdem nicht in Frage.

    Gruß


    Uli aus S


    Übersteuern ist, wenn der Beifahrer Angst hat.

    Untersteuern ist, wenn ich Angst habe.

    - Walter Röhrl -

  • Quote

    .., daß beim 210er untenrum achsmäßig anscheinend auch dauernd was ist dementsprechend auch, das Schiebedachgelumpe vom 210er ist auch keine Freude, von eingenieteten Fensterhebern oder Federbeindomen ganz zu schweigen.


    Auch ein 210 läßt sich mit kaputtem Schiebedach oder klappernder Achse weiterfahren; auch mit defektem Fensterheber gehts noch (nicht wahr André ?!?!?! ;)) und die Reparatur ist weder teuer noch ein Hexenwerk. Zugegeben, ein abgerissener Federbeindom ist nicht so prickelnd ...


    Und ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, daß es ein bis ins Detail perfekt durchkonstruiertes Auto gab oder gibt, auch nicht von Mercedes.

  • Sie haben alle ihre Schwächen, egal welche Baureihe. Und doch ist jeder mit genau seinem Modell aus der und der Baureihe zufrieden :) ....


    Ulis Einwand bezüglich der wirklich kundenunfreundlich gelösten Elektronik ab den W210ern (ein defektes MSG kann kein Betrieb reparieren, hier hilft nur noch ein völlig mondpreisiges Neuteil) hält auch mich davor ab, mir jemals einen neueren MB als den W124 zuzulegen. Dass ich beim Familienkombi die Marke wechseln werde, wenn der W124 irgendwann einmal hopps geht, ist schon beschlossene Sache (oder vielleicht doch noch einen W123 280TE :?::) ). Andere Hersteller sind mittlerweile teilweise deutlich besser in der Wirtschaftlichkeit bei weitgehend gleicher Qualität.

    Mit doppelgenocktem Gruss, Matthias

  • Was müssen die Besitzer heutiger Autos doch für wagemutige Menschen sein; fahren die in einem mit irreparablen Steuergeräten vollgestopften Auto, das womöglich schon 10 Jahre und eine sechsstellige Laufleistung auf dem Buckel hat jedes Jahr unbekümmert (zehn-)tausende Kilometer. Womöglich noch ohne einen Kofferraum voll Ersatzteile nebst festangestelltem Mechatroniker mitzuführen oder Mitglied im ADAC zu sein .....

  • haste Recht, ich würde mich das auch nicht trauen, deswegen vertraue ich einem Wagen, der seine Dauerhaltbarkeit in bald 40 Jahren unter Beweis gestellt hat...

  • Klar, der /8 ist zuverlässig, aber die wenigsten sind in so einem top-Zustand wie unsere beiden (duck und weg). Aber: der Alltagswagen muss bei mir halt ein Kombi sein und ich wünsche mir einen Verbrauch von etwa 5-6 Litern bei der Familienkutsche bei ähnlichem Platzangebot wie im W124 Tee. Ich kann zwar mit dem aktuellen Verbrauch von etwa 10 Litern bei unserem Tee leben, nur möchte ich mich mittelfristig von zweistelligen Verbräuchen und allzu unausgereifter und teilweise unnötig komplexer Motorsteuerung verabschieden. Damit fällt Mercedes als Hersteller weg.

    Mit doppelgenocktem Gruss, Matthias

  • Was müssen die Besitzer heutiger Autos doch für wagemutige Menschen sein;


    Hallo Boris,


    davon redet doch genaugenommen hier niemand. Klar, dass ein neuer Mercedes innerhalb der ersten drei bis fünf Jahre relativ problemlos seinen Job verrichtet. Das alles muss allerdings recht teuer finanziert werden, unter wirtschaftlichen Aspekten lohnt sich die Neuanschaffung eines solchen Wagens für den Privatmann hinten und vorne nicht. Auch mit einem Jahreswagen sieht es nur unwesentlich besser aus. Wir reden hier von etwa 10 Jahre alten gebrauchten Mercedes, und die bergen tatsächlich ein paar wirtschaftliche Risiken, die dafür sorgen, dass diese Autos uninterressant werden.

    Mit doppelgenocktem Gruss, Matthias

  • Ach Matthias, dann kauf´Dir doch endlich einen soliden W123 240TD mit H, da bist Du so um die 7 Liter unterwegs, darfst in die Dummweltzonen und für Dich ist das dann obendrein in punkto Fahrleistungen ein Akt der Selbstdisziplin... ;)