Elektroautos und Brandgefahr (Sammelthread)

  • Die Tabelle der Brände ab 2011 wäre schon interessant.
    Dies in Korrelation der Gesamtzulassungen und der dabei anteiligen E-Zulassung könnte eine Korrelation zwischen Bränden und E-Mobilität zeigen.

    Schaut euch mal diese Tabelle an: link Der Anteil am PKW-Bestand betrug bei batterieelektrischen Autos 2020: 0,29% und 2021: 0,64 %. Bei Plug-In-Hybriden waren er etwas geringer. Bei den geringen Anteilen müssten schon alle E-Autos abgebrannt sein um überhaupt eine Korrelation feststellen zu können.

    Was die Verbrenner angeht, hat sich die Brandgefahr in den letzten Jahrzehnten stark verringert. In den 1980er Jahren brannten laut einer Statistik der National Fire Protection Association (NFPA) in den USA über 400.000 Personenwagen jährlich lichterloh. Heute werden nur mehr rund 180.000 Vehikel jährlich ein Raub der Flammen. In diesem Forum würde wohl niemand auf die Idee kommen, Oldtimer zu verbieten weil früher Autos häufiger brannten.


    Um belastbaren Aussagen zu bekommen, müsste man sich auch die Brandursachen (z.B. Kraftstoffversorgung, Kabelbrand, Entzündung der Batterie, Unfall (auch wenn der Unfallgegner den Brand verursacht hat), Brandstiftung, Unachtsamkeit, Auto mit heißem Kat auf trockener Wiese abgestellt etc. untersuchen. Die Schwere des Brandes müsste man auch berücksichtigen. Wenn man das mal zu Ende denkt, wird schnell klar, dass es noch zu wenig Erkenntnisse gibt.


    Der Versicherungsverband sammelt ohnehin nur Meldungen der im Verband organisierten Versicherungen. Das die nix genaues haben, leuchtet mir ein. Hier eine Lobbyarbeit - für wen überhaupt - zu vermuten ist ........ Das ganze Gerede über die Brandwahrscheinlichkeit von E-Autos hat keine gesicherte Grundlage, basiert auf Einzelfällen und ist ideologisch geprägt. Man kann es sich auch sparen.


    Grüße Udo

  • Hallo,

    ich will hier nichts verteidigen oder schön reden.

    Ich habe die Tabelle von Hagen erhalten.
    Danke hierfür.

    Die Zahlen der Brandfälle schwanken von 2011 bis 2019 zwischen15.100 und 19.000






    Ich habe noch keine Korrelation zu den Zulassungszahlen gemacht.

    Hier aber mal ein Hinweis bzgl. Wahrnehmung basierend auf der eigenen Blase in der man sich befindet

    Zahl der Brandfälle in 2019 : 16.900.

    d.h. ca. 50 Brandfälle / Tag!

    Man sieht die Teslabrandfälle in der Presse

    Wieviele andere Brandfälle von Nicht-E-Mobile nehmt ihr parallel dazu aus den Medien war?

    Grüße
    Michael





    Viele Grüße Michael

  • Für mich besteht der Unterschied darin, dass Brände bei Diesel- und Benzinern relativ gut beherrschbare Ereignisse sind, die wenigstens Fahrzeuge explodieren durch die Luft fliegend wie in amerikanischen Spielfilmen. Da kokelt irgendwas unter der Motorhaube los (Kabelbrand oder fein zerstäubter Kraftstoff entzündet sich an Auspuffteilen), geschieht dies während der Fahrt, rollt man auf dem Randstreifen aus, packt seine sieben Sachen, schnallt die Kinder ab und steigt aus. Im Falle eines Unfalls entwickelt sich der Brand normalerweise langsam, so dass Erstretter normalerweise noch einiges ausrichten können. Eine Ausnahme sind LPG-Fahrzeuge, die haben ein ganz eigenes Gefährdungspotenzial, das man kennen sollte.


    Beim batterieelektrischen Fahrzeug, speziell Tesla, sitzt man auf 700 kg Zeugs, dass schwer beherrschbar ist und auch sehr plötzlich durchzünden kann. In einem Fahrzeug, bei dem sich im Gefahrenfall weder von innen noch außen die Türen so richtig öffnen lassen und ich mir ein youtube-Video von zwei Freunden ansehen soll, die mir zeigen, wo unter der Rückbank ich einen Miniflitscher suchen soll bzw. einen Bowdenzug aus der Türverkleidung prokeln soll. Wo ich eine Akkuflex brauche, um die Säule aufzusägen, nachdem ich mit dem Maßband die Stelle gefunden habe, an der der Trennschalter versteckt ist?


    Ähmm. Nö.


    Selbst mein Erdgas-Ducato hatte da eine durchdachtere und bessere Sicherheitsphilosophie mit auf den Weg bekommen.

  • Hallo,

    das gleiche nochmal in Verbindung mit Zulassungszahlen:




    Man kann das Diagramm so interpretieren, dass trotz Zunahme der E-Fahrzeuge (rechte Skala)
    die Anzahl der Brände eher sinkt (linke Skala).

    Also Leute kauft E-Mobile - das ist sicherer :D

    Grüße

    Michael

    Viele Grüße Michael

  • Hallo zusammen,


    die Daten sagen ja nichts über die Ursache des Brandes aus; d.h. ob er vom Fahrzeug ausgegangen ist und ist damit m.M.n. wertlos.


    Selbst wenn Batterieautos 10 mal häufiger brennen würden wäre mir das relativ egal da die Wahrscheinlichkeit ja sowieso sehr gering ist.


    Das Problem ist die extreme Reaktion im schweren Schadensfall und dass diese Reaktion nicht gestoppt werden kann. Dazu kommt höherer CO2 Ausstoß als Verbrenner (incl. CO2 bei Herstellung), hunderte von Kilogramm Elektronikmüll pro Fahrzeug und die begrenzte Lebensdauer der Batterie. Leider nicht die Lösung des s.g. Klimawandel Problems aber definitiv die Lösung der Absatzprobleme der Autoindustrie.


    Viele Grüße,

    Hagen

    .

  • Man kann auch sagen, dass es seit 2018 dann wieder sinkt und die Zunahme der Brände nicht in dem Maße wie die Zunahme der Fahrzeuge korreliert.

    Man kann da viel interpretiern. Da ist jetzt die Aufgabe des Lesers.

    Ich habe die Daten nur aufbereitet.

    2020 wäre interessant, da sich die Zahl der E-Fahrzeuge im Vergleich verdreifacht hat.

    Viele Grüße Michael

  • Schaun wir mal, wie sich 2020 entwickelt.


    Wenn ein Auto anfängt zu brennen und dann noch ein paar andere Autos mit anzündet, wie wird das dann gezählt?


    https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.rauchsaeule-ueber-stuttgart-ost-grossbrand-im-ssb-depot.56a293ee-c6dc-4ebf-911c-dc36f6e1bee8.html

  • die Daten sagen ja nichts über die Ursache des Brandes aus; d.h. ob er vom Fahrzeug ausgegangen ist und ist damit m.M.n. wertlos.

    Hallo Hagen,
    die Brandursachen werden sich ebenso innerhalb der Brandursachen mit einem gewissen Ranking verteilen.
    Wie immer diese Ranking aussieht - sollte es von den Zulassungszahlen abhängig sein, weil z.B. Selbsentzündung durch Unfall bei E sehr viel wahrscheinlicher ist als bei V, so müsste es sich in der Zunahme der Brandzahlen auch widerspiegeln.

    Grüße

    Viele Grüße Michael

  • Hallo Michael,


    also Fakt ist: die Versicherer haben die Zahlen; da ist jeder Brandfall mit detaillierter Ursache und Fahrzeugtyp erfasst.

    Sie geben diese Zahlen aber nicht heraus. Ist halt politisch nicht gewollt dass das Volk die Wahrheit erfährt. Sonst kann man die Lemminge ja nicht manipulieren.


    Viele Grüße,

    Hagen

    .

  • Hallo Hagen,

    dass die die Zahlen haben ist so sicher wie das Amen in der Kirche.
    Wobei das auch immer seltener wird glaube ich.

    Allerdings kann ich mit Volk und Wahrheit und Lemmingen so aus dem Stand heraus nichts anfangen.

    Welche Wahrheit soll den nicht ans Licht kommen und was haben die Versicherer davon?

    Grüße

    Viele Grüße Michael

  • Welche Wahrheit soll den nicht ans Licht kommen und was haben die Versicherer davon?

    Die Brandursache.


    Die Versicherer haben zunächst nichts davon. Die passen dann halt die Prämien an wenn alle Lemminge so Batterieautos gekauft haben und der Weg zurück zum Verbrenner versperrt ist. Im Augenblick sind die Zahlen wohl zu klein um statistische Signifikanz zu haben.

  • Dieselbusse gingen in den letzten Jahren, bedingt durch die Enge und die höheren Temperaturen in den Motorräumen infolge der umfangreichen Abgasnachbehandlung, häufiger als früher in Flammen auf, wenn zB irgendwo ein kleines Dieselleck auftrat. Inzwischen sind automatische Löschanlagen Standard und die Motorräume werden besser durchlüftet.

    Bei einem turbolosen Dieselmotor mit Reihenpumpe der 70er, der da allein in seinem Motorraum in einem O302 hinten hauste, war die Brandgefahr natürlich geringer, aber wer will die Kraftlosigkeit, den hohen Verbrauch und die Abgasbelastung von vor 50 Jahren? Heute hat der Motor Turbo, Abgasrückführung, Ladeluftkühlung, Kraftstoffkühlung und Partikelfilter nebst Harnstoffeinspritzung, das nimmt halt alles Platz weg im Motorraum, den man ja nicht größer machen kann, ohne Innenraum/Passagierkapazität/Gepäckraum zu verlieren.


    Und den Motor im Bus wieder vorn reinzustecken wie zur Zeit des O3500 oder wie in den sog. Clubbussen auf LKW-Fahrgestellen ist halt auch keine echte Lösung...


    Interessant wäre, warum es überhaupt bei der SSB zu brennen begonnen hat.


    Grüße

    bacigalupo

  • In einem Artikel stand, dass Mitarbeiter gesehen hätte, dass der Brand im Dachbereich einer der Fahrzeuge ausgebrochen sei. Dieseltanks sind dort ja nicht untergebracht...


    Leider hat es wohl auch zwei historische Busse des Straßenbahnmuseums erwischt. Menno.

  • Das Thema Brandgefahr ist für mich kein Argument für oder gegen E-Auto. Mein aktuelles Alltagsauto ist von 1986 (300 D W 124) und wird aller Wahrscheinlichkeit auch mein letztes bleiben (bin 66 Jahre alt und geh mal davon aus, dass mir dieses Auto noch 20 Jahre halten wird bei sinnvoller Wartung). ICH werde mir voraussichtlich nie ein E-Auto kaufen. Warum? Mich nerven schon die neueren Verbrenner mit dem ganzen Krempel an Assistenzfunktionen usw. Deshalb kauf ich mir sowas nicht - und ich denke, auch ein "Stromer" wird in dieser Hinsicht nicht viel anders sein.


    Wer Spaß dran hat, kann sich's ja gerne kaufen, aber ich bestimmt nicht!

    ----------

    Ceterum censeo Carthaginem esse delendam. - So ein Quatsch, Carthago existiert doch gar nicht mehr! - Halt du dich da raus. Meine Meinung lasse ich mir von niemand verbieten!

  • Hier ein Beitrag zum Thema LFP Akkus

    Moin,


    ein Vorteil der LFP-Akkus ist, das von ihnen kaum eine Brandgefahr ausgeht. Für die nächste Akku-Generation, die Feststoffakkus trifft das auch zu. Man muss einfach zur Kenntnis nehmen, dass die Batterietechnologie sich noch stark entwicklen wird. Die Akkus werden billiger, leistungsfähiger, sicherer und umweltfreundlicher.


    Deshalb kauf ich mir sowas nich

    Bei mir steht sowas momentant auch nicht an. Meine Alltagsautos sind noch gut und werden weiter runtergeritten. E-Autos sind mir noch nicht gut genug und wer sich heute noch privat einen neuen Verbrenner kauft um ihn länger zu fahren, ist selbst dran schuld. Verbrenner sind definitiv ein Auslaufmodell.


    Gegenassistenzsysteme habe ich nichts einzuwenden, nur das Gepiepse und Gefiepe nervt. Wenn ich "richtig" Auto fahren will, nehm ich den Oldtimer.


    Grüße Udo

  • Es kommt halt immer auf die Situation an.


    Ich habe gestern abend unser Fahrtaufkommen (vierköpfige Familie, auf dem Land lebend, keine Arbeitspendelei weil selbstständig) überschlagen.


    50 % unsere Fahrten sind kleiner 5 km

    weitere 40 % kleiner 10 km

    restlichen 10 % da dann drüber.


    Bei der gefahrenen Wegstrecke wird es sich anders verteilen, da dürften die 10 % der längeren Fahrten für 90 % der gefahrenen Kilometer verantwortlich sein.


    Da die Fahrtstrecken unter 10 km und insbesondere unter 5 km dem OM 651 nicht bekömmlich sind, wir aber andererseits auch auch ein Auto brauchen, das kurzfristigst für Strecken größer 500 km disponiert werden muss (Selbstständigkeit...) und das bei der Urlaubsfahrt auch mal den Wohnwagen ziehen soll, macht es für uns durchaus Sinn, große, schöne, elegante Qualitätskraftwagen vorzuhalten und für die Kurzstrecken hier über die Dörfer was elektrisches zu kaufen. Aber das muss dann kein Tesla S 100 mit extremem Ressourcenverbrauch sein, da tut es ein Kleinwagen mit halb bis viertel großer Batterie (was die Nachhaltigkeitsrechnung in völlig neuem Licht erscheinen lässt...) .


    Und die elektronischen Assistenten sehe ich auch differenziert. Firlefanz brauch ich nicht, aber das ESP, das völlig selbstständig Motorwagen und Anhänger auf schneebedeckter Autobahn wieder ausrichtet, nachdem der Seitenwindsturm durch die Lücke im Lärmschutzwall alles ein wenig in Aufregung versetzte, den schätze ich schon. Auch das Navi will ich nicht mehr missen, ähnlich wie die Integration des Telefons mit Podcast-Sammlung in das Infotainment.