W111 - 220SEb -Motor-Revision

    Bonjour,


    Ich fahre nach wie vor ein 220SEb Coupe, welcher Karrosserie technisch in ganz passablen Zustand dasteht. Allerdings verbrennt der Motor doch einiges an Oel (etwa 2 Liter/1000km). Die Ventilschaftdichtungen habe ich schon gewechselt. Der Motor qualmt bei starker Beschleunigung. Ausserdem habe ich eine relativ geringe Verdichtung zwischen 6 und 8 bar auf den 6 Zylindern gemessen. Der Motor laeuft ruhig, allerdings hat er im Standgas kaum "Kraft" und normale Lenkbewegungen lassen den Motor bereits absterben (Last von der Lenk-Servopumpe). Der Wagen soll etwa 80.000 Meilen gelaufen sein.

    Ich denke es ist Zeit fuer eine Motorrevision. Mir ist klar, dass Ferndiagnosen immer schwierig sind, aber hat jemand eine grobe Idee welche Arbeiten auf mich warten? Koennte das Tauschen der Kolbenringe reichen oder ist das zu optimistisch?:)

    Gruss

    M.

    Hallo Miraaky,

    genau wird man erst wissen, was zu tun ist, wenn der Kopf runter ist und man den Verschleiß der Zylinder messen kann. Im besten Fall kommt nur eine Zylinderkopfüberholung auf dich zu. Wahrscheinlicher (und meiner Meinung nach) sinnvoller ist das "volle Programm". Das kostet dann einen wirklich ordentlichen "Schluck aus der Pulle", danach hast du aber einen wunderbar laufenden Motor für lange Zeit! Das lohnt sich für solch ein Auto in jedem Fall!

    Gruß mpalm

    Hallo Miraaky,


    ich vermute auch das volle Programm wird fällig.

    Mit einem Druckverlusttest kannst Du prüfen, ob Kolbenringe/Zylinder, oder die Ventile betroffen sind.

    Ich vermute aber, nach den Kompressionswerten, dass der Motor "gleichmäßig" die Verschleißgrenzen erreicht hat.


    Mit entsprechendem Geschick und Werkzeug kannst Du Geld sparen, wenn die Komponenten des Motors sauber beim Fachbetrieb angeliefert werden.

    Nach dem Messen dann konkrete Aufträge absprechen, oft muss die Kurbelwelle nur geläppt werden und es ist kein Reparaturmaß erforderlich.

    Der korrekte Zusammenbau sollte dann auch selbst ausgeführt werden, oder durch den Fachbetrieb.


    Gruß

    Thorsten

    Danke Thorsten und Mpalm für eure Einschätzung. Hatte schon Mal nach Kolben mit Übermaß geschaut aber nichts für den 220 gefunden. Habt ihr eine Idee an wen man sich wenden müsste falls neue Kolben nötig sind?

    Gruss

    M.

    Quote from Miraaky

    Danke Thorsten und Mpalm für eure Einschätzung. Hatte schon Mal nach Kolben mit Übermaß geschaut aber nichts für den 220 gefunden. Habt ihr eine Idee an wen man sich wenden müsste falls neue Kolben nötig sind?

    Gruss

    M.

    Guten Morgen M,


    such mal nach Unimog Ersatzteilhändlern. Meine Übermasskolben habe von einem aus England bezogen, siehe Bild. Es gab einen Unimog Motor der hat die gleichen Kolben verbaut wie unsere 220 SE Motoren, haben auch die gleiche Teilenummern.

    Hallo Miraaky,


    Habe ich hinter mir vor ein paar Jahren.

    Zylinderwandungen waren blank wg. ZKD-Schaden (Wasser im Zylinder). 7k€.


    Pass bei der Revision auf die Lagerschalen der Kurbelwelle und Pleuel auf. Die sind mittlerweile von schlechter Qualität.

    Bei mir haben sie zu viel Luft (zu spät bemerkt); als Folge ist der Öldruck im Leerlauf bei warmen Motor niedrig. Muss jetzt 20W-50 fahren.


    Unimog-Teile passen in der Regel, aber nicht alle, da der Unimog erstens ein M180 ist und kein M127.III und zweitens der Unimog niederverdichtet ist (M180 war meist bei der BW im Einsatz). Bohrungen für die Einspritzpumpe fehlen im Block, der ZK unterscheidet sich alleine schon durch die Verdichtung.

    Außerdem hat das späte Coupe noch einen Anschluss für den Drehzahlmesser (als M127.V).


    Gruß

    Christian

    Hallo zusammen,


    das mit den Lagerschalen kann ich leider bestätigen. Ich habe schon neue Lagerschalensätze gekauft, welche mehr Spiel hatten, als die alten eingelaufenen Lager, leider kein Einzelfall.

    Das Lagerspiel lässt sich einfach mit "Plastic Gauge" messen, damit ist man dann später vor Überraschungen sicher.


    Gruß

    Thorsten